Glitzernde, kristallklare Bergseen, wildromantische Täler und majestätische Gipfel: Der heilklimatische Höhenluftkurort Mallnitz öffnet täglich die Schatzkiste für seine Gäste. Überragende Ziele für alle Alpinisten sind die „3000er“ Ankogel, Säuleck und Hochalmspitze. Und nur ein paar Kilometer außerhalb des Ortskerns der kleinen Gemeinde taucht man bereits ein in die sagenhafte Welt des Nationalparks Hohe Tauern.
Bereits in den 1970er-Jahren hat man sich in Mallnitz für die Natur und gegen touristische Großprojekte ausgesprochen. Seit 2009 trägt der Ort das Qualitätsgütesiegel „Alpine Pearls“ und steht damit für sanfte Mobilität und klimafreundlichen Urlaub in der Alpenregion.
Nicht einmal 800 Einwohner hat Mallnitz – und ist damit einer der kleinsten Orte mit Schnellzug-Anbindung mitten in den Alpen. Alle EC- und Railjet-Züge (RJ), die von München und Salzburg in Richtung Klagenfurt starten, legen einen Stopp am Bahnhof Mallnitz-Obervellach ein. Die gute Bahnanbindung verdankt das Dorf dem acht Kilometer langen Tauern-Eisenbahntunnel, der zwischen Böckstein und Mallnitz unter dem Alpenhauptkamm hindurch führt. Der Mallnitzer Bahnhof liegt etwa zwei Kilometer außerhalb des Ortes. Doch keine Sorge, diese Strecke muss man nicht mit Sack und Pack zu Fuß zurücklegen: Auf Abruf steht der Minibus vom Shuttleservice am Bahnhof bereit.
Wer mit dem Auto anreist, nimmt die sogenannte Autoschleuse, einen Autozug, der im Stundentakt zwischen Böckstein und Mallnitz pendelt. Nur zwölf Minuten dauert die Zugfahrt durch den Tauerntunnel, pro Auto werden derzeit 17 Euro fällig. In Mallnitz ist das eigene Auto überflüssig, denn hier ist alles fußläufig erreichbar. Im Stundentakt verkehrt ein Linienbus zwischen Obervellach und der Talstation der Ankogel-Seilbahn. Und mit dem Nationalpark-Wanderbus kommt man schnell und bequem zu allen Ausgangspunkten für Wanderungen in der Umgebung und zu verschiedenen weiteren Ausflugszielen.
Ein wahres Paradies für Alpinisten, Wanderer und Abenteurer ist der Nationalpark Hohe Tauern, der mit einer Fläche von 1856 Quadratkilometern zu den größten Schutzgebieten Europas zählt. Er bietet atemberaubende Hochgebirgslandschaften, imposante Wasserfälle und Gletscher, dazu eine vielfältige Flora und Fauna. Von Mallnitz aus kann man den Nationalpark hervorragend erkunden.
Ob Wanderung oder Exkursion, am besten ist man in Begleitung eines Nationalpark-Rangers unterwegs. Die Experten zeigen den Gästen Orte, die alleine schwer zu entdecken wären. Im Seebachtal, einem der schönsten Hochgebirgstäler der Hohen Tauern, kann man mit ihnen wilde Tiere wie zum Beispiel Bartgeier, Gämsen und Hirsche beobachten. Am glasklaren Stappitzer See leben sogar mehr als 50 verschiedene Vogelarten. Auf dem Naturlehrpfad warten weitere Besonderheiten des Schutzgebiets am Wegesrand.
Den Startpunkt der Erlebnistouren durch den Nationalpark erreicht man von Mallnitz aus bequem mit E-Bike oder Wanderbus. Zur Erkundung kann man auch Elektro-Velotaxis oder Offroad-Segways ausleihen.
Mehr zum Nationalpark Hohe Tauern findet ihr im Video:
Die Geschichte des Alpinismus von Mallnitz ist komplex, hier die wichtigsten Fakten. Mallnitz war einst ein schwer zugängliches Alpental, die ersten Touristen kamen eher zufällig. Darunter auch Ende des 19. Jahrhunderts der Hannoveraner Chemiker Professor Karl Arnold. Bis dahin wurde der Ankogel (3250 m), Hausberg von Mallnitz, meist nur von Einheimischen bestiegen, um Gämsen zu jagen oder nach entfleuchtem Vieh zu suchen. 1885 bestieg Professor Arnold den Ankogel aus rein sportlichen Motiven. Der Bergführer, der Arnolds Tour begleitete, verletzte sich beim Abstieg Richtung Mallnitz schwer. Damals gab es jedoch noch keine Hütten zur Unterbringung oder Versorgung von Verletzen. Eine Tortur für die Bergsportler.
Professor Arnold, angetrieben von den Erlebnissen am Berg, engagierte sich fortan und sorgte mit der Sektion Hannover des Deutschen Alpenvereins für den Bau der ersten Hütte in Mallnitz. Viele weitere sollten folgen. Auch fand Arnold mit Edmund von Mojsisovic, Wissenschaftler und Gründer des Österreichischen Alpenvereins, einen leidenschaftlichen Mitstreiter für Mallnitz und den Alpinismus.
Als 1909 die Tauernbahn eröffnet wurde, baute Arnold für den erwarteten Touristenansturm das Hannoverhaus am Ankogel. Bis heute erinnert es zusammen mit dem nahegelegenen Mausoleum des Professors an die Anfänge des Alpinismus in Mallnitz. Der 2013 eingeweihte Neubau des Hannoverhauses (in 2566 m Höhe) hat 60 Übernachtungsplätze und ist eine ideale Basis, um ins Hochgebirge zu gelangen. Weitere Spuren finden sich direkt in Mallnitz. Im ehemaligen Sommersitz von Edmund von Mojsisovics befindet sich heute das Besucherzentrum des Nationalparks. Zu seinen Ehren baute der österreichische Alpenverein 2005 den bereits 1903 von Mojsisovics errichteten Margaretenpavillon neu wieder auf. Vom Dorfplatz Mallnitz aus kann man ihn in einer 30-minütigen Wanderung erreichen.
Im Video erzählt Peter Angermann vom Österreichischen Alpenverein mehr über die Geschichte des Alpinismus in Mallnitz:
Holzarten erfühlen und erschnuppern, Tiere beobachten und selbst mit dem Mikroskop zum Forscher werden: Im Nationalpark Besucherzentrum in Mallnitz kann man sich bestens auf die Abenteuer in freier Wildbahn vorbereiten oder diese nach einer Exkursion noch vertiefen. Die Ausstellung „univerzoom nationalpark“ bietet dabei vielerlei Infos über Wesen und Werden des Parks, von der Flora und Fauna bis hin zum animierten Bergsturz. Mit den „rangerlabs“ werden Groß und Klein sogar selbst zum Natur-Profi. Auch bei Fragen wie "Wo kann ich am besten Wildtiere beobachten?", "Welche Ausflugsziele gibt es?" oder "Wie komme ich auf den Ankogel?" hält das Besucherzentrum Mallnitz alle Informationen bereit.
Ein sehenswerter Teil der Dauerausstellung ist auch das rangerlab „Wertvolles Wasser“. Hier kann der Lebensraum Wasser selbst erforscht werden: Welche Kraft hat Wasser und wie werden Landschaften dadurch geformt? Und: Wer lebt eigentlich in den Gebirgsbächen? Experimentierstationen geben Antwort. Bei den rangerlab-Workshops, die vorab gebucht werden können, kann man gemeinsam mit Nationalpark-Rangern zu den Themen Bionik, Klima oder Kräuter forschen.
Natur trifft Kultur: Die Bretter biegen sich knarzend, wenn die Schuhplattler „Die Ankogler“ auf der Terrasse der Raineralm ihr Können beweisen. Es gibt wohl kaum einen besseren Ort für diesen traditionellen Tanz, denn Hüttenwirt Thomas Gfrerer ist auch als Leiter des Schuhplattlervereins aktiv. Für ihn ist es das Schönste, seinen Gästen ein Stück Kärntner Brauchtum näherzubringen.
Hier geht es um Zusammenhalt, Tradition und natürlich auch um die Kärntner Gemütlichkeit. Der Schuhplattler, benannt nach den klatschenden Geräuschen durch die kräftigen Schläge auf Oberschenkel und Schuhe, folgt einer festgelegten Choreographie. Einst ein Werbetanz, um die Damenwelt zu beeindrucken, wandelte sich das Schuhplattlern Mitte des 19. Jahrhunderts zum reinen Schautanz. Heute gibt es sogar Wettbewerbe und lokale Meisterschaften.
Das Beste der Region kommt hier auf der Raineralm zusammen, die Thomas Gfrerer bereits in dritter Generation führt. Seine Philosophie ist es, so regional und so nachhaltig wie möglich zu wirtschaften. Das zeigt sich auch beim Angebot der Speisen, die aus Zutaten aus Mallnitz und Umgebung hergestellt werden. Die Raineralm bietet ein herzhaftes Frühstück und natürlich traditionelle Gerichte in urigem Ambiente. Ob Kärntnernudeln, Brettljause oder Kaiserschmarrn, hier bleiben kulinarisch keine Wünsche offen. Die Raineralm unterstützt als Partnerbetrieb der Alpine Pearls die sanfte Mobilität. Parkt das E-Bike also gern vor der Hütte oder nehmt ganz bequem den Wanderbus.
Wild tosende Wasserfälle, kreisende Greifvögel und eine Felsspalte, aus der eiskalte Luft strömt: Hier wird ganz viel geboten. Ein gelangweiltes „Wie weit ist der Weg noch?“ wird man auf der Familienwanderung durch das Seebachtal sicher nicht hören. Die Tour beginnt am Naturjuwel Stappitzer See, umgeben von mächtigen Felswänden und den stolzen Gipfeln von Ankogel, Hochalmspitze und Säuleck. Für die Kleinen jedoch viel wichtiger: Gleich zu Beginn gibt es einen Spielplatz mitten in der Natur.
Der Wanderweg am Naturlehrweg Seebachtal ist nur etwa vier Kilometer lang und dauert rund zwei Stunden. Er führt auf ebenen Pfaden durch wilde Natur, so dass auch ein Kinderwagen mitgenommen werden kann. Steigungen gibt es kaum. Am Endpunkt des Weges lädt die Schwussnerhütte zur gemütlichen Einkehr ein.
Malerische Natur, fantastisches Panorama und klare Bergluft: Mallnitz als Hochtal liegt eingebettet in die faszinierende Bergwelt der Hohen Tauern. Auf insgesamt 150 Kilometer Wanderwegen sind Strecken und Touren für jeden Anspruch dabei – vom ausgedehnten Spaziergang in fast flacher Ebene im Tal über erlebnisreiche Alm- und Hüttenwanderungen bis hin zu aussichtsreichen Gipfeltouren auf über 3000 Meter.
Mallnitz selbst liegt bereits auf 1200 Meter Seehöhe. Perfekt für eine allmähliche Gewöhnung an die Höhe und für Familien mit Kindern ist etwa der Mallnitzer Talrundweg. Der führt vom Ortszentrum sternförmig in die drei Seitentäler Tauern-, Seebach- und Dösental hinein, die Wanderung dauert vier bis fünf Stunden. Ein Stück höher geht es bereits bei der Wanderung zum Kleinen Tauernsee (2355 m). Von der Ankogelbahn-Talstation führt die Route am Hannoverhaus vorbei auf dem Göttinger Weg Richtung Mindener Hütte. Für diese rund vier bis fünf Stunden lange Wanderung sind festes Schuhwerk, Trittsicherheit und oft auch Regenkleidung empfehlenswert.
Das Abenteuer geht weiter, denn auf ambitionierte Gipfelstürmer warten rund um Mallnitz gleich acht Dreitausender, darunter etwa die Hochalmspitze (3360 m), der Großelendkopf (3319 m) und der Ankogel (3250 m). Doch auch Alpin-Neulinge können sich den Traum vom 3000er erfüllen. Die Hochgebirgsbahn Ankogel bringt Gäste bequem auf 2636 m Höhe, beste Aussicht inklusive. Wer weiter möchte: Ab hier gibt es Wanderungen aller Schwierigkeitsgrade bis hoch zum Gipfel.
Direkt im Zentrum liegt das Mallnitzer Kneipp-Gartl mit Barfußpfad, Gradierhaus und Wasserbecken. Wer früh unterwegs ist, trifft Gleichgesinnte, denn um sieben Uhr kann man hier im Juli und August sogar unter Anleitung kneippen. Wer nicht mit den Füßen ins Wasser möchte, inhaliert im Gradierhaus oder taucht nur die Arme ins Armtauchbecken.
Durch die Wasseranwendungen werden thermische Reize gesetzt, das Gefäßtraining wirkt kreislauffördernd, regt Durchblutung und Lungenfunktion an. Auch der Stoffwechsel beschleunigt sich, die Zellen erhalten mehr Energie. Das Ergebnis: Allgemeinzustand und Wohlbefinden bessern sich spürbar.
Die 760-Einwohner-Gemeinde liegt im Bezirk Spittal an der Drau im österreichischen Bundesland Kärnten. Mallnitz ist ein Heilklimatischer Kurort.