Die Hotelanlage besteht aus dem Resort (Haupthaus) und dem Club (Bungalow-Bereich). Diese völlig unterschiedlichen Unterbringungs-Standards sind schon an den zu tragenden All-In-Armbändern ersichtlich. Resort - rote Bändchen; Club - gelbe Bändchen. Über die Größe und Anzahl der Zimmer ist in anderen Bewertungen schon genügend geschrieben worden und dies entspricht auch den Tatsachen. Die Anlage selbst macht einen gepflegten Gesamteindruck. Gästestruktur gemischt (in Alter und Nationalität). Man sollte sich mal darüber Gedanken machen, woran sich die Bewertungen eines Hauses orientieren. Wenn ich ein Mittelklassehotel zu Grunde lege, dann ist das Horus Paradise bestimmt mit Bewertungen um die 5,2 richtig bewertet. Bei einem 5-Sterne Haus allerdings ist diese Bewertung viel zu hoch, da doch sehr viele Dinge in diesem Hotel weit unter einem zu erwartenden 5-Sterne Standard liegen. Man tut damit Hotels, wie beispielsweise dem Xanadu-Resort in Belek absolut unrecht, das wirklichen 5-Sterne Standard bietet.
Größe der Clubzimmer maximal für 2 Personen ausreichend. Trotz Renovierung maximal einem 3-Sterne Standard entsprechend. Schlecht kühlender Minibar-Kühlschrank mit 1 großen Flasche Wasser ausgestattet. Gläser im Zimmer nicht vorhanden. Es wird wohl davon ausgegangen, dass man allesamt aus einer Flasche trinkt. Klimaanlage ist ein hässlicher an der Wand hängender Kasten. Ist nur in Betrieb zu nehmen, wenn man im Zimmer ist. Safe vorhanden und ok. Bad allenfalls für 1 Person gleichzeitig zu benutzen. Waschbecken von der Größe der Handwaschbecken im Flugzeug. Bis auf eine kleine Ablagfläche über dem Waschbecken, an der man sich beim Waschen regelmäßig den Kopf anstößt, keine sonstigen Ablagemöglichkeiten für Kosmetik-Utensilien. Fernseher von der "lustigen" Größe eines Camping-Gerätes mit maximal 30 cm Diagonale. Trotz renoviertem Zimmer diverse gebrochene Fliesen in Wohnraum und Bad, die nicht ersetzt werden. - Keine ansprechende Optik! Zustellbett sorgt dafür, dass die ganze Familie wach wird, wenn sich der darauf Schlafende nur einmal umdreht. Wir hatten einen Upgrade auf das Haupthaus erwogen. Dieses hätte 15 € pro Person und Nacht ausgemacht. Bei uns also 450 € extra. Empfanden wir als reinen Wucher !
Zur Anzahl der Restaurants und Bars wurde bereits genügend geschrieben. An dieser Stelle daher eher etwas zu Qualität und Standard. Das Schlimmste an der Gastronomie ist die Tatsache, dass das Essen grundsätzlich lauwarm bis kalt ist. Abendessen ab 19.00 Uhr im Hauptrestaurant empfiehlt sich, da bereits ab 20.00 Uhr damit begonnen wird, das Buffet abzubauen. Das führt unweigerlich dazu, dass zu dieser Zeit der Speisesaal restlos überfüllt ist und es problematisch ist einen freien Tisch zu finden. Tische, die etwas am Rande liegen, werden vom Personal kaum bedient und man muss sich durch auffälliges Winken oder Rufen bemerkbar machen, um überhaupt bedient zu werden. Nachspeisen müssen gleich zu Beginn mit an den Tisch gebracht werden, da man nach Beendigung des Hauptgangs kaum noch Auswahl auf dem Buffet findet und mit den übriggebliebenen Restbeständen vorlieb nehmen muss. Tiefe Teller gibt es überhaupt nicht. Wäre aber für Pasta durchaus sinnig ! Genauso fehlten Kaffeelöffel. Es gab für die Nachspeisen entweder Suppenlöffel oder Espressolöffel. Die Krönung bildete die seit 2 Monaten abgelaufene Portions-Butter beim Frühstücksbuffet. - Soviel zum 5-Sterne Standard ! Jeder Tisch ist mit Stoffservietten eingedeckt. Dies gilt aber nur für die Erst-Benutzung. Wenn der Tisch das zweite Mal am Abend genutzt wird, muss man mit den Papiersevietten aus der Plastik-Box am Tisch vorlieb nehmen. Auf angemessene Kleidung der Gäste wird nicht geachtet. Es ist nicht besonders ansprechend, wenn der Tischnachbar in Badehosen, Unterhemd und Adiletten zum Abendessen erscheint. In anderen 5-Sterne Hotels wird man durchaus beim Eingang zum Speisesaal auf unpassende Kleidung hingewiesen und zurückgeschickt. Dies garantiert dann ein passendes Ambiente, wie es sich für ein 5-Sterne Haus gehört. Es wird zwar jeder satt, aber von Abwechslung kann nicht wirklich gesprochen werden. Die meisten Gerichte sind mit Hähnchen in diversen Varianten. Überwiegend in geschnetzelter Version. Gebratene Hähnchen-Steaks führen zu Schlangen bei der Ausgabe. Fisch- und Rindfleisch-Gerichte in geringerer Auswahl, ebenfalls meist nur geschnetzelt. Beim Frühstück war es in 10 Tagen gerademal 2 mal möglich, vernünftig gebratene Spiegeleier zu erhalten. Das Personal ist derart schlecht ausgebildet, dass die Eier entweder halb roh, oder zerfetzt auf dem Teller landen. - Macht wirklich nicht Laune, den Tag so zu beginnen!! Säfte erhält man aus aufgestellten Automaten. Es handelt sich um zuckersüße Konzentrate, die mit Wasser aufgemischt sind. Beigemischte Wassermenge ist auch unterschiedlich. Man völlig verwässert, meist aber unerträglich süß. Frisch gepresser Orangensaft muss extra bezahlt werden (2 €/Glas). Auch das sollte bei einem 5-Sterne Haus inklusive sein. Spezialitäten-Restaurants: Wir haben nur das Fischlokal besucht. Die Auswahl besteht aus 3 unterschiedlichen Fischsorten des Hauptgerichts. Die übrigen Gänge sind Standard und identisch. Der Knaller war das Zwischengericht. Wir bekamen zu dritt 2 kleine Schälchen überbackene Krabben auf den Tisch gestellt. Nach dem Nachfragen erklärte man uns, dass eine Schale normalerweise für 2 Personen gedacht ist und wir somit zu dritt mit zwei Schalen schon gut bedient wären. Das kann doch wohl kein 5-Sterne Standard sein, dass man mehreren Personen zumutet aus einem "Napf" zu essen ! Die mangelnde Ausbildung des Personals führt auch zu lustigen Nebeneffekten. Beim Verlassen des Tisches wird man mit "Guten Appetit" verabschiedet.
Nun kommen die eher nachteiligen Punkte des Hotels. Hierbei spielt die Unterbringung im Haupthaus oder Bungalow keine Rolle. Schon im Mai ist das Personal, bei längst nicht ausgebuchter Anlage, sichtlich überfordert, was auf die mangelnde Qualifikation zurückzuführen ist. Selbst die vermeintlich einfache Frage nach dem Weg zum Tennisplatz versetzte das gesamte Rezeptions-Personal in Panik. Die erhaltene Wegbeschreibung ging dann zur Krönung noch in die komplett falsche Richtung. Fremdsprachenkenntnisse beim Personal unterschiedlich. Zimmerreinigung mittelmäßig und sehr stark Trinkgeld-orientiert. Nach Erhalt von Trinkgeld einen Tag besser, danach wieder der selbe Mittelmaß-Standard. Der Handtuchwechsel ist im Haupthaus angesiedelt (wäre unmittelbar bei den Pools passender); die Zeiten 9-15 Uhr auch nicht gerade ideal. Der Service das Gepäck betreffend, beginng und endet im Hotel. Das bedeutet, dass die Koffer vom Bus bis in die Lobby, und bei der Abreise, von der Lobby zum Bus selbst transportiert werden müssen (5 Sterne ?)
Das wirklich hervorhebenswürdige Merkmal des Hotels ist die schöne Lage. Es liegt am Hang, mit einem traumhaften Blick auf Meer und Side. Durch die Hanglage und die daurch bedingten häufigen Treppen auf dem Gelände, kann es bei heißem Wetter schon recht anstrengend sein, vom Bungalow in den Hoteltrakt (Speisesaal) zu kommen. Transfer vom Flughafen etwa 1 Stunde. Dolmus direkt vor dem Hotel. Fahrt nach Side ca. 10 Minuten (1 € pro Person / einfach). Einkaufsmöglichkeiten auch in unmittelbarer Nähe zu Fuß zu erreichen. Schöne Strandpromenade, die zum Spazierengehen einlädt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
3 Pools und 1 Indoor-Pool von guter Qualität und Hygiene. Tägliche Reinigung. Die Liegen am Pool stehen sehr dicht und erlauben somit wirklich nur sehr begrenzt Privatsphäre. Animation unaufdringlich. Reichliche Angebote. Wer sich beschäftigen will, findet den Tag über viele Möglichkeiten. Der angebotene Tennisplatz ist in einem desolaten Zustand und somit nicht bespielbar. Durchhängendes Netz ohne Standardhöhe. Ebenso der auf dem selben Platz befindliche Basketballkorb. Dieser besteht nur aus Ring (ohne Netz) und der Platz ist schon unzählige Male geflickt worden. Bruchstellen direkt neben den Reparaturstellen. Das Fitnessstudio ist zwar gut ausgestattet, allerdings nicht klimatisiert. Die Öffnungszeiten sehr ungünstig. Fitness vor dem Frühstück ist dort nicht angesagt, da das Stuio erst um 9.00 Uhr öffnet. Man ist also gezwungen mit vollem Bauch auf das Laufband zu steigen, oder in der Mittagshitze zu trainieren. Nicht wirklich angenehm ! Als unangenehm haben wir es empfunden, täglich am Pool von den Ladenbesitzern des Hotels auf Fotos, Massagen, Frisör und sonstige Leistungen angesprochen zu werden, um Kunden anzuwerben.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 2 Wochen im Mai 2010 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Karin |
| Alter: | 46-50 |
| Bewertungen: | 14 |


