Die ***Pension Zischghof ist ein seit Jahrhunderten bestehender Bergbauernhof, der auch heute noch von Familie Pichler als solcher bewirtschaftet wird. Neben der Scheune, aus der das Heu duftete ( das tut es, wenn man es nicht selber einfahren muss), dem Stall, den man weder roch noch hörte, und dem noch bewohnten alten Bauernhaus und einer mit Schindeln gedeckten Hauskapelle steht das wohl in den achtziger Jahren gebaute Hotel mit etwa 20 Doppelzimmern. Der gesamte Komplex ist in tadellosem und liebevoll gepflegtem Zustand. Angeboten wird Halbpension; sich auf das Frühstück zu beschränken, wäre ein schwerer Fehler ( siehe unten bei Küche). Wir trafen Gäste, die zumeist aus D und ansonsten aus I kamen. Von den Gäste waren nur wenige unter 45; Kinder sahen wir im haus nicht. Parkplätze gibt es genügend entweder kostenfrei dem Haus gegenüber oder gegen Gebühr in der Scheune. 1. Ein höchst empfehlenswertes Wohlfühlhaus für alle, die R u h e suchen. Wer Animation, Events oder ähnliches braucht, ist hier völlig fehl am Platze. 2. Mit Kindern würde ich eine andere Unterkunft wählen. 3. Lassen Sie sich von Ihren Gastgebern bei der Auswahl Ihrer (Berg-)Wanderungen beraten. Sie gehen selbst viel an den Berg und empfahlen uns Ziele, wo man auch in der Hochsaison einigermaßen Ruhe findet. 4. Bei der Wahl der Reisezeit sollte man die Seehöhe beachten.
Die gut 20 qm großen Zimmer sind schön möbliert, in keiner weise abgewohnt und sehr sauber. Sie bieten entweder ein kleines, aber sehr geschmackvolles Duschbad oder ein Bad mit Badewanne. Klimaanlage ist weder vorhanden noch nötig. Der SAT-TV empfängt die gängigen deutschsprachigen Programme, ausgenommen die dritten. Minibar und Safe fehlen. Telefon gibt es. Die Matratzen waren angenehm. Der Zustand des Teppichbodens war einwandfrei. Der Balkon führt rundum und ist nicht abgetrennt, Liegestühle markieren den Bereich der einzelnen Zimmer; diese "Grenzzeichen" wurden von allen Gästen beachtet. Wir haben selbst nachts bei offener Balkontür geschlafen und hörten nur das Plätschern des Baches und das Sägen der Grillen. Auch von den Gästen in den Nachbarzimmern war nichts zu hören.
Frühstück und Mittagessen werden in zwei voneinander optisch getrennten Räumen reserviert, die geschmackvoll eingerichtet sind. Beide gehen in die "Bar" über, die auch als Aufenthaltsraum dient. Bilder liegen an. Die Qualität der Speisen ist in höchstem Maße zu loben: Frau Pichler, die jeden Tag selbst kocht, ist eine Meisterin der klassisch-kreativen Südtiroler Küche. Es gibt weder Büffet noch Menüwahl. Was serviert wird, erfährt man auf einer schön gestalteten Menükarte, wenn man sich pünktlich (!) um 18.30 Uhr an den schön gedeckten (vgl. Bild) Tisch setzt. Sollte man wirklich etwas nicht essen können oder mögen, sagt man es; es wird dann eine Alternative vorgeschlagen. Es gibt vier oder 5 Gänge, z.B an einem Abend gefüllte Wachtelbrüstchen auf Salat, hausgemachte Schlutzkrapfen mit Butter und Parmesan, Rinderkraftbrühe mit Kräuterklößchen, Lammkoteletts mit Kartoffelbrei und Gemüsen und zum Dessert frischen Obstsalat. Und ein andermal erst die hausgemachten Marillenknödel - hmmm... Die Atmosphäre ist leger; unangemessene Kleidung war nicht zu sehen. Die Literflasche roter St. Magdalender kostete 11 Euro ; eine Flasche 0,7 l Südtiroler Wein gehobener Qualität 15 bis 18 Euro. Auch das Frühstück wird serviert. Schinkenplatte, Käseplatte, gemischte Platte, Spiegelei, Rührei, gekochtes Ei, Joghurt mit (wirklich) frischen Früchten und, wenn man mag, auch mit Müsli stehen zur Auswahl. Dazu werden die üblichen Getränke gereicht. Sauberkeit und Hygiene sind einwandfrei.
Auf unseren Reisen haben wir - wenn überhaupt - selten solch freundliche Gastgeber getroffen wie im Zischghof die Familie Pichler. Wir fühlten uns herzlich aufgenommen und rundum wohl versorgt. Ob Fragen zu Bergwanderungen, zur Reparatur der Bergschuhe oder die Bitte, einen Geburtstagskuchen zu backen (es kam ein Herz mit frischen Erdbeeren): alles wurde uns gerne und mit Freude, aber unaufdringlich erledigt. Die Zimmerreinigung und die Sauberkeit sonst ist tadellos.
Das Hotel steht im Ortsteil Obereggen auf 1570 m Seehöhe in exponierter Lage auf einer Anhöhe und bietet so schöne Blicke vom Balkon auf das Latemar (Osten) oder ins Etschtal (Westen). Zur Seilbahnstation sind es etwa 200 m. Die Seilbahn führt einen auf 2150 m Höhe. Von dort gibt es herrliche und je nach Gusto mehr oder weniger anstrengende Wanderwege für Berg- und Blumenfreunde am Fuße des Latemar oder mitten hinein. Ausflugsmöglichkeiten gibt es zum Karersee (30 Autominuten), zur Rosengartengruppe (Nigerpass 45 Autominuten) oder nach Bozen (Innenstadt 40 Autominuten). Einkaufsmöglichkeiten finden sich in Obereggen nicht; man muss nach Deutschnofen fahren. Obbereggen ist eine wahre Sommerfrische: die Sommertemperaturen liegen etwa zehn Grad Celsius unter denen von Bozen. Das ist beim Bergwandern sehr angenehm.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Sportlich ist Bergwandern angesagt - und das kann man bis zum Umfallen. Einen Pool gibt es nicht. Vor dem Haus stehen den Gästen Liegestühle, Hollywoodschaukel und Sitzgruppen zur Verfügung. Die nicht sehr geräumige Sauna im Untergeschoss war auch bei unserem Sommeraufenthalt ab 15 Uhr beheizt - gut zur Entspannung der von der Bergtour strapazierten Beine. Neben der Sauna finden sich ein kleiner Ruheraum, ein Tischtennisraum und ein Raum mit wenigen Trimmgeräten.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 3-5 Tage im Juli 2009 |
| Reisegrund: | Wandern und Wellness |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Marianne |
| Alter: | 56-60 |
| Bewertungen: | 62 |

