Mitsis Cretan Village

Sehr schöne Hotelanlage im griechischen Dorfstil direkt am Meer. Ein Traum - wenn einen die laute Animation nicht stört... Sehr internationales Publikum, hauptsächlich Russen und Deutsche, aber auch Schweizer, Österreicher, Italiener, Franzosen, Briten, Ukrainer und Skandinavier waren dabei. Dass es hier und einige reparaturbedürftige Stellen gibt, bleibt bei einer Hotelanlage dieser Größe nicht aus. Da muss immer irgendwo mal etwas ausgebessert werden, was unserer Beobachtung nach aber auch passiert.

Einfach, aber geschmackvoll eingerichtet mit rustikalem Charme und (dank der gemauerten Betten) kretischem Flair. Wir haben uns in dem Familienzimmer mit schmalem Doppelbett, zwei Einzelbetten, Kühlschrank und hervorragend kühlender Klimaanlage sehr wohl gefühlt.

Frühstück bis 10 Uhr im Hauptrestaurant. Wir fanden das Langschläferfrühstück bis 11 Uhr mit reduzierter Auswahl, aber dafür im Freien an der Snackbar vollkommen ausreichend. Große Auswahl mediterraner Speisen beim Abendessen, allerdings kennt man das Angebot nach zwei Wochen zur Genüge, wenig Abwechslung. Da kommt es gelegen, wenn man einmal während des Aufenthalts stilvoll im Restaurant "La Pergola" dinieren und der rummeligen Atmosphäre des großes Speisesaals entkommen darf. Das Mittagsangebot reichte qualitativ bei Weitem nicht an das Abendessen heran, hauptsächlich Burger, Hot Dog oder Gyros Pita, Pizza, Nudeln und Salat.

Auffallend freundliches Personal, sehr zuvorkommend, aber keineswegs aufgesetzt. Wir hatten das Gefühl, dass das Betriebsklima irgendwie stimmt. Alle waren sehr bemüht, uns alle Wünsche zu erfüllen und uns die politsche und wirtschaftliche Unsicherheit im Land während unserer Reisezeit nicht spüren zu lassen. Wir hatten sogar ein VIP-Zimmer mit Meerblick, Häppchen und Bademänteln, obwohl wir das nicht extra gebucht hatten.

Direkt am Strand, der aus sehr feinem, glattem Kies besteht. Auch für Kinder sehr angenehm. Im Wasser allerdings steiniger Untergrund. Badeschuhe haben wir nicht gebraucht, man muss nur aufpassen, dass man sich beim Schwimmen nicht Knie und Füße anschlägt. Wegen einer frischen Brise aus Nordwest waren während unseres Aufenthalts die Wellen allerdings oft so hoch, dass das Baden gar nicht möglich war. Wellenplanschen hat uns aber mindestens ebenso viel Spaß gemacht. Der Fußweg nach Chersonissos wurde für unsere Kinder (4 und 9) in der sommerlichen Hitze eher zum einstündigen Gewaltmarsch. Es gibt aber auch eine Busverbindung sowie den hoteleigenen Shuttlebus, allerdings fuhren die nur nachmittags/abends. Die Bimmelbahn fährt mehrmals täglich. Ein Taxi von/nach Chersonissos ist für 7 bis 8 € zu haben.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Hier kommen wir zum Knackpunkt. Mit der Animation halte ich es so: Ich habe nichts dagegen, solange ich nicht damit behelligt werde. Das war hier aber leider nicht der Fall. Offenbar gab es viele Gäste, die sich an der Lautstärke überhaupt nicht zu stören schienen, die verschiedenen Angebote schienen auch überwiegend gut besucht, was ja an sich ein gutes Zeichen ist. Ich aber habe entschieden etwas dagegen, im Urlaub durchgängig angebrüllt zu werden. Wenn beim Frühstück kaum eine Unterhaltung möglich ist, weil man gegen "Applauso" vom Hauptpool eh nicht ankommt, man mittags am Strand per Trillerpfeife aus dem Nickerchen gerissen wird und nachmittags und abends bis 23 Uhr nicht auf der Terrasse sitzen mag, weil einem dort die Musik der Proben, der Minidisco und der Abendshows aus dem Amphitheater entgegenpeitscht, dann hört für mich der Spaß auf. Wie gerne hätten wir einfach mal die Wellen rauschen gehört! Für uns war der Lärm ein Stressfaktor. Wer sich an lauter Animation nicht stört, wird dort sicher seinen Spaß haben. "Selbst schuld, wenn du auch all inclusive buchst", sagt mein Mann. Mag sein. Aber eigentlich hatte ich einen AI-Club gebucht, weil ich das wegen der Kinder praktischer fand und außerdem hoffte, unsere Jungs könnten Geschmack an der Kinderanimation finden. Doch das war leider auch ein Flop. Im Miniclub schien nach dem Eindruck unseres Großen nie etwas Interessantes stattzufinden, unser Kleiner weigerte sich sogar standhaft, überhaupt über die Schwelle dieses dunklen Raumes zu treten, und ich selbst habe außer zwei malenden Kindern und miteinander schwatzenen Animateueren auch nie eine nennenswerte Aktion dort bemerkt.