Blick auf die Skyline von Dubai.
© Susanne Freitag

Reisebericht

Dubai im Schnelldurchlauf – in 10 Stunden zu den Superlativen des Emirats

Dubai ist bekannt als die Stadt der Superlative. In dem bevölkerungsreichsten Emirat der sieben Vereinigten Arabischen Emirate ist alles höher, größer und luxuriöser als anderswo: vom Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt, bis zum Burj al Arab, dem mit inoffiziell sieben Sternen bewerteten, wohl luxuriösesten Hotel der Welt. Außerdem locken Shopping Malls und ein Klima von durchschnittlich 25 Grad Celsius im Winter. Für mich und meine jugendliche Tochter waren das alles gute Gründe, uns Dubai einmal anzuschauen. Sechs Flugstunden später und der deutschen Zeit (im Winter) drei Stunden voraus, waren wir dort und überlegten, mit welcher Attraktion wir anfangen sollten. Schlussendlich entschieden wir uns für eine zehnstündige Stadttour von Arabian Adventures, um uns einen Überblick zu verschaffen. Als Standort wählten wir ein familienfreundliches Hotel etwas außerhalb der Metropole.

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Die Xline über den Gebäuden von Dubai.
Die Xline, die über einen Kilometer quer über den Fluss und die Gebäude führt, war uns definitiv zu abenteuerlustig. © Susanne Freitag

Das neue Dubai

Wolkenkratzer mit Seilrutsche

Pünktlich um acht Uhr morgens steht der Wagen von Arabian Adventures vor unserem Hotel und holt uns ab. Am Treffpunkt steigen wir in kleine Busse um, aufgeteilt in gleichsprachige Gruppen mit maximal 16 Personen und einem Guide.

Zunächst steht das neue Dubai auf dem Programm. Wir fahren zur Dubai Marina im Süden der Stadt. 250.000 EuropäerInnen leben in dem Bezirk, dessen Bild von einem schier undurchdringlichen Wald an Wolkenkratzern geprägt ist. Am Hafen steigen wir in ein Schlauchboot von The Yellow Boat um, ein Unternehmen, das wie Arabian Adventures zur Emirates Group gehört. Die Fahrt auf dem Fluss dauert rund 20 Minuten, zu beiden Seiten säumen hohe Apartment- und Bürohäuser das Ufer und unser Blick geht ständig nach oben. Unterwegs entdecken wir lange Seile, die von der Plattform des Amwaj Tower in einer Höhe von 170 Metern auf die andere Flussseite direkt zur Dubai Marina Mall führen. Es ist die XLine – ganz im Zeichen der Superlative eine der steilsten und schnellsten Seilrutschen der Welt. Sie ist einen Kilometer lang, hat eine Neigung von 16 Grad und erreicht eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde. Mit anderen Worten: nichts für uns.

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Blick auf den Sunset Beach und den Burj al Arab in Dubai.
Vom Sunset Beach hast Du einen perfekten Blick auf den Burj al Arab. © Getty Images / Rosemary Calvert

Von Turm zu Turm

Vom Burj al Arab zum Burj Khalifa

Zurück in der Marina, nutzt meine Tochter die Minipause für ein Selfie, dann geht es weiter Richtung The Palm, Jumeirah, einer der künstlichen Inseln vor Dubai. Highlight von The Palm sind das Atlantis Hotel, das wir lediglich im Vorbeifahren bestaunen, sowie die 16 Palmwedeln nachgebildeten Verzweigungen, die der Insel ihren Namen gaben. Nach zwei weiteren Selfie-Stopps auf The Palm steht der Burj Al Arab, das Wahrzeichen Dubais, auf dem Programm. Vom öffentlichen Sandstrand Sunset Beach aus haben wir einen guten Blick auf das segelförmige Gebäude. Und dann geht es auch schon weiter, zum Burj Khalifa in Downtown Dubai, mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt. In der unteren Etage des Wolkenkratzers befindet sich das erste Armani-Hotel der Welt, darüber liegen Büros und Suiten. Ein Teil unserer Gruppe entschließt sich, die Aussichtsplattform mit Außenterrasse in der 124. Etage zu besuchen. Sie fahren mit dem Aufzug in 55 Sekunden hoch und genießen den Blick auf die Stadt.

Gäste mit Höhenangst, so wie wir, vergnügen sich derweil in der Dubai Mall. Sie ist mit 1.200 Geschäften das größte Einkaufszentrum der Stadt. Weitere Highlights in der Mall sind das Dubai Aquarium mit Unterwasserzoo und natürlich die Shops von Tiffany & Co. Vielleicht ist es ganz gut, dass wir nur zwei Stunden zur freien Verfügung haben – das schont auf jeden Fall den Geldbeutel.

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Der Zabeel Palast in Dubai.
Auch wenn wir leider nicht näher ran durften, ist der Zabeel Palast wirklich sehenswert. © Susanne Freitag

Das alte Dubai

Die Zeit vor den Superlativen

Der Nachmittag steht ganz im Zeichen des alten Dubais. Zunächst geht es zur ältesten Moschee der Stadt, der Zentralmoschee Jumeirah. Sie steht außer freitags auch NichtmuslimInnen offen, wir begnügen uns allerdings mit einem Blick von außen. Die eindrucksvolle Moschee aus weißem Stein hat zwei hoch aufragende Minarette, die eine große Mittelkuppel umrahmen. Nicht minder sehenswert finden wir den Zabeel-Palast, die nächste Station der Tour. 1965 war er noch umgeben von der Wüste, heute umrahmen ihn moderne Gebäude, aber vor allem ein riesiger Park mit farbenprächtigen Pfauen. Ich mache ein paar Fotos aus einiger Entfernung, ganz nah heran darf ich leider nicht. Einen Einblick in die Geschichte des Emirats erleben wir anschließend im Dubai Museum im Al Fahidi Fort aus dem Jahr 1787. Große Schaubilder und Ausstellungsstücke veranschaulichen den Alltag vor der Entdeckung des Erdöls und in den Galerien bestaunen wir historische arabische Häuser, Moscheen, Souks, Dattelplantagen sowie Wüsten- und Meeresbewohner.

Danach geht es wieder aufs Wasser, und zwar mit einem Abra, dem traditionellen Wassertaxi, über den Dubai Creek nach Deira. Der Creek ist das ursprüngliche Handelszentrum der Stadt und wird immer noch von vielen Booten mit Waren und Frachten durchquert. Bei der fünfminütigen Fahrt haben wir das Gefühl, immer tiefer in das alte Dubai einzutauchen. Tatsächlich bringt uns das Boot auch in den ältesten Teil der Stadt zu den Gewürz- und Gold-Souks in Deira. Exotische Düfte von den zu kunstvollen Hügeln aufgetürmten Gewürzen empfangen uns. Feilschen ist hier ein Muss. Das gilt auch für die letzte Station der Tour, den Gold-Souk. Auf einem der größten Goldmärkte der Welt mit etwa 300 Juwelierläden glitzert und funkelt es an allen Ecken. Hier werden Schmuck und Juwelen aus Dubai, Indien und anderen Ländern verkauft – alles gefertigt aus oder gefasst in 22- und 18-Karat Gold. Wir sind beeindruckt, vor allem vom größten je gefertigten Goldring der Welt. Er schaffte es mit einem Gewicht von 63.856 Kilogramm sogar in das Guinessbuch der Rekorde und ist gleich am Eingang zum Souk ausgestellt. Hier endet die City-Tour nach fast exakt zehn Stunden und der Bus bringt uns, bepackt mit dem einen oder anderen Souvenir, zurück ins Hotel.

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Der Eingang vom Legoland in Dubai.
Das Legoland ist natürlich vor allem bei Familien sehr beliebt. © Susanne Freitag

Dubai Parks and Resorts

Kontrastprogramm für Familien

Zugegeben, die Stadttour war zwar interessant, aber auch anstrengend. Vor allem meiner Tochter steht der Sinn nach einem Kontrastprogramm. Im Familienresort Lapita lümmeln wir ganz entspannt am großen Pool herum und genießen erst einmal die Ruhe.

Zum Abschluss lockt uns allerdings noch ein letzter Superlativ, den vor allem meine Tochter erleben möchte: Dubai Parks and Resorts, das größte zusammenhängende Themenparkgebiet der Region. Das Hotel grenzt direkt an den Eingang, sodass wir gemütlich hinüberlaufen können. Schon im Riverland, dem Bereich, der die Parks miteinander verbindet, entdecken wir den nächsten Superlativ: Im größten aufblasbaren Park der Welt, JumpX, können sich bis zu 400 BesucherInnen gleichzeitig in 15 bunten Zonen austoben. Motiongate mit Attraktionen rund um Hollywood-Produktionen wie „Shrek“, Real Madrid World, Legoland Dubai mit mehr als 10.000 aus Legosteinen gebauten Modellen, der Legoland-Wasserpark mit Rutschen, einem Wellenbad und einem Kinderspielplatz und die Indoor-Spielwelt Neon Galaxy mit riesigen Spielbereichen und vielen Highlights zum Thema Weltraum – um alles zu durchlaufen, bräuchten wir locker einen Tag. Wir entscheiden uns für die ruhige Variante und besuchen die Real Madrid World. Sie ist recht neu und, wie könnte es anders sein, der erste Vergnügungspark der Welt, in dem sich alles um Fußball dreht. Mehr als 40 Erlebnisse und Attraktionen wie die Hala Madrid, die erste aus Holz gebaute Achterbahn der Region und der Freefall-Tower Hands Up! erwarten uns in den drei Zonen Champions Avenue, Celebration Plaza und Stars Avenue. Natürlich gibt es auch Shops mit Fanartikeln von Real Madrid und verschiedene Restaurants mit spanischem Essen. Lustig ist die Bernabéu Experience, ein immersives Konzept, das uns direkt in den Umkleideraum des Madrider Stadions versetzt.

Natürlich haben wir in dieser kurzen Zeit nur einen kleinen Eindruck von Dubai erhalten. Aber gerade Dubai-Neulingen erleichtert eine Tour die weitere Reiseplanung. Wir entspannen noch einen Tag im Hotel und nehmen uns auf jeden Fall vor, wiederzukommen, um die nächsten Superlative in zehn Stunden zu entdecken.

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