Behandlung in ESLEM-Klinik in Manavgat - hoher finanzieller Schaden

  • Semanus
    Dabei seit: 1763316621911
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    geschrieben 1763317470952

    Während meines Türkeiurlaubs im Oktober 2025 hatte ich ein kleines medizinisches Problem, das vor Ort durch einen Arzt beurteilt werden sollte. Mein Reiseveranstalter hat im Hotel einen Informationsordner ausgelegt und dort ausgeführt, dass man sich im Krankheitsfall an die Rezeption oder den Gästebetreuer des Reiseveranstalters wenden soll. Am Anreisetag im Hotel (vorher war bereits eine einwöchige Rundreise) war ein Treffen mit dem lokalen Gästebetreuer des Reiseveranstalters angesetzt. Der Gästebetreuer hat explizit vor Hotelärzten gewarnt und erklärt, dass er mit Ärzten und Kliniken zusammenarbeitet, die mit den deutschen Auslandsreisekrankenversicherungen abrechnen und man solle sich ausschließlich an ihn wenden. Ich habe ihn daraufhin nach Ende der Veranstaltung angesprochen und mein Problem geschildert. Er hat dafür gesorgt, dass ich in eine Klinik komme. Es war die ESLEM-Klinik in Manavgat. Dort wurden zur Aufnahme einige persönliche Daten erfasst und mein Personalausweis zum Zwecke einer Kopie einbehalten. 

    Die ärztliche Untersuchung ergab, dass eine OP erforderlich sei. Diese sollte zwischen 10.000 und 15.000 EUR kosten. Das erschien mir angesichts des vorhandenen eher kleinen medizinischen Problems sehr teuer, weshalb ich dem Dolmetscher der Klinik mitteilte, dass ich erst nach Kontakt mit meiner Versicherung am nächsten Tag über eine weitere Behandlung entscheiden könne. Das wurde akzeptiert. Dann wurde ich vor die Wahl gestellt, die Klinik zu verlassen und 3.000 EUR in bar zu bezahlen oder eine Nacht zu bleiben und die Kosten durch die Versicherung erstatten zu lassen. Da es bereits 19 Uhr Ortszeit war und bei meiner Versicherung vor dem nächsten Morgen niemand erreichbar war, blieb ich eine Nacht. 

    In der Nacht erreichte ich dann die Notfallnummer der Auslandsreisekrankenversicherung. Man teilte mir mit, dass diese Klinik auf einer schwarzen Liste stehe und ich mich dort nicht weiter behandeln lassen dürfe. Den einen Tag wollte man allerdings bezahlen. Am nächsten Morgen erhielt ich diese Information auch schriftlich per E-Mail, verbunden mit dem Hinweis, dass ich in eine andere Klinik (Akdeniz-Klinik in Manavgat) verlegt werde. 

    Die ESLEM-Klinik wollte die Entscheidung der Versicherung jedoch nicht akzeptieren und verweigerte die Abrechnung mit der Versicherung. Stattdessen forderte man von mir nun 5.500 EUR, die ich sofort zahlen sollte. Sie hatten meinen Personalausweis und drohten mir mit erheblichen Schwierigkeiten bei der Ausreise aus der Türkei, sollte ich die Klinik ohne zu zahlen verlassen. Ich kontaktierte den Gästebetreuer, doch er sagte mir lediglich, ich müsse den geforderten Betrag zahlen, und wollte mir darüber hinaus nicht helfen. Auf mich allein gestellt, versuchte ich mit dem Klinikpersonal zu handeln und glaubte, den „Preis” für die Herausgabe meines Ausweises auf 2.000 € gedrückt zu haben. Diesen Betrag habe ich dann auch gezahlt. Meinen Ausweis habe ich jedoch nicht bekommen, auch keine Rechnung. Daraufhin verließ ich die Klinik fluchtartig.

    Nach Kontakt mit meinem Reiseveranstalter habe ich dann doch noch meinen Ausweis zurückerhalten erhalten, die 2.000 EUR sind allerdings erst einmal weg. Das Konsulat in Antalya bezeichnete die Klinik als "bekannt problematisch". Eine Rechnung habe ich nicht, die soll ich erhalten, wenn ich noch 3.500 EUR zahle. Wobei meine Versicherung bereits sagte, dass sie maximal 500 ... 750 EUR für den einen Tag zahlen würde.

    Hat jemand ähnliches erlebt oder einen Tipp, wie ich weiter vorgehen kann?

    VG ESLEM2025

  • Kourion
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    geschrieben 1763324034628 , zuletzt editiert von Kourion

    Nein, Tipps habe ich nicht und es ist auch schwierig, deine  Sache einzuschätzen.

    Ich hatte bei einem Türkeiaufenthalt in Kusadasi  auch mal ein Problem und schaute deswegen beim Hotelarzt vorbei.  Der verwies mich an eine Klinik mit der er zusammen arbeitete. In der Klinik dann Blutabnahme und Infusion und  dann irgendwann Gespräch mit einem Oberarzt, der mich ausführlich befragte.  Der Hotelarzt fungierte als Übersetzer. Für den Oberarzt war die Sache schnell  klar, er gab Anweisungen, ich erhielt Rezepte und die Rechnung, zahlte per KK  und konnte gehen… zur Apotheke und ins Hotel.

    Zurück in Deutschland fragte ich meinen Arzt hinsichtlich der Kosten und er sagte mir, dass ich das auch in Deutschland als Privatpatient gezahlt hätte. Also auch da alles ok.

    Nach meinem Perso wurde ich nicht gefragt. Oder doch ? Weiß ich nicht mehr. Hab ihn aber auf keinen Fall abgeben müssen. Wieso auch ? Ich denke, dann wäre ich gegangen. War ja nicht schwer krank.

    Die Kosten, die du erwähnst.. schon  saftig. Aber kommt halt immer drauf an, was gemacht wurde. Und stationär im Krankenhaus ist auch hier bei uns nicht billig.

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner von Siemens)
  • Kastenwagen
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    geschrieben 1763325447007 , zuletzt editiert von Kastenwagen

    Gut ist, dass Du eine Auslandskrankenversicherung hast. Im Prinzip hast Du Dich auch richtig verhalten.

    Aber :

    ausser in lebensbedrohlichen Situationen ( Unfall, Herzinfarkt o.ä.) vor einer Aufnahme immer erst Rücksprache mit der Krankenversicherung halten.

    Ich würde mich niemals auf Aussagen von Reiseleitern, Hotelärzten o.ä. verlassen. Zumal es bekannt ist, dass türkische (private) KKH gerne überhöhte Rechnungen ausstellen. Die schwarze Liste gibt es nicht ohne Grund.

    Niemals den Reisepasse oder Perso abgeben ! Eine Kopie ist schnell gemacht.

    Mein Rat für Dich : buch die 2.000 unter Erfahrungen ab. 'Alle weiteren Weg führen zu noch mehr Kosten. Ja, tut weh, aber alles weiteren Möglichkeiten vor Ort füllen die Taschen von Anwälten und Co.

    Solltest Du aber Zeugen haben, die bestätigen können, dass Du die 2000 ( Bar ???) gezahlt hast, dann würde ich versuchen aus Kulanz etwas über die Auslands-KV zu regeln.

  • tuerkeirot
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    geschrieben 1763330736480

    @ESLEM2025,

    Wie hast du denn die 2000,- Euro gezahlt? Hattest du soviel Bargeld mit oder hast du das per EC/Kreditkarte gezahlt?

    Setze Dich umgehend mit Deiner Bank in Verbindung. Eventuell können die noch etwas zurückholen/buchen.

    Falls Du bar gezahlt hast ist das Geld futsch.

  • Ahotep
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    Administrator Zielexperte/in für: Nilkreuzfahrten Nil-Region
    geschrieben 1763371533291

    Hallo ESLEM,

    du kannst aber nicht die Klink als Nick verwenden, daher habe ich eine Nickänderung eingeleitet. Beim nächsten login wirst Du aufgefordert, dir einen neuen Nick auszudenken.

  • Semanus
    Dabei seit: 1763316621911
    Beiträge: 2
    geschrieben 1763404751274

    @kastenwagen sagte:

    Niemals den Reisepasse oder Perso abgeben ! Eine Kopie ist schnell gemacht.

    Mein Rat für Dich : buch die 2.000 unter Erfahrungen ab. 'Alle weiteren Weg führen zu noch mehr Kosten. Ja, tut weh, aber alles weiteren Möglichkeiten vor Ort füllen die Taschen von Anwälten und Co.

    Solltest Du aber Zeugen haben, die bestätigen können, dass Du die 2000 ( Bar ???) gezahlt hast, dann würde ich versuchen aus Kulanz etwas über die Auslands-KV zu regeln.

    Zum Reisepass / Ausweis: Leider wurde man während der Reise quasi dazu erzogen, immer mal diese Dokumente zeitweilig abzugeben. So sollte der Check-In im Hotel schneller ablaufen, weil man nicht warten muss. Und so denkt man sich nichts mehr dabei, wenn der Ausweis verlangt wird. Ich war dann zur eigentlichen Behandlung in einer weiteren, seriösen Klinik (von der Krankenversicherung empfohlen), auch da war die erste Frage die nach dem Ausweis. Die begnügten sich dann tatsächlich mit einer Kopie, da ich zu diesem Zeitpunkt keinen Ausweis mehr hatte. In Zukunft verlässt der Pass/Ausweis das Hotelzimmer nicht mehr.

    Auf den 2.000 EUR werde ich wohl sitzen bleiben. Nach einem Gespräch mit einem Anwalt stehen die Chancen für eine Klage gegen den Reiseveranstalter schlecht, solange ich nicht beweisen kann, dass der Gästebetreuer vom schlechten Ruf der Klinik wusste oder sogar mit der Klinik in "geschäftlicher Beziehung" steht. Und ich will dem schlechten Geld nicht noch gutes hinterherwerfen. Eventuell probiere ich, bei Reiseveranstalter und Versicherung eine Entschädigung auf Kulanzbasis zu erreichen.

    @tuerkeirot sagte:

    Setze Dich umgehend mit Deiner Bank in Verbindung. Eventuell können die noch etwas zurückholen/buchen.

    Das Geld habe ich per Giro-Card bezahlt. Das schwebte zwei oder drei Tage als Lastschrift in meinem Konto, da hätte ich das sogar noch stoppen können. Habe mich aber nicht getraut, wegen eventueller Probleme bei der Ausreise. Jetzt ist es gebucht, da hat man keine Chance mehr, das Geld zurückzuholen. Außer, der Empfänger stimmt zu. Eher unwahrscheinlich.

    Vielen Dank für die Hinweise.

  • Kourion
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    geschrieben 1763407871417

    @Semanus

    Nochmal kurz zu der Perso-Sache. Ich habe bei Reisen ins Ausland immer Perso und Pass dabei. Der Pass kommt in den Hoteltresor, den Perso habe ich immer dabei.

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner von Siemens)
  • Kastenwagen
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    geschrieben 1763414499435

    @Semanus

    Die Frage nach dem Ausweis ist ja grundsätzlich auch ok. Aber seriösen Unternehmen reicht eine Kopie, die in der Regel schnell beim Check In gemacht wird. Und dann gibts das Original wieder zurück. Ich fahre übrigens auch immer zweigleisig analog zu Kourion. Allerdings umgekehrt, da auf dem Perso (bleibt im Tresor) die Adresse steht.

    Was Dein Geld betrifft .ja, die Chance hättest Du bei Lastschrift gehabt. Aber das Kind ist nun mal im Brunnen. Ich bleib dabei : versuch es über die Auslands-KV um zumindest einen Teil-Betrag d.h. die eine Nacht zurück zu bekommen. Muss ja nicht gleich per Anwalt sein.

    Im Hinblick auf den Reiseveranstalter : den würde ich durchaus schriftlich darüber informieren was der Reiseleiter vor Ort da so von sich gibt.

  • pzl64
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    geschrieben 1763453760496

    Tipp für die Zukunft: Das beste Mittel zum bezahlen wäre Kreditkarte gewesen.

    Damit kann man bis zu 120 Tage sein Geld über das "Chargeback Verfahren" zurück holen.

  • vonschmeling
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    geschrieben 1763461070625

    Das muss aber auch erst einmal begründet werden, z.B. mit keine Gegenleistung für das Bezahlte. In diesem Fall wurde jedoch eine "Leistung" erbracht. Ich bezweifle, dass ein Chargeback hier Erfolg gehabt hätte.

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