Wer an Korfu denkt, der hat sicher zunächst die traumhaften Strände und das kristallklare Wasser vor Augen – spezielle Sehenswürdigkeiten kommen einem da weniger in den Sinn. Doch die gibt es auch auf Griechenlands beliebter Ferieninsel: markante Festungen, schöne Klöster und Paläste voller Geschichte. Fünf besondere Locations nennen wir hier.
Die ehemalige Wehranlage liegt nahe dem Ort Krini an der Westküste Korfus. Der Weg führt über die Orte Pagi, Prinylas und Makrades, meistens auf kurvigen Serpentinenstraßen. In Krini angekommen, ist es bis zur Festung nur noch ein Fußmarsch von wenigen Minuten.
Kérkya ist die Hauptstadt der Insel und hat rund 32.000 Einwohner. Sie liegt an der Ostküste und zieht sich über viele Kilometer am Meer entlang. Die schöne Altstadt von Kérkya wurde 2007 in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen.
Etwa sieben Kilometer südlich der Inselhauptstadt in der Ortschaft Gastouri liegt das Achilleion, einstiger Urlaubssitz der Kaiserin Sissi. Sowohl mit dem Auto als auch mit dem Bus ist das Anwesen einfach und schnell erreichbar.
Dieses Kap markiert den nordwestlichsten Punkt der Insel. Es befindet sich in der Nähe der Dörfer Sidari und Peroulades. Von Peroulades aus führt ein beschilderter Weg zum Kap, den man gut zu Fuß zurücklegen kann.
Am äußersten Zipfel der Halbinsel Kanoni, die südlich von Korfu-Stadt liegt, befindet sich das Kloster auf einem winzigen Eiland, das über einen Holzsteg erreicht wird. Auf die "Mäuseinsel" kann man dann vom Kloster Vlacherna aus mit einer kleinen Fähre gelangen.
Man kann es verstehen, dass viele Urlauber allein wegen der tollen Aussicht herkommen. Der Blick, den man von der auf einem 300 Meter hohen Felsen thronenden Ruine der Festung Angelokastro über die Bucht von Paleokastritsa hat, ist einfach grandios – bei klarem Wetter könnt ihr von hier über weite Teile der Insel schauen.
Doch Angelokastro ist auch an sich höchst interessant. Die "Burg der Engel" war einst eine der wichtigsten Verteidigungsanlagen Korfus. Seit der Komplex im 19. Jahrhundert komplett verlassen wurde, ist vieles zerfallen, doch es gibt immer noch Interessantes zu sehen: Die Zitadelle zum Beispiel, den Rundturm, eine kleine Kapelle mit Wandmalereien aus dem 18. Jahrhundert oder eine Zisterne, die ursprünglich die Wasserversorgung sicherte. Und dann ist da ja immer noch diese Aussicht ...
Wenn ihr Urlaub auf Korfu macht, solltet ihr in jedem Fall der Hauptstadt Kérkyra einen Besuch abstatten. Die Altstadt der bunten Metropole gilt als eine der schönsten ganz Griechenlands. Das Wohnviertel Cambiéllo ist dabei besonders sehenswert: Zwischen hohen Bürgerhäusern im venezianischen Stil hängt die Wäsche zum Trocknen, Katzen streunen durch enge Gassen und aus den Restaurants ertönt griechische Volksmusik.
Südwestlich schließt sich das Geschäftsviertel an mit vielen kleinen Boutiquen, aber auch Shops bekannter Ketten. Abends bei Sonnenuntergang ist dann die Esplanade der "Place to be": Vor der alten Festung reiht sich hier ein stimmungsvolles Restaurants an das nächste. Für Nachtschwärmer, die später noch ausgiebig weiterziehen möchten, hält Kérkyra eine Menge Clubs und Diskotheken bereit.
Diese Sehenswürdigkeit ist einfach ein zauberhaftes Fotomotiv – ganz besonders dann, wenn abends die Sonne im Meer versinkt und den Himmel in allerlei Orangetönen färbt. Das kleine, weiß getünchte Kloster Vlacherna, das um 1700 erbaut wurde und längst aufgegeben ist, nimmt fast das komplette winzige Eiland ein, das vor der Halbinsel Kanoni etwa drei Kilometer vom Zentrum von Korfu-Stadt entfernt liegt.
Über einen langen Holzsteg sind Inselchen und Kloster erreichbar. Die verlassene Kirche steht heute noch zur Besichtigung und zum Gebet offen. Mit einem Boot, das am Holzsteg ablegt, könnt ihr dann auch auf das kleine grüne Nachbareiland Pondikonisi gelangen, die "Mäuseinsel", wo eine byzantinische Kapelle auf Besichtigung wartet. Manch Besucher kommt aber aus einem eher weltlichen Grund hierher: Die Location befindet sich genau in der Einflugschneise von Korfus Flughafen – perfekt also zum Plane-Spotting.
Kaiserin Elisabeth von Österreich, besser bekannt als Sissi, verbrachte gerne und viel Zeit auf Korfu. Das Klima, die Seeluft und die Spaziergänge im Schatten der Olivenbäume haben der Monarchin so gut gefallen, dass sie beschloss, auf der Insel ein Anwesen errichten zu lassen. 1892 wurde der Achilleion-Palast, benannt nach der Heldenfigur Achilles, fertiggestellt.
Stilistisch lehnte er sich an die römischen Villen an, die im verschütteten Pompeji ausgegraben wurden. Ganz in Weiß sollten die Fassaden und Säulen erstrahlen, was dann auch überzeugend umgesetzt wurde. Heute ist der Palast unbewohnt und zu einer Touristenattraktion hergerichtet. Besucher können sich in den prunkvollen Innenräumen und im Skulpturenpark draußen einen Eindruck verschaffen, wie die österreichische Kaiserin im Urlaub gelebt hat – sehr eindrucksvoll.
Am nordwestlichsten Punkt Korfus bietet das Kap Drastis mit seinen markanten Kalksteinklippen, die weit ins Meer hineinragen, ein tolles Postkartenmotiv. Das Naturschauspiel lässt sich am besten bei einer Wanderung erleben – vom Dorf Peroulades aus führt ein beschilderter Weg in ungefähr 30 Minuten zum Kap.
Dort angekommen lohnt es sich, nach ausgiebigem Genuss der Aussicht auch zum Strand hinunter zu kraxeln, um im Meer Abkühlung zu finden. Man sollte allerdings nicht versuchen, bis zur Spitze des Kaps zu wandern – das ist nämlich Privatgelände und mittlerweile auch durch einen Zaun abgesperrt.