- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Eines vorab: Wir sind zwei 30jährige Mädels aus dem Ruhrgebiet, die sicherlich nicht sehr oder gar zu anspruchsvoll sind. Die teilweise negativen Äußerungen auf dieser Seite haben wir vorab als "übertrieben" eingestuft, so nach dem Motto: Einige Leute haben an allem etwas zu meckern. Wir dachten: So schlimm kann es schon nicht sein - und wenn das Essen wirklich mal nicht schmeckt, dann isst man eben ein Stück Melone mehr. Kakerlaken leben in diesem Land nun einmal, und wegen der hohen Luftfeuchtigkeit könnte es hier und da auch einmal Schimmel zu sehen geben. Das die Farbe der Gebäude größtenteils abblätterte, wie hier so oft beschrieben... nun ja, auch damit konnten wir uns vorstellen gut leben zu können. Soviel zur Theorie. Das Tortuga übertraf alles - und zwar im negativen Sinne. Als der Bus vom Flughafen in unsere Einfahrt einfuhr dachten wir nur: Bitte nicht lieber Gott! Die Frau, die hinter mir saß sagte zu ihrem Begleiter: Was ist DAS denn? und sprach mir damit irgendwie aus der Seele. Das Hotel hat zunächst einmal gar keinen richtigen Eingang in Form einer geschlossenen Lobby. Man stieg aus dem Bus aus, machte 2 Schritte und war irgendwie schon "drin", ohne es allerdings richtig zu merken. Zwar war da so eine Art Betonüberdachung, aber die war nicht völlig geschlossen, so dass es bei unserer Ankunft erst einmal herein regnete. Farblich sieht es alles etwas heruntergekommen aus, dazu die Neonröhren... gemütlich sieht anders aus. Die Rezeption war eigentlich mehr eine Theke, die Dame dahinter entsprach ganz klar den Beschreibungen hier: Sie war total dünn und hatte einen Gesichtsausdruck, als sei etwas mit Oma. Kurze Zeit später wußten wir warum sie so "fröhlich" schaute: die von uns gebuchten Superiorzimmer mit Meerblick waren geschlossen. Wir hatten hier gelesen, dass diese Zimmer erst vor wenigen Jahren renoviert wurden und sehr schön sein sollten-ganz im Gegenteil zu den übrigen Zimmern des Hotels. Also hatten wir uns ausnahmsweise mal den Luxus gegönnt - nun wurde nichts daraus. Die Klimaanlage sei kaputt, vereinzelt würden die Badewannen aus der Wand herausbrechen. Aha. "Wie lange dauert denn die Reparatur der Klimaanlage?" (Wir waren durchaus bereit, zunächst in ein schlechteres Zimmer und nach der Reparatur in unser Zimmer umzuziehen) - "Ein halbes Jahr." - willkommen auf Kuba! Danach zeigte man uns ein winziges Zimmer, durch die Decke hatte es bereits durchgeregnet, die Klimaanlage "scheint noch zu funktionieren" (Zitat) und dann öffnete er die Vorhänge mit direktem Blick auf den Hinterhof einer kubanischen Kleinfamilie. Herzlichen Glückwunsch! Der Mann der uns das Zimmer zeigte (sehr freundlich, sprach auch gut deutsch), sagte dann: Nein, hier würde ich auch nicht 3 Wochen Urlaub machen wollen... Wir bekammen dann ein deutlich größeres Zimmer im 3. Stock mit Blick auf den Pool (natürlich mussten wir unser Gepäck selbst dorthin schleppen-was soll's-wir konnten uns ja 3 Wochen erholen). Auf den ersten Blick sah es gut aus und wir nahmen es. Auf diesen Schock wollten wir nun erst einmal etwas trinken, doch bei der Begehung der Hotelanlage ließ der nächste nicht lange auf sich warten. Die Poolpaar, die hier auf der Seite ja wirklich nett aussieht, war mit einem ca. 1, 70m hohen Aluzaun umzäunt und folgerichtig geschlossen. Das Dach war kaputt - innerhalb unseres Aufenthalts wurde es gar ganz abgetragen. Im Pool - und auch der sah hier traumhaft aus) schwammen leere Plastikbecher; das taten sie übrigens auch noch am nächsten Tag. Im Essraum (von aussen ganz nett, von innen eine Katastrophe) herrschte - wie im ganzen Hotel - eine Stimmung wie bei einer Trauerfeier. Der Raum war sehr dunkel, einige Katzen schlichen um die Tische (das allein hätte uns noch gar nicht sooo gestört) und unsere Tischdecke sah aus, als ob eine dieser Katzen hier ihr Schlafgemach gehabt hätte. Die Kellnerinnen zogen eine lange Fresse (sorry!), unser freundliches Hola! wurde nicht ein einziges Mal erwiedert. Darauf waren wir zwar vorbereitet (es hieß auf dieser Seite "ohne Pesus" würde niemand freundlich sein), aber irgendwie war es dann trotzdem sehr befremdlich. Nun ja, gegessen haben wir nicht wirklich viel, also maße ich mir auch nicht an das zu bewerten. Die Getränke musste man sich in einer Ecke des Raumes selbst holen - das ist nicht wirklich tragisch, aber in anderen Hotels wird man am Tisch gefragt, was man zu Trinken haben möchte. Das hat schon etwas! Zur Gästestruktur: die meisten Menschen um uns herum sprachen spanisch. Alles in allem haben wir aber nicht viele Menschen getroffen, das ganze Hotel wirkte wie ausgestorben. Der Blick auf den Strand sollte uns aber wieder aufheitern - das war zumindest unser Plan. Schade allerdings, dass der von Steinen und Müll nur so übersäht war. Klar, für den Müll sind die Touristen verantwortlich - bei den anderen Hotels wurde der Strand aber von den Angestellten sauber gehalten. Eine Strandwanderung hat ganz klar ergeben: Das Tortuga hat den verdrecktesten Strandabschnitt von allen Hotels. Wir hatten erst einmal genug und wollten auf unser Zimmer. Schnell noch 2 Becher Wasser geholt (einen zum Trinken, einen zum Zähneputzen). Wir nahmen beide zeitgleich einen Schluck und spukten es ebenso simultan wieder heraus - es war einfach ekelhat und schmeckte nach altem Gammelwasser (nicht, dass ich das vorher schon einmal getrunken hätte...). Na dann gute Nacht. Wir sind ins Kawama umgezogen. Die Leute waren freundlich (auch ohne Pesus), der Service war gut und wir haben uns rundherum wohlgefühlt. Tagsüber lief leise Musik, die Animateure haben irgendwelche Dinge angeboten, die wir allerdings nicht in Anspruch genommen haben. Aber: Wenn man das wollte, konnte man es problemlos tun. Der Strand und das Wasser waren einfach nur traumhaft - kein Müll wie beim Tortuga. Wir hatten allerdings ein Superiorzimmer direkt am Strand. Von anderen Urlaubern hörten wir, dass die hinteren Zimmer mit ähnlichen Problemen wie im Tortuga zu kämpfen hatten. Die Superiorzimmer sind sehr schön und wenn ich geahnt hätte, was mich im Tortuga erwartet (und offensichtlich auch in den normalen Zimmern des Kawamas) - ich hätte das Geld für ein besseres Zimmer ausgegeben. Was habe ich davon, wenn ich 300 Euro spare, aber mir der ganzen Urlaub versaut wird. Bitte, bitte, bitte: Buchen Sie nicht das Tortuga. Alle die denken, die Leute hier wären kleine, arrogante und verzögene Idioten... Nein! Es ist dort wirklich grausam. Wir haben dem Herrgott täglich gedankt, dass es unsere Zimmer im Tortuga nicht gab. Wegen einer fehlenden Poolbar hätten wir wohl nicht umziehen dürfen. So aber war das ein richtig gelungener Urlaub!
Das Superiorzimmer ist nicht zugängig, das erste Zimmer war optisch eine Katastrophe, das 2. ging auf den 1. Blick. Es lag jedoch sehr nah an der Animationsbühne des Nachbarhotels, so dass ich mitten in der Nacht auf einmal senkrecht im Bett saß. Wir hatten diesen Kritikpunkt vorher gelesen und gedacht: Wir sind jung, das bißchen Musik macht uns nichts, zur Not nehmen wir mal Watte. Forget it! Es war höllisch laut, als sei die Box direkt neben meinem Bett gestanden.
Neben der fehlenden (weil kaputten) Poolbar sei noch die kleine Bar am Pool erwähnt. Sie ist winzig, der Kellner mürrisch und das beste: Es gibt nicht einen einzigen Barhocker. Ich hatte nicht wiklich Lust 3 Wo zu stehen...
Freundlichkeit gab es offensichtlich nur gegen Bezahlung - zumindest war das unser Eindruck am ersten Tag. Da wir danach umgehend in ein Nachbarhotel gezogen sind, kann ich das nicht wirklich beurteilen. Wir waren wirklich nett - obwohl uns der ganze Ärger annervte - zu uns war man nicht wirklich unfreundlich-man hat uns schlichtweg nicht beachtet und wie Luft behandelt! Hier wären 0 Sonnen angebracht!
Laut Katalog befindet sich das Hotel in Zentrumsnähe. Der Reiseleiter im Bus sagte uns direkt, dass das Zentrum sich genau am anderen Ende von Varadero befindet. Sagen wir mal so: Am anderen Ende liegen die sogenannten guten und teuren Hotels. Trotzdem würde ich dort nicht wohnen wollen, weil man dort nicht vor die Tür gehen konnte. Also, man konnte zwar rausgehen, aber es gab dort absolut gar nichts zu sehen. Es gab Palmen, Palmen, Palmenm, lange nichts und dann kam das nächste Hotel, in den einen das Security-Personal aber nicht hineinließ. In der Nähe des Tortugas gab es immerhin einige kleine Kneipen und Restaurants, so dass man abends schon einmal einige Schritte gehen konnte, um sich einmal die Beine zu vertreten und etwas anderes zu sehen. Richtig schön ist es aber nicht und wer richtig Gas geben will, ist hier auch falsch. Wir haben nicht wenige junge Menschen getroffen, die bitter enttäuscht waren, weil sie einen Partyurlaub machen wollten und dachten Varadero sei das Palma Kubas. Ich hatte das vorher auch gehört - dem ist aber definitiv nicht so. Ein lohnenswerter Markt (für kubanische Verältnisse) ist ebenfalls zu Fuß zu erreichen, so dass ich sagen würde: Die Lage ist mit Abstand das Beste an diesem Hotel.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Auch hier müsste ich eigentlich 0 Sonnen vergeben. Es gab eine kleine Bühne vor der auch einige wenige Stühle standen. An unserem ersten Tag war hier niemand zu sehen (was okay war -ich stehe nicht so auf Animation), aber was viel schlimmer war: es war auch nichts zu hören! Kein Klang Musik-einfach nur Totenstille. Es war total bedrückend. Wir sind ja schon am ersten Morgen zum Neckermann Büro gelaufen und man hat uns sofort 2 andere Hotels angeboten. Wir sind dann ins Nachbarhotel gezogen - vom Tortuga hörte man die ersten 2 Wochen keinen Laut. In der letzten Woche konnte man tagsüber mal etwas Musik und einen Animateur hören. Nach 3 Wo war ich noch einmal im Tortuga um Fotos zu machen (zum Glück hatte ich mein Bändchen noch) - da habe ich den Kontrast zu unserem Hotel noch einmal zu spüren bekommen. Totenstille. 3 Wochen in diesem Hotel und ich hätte Depressionen bekommen. Wir wollten auch Ruhe und Erholung - aber wir wollten nicht auf einen Friedhof!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3 Wochen im Juli 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Silvia |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |