- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Beim “Ubud Hanging Gardens“ handelt es sich um ein exklusives und vor allem teures Hotel, welches zur “Orient-Express“ - Gruppe gehört und unter französischem Management steht. Jede der 38 Villen besitzt einen eigenen, etwa 18 m2 großen und beheizbaren Pool. Die Villen erreicht man entweder über steile Stiegen, oder sehr bequem mit einem Schrägaufzug und über romantische Fußwege. Der Eingangsbereich mit Lobby und Rezeption beeindruckte uns nur wenig, für eine Anlage dieser Kategorie wurde der “Empfang“ etwas einfallslos gestaltet. Zwar präsentiert sich die Hotelanlage größtenteils ansprechend und auch gepflegt, aber um es gleich vorweg zu nehmen, die Suche nach dem fünften Stern verlief erfolglos. Der überwiegende Teil der Gäste kam aus europäischen Ländern, besonders aus Frankreich, England, Deutschland und aus der Schweiz, doch auch relativ viele Australier und Asiaten waren anwesend.
Die Villen sind geschmackvoll eingerichtet und auch sehr gut ausgestattet. Die Gesamtfläche beträgt inklusive Außenbereich und Pool etwa 100 m2. Aufgrund des großen Fensters auf der Frontseite, hatten wir bereits im Bett eine herrliche Aussicht. Unübersehbar war jedoch der schon abgewohnte Zustand. Außerhalb der Villa wurden diese Abnützungserscheinungen durch das Klima noch verstärkt sichtbar. Ich denke, eine Renovierung dürfte schon recht bald notwendig werden. Trotzdem haben wir uns in unserem Zimmer sehr wohl gefühlt.
Im Restaurant, wo ebenfalls ein großartiger Ausblick geboten wird, befindet sich auch das Frühstücksbuffet, mit dessen Qualität und Auswahl wir zufrieden waren. Jedoch erreicht die Vielfalt nicht das Niveau eines guten asiatischen 5*-Hotels. Positiv erwähnen möchte ich aber die tägliche Abwechslung bei den warmen Speisen. Ich hatte für uns nur die Übernachtung mit Frühstück gebucht. Da es am Abend, wie bereits erwähnt, keinen Shuttle-Service nach Ubud gibt, beschlossen wir das Dinner im Hotel “a la carte“ zu genießen. Bezüglich Qualität: Die schon mehrmals hochgelobte Küche können wir nur teilweise nachvollziehen. Sicher, einige Speisen schmeckten vorzüglich, doch die meisten entsprachen dem guten Durchschnitt. Und zwei Gerichte während unserer Woche, waren alles andere als fein. Etwa das süß-saure Schweinefleisch, ziemlich fett und mit Flachsen. Auch bei den mageren Fleischstücken kam keine Gaumenfreude auf, die waren hart und ausgetrocknet. Dafür entsprachen die Preise doch einem 5*-Haus. Eine kleine Flasche balinesisches Bier etwa, kostete umgerechnet rund 5 Euro. Die Hauptspeisen für eine Person begannen bei etwa 13 Euro (zB kl. Pizza) und reichten bis weit über 20 Euro. Das Mittelfeld der Hauptgerichte lag bei 15-18 Euro. Für ein Abendessen zu zweit muss daher schon mit durchschnittlich 50-70 Euro gerechnet werden, kann aber locker mehr kosten. Meine Preisangaben sind inkl. 21% für Steuern und Service, die ja auf alle Speisen und Getränke aufgeschlagen werden. Gut kalkulierte Preise also, in einem Land, in dem der Großteil der Menschen weniger als 200 Euro im Monat verdient. Gesamt gesehen würde die Gastronomie 5 Sonnen verdienen, jedoch bewirkt das schlechte Preis/Leistungs-Verhältnis einen Abzug.
Die gesamte Belegschaft war überaus hilfsbereit und freundlich. Zeitweise wurde fast schon ein wenig übertrieben. Ich denke dem Personal wird hier auch noch aufgetragen, zu den Gästen freundlich zu sein, was ja die Balinesen von Haus aus schon sind. Bereits ab dem 3. Tag wurden wir namentlich gegrüßt. Was wir als sehr angenehm empfanden, war der stündliche und kostenlose Shuttle-Service nach Ubud mit hoteleigenen Kleinbussen. Allerdings leider nur bis 17 Uhr. Auch mit der Reinigung unseres Zimmers waren wir zufrieden. Es gab keinen Grund für irgendwelche Beanstandungen.
Das Resort befindet sich etwa eine halbe Autostunde außerhalb von Ubud, mitten im Dschungel. Der Transfer vom Flughafen dauert je nach Verkehrslage um die 90 Minuten. Aufgrund der steilen Hanglage wird den Gästen ein wunderbarer Ausblick auf die gegenüberliegende Talseite geboten. Dort steht, ebenfalls auf einem steilen Hang, ein beeindruckender Tempel, welcher abends sogar beleuchtet wird. Ganz unten im Tal plätschert der Ayung-River, der ja eigentlich nur ein größerer Bach ist. Wir bewohnten eine jener Villen, die am äußersten Rand der Anlage stehen. Unmittelbar daneben beginnt der Dschungel. Dies bedeutete, dass wir das angrenzende Geschehen noch intensiver erlebten. Besonders in der Morgendämmerung hört man unzählige Geräusche und Vogelstimmen. Das Knacken von kleinen Ästen kündigte uns immer die Anwesenheit einer Affenfamilie an. So konnten wir auch vom Zimmer aus zusehen, wie die scheuen Affen im Dickicht herumsprangen. Ein tolles Erlebnis.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Etwas unterhalb des Restaurants befinden sich die zwei einzigartig gestylten Pools, erbaut auf unterschiedlichen Ebenen. Doch sehr wenige Gäste benützten sie. Bevorzugt wird dabei lieber der kleine private Pool, welchen ja jede Villa besitzt. Animation gab es zum Glück keine. Zweimal pro Woche konnte man auf der Terrasse des Hotels einer örtlichen Tanzlehrerin zusehen, wie sie einheimischen Kindern traditionelle Tänze beibringt. Im unteren Teil der Anlage liegt der stilvoll gestaltete Spa-Bereich, wo uns eine umfangreiche Auswahl an Massagen und Wannenbädern angeboten wurde. Die behagliche Atmosphäre könnte lediglich durch den Gedanken an die überhöhten Preise getrübt werden. Ein wenig vermisst hatten wir doch das gänzliche Fehlen einer Abendunterhaltung. Zumindest ab und zu wäre wenigstens eine dezente Live-Musik recht angenehm gewesen. Und wird in dieser Hotel-Kategorie auch irgendwie erwartet.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2009 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Manfred |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 11 |