4 Mori Family Village

Angereist als Familie mit 2 Kindern (10 und 7 Jahre), alle nicht italienisch-sprachig (wäre besser gewesen...). Das Camp ist sehr schön und groß, direkt am Strand, tolle Mischung aus Campingplatz, Mobile Homes und Appartments. Viele Unterhaltungs- und Gastronomiemöglichkeiten. Pool, Fußballplatz, Spielplatz, Videogame-Ecke, Supermarkt, Bar/Restaurant, Trampolin (gg. Bezahlung, 4€ für 15 Minuten). Alles in allem tolle Vorraussetzungen für einen schönen Urlaub, für den sich die weite Anreise lohnen sollte. Wieso ich es trotzdem nicht weiterempfehle? Siehe unten bei "Freizeitangebote"

Wir hatten das Mobile Home "Elegant" mit 2 Schlafzimmern, jeweils ein Bad mit zweckmäßiger Dusche/WC und dazwischen eine Wohnküche mit Klimaanlage und eine große Terrasse. Die Ausstattung war ausreichend, Geschirr, Besteck, Kühlschrank, Spüma, Gasherd alles da, alles funktioniert. Betten waren sehr gemütlich, Bettwäsche und Handtücher waren ausreichend vorhanden (keine Strandtücher dabei!). WLAN funktionierte die meiste Zeit akzeptabel, gegen Ende gab es öfter Aussetzer. Geschwindigkeit war ok, zum Streaming hat es aber nicht immer gereicht. Fernseher ist vorhanden, wurde aber nicht benötigt.

An allen wichtigen Stellen kann man essen und trinken. Strandbar mit Snacks und Getränken, Poolbar ebenso, alles mit normalen Preisen wie in Deutschland, keinerlei Abzocke erkennbar. Es gibt auch eine Eisdiele, wo ich den Preis für die Größe der Kugel etwas teuer empfand - aber immer noch akzeptabel. Das Restaurant ist groß, man sollte dennoch rechtzeitig am Vormittag einen Tisch reservieren - geht direkt vor Ort oder unkompliziert online. Die Auswahl und Qualität ist super, Pizzen, Pasta, Salate, Desserts, alles dabei, alles zu normalen Preisen. Abzug gebe ich allerdings dafür, dass man kleinere Portionen und Extrawünsche trotzdem abgerechnet hat (Kind wollte Nuggets ohne Pommes, wurde trotzdem voll abrechnet. Anderes Kind wollte Kinderportion Carbonara, wurde trotzdem zum vollen Erwachsenpreis abgerechnet). Die Bedienung war freundlich und geduldig, nur am Ende hat es mit der Rechnung selbst für italienische Verhältnisse sehr lange gedauert, obwohl andere Gäste vor dem Restaurant Schlange standen. Großer Pluspunkt: Man kann das Essen im Restaurant auch To Go bestellen - geht ebenfalls online. D.h. wer keinen Stress im Restaurant haben will und auch keine Lust zum Kochen hat: Einfach bestellen und abholen. Lief pünktlich und gut ab.

Alles super. Die Rezeption war immer auskunftsfreudig und hilfsbereit und war des Englischen mächtig (Deutsch haben wir nicht ausprobiert). Auf Grund unseren späten Check-Ins konnten wir mit dem Auto nicht mehr aufs Gelände um zu entladen - stattdessen hat uns ein freundlicher Mitarbeiter mit seinem Wägelchen und Anhänger die Sachen vor das Mobile Home gefahren. Nach einem Tag gab es per Mail die Anfrage nach Feedback und Wünschen, wo ich anmerkte, dass das Fliegengitter in einem Badezimmer sowie die Aufhängung von einem Duschkopf kaputt sind (es war keine Beschwerde nur eine Anmerkung). Nachmittags als wir vom Strand kamen, waren die Dinge gefixed. Einziger Minuspunkt hier: Die Reparatur wurde nicht angekündigt, d.h. als der Vorhang der Wohnung offenstand dachten wir, es sei jemand eingebrochen...aber war ja alles gut :)

Angreist mit der Fähre nach Olbia - 3-4 Stunden Fahrt einplanen. Parkplätze sind genügend am Camp vorhanden. Das Camp selbst liegt abgelegen von der nächstgrößeren Stadt Muravera, hat einen tollen eigenen Sandstrand, mit schönem, flachen Meer. Traumhaft! Der Strand ist in 5 Minuten zu erreichen, besitzt 4 Reihen mit Strandliegen (sehr früh bei der Urlaubsplanung reservieren!) und daneben einen großen Bereich für eigene Sonnenschirme (Achtung: kann sehr windig werden!) Muravera selbst hat ein paar Restaurants und Supermärkte, wenn man sich nicht driekt im Camp versorgen möchte, und lässt sich mit dem Auto in 10-15 Minuten erreichen. Wenn man mal andere Strände besuchen möchte sind in max. 2 Stunden Fahrzeit viele weitere Traumstrände erreichbar (Capo Carbonara, Costa Rei). Für Wanderungen ist der Naturpark Sette Fratelli mit 45 Minuten Fahrzeit erreichbar. Cagliari haben wir für einen Tagestrip in einer Stunde mit dem Auto erreicht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Pool: Super-Anlage, Badekappenpflicht war kein Problem. Ein ruhiges Erwachsenenbecken, daneben ein Kinder-Actionbecken. Leider nur bis 20 Uhr - außer wenn Pool-Party ist. Hätte mir gewünscht, auch mal um 22 Uhr noch in den Pool zu springen. Musik: Eher Party-lastig, am Strand bei den Liegen sehr laut während des Animationsprogramms, während der Siests angenehm im Hintergrund. Abends auf der Bühne vor dem Programm, d.gh. während man im Restaurant sitzt, sehr laute Party-Techno-Musik - es hätte gern auch etwas entspannter sein können, bevor die Kids-Disco losgeht Wellness/Fitness: Gibt es wohl, haben wir aber nicht benutzt. Animation: Schwierigster Bewertungspunkt und größter Minuspunkt. Es ist eine Menge Potenzial vorhanden. Auch bei der Buchung bzw. auf der Homepage klingt alles wunderbar - und am Ende scheitert es leider an der interkulturellen Hürde: Die Sprache. Wir haben das Camp einem gewöhnlichen Hotel oder einer Ferienwohnung vorgezogen, weil wir den Eindruck hatten, dass unsere Kids dort schnell über die vielen Freizeitangebote Anschluss finden, Spaß haben und wir Eltern somit auch ein wenig Ruhe genießen können. Vor Ort sieht man an allen Ecken Wochenpläne mit Tagesabläufen und vielen Angeboten: Beach Volleyball, Yoga, Kids Soccer School, Human Table Soccer, Water Games, usw. usf. Auf dem ganzen Gelände laufen die netten, jungen Animateur*innen herum und grüßen jeden - nur: Wir haben keine*n gefunden der/die wirklich Englisch und schon gar nicht Deutsch sprechen konnten. Hat man seine Kinder zu einem der angebotenen Programmpunkte geschickt, waren es meistens italienische Kids die dabei waren, und die Animateure haben diese dann auch auf italienisch bespaßt. Sehr schnell haben sich unsere Kids ausgegrenzt gefühlt, jegliche Motivation für solche Aktivitäten verloren und am Ende nur aus der Distanz zugekuckt, wenn wieder irgendwo ein Haufen lauter Spaß habender Kids übers Camp gerannt sind. Auch beim Abendprogramm auf der Bühne war Englisch eine seltene Ausnahme. Wenn irgendetwas vorgestellt oder anmoderiert wurde, geschah dies auf italienisch - allerdings ohne dass es eine englische Folgeübersetzung gab. Es dauerte Außerdem bis zum vorletzten Tag, bis wir gemerkt haben, dass die Aushangpläne erst am eigentlich Tag erneuert werden. Hat man also z.B. am Mittwoch Abend gekuckt, was am nächsten Tag stattfindet, galt dies noch gar nicht, da dies noch der Plan von letzter Woche war. So erlebten wir im Programm einige Überraschungen. Das Abendprogramm selbst war in Ordnung, Zauberer, Illusionisten und Playback-Show brauchen keine Übersetzung... Insgesamt aber waren es Paralleluniversen: Auf der einen Seite die italienische Community, die toll bespaßt wurde, und wo man auch merkte, dass diese Familien eine richtig tolle Zeit haben - und auf der anderen Seite die nicht-italienisch-sprachigen Gäste, für die es keine Aktivitäten gab, um sich zu connecten. Wenn man also nicht selbst mit anderen Leuten anreist bleibt einem nichts anderes übrig, als sich einfach direkt anzusprechen oder zu hoffen, dass sich die Kids irgendwie anders finden. Manche können das gut, unsere leider nicht, weshalb wir also leider 9 Tage von etwas Ruhe träumen durften und die Kinderbespaßung selbst in die Hand nehmen durften. Und ja: Ich weiß, man ist Gast in einem anderen Land, da sollte man nicht erwarten, dass sich die Leute dort an mich anpassen. Aus diesem Grund betone ich: Die Anlage und die Leute sind supertoll! Nur: Die Homepage (die auf DE und EN verfügbar ist) gibt einem das Gefühl, dass die Sprache bei den Freizeitaktivitäten kein Thema sein dürfte - und vor Ort fühl man sich komplett außen vor. Deshalb: Insgesamt eine wirklich tolle Anlage mit vielen Angeboten - aber keine Weiterempfehlung für nicht-italienisch-sprachige Familien, die alleine anreisen - und genau das waren und sind wir. Deshalb bleibt am Ende diese leichte Enttäuschung, und wir nehmen Eindrücke einer tollen Landschaft mit tollem Essen und tollen Stränden mit - und würden trotzdem nicht mehr wiederkommen.