Mangia's Selinunte Resort

Gut geführtes, weitläufig angelegtes und schön gestaltetes Ressort in einer touristisch zwar etwas abgelegenen, aber dennoch schönen Region Siziliens. Da der weit überwiegende Teil der Gäste aus Frankreich kommt, wird statt Italienisch hauptsächlich Französisch gesprochen, was aber nicht weiter stört, außer dass ich es bei einem Urlaub in Italien irgendwie schöner fände, mit "Buongiorno" statt mit "Bonjour" begrüßt zu werden ;-) Warum das Hotel kaum von Deutschen gebucht wird, ist mir ein Rätsel. Vielleicht kann meine Rezension helfen, dies zu ändern?

Die Zimmer sind gepflegt und sauber und zweckmäßig eingerichtet. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass die Zimmer maximal einen sogenannten "französischen Balkon" haben, also entweder nur ein Balkongeländer am offenen Fenster oder einen schmalen Streifen, auf den man durch das Fenster nach draußen treten, aber dort nicht sitzen und schon gar nicht liegen kann. Und man sollte wissen, dass das Leitungswasser in den Zimmern kein Trinkwasser ist. Man muss also stets dran denken, für die Nacht nochmal im Restaurant oder an der Bar ein wenig Wasser auf Vorrat zu zapfen. Da das Hotel ruhig gelegen ist (auch die Straße, die an der Westseite des Hotels vorbeiführt, ist kaum befahren), spricht nichts gegen eine angenehme Nachtruhe, sofern die abendlichen Shows beendet sind. Der Safe im Zimmer kann kostenlos genutzt werden. Der WLAN-Empfang war im gesamten Ressort in der ersten Woche sehr gut, in der zweiten Woche gab es wohl technische Probleme, so dass der zuvor gute Empfang im Zimmer von einen Tag auf den anderen plötzlich miserabel war, während er im Restaurant und am Pool stets hervorragend war.

Eine gute Auswahl an kleinen und großen Tischen gibt es sowohl drinnen, als auch (überdacht) draußen, man hat also die freie Wahl. Beim Frühstück und auch beim Abendessen kommt es allerdings leider häufiger vor, dass die Tische zwar schnell abgeräumt, anschließend aber nicht schnell genug wieder neu eingedeckt werden. Hier sollte man mal nachbessern. Das Frühstück bietet eine reichhaltige Auswahl, hervorzuheben sind insbesondere die guten Croissants! Auch liegt stets frisches Obst bereit, die Auswahl an vorgeschnittenem Obst sollte allerdings mal überdacht werden: Nicht immer nur Orangenscheiben oder Ananasstücke, sondern auch mal andere Obstsorten. Typisch italienische Kuchen gibt es natürlich auch in großer Auswahl, mehrmals die Woche sind auch die unwiderstehlich leckeren kleinen weichen süßen Mandelkekse dabei. Wie so oft in Italien gibt es zum Frühstück leider nur miserablen Kaffee aus einem Atomaten, der aus Instant-Kaffee und Milchpulver diverse "Kaffee-Spezialitäten" erzeugt. Richtigen italienischen Espresso der Cappuccino gibt es dann aber ab 10 Uhr bis spät abends jederzeit an der Bar. Mittagessen und Abendessen sind abwechslungsreich und schmackhaft, vorzugsweise typisch italienisch und es ist für jeden etwas dabei, regelmäßig auch Fisch und Meeresfrüchte. Wein, Bier, Wasser oder Softdrinks zapft man sich selbst. Am Salatbuffet gibt es stets auch italienische Oliven und italienischen Käse. Hochwertige Extras wie beispielsweise Krabben werden mundgerecht zurechtgemacht auf kleinen Einweg-Schälchen bereitgestellt. Das ist bei "all inclusive" ein guter Kompromiss, um auch kostspielige Extras anzubieten, dabei aber sicherzustellen, dass sich nicht jeder Gast größere Mengen davon auf den Teller schaufelt. Statt Einweg-Schälchen sollte man hier aber mal über Mehrweg-Schälchen nachdenken. Die warmen Hauptgerichte und Beilagen kommen heiß aus der Küche, sind dann aber häufig nur noch lauwarm. Hier sollte man vielleicht mal versuchen, die offenen von unten beheizten Platten durch teilweise Abdeckung besser warm zu halten. Als Nachspeisen gibt es täglich diverse süße Leckereien und alternativ auch wieder Obst. Mittags gibt es täglich auch zwei Sorten Eiscreme. Auch zwischen den Hauptmahlzeiten gibt es stets frisches Obst, eine kleine Auswahl an Salaten und nachmittags natürlich Kuchen oder alternativ wieder Croissants. Wenn man also mal eine Mahlzeit verpasst hat, muss niemand hungern ;-) Täglich ab 10 Uhr ist die Pool-Bar geöffnet und bietet neben italienischem Espresso/Cappuccino diverse alkoholische Getränke. Wasser und Softdrinks zapft man sich an einem Automaten selbst. Wenn man nicht an den Tischen der Pool-Bar platz nehmen möchte, sondern die Getränke mit an den Pool nehmen möchte, werden sie leider in Einweg-Bechern serviert, was im Laufe eines Tages eine beträchtliche Menge an Müll produziert. Leere Einwegbecher haben bei leichtem Wind ja leider auch die Tendenz, durch die Gegend zu fliegen, so dass ständig jemand rum läuft um die Becher einzusammeln, bevor sie in den Pool fliegen. Hier sollte man mal über robuste Mehrwegbecher nachdenken. Zum Abendessen wird die Pool-Bar geschlossen und stattdessen die Abend-Bar geöffnet, an der ebenfalls neben italienischem Espresso/Cappuccino diverse alkoholische Getränke, Wasser, Säfte und Softdrinks geboten werden.

Das gesamte Personal ist sehr freundlich und sollten einmal Fragen aufkommen, werden sie schnell und professionell beantwortet. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass nahezu niemand Deutsch spricht, so dass man auf Englisch ausweichen muss, wenn man kein Italienisch oder Französisch spricht. Nicht nur das Personal an der Rezeption, sondern auch in der Gastronomie und am Pool ist voll darauf ausgerichtet, den Gästen ihren Urlaub so angenehm wie möglich zu gestalten.

Die Region Siziliens, in der das Hotel liegt, ist touristisch nicht so erschlossen wie andere Gegenden Siziliens. Umgeben ist das Hotel von Olivenhainen und Weinbauflächen, was charakteristisch für die gesamte Region ist. Da sich hier nicht ein Hotel an das nächste reiht, sind die Strände dafür aber nicht so überlaufen wie andernorts. Hervorzuheben ist zunächst einmal die unmittelbare Nähe zum antiken Selinunt (Parco Archeologico di Selinunte), dessen weitläufiges Areal mit seinen Tempelruinen und Ausgrabungen für einen Tagesausflug bestens geeignet ist (man kann dort den ganzen Tag spazieren gehen oder sich von einem der "Züge" hindurchfahren lassen). Der Küstenstreifen südlich vom Hotel und noch ein ganzes Stück weiter in östlicher Richtung ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen (Riserva Naturale Orientata Foce Belice) und eignet sich bestens für ausführliche Spaziergänge. Auch entlang der schon lange stillgelegten Schmalspurbahnstrecke kann man schön in die Landschaft eintauchen, auch wenn die schöne alte Schmalspurbahnbrücke "Ponte di ferro" offiziell leider gesperrt ist. Vom Hotelgebäude bis zum Rand des Naturschutzgebiets-Streifens sind es 1000m Fußweg, alternativ kann man aber auch den hoteleigenen regelmäßigen kostenlosen Shuttle-"Zug" nehmen. Durch den schmalen Naturschutzgebiets-Streifen führt dann ein schön angelegter hölzerner Steg bis zum Strand, an dem vom Hotel auch einige Liegestühle aufgebaut sind. Die nahegelegene Siedlung "Marinella di Selinunte" ist nicht unbedingt ein Highlight, bietet am und um den Hafen herum aber immerhin einige touristisch-gastronomische Angebote. Offenbar sind diese aber überwiegend auf die Tagestourist:innen ausgerichtet, die nach Besichtigung des Parco Archeologico di Selinunte dort einkehren und dann wieder in den Bus steigen, um zum nächsten Hotel gebracht zu werden.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Ein professionelles Team von mindestens 8 Lookéa-Animateuren ist ganztägig damit beschäftigt, für Abwechslung zu sorgen. Am Pool gibt es mehrmals täglich Wassergymnastik, Entspannungsgymnastik und ähnliches. Man kann auch Samba oder Mambo lernen und vieles mehr. Die weitläufige Hotelanlage bietet auch Tennisplätze und ähnliches. Auch wenn ich das alles persönlich nicht in Anspruch nehme, macht es auf mich aber den Eindruck, weit über das gewöhnliche Maß hinaus zu gehen, so dass ich es mit "sehr gut" bewerte.