- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Abu Camp befindet sich im Südosten des Okavango Deltas in Botswana, westlich der Stadt Maun und wurde direkt am Rand des Deltas gebaut, d.h. das Wasser reicht bis fast an das Camp heran. Das Besondere und Einzigartige an diesem Camp ist die eigene zahme Elefantenherde (insg. 5 Tiere), die es dem Besucher ermöglichen ganz nah zu kommen und auf einigen von ihnen im Rahmen einer Safari zu reiten. Der Ursprung bildete der berühmte Elefant „Abu“, dessen Geschichte und die der anderen Elefanten am besten ebenfalls auf der Homepage des Camps (einfach nach „Abu Camp Botswana“ googeln) in Kurzform nachgelesen werden können und schon faszinierend sind. Bei dem Camp handelt es sich um eine kleine sehr luxuriöse und familiäre Anlage. Alle Gebäude im Camp sind im Stil von Zelten gebaut, d.h. Holzkonstruktionen mit Zeltdächern. Das mag sich jetzt nicht wirklich luxuriös anhören… am besten geht man ebenfalls auf die Homepage des Abu Camps und schaut sich die Bilder an. Es gibt nur 6 Bungalows für je 2 Personen, so dass maximal 12 Gäste gleichzeitig anwesend sein können, was eine absolut private Atmosphäre und sehr persönliche Betreuung durch das Camp Personal sicherstellt. Wir selbst hatten einen Aufenthalt von 3 Tagen gebucht und gehörten mit unserem Alter zu den jüngsten Gästen (zu dem Zeitpunkt waren insg. nur 6 Gäste anwesend). Das Durchschnittsalter beträgt ca. 40+, was mit Sicherheit auch an den Preisen liegt, die sehr hoch sind – luxuriös eben. Die Gäste selbst sind international (primär Besucher aus den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und der Schweiz), so dass die gängige Sprache Englisch ist. Das Leistungsspektrum der Lodge umfasst „all-inclusive“, d.h. alle Mahlzeiten, fast alle alkoholischen und non alkoholischen Getränke egal wann, entsprechende Game Drives, Bushwalks, Elefantenritte, etc.. Man kann nur diese eine Option buchen, was wir aber als sehr hilfreich empfunden haben, weil „lästige“ Nebenkosten nicht mehr anfallen. Welche Tipps kann ich geben? Der absolute Schwerpunkt des Camps liegt auf den eigenen Elefanten. Es dreht sich quasi alles um sie. Das bedeutet, jeder der Interesse an einem Aufenthalt im Abu Camp hat, sollte sich unserer Meinung nach genau überlegen, wo sein persönlicher Schwerpunkt liegt. Soll heißen: Wer Elefanten als Tiere faszinierend findet und intensiv Zeit mit ihnen verbringen will, findet im Abu Camp wohl seine Erfüllung. Wer primär die allgemeine Tierwelt im Okavango Delta bestaunen möchte, sollte zu anderen mit Sicherheit nicht weniger luxuriösen Camps fahren. Uns selbst war das im Vorfeld nicht so klar, sonst hätten wir wahrscheinlich ebenfalls nicht dieses Camp gebucht. Nichts desto trotz sind auch wir fasziniert von den Elefanten – nur muss man dafür dann nicht 3 Tage Aufenthalt buchen. Am zweitwichtigsten ist die Wahl der Reisezeit! Jede Jahreszeit hat seine Besonderheiten und Auswirkungen auf die Natur inkl. der Tiere. Am Besten man durchstöbert das Internet nach brauchbaren Informationen, fragt fähige Reiseagenturen oder schreibt einfach eine Mail an die Lodge… dort sitzen die wahren Spezialisten! Man sollte sich auch überlegen wie lange man wirklich bleiben möchte. Wir persönlich halten 3 Tage für das Minimum, wenn man den Aufenthalt dort wirklich genießen und zur Ruhe kommen will. Letztendlich ist es aber auch eine Frage des Budgets, die jeder für sich selbst beantworten muss.
Jeder Bungalow ist sehr geräumig und besteht aus einem Wohn- und Schlafbereich mit einem schönen Doppelbett. Von dem Wohn- und Schlafbereich kann man auf eine große Terrasse treten, wo zwei Liegen stehen und man einen wundervollen Ausblick auf das Wasser hat. Ansonsten gibt es noch ein Badezimmer mit einer Innendusche und einer Badewanne draußen auf der Terrasse (die wir leider nicht genutzt haben). Obwohl alles im Zelt Stil gebaut ist und auch die Toilette sozusagen an der Zelt Wand installiert wurde, wird einem nie der Eindruck von „billig“ vermittelt – vielmehr sind auch die Bungalows sehr luxuriös. Zwei Dinge haben wir allerdings vermisst, weshalb es auch keine 6 Sonnen gibt: Ein Moskitonetz über dem Bett (die Moskitofenster und Türen halten nicht alles ab da man ja auch mal Türen öffnen muss) und eine Minibar. Will man etwas zu trinken bekommen, muss man zur zentralen Bar gehen, was manchmal schon lästig ist.
Zu den verfügbaren Mahlzeiten gehören die drei Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittagessen und Abendessen), einen kleine Tee Zeit mit ein Gebäck und Snacks am Nachmittag. Die Mahlzeiten wurden entweder auf einer Terasse am Wasser, oder in angrenzenden Gebäuden eingenommen. Da aber außer den Besucherbungalows eh alle Gebäude größtenteils zu drei Seiten hin offen waren, fühlten wir uns quasi immer „draussen“. Als Überraschung wurde auch 2 x eine komplette Mahlzeit (1 x Abendessen und 1 x Dinner) im Busch serviert, was überwältigend war. Das Essen selbst war fantastisch. Zum Frühstück und zum Tee gab es zumeist eine Art „Buffet“: eine kleine Auswahl von leckeren Speisen. Ansonsten konnte man zwischen einzelnen Gerichten auswählen. Wie auch immer, es war alles super lecker! Während den Game Drives oder den Ausritten mit den Elefanten, wurde seitens der Ranger immer darauf geachtet, dass wir genug tranken, was bei ca. 35 Grad im Busch unerlässlich ist.
Was soll ich über den Service schreiben… er ist schlicht und einfach perfekt. Natürlich wird jemand der sucht immer etwas zu nörgeln haben, aber wir waren überwältigt. Es beginnt mit der absoluten aber nicht aufdringlich oder aufgesetzt wirkenden Freundlichkeit von allen Mitarbeitern der Anlage: Angefangen vom General Manager über die Ranger bis hin zur Putzfrau und dem Koch. Hier hatten wir wirklich das Gefühl, dass allen daran gelegen ist, uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Was uns zudem auch sehr positiv aufgefallen ist, dass jeder „mitangefasst“ hat, wenn es notwendig war. So war sich der Campleiter nicht zu schade, uns am Pool Getränke zu bringen, anstatt nach dem Servicepersonal zu suchen. Was uns gefallen hat, war vor allem die Tatsache, dass man sich für uns Zeit genommen hat, egal wann wir mit welchem Anliegen auch immer zu einem Mitarbeiter gekommen sind, wurde aufmerksam zugehört und versucht unsere Fragen zu beantworten oder unsere Anliegen zu erfüllen. So hatten wir z.B nach 1 Tag kein Interesse mehr, auf den Elefanten zu reiten und baten um einen Game Drive klassisch mit dem Jeep, was dann auch kein Problem war. Man richtete sich sogar nach uns, was die Länge der Ausfahrt anging. Auf der anderen Seite gab es aber auch Punkte, wo uns freundlich aber bestimmt mitgeteilt wurde, dass etwas nicht geht. So z.B. wie mit den Elefanten umgegangen werden durfte und wie nicht.
Wie gesagt befindet sich das Camp im Südosten des Okavango Deltas. Das Camp selbst ist eigentlich nur mit dem Kleinflugzeug aus zu erreichen. Von einer staubigen Buschpiste wurden wir von Rangern des Camps mit dem Jeep in 20 Minuten zu dem Camp gefahren. Dabei geht es über unwegsame Sandpisten durch das Delta. Die Flugzeit von der Stadt Maun beträgt ca. 30 Minuten. Maun selbst ist bis dato nicht direkt aus Europa zu erreichen, sondern nur über Johannesburg. Die Flugzeit Johannesburg – Maun beträgt ca. 1:20 Stunden. Das Camp ist absolut offen zugänglich, das bedeutet, dass alle in dem Delta lebenden und umherziehenden Tiere egal welcher Größe praktisch durch das Camp laufen können. Während unseres Aufenthaltes haben wir neben Kleintieren wie Echsen und Affen nur ein paar Impalas gesehen, aber keine Großtiere. Entsprechend dürfen die Besucher nicht auf eigene „Faust“ die Camp eigenen Wege verlassen und durch den Busch „spazieren“.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Sportliche Aktivitäten im klassischen Sinn sind nicht möglich. Schließlich befindet man sich im afrikanischen Busch, wo hinter jedem Busch Löwen und andere Tiere lauern können. 2 x am Tag (06:30 und 16:00 Uhr) finden Ausritte mit den Elefanten statt: Morgens werden die Elefanten aus dem Gehege beim Camp in den Bush begleitet und abends wieder zurück ins Gehege. Alternativ kann man auch Game Drives mit dem Jeep machen oder den Ausritt der Elefanten zu Fuß als Bush Walk begleiten. Bei den Fahrten wird versucht, auch auf die Wünsche der Gäste einzugehen („Heute möchten wir gerne Büffel sehen“). Im Grunde genommen braucht man aber keine Wünsche zu äußern, da… 1. Die Natur ihre eigenen Regeln hat und die frei lebenden Tiere nun mal nicht auf Kommando bereit stehen. 2. Der Ranger selbst erfahren genug ist, um zum jeweils richtigen Zeitpunkt die richtigen Tiere zu suchen bzw. zu den Stellen zu fahren, wo er sie vermutet. Da der Schwerpunkt des Camps auf den Elefanten und nicht auf „klassischen“ Game Drives liegt, empfanden wir diese und das Engagement eines von beiden Rangern als weniger ausgeprägt als in Lion Sands in Südafrika. Man erfährt viel über die lokale Natur, dessen Tierwelt und die Besonderheiten der Tiere. Es ist schon ein einzigartiges Erlebnis echten Elefanten trotzdem sie zahm sind, sind sie doch wilde Elefanten so nahe zu kommen und ihnen zuzusehen, wie sie fressen, baden, etc. Großartig! Ansonsten gibt es keine erwähnenswerte Unterhaltung. Wer im Abu Camp absteigt, will eigentlich Tiere sehen, die Natur erleben und abschalten. Es gibt einen kleinen zentralen Pool mit Liegen, was bei der Hitze sehr angenehm ist. Die Anlage verfügt auch über Internet (WiFi), welches kostenlos genutzt werden kann und primär im öffentlichen Bereich funktionierte. Da man sich mitten im „Nirgendwo“ befindet, darf man keine übermäßige Geschwindigkeit erwarten, was aber absolut kein Problem war.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im November 2011 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jan |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 8 |