- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Wir haben im Mai zum vierten Mal das Acoya für unseren zweiwöchigen Urlaub gebucht. Gefallen hatte es uns von Anfang an: die Lage in der Stadt, die es erlaubt, schnell überall hin zu kommen, die geschützte Anlage selbst, die mit ihren Bungalows, der karibischen Flora und einer großen Pool-Landschaft eine wahre Oase bildet, und die großzügigen Zimmer und Appartments mit geschmackvoller, heller Einrichtung. Dennoch gab es immer wieder Kritikpunkte. Dazu später mehr. Allerdings hat die Anlage ein unübersehbares Potential und deshalb galt es für uns, Mängel zunächst zu akzeptieren, aber nicht unausgesprochen zu lassen. So lernten wir auch den neuen General Manager des Resorts kennen, der – im Vergleich zu seinen Vorgängern – seit Mitte 2017 mit enormem Engagement und Elan völlig neue Saiten aufgezogen hat. Er möchte besagtes Potential nutzen – und das macht sich bemerkbar. Um dem Wandel ein Bild zu geben, ein paar Vergleiche zwischen letztem und diesem Jahr. Anreise 2017: Flüge aus Amsterdam kommen täglich um die selbe Uhrzeit an. Ungünstigerweise sind Reisende dieser Flüge gegen 13 oder 14 Uhr grundsätzlich 2 bis 3 Stunden vor der eigentlichen Check-In-Zeit im Hotel. Nach 9 Stunden Flug und einem sehr langen Tag ist der Wunsch, das Zimmer zu beziehen, besonders groß. Bisher war das nicht ohne weiteres möglich gewesen. Man hatte uns am Frontdesk gesagt, das Zimmer sei noch nicht fertig, da Check-In erst um 16 Uhr sei. Wir könnten uns ja an die Bar setzen und dort etwas trinken. Auf ein Lächeln war nicht viel Energie verwandt worden – schließlich hatte man nur seinen Job getan. Damit hatten wir einen Stapel Papiere in die Hand gedrückt bekommen, die ein halbes Buch an Informationen beinhaltet hatten, die kaum ein Mensch je lesen will. Immerhin waren wir um 16 Uhr zu unserem Bungalow begleitet worden. Anreise 2018: Die Flüge kommen immer noch früh an. Und munterer ist man bei der Ankunft auch nicht. Aber der Empfang hat sich um 180 Grad gewandelt und macht es einem nun um etliches leichter, die Strapazen der Reise abzuschütteln. Denn inzwischen ist man sich der Tatsache bewusst, dass diese Flüge aus Amsterdam nun einmal vor der Check-In-Zeit ankommen und die Gäste müde sind. Wir wurden mit einem strahlenden Lächeln empfangen. Aus einem Raum hinter der Rezeption kam ein junger Mitarbeiter mit einem Tablett und reichte den Wartenden am Schalter einen fruchtigen Cocktail. Die Rezeption ist mit bequemen Sesseln und Sofas ausgestattet, sodass wir unsere vom Flugzeug-Sitz geschundenen Rücken etwas entspannen konnten bis wir an der Reihe waren. Die bürokratischen Angelegenheiten waren schnell und ruhig erledigt. Dann sagte man uns, Check-In sei zwar normalerweise um 16 Uhr, aber man werde gleich einmal nachfragen, ob unser Zimmer bereits fertig zum Einzug sei. In der Zwischenzeit erklärte man uns das Wesentliche persönlich, das man sich früher aus den Unterlagen zusammen suchen musste. Ein paar Minuten später konnten wir unseren Bungalow beziehen. Ein Mitarbeiter bot an, unsere Koffer mit einem Golf Cart zum Haus zu bringen. Da wir das Gepäck mit unserem Mietwagen aber selbst direkt an die Haustüre bringen konnten, fuhr er stattdessen uns über die Anlage, um uns zu zeigen, was uns die kommenden Wochen alles zur Verfügung stehen würde, und wo wir es fänden. Ein sinnvoller und schöner Service, um sich in einer neuen Umgebung rasch zurecht zu finden. Im Zimmer angekommen, zeigte und erklärte er uns alles (TV, Telefon, Safe etc.) und ließ uns wissen, dass er für Fragen immer zur Verfügung stünde. Front Desk generell: Während man früher noch ab und zu das Gefühl hatte, gar nicht bemerkt zu werden, wenn man auf dem Weg zum Pool das Front Desk passierte, so wird die Passage heute jedes Mal von Lächeln und ein paar freundlichen Worten begleitet. Man fühlt sich als Gast wahrgenommen, willkommen und bekommt dadurch das Gefühl vermittelt, zu jeder Zeit Ansprechpartner zu haben, die darauf warten, helfen zu dürfen. Wir fühlten uns sofort gut aufgehoben. Zimmer 2017: Die Ausstattung war bisher auch schon geschmackvoll und dezent gewesen. Allerdings waren Türen nicht dafür geschaffen gewesen, die großzügigen Bungalowteile schalldicht voneinander zu trennen. Die gesamte Anlage war seinerzeit als Altersruhesitz einer betuchten Klientel geplant und gebaut worden. Die Idee der Seniorenresidenz waren Wohngemeinschaften gewesen, bestehend aus einem Haupthaus mit drei Schlafzimmern und drei Bädern. Als das Acoya als Ruhesitz keinen Anklang fand, wurde das Resort zur Ferienanlage umfunktioniert. Zwei der Schlafzimmer wurden für den Hotelbetrieb vom Haupthaus mit Küche getrennt, indem die Türen schlicht verschlossen wurden. Geräusche ließen die Spalte unter den leichten Türen allerdings immer durch. Zimmer 2018: Diesem Umstand wirkte man entgegen, baute im vergangenen Jahr schalldichte Türen zwischen die Hausteile und wurde dem Hotelgedanken somit gerecht. Bei Bedarf bleiben die Verbindungstüren unverschlossen, sodass ein Komplex mit 4-6 Betten für Familien oder Gruppen entstehen kann. Andernfalls sind die Türen verschlossen und bieten jeder einzelnen Partei die gebührende Ruhe gegenüber den Nachbarn unterm selben Dach. Neue Vorhänge, Kissen und Bilder bringen ein bisschen mehr Farbe in die Bungalows. Diese sind Geschmackssache – mir gefiel die sehr schlichte und elegante Farbgebung aus hellem creme-grau und weiß sehr gut – sollen aber für zusätzliche Behaglichkeit sorgen. Was noch nicht behoben ist und vermutlich der Kosten wegen erst nach und nach ausgebessert werden wird, sind die Fenster. Der ursprüngliche Erbauer meinte es im Sinne der Dämmung nur allzu gut, als er doppelverglaste Fenster einbauen ließ. Daran nagt unweigerlich irgendwann der Zahn der Zeit, die Dichtungen lassen nach und die Scheiben beschlagen – von innen. Das bekommt die beste Putzfrau nicht weg. So bleibt der Gesamteindruck durch den getrübten Blick nach draußen an einigen Stellen etwas … nun ja, getrübt. Ebenso wird wohl der Austausch einigen in die Jahre gekommenen Küchenmobiliars nicht von heute auf morgen erfolgen können. Wer nicht penibel ist, wird das gar nicht sehen. Ich bin penibel, sehe es, aber tatsächlich hindert mich eine Verblendung, die nicht 100 % gerade angebracht ist, an keiner Tätigkeit in der Küche. Geschweige denn mindert es meine Urlaubsqualität. Service 2017/2018: Das Personal, so haben wir erfahren, wird unter dem neuen Management stetig geschult und täglich gebrieft. Das macht sich bemerkbar: Die Aufmerksamkeit, die im vergangenen Jahr noch weitgehend fehlte, ist inzwischen ebenso weitgehend selbstverständlich. Da etliche Mitarbeiter neu eingestellt werden, mag ab und an noch ein Schlendrian darunter sein, aber sicher nicht für lang. Auch das Personal des Housekeeping wurde zu großen Teilen gewechselt. Wir freuten uns umso mehr, bekannte Gesichter wieder zu sehen, die uns schon bei vergangenen Besuchen durch besondere Sorgfalt aufgefallen waren, und wissen: der neu eingeschlagene Weg ist gut. Das neue Management: Das Management, das seit rund einem Jahr daran arbeitet, früher gemachte Fehler zu beheben, ist effektiv und schnell. Außerdem ist man offen gegenüber Kritik und Anregungen. Während wir bisher wiederholt auf Manager getroffen waren, die sich in Ausflüchten und Erklärungen verloren, so trifft man den derzeitigen General Manager zu einem Gespräch mit Notizblock und gezücktem Stift an, um sich Notizen über die Anmerkungen seiner Gäste zu machen. José Abreu hört zu, nimmt auf und macht sich an die Umsetzung. Er hat von einer renommierten Hotelkette zum Acoya gewechselt, um das Potential des Resorts aus der Versenkung zu holen, und bringt internationales Know How mit ein. Im Schlepptau hatte er einen ehemaligen Mitarbeiter der selben Kette, der, wie im Hotel zuvor, das Entertainment betreut. Entertainment: Neu im Acoya sind kleine Nachmittagsprogramme, die unaufdringlich und reizvoll sind. Ganz nebenbei, von der Sonnenliege oder der Bar aus, kann man beispielsweise an Ratespielen teilnehmen, wie Nationalflaggen-, Sehenswürdigkeiten- oder Melodien-raten. Es macht Spaß und man kann ganz nebenbei sein Wissen (oder Nichtwissen) testen. Gewinnern winken sogar Preise. Um es nicht allzu lang zu machen: Details zum Resort selbst finden Sie in einer meiner letzten Rezensionen. Wichtig waren mir diesmal, die positiven Veränderungen hervorzuheben. Wir werden in jedem Fall immer wieder kommen, sind gespannt, was sich bis dahin getan hat und freuen uns schon auf den nächsten Urlaub im Acoya.
Geräumig und elegant eingerichtet.
Wir haben das Grill-Restaurant getestet und waren begeistert.
Der Service hat sich im Vergleich zu den letzten Jahren stark verbessert (siehe meine Rezension). Ein bisschen Luft nach oben gibt es noch. Aber es wird daran gearbeitet.
Wer die Nähe zum Strand braucht, ist hier weniger gut aufgehoben. Deshalb habe ich vorsichtshalber einen Stern abgezogen. Für uns selbst ist die Lage perfekt: in der Stadt, entfernt vom Massentourismus, nahe etlicher Supermärkte (für Selbstversorger nicht unwichtig) und mit schneller Anbindung an alle Hauptstraßen in den Westen und Osten der Insel.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Zählt man den kostenlosen Shuttle-Service zum Strand dazu, kann man sich im Acoya relativ gut beschäftigen. Sicherlich ist auch dieses Angebot ausbaufähig. Aber auch daran wird aktuell gearbeitet (siehe ebenfalls meine Rezension). Andererseits ist die Frage nach dem Freizeitangebot eine reine Geschmackssache. Wir für unseren Teil brauchen gar keine rund-um-die-Uhr-Bespaßung seitens des Hotels. Wir sehen uns die Insel an und freuen uns über Ruhe im Hotel. Das wiederum ist gegeben.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2018 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Barbara |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 5 |
Liebe Barbara, Wir möchten Ihnen für eine so detaillierte Bewertung und Rückmeldung danken. Wir sind sehr froh zu lesen, dass die Bemühungen, die wir in Verbesserungen machen, zu unseren Gästen und ihrer Zufriedenheit kommen. Wie bereits erwähnt, nehmen wir Ihre Kommentare sehr ernst und sie spielen eine Schlüsselrolle in diesem kontinuierlichen Prozess. Wir freuen uns, Sie bald wieder zu begrüßen. Grüße, Jose Abreu Generaldirektor