Albergo Diffuso Borgo Santa Caterina

Im Hauptgebäude gibt es vier Zimmer, es gibt aber auch noch weitere Zimmer in zwei kleinen Nebengebäuden. Jedenfalls die Zimmer im Hauptgebäude haben alle einen Balkon, welcher teilweise sogar genauso groß ist, wie das Zimmer selbst. Der Frühstücks- bzw. Allgemeinraum ist urig und gemütlich. Leider hängt dort aber auch ein großer Flachbildschirm, durch welchen man jeden Tag beim Frühstück mit den neuesten Musikvideos in teilweise nicht unerheblicher Lautstärke berieselt wird. Bis auf einen Tag war ein junger Sizilianer namens Fausto Ansprechpartner, der jedoch fast überhaupt kein Englisch oder Deutsch verstanden hat. Verständigung war nur mit Händen und Füßen möglich. Auch war die Rezeption nicht 24 h besetzt. Es gab nachmittags und abends immer mal Zeiten, in denen diese geschlossen und keiner anwesend war. Das Hotel wird offenbar meist nur für ein bis drei Tage gebucht. Andere Gäste waren nach dieser Zeit schnell wieder verschwunden. Wir waren definitiv mit einer Woche am längsten dort. Die Gästestruktur war durchwachsen. Es war neben einem amerikanischen Paar auch ein junges britisches Paar und eine französische Familie mit Kindern anwesend, aber auch auch Italierner. Der Preis war extrem günstig, wobei Einfachheit gewollt sein muss, allerdings in diesem Fall auch oft mit alt und heruntergekommen gleichzusetzen ist. Im Sommer und mit weniger Regen sind wahrscheinlich auch die Zimmer nicht so feucht. Wir selbst würden das Hotel nicht noch einmal buchen und empfehlen es daher auch nicht weiter.

Von der Größe her waren die Zimmer in Ordnung. Es gab neben dem Doppelbett auch jeweils ein Einzelbett, sei es auch nur als Klappversion in einem Schrank. Vorhanden waren zwei Nachtischchen mit je einer Lampe und ein großer Kleiderschrank. Den hat man allerdings lieber nicht angefasst, da man befürchten musste, dass er einem vollständigen um die Ohren fliegt... Die Tür ging nur mit Gewalt auf und zu und eine obere Blende fiel einfach so ab. Ein großer Spiegel war ebenfalls vorhanden, sowie zwei Stühle. Einen Tisch oder sogar Schreibtisch gab es im Zimmer nicht. Auf dem Balkon waren je nach Größe zwei oder mehr Plastikstühle sowie ein Tisch vorhanden. Das Bad war mit WC, Bidet und Dusche ausgestattet sowie einem Spiegelschrank über dem Waschbecken. Die Dusche war in den Fugen doch teils erheblich mit Schimmel besetzt. Der Duschkopf war völlig verkalkt und das Duschregal hing nur sehr wackelig. Mit der Wasserdosierung war Vorsicht geboten, da der Abfluss offenbar leicht verstopft war und so bei voller Wasserkraft eine Überschwemmung drohte. Die Toilettenspülung lief permanent. Aufgrund des zu dieser Jahreszeit teilweise recht feuchten Wetters und der nicht funktionierenden Heizung, war es doch enorm schwierig, die Handtücher nach dem Duschen im Bad zu trocknen. In den Textilien war immer eine gewisse Feuchtigkeit vorhanden. Ebenso war in unserer Hotel- bzw. Zimmerbeschreibung ein Haartrockner, Kabelfernsehen und kostenloses W-Lan aufgeführt. Leider war nichts davon vorhanden. Einen Haartrockner suchte man vergebens,was extrem ärgerlich ist, wenn man sich auf die Beschreibung verlässt und den eigenen zu Hause lässt. Und auch W-Lan hatte höchstens Fausto an seinem Laptop im Frühstücksraum, an welchem er die ganze Zeit saß. Ebenso hat der Fernseher keinen einzigen Sender rübergebracht..... Insgesamt sind Zimmer und Hotel sehr einfach, aber leider auch bereits extrem in die Jahre gekommen. Es kam einem der Lichtschalter entgegen und man hat an allen Ecken gesehen, dass alles nur laienhaft und grob geflickt wurde.

Das Frühstück selbst ist einfach aber völlig ausreichend. Es gab frische Brötchen (teilweise evtl. auch vom Vortag), eine Sorte Käse und Mortadella sowie verschieden kleine abgepackte Marmeladensorten. Nutella und zwei verschiedene Sorten Cornflakes/Müsli waren auch vorhanden. Allerdings war nirgends Milch zu finden, sondern nur eine Kanne Wasser... :-) Lecker war der frische Blutorangensaft und man bekommt nach Belieben auch einen sehr guten Kaffee Americano oder Espresso bzw. schwarzen Tee.

Fausto war trotz mangelhafter Englisch- und Deutschkenntnisse super freundlich und serviceorientiert. Für die Zimmerreinigung kam morgens eine ältere Dame, die sich teilweise auch erstmal am Frühstücksbuffet bedient hat. Eine tatsächliche Reinigung der Zimmer hat aber bei unserem einwöchigen Aufenthalt nicht wirklich stattgefunden. Einmal wurde grob durchgesaugt, das Bad (Waschbecken etc) wurde nicht ein einziges Mal geputzt. Die Hauptaufgabe bestand offenbar allein darin, das Bett zu machen und das war teilweise sogar bereits mit dem Drappieren des Überwurfes erledigt. Das Laken wurde selten glattgezogen und wieder unter der Matratze festgemacht. Die letzten zwei Tage unseres Aufenthalts hat die Servicedame dann offenbar völlig einen Streik eingelegt, da überhaupt nichts im Zimmer gemacht wurde. Das erste uns zugewiesene Zimmer befand sich im Erdgeschoss und obwohl es tagsüber draußen relativ angenehme Temperaturen hatte, war es ab dem späten Nachmittag extrem kalt im Zimmer. Auch wenn in unserer Hotelbeschreibung eine Heizung aufgelistet war und durchaus ein Heizkörper in Zimmer und Bad vorhanden waren, waren diese jedoch nicht funktionstüchtig. Auf Nachfrage bei Fausto erklärte er uns kurz, dass die Heizung nur im Winter angeschaltet werden würde. Was auch immer das bedeuten sollte. Da es in anderen Zimmern aber eine Klimaanlage gab, haben wir anstandslos in ein solches Zimmer wechseln können, da eben auch kaum andere Gäste vor Ort waren. Die Klimaanlage war jedoch auch so eine Sache für sich.... Sie hat es allerdings mit viel Mühe geschafft, dass man abends und nachts nicht frieren musste. Gott sei dank wusste wir auch wo die Reinigungsartikel bzw. das Toilettenpapier im Flur "versteckt" waren, so dass wir uns mehrfach selbst Toilettenpapier nachnehmen konnten. Die zur Verfügung gestellten Rollen waren leider sehr dünn und klein...

Das Hotel liegt etwas abgelegen in Castiglione di Sicilia, weshalb hier unbedingt ein Auto erforderlich ist. Der Ort liegt wie die meisten an einem Berghang. Wir haben im Ort selbst nur einen kleinen Sparmarkt gefunden und ca. 4 Restaurants, welche jedoch nicht immer geöffnet waren. Insbesondere zur Mittagszeit war es eigentlich nicht möglich, Essen zu gehen. Abends waren die Restaurants dann eigentlich völlig leer, da offenbar Ende Oktober sehr wenig Touristen im Ort sind und die Einheimischen anscheinend nicht essen gehen. Der ebenfalls einzige Bankautomat hat dann auch noch den Dienst verweigert... :-) Im Nachbarort Francavilla gab es jedoch einen größeren Supermarkt und einen funktionierenden Geldautomaten. Vom Flughafen Catania hat es ca. 45 Minuten mit dem Auto bis zum Hotel gebraucht. Man sollte aber unbedingt darauf achten, dass einen das Navigationsgerät nicht quer durch den Ort und die teilweise extrem engen Gassen führt. Da ist nämlich gar nicht nötig, da man von einer größeren Straße relativ leicht dort hin gelangt.

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