- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Ankobra Beach ist ein einzigartiges Projekt, das einerseits einen alternativen Tourismus fördern möchte und zum anderen auch soziale und ökologische Projekte vor Ort. So ist es mit dem Freunde von Ankobra e.V. verbunden, der ein Schulpatenschaft-Projekt unterhält. Auf dem Gelände forschen zudem Ornitologen, gibt es Ausbildungsprojekte, einen eigenen Garten mit Bananenstauden, Plantain, Mangos, Papayas, Avocados, Ananas, Kokosnüssen, eine Produktionsstätte für Holzkohle und Essig und soll demnächst auch ein Forschungsgelände für Universitäten entstehen. Man kann die Projekte im Rahmen einer Führung besichtigen. Gründer und Haupteigner sind ein Deutscher und ein ghanaischer Professor. Es handelt sich um ein großes Gelände am Strand, östlich der Mündung des Ankobra River in den Atlantik. Der Strand ist sehr lang und führt rund sechs Kilometer weit bis ins Dorf Brawire. Es ist ein traumhafter Strand mit Palmen. Allerdings gibt es keinen feinsandigen trocknen Sandstrand, da es in dieser Gegend recht feucht ist. Man kann nicht auf dem Boden liegen sondern benötigt Liegen. Die Kokospalmen am Strandsaum und der ganze Strand sind gefährdet. Das Meer frißt sich ins Land. Die Regierung von Ghana hat daher ein „Küstenschutzprojekt“ begonnen. Tatsächlich ist der Küstenfraß wohl auf Sandklau zurück zu führen, der in Ghana nicht richtig verfolgt wird. Das „Küstenschutzprojekt“ besteht darin, daß man Felsbrocken auf den Strand wirft, diesen dadurch zerstört, aber die Küste schützt: Bye Bye Ankobra Beach! Fahren Sie daher bitte schnell nach Ankobra Beach solange es dieses Paradies noch gibt! Am Ankobra Beach stehen Kokospalmen und kleine Häuschen mit Stühlen und Tischen, in denen man sitzen kann. Zudem gibt es Liegen am Strand. Das Wasser ist mitunter recht braun, durch Eintragungen des Ankobra River. Achtung: es herrscht meist eine starke Brandung. Schwimmen ist daher schwierig. Man kann gut in den Wellen springen und gut surfen. Surfbretter hält das Hotel vor. Oberhalb des Strandes gibt es einen Hügel, auf dem einst eine Burg stand; Reste können noch heute besichtigt werden. Von dem Hügel aus hat man einen schönen Blick auf die Flußmündung und das gegenüberliegende Ufer. Man sollte sich auch hier einen Führer mitnehmen; an der Rezeption melden. Das Gelände selbst ist recht großzügig. In einem Park mit tropischen Bäumen und Palmen stehen insgesamt 15 Wohn-Bungalows im afrikanischen Stil, zwei davon als sog. Family-Bungalow mit einem großen und einem kleinen Raum sowie einem Bad, einige als Doppelbungalows mit zwei Zimmern und Verbindungstür sowie Single-Bungalows mit einem großen Raum und einem Bad. Jedes Zimmer ist eine eigene Hütte. Am Eingang gibt es einen Rezeptionsbungalow und einen WC-Bungalow. Beschwerlich fand ich den unebenen Steinboden aus groben Steinen. Weder für Gepäck noch zum Laufen angenehm. Im Gelände sind die Wege aus festem Sand. Die Gäste sind eher ausgefallen, viele Individualtouristen aber auch Familien mit Kindern. Es ist ein international gemischtes Publikum.
Ich bewohnte Bungalow 2. Es war ein Single-Bungalow mit einem Haupthaus und dem Bad-Haus, beides verbunden. Die Bungalows haben alle hohe Spitzdächer, innen aus Holz, außen reetgedeckt, und sind als Rundhütten im afrikanischen Stil konzipiert. Die hellen Steinböden haben im Eingangsbereich einen schwarzen Ghana-Stern eingelassen, in der Mitte, ebenfalls in einem Stern im Boden eingelassen, befindet sich jeweils ein Stützpfeiler aus dunklem Naturholz, der die Dachkonstruktion trägt. Im Bungalow waren ghanaische Möbel, Sitzbänke aus Stein mit Kissen darauf, zwei Einbauschränke aus robustem Holz, ein Kühlschrank. Es gab keinen Wasserkocher mit Tee und Kaffee. Es gab auch keine Hausschlappen und keinen Bademantel. Die Bungalows haben Klimaanlage, doch rate ich davon ab sie in diesem schönen Klima zu benutzen. In der Mitte des Raumes stand ein breites Bett, für zwei fand ich es nicht geeignet, für eine Person war es geräumig. Es gibt für zwei aber auch Zimmer mit getrennten Betten. Das Bett hatte eine derartige Ausdehnung, daß nicht alle Leintücher ausreichend groß waren und das gesamte Bett bedeckten. Die darunter liegende Matratze war alles andere als appetitlich: uralt und schadhaft. Auch die Bettbezüge und Leintücher waren teils alt und löchrig. Hier sollte unbedingt ein Totalaustausch von Matratzen, Kissen und Bezügen her! Über dem Bett gab es ein Moskitonetz, das ich allerdings nicht genutzt habe, weil mir dies zu umständlich ist. Die Kissen waren mir viel zu hart. Ich habe mein eigenes Kissen aus Deutschland mitgebracht und genutzt. An der Wand gab es einen dunklen Massivholzschreibtisch mit Stuhl im afrikanischen Stil. Es gab jedoch kein WLAN in den Bungalows. Man mußte hierfür entweder ins Restaurant gehen, wo das WLAN aber auch schlecht funktionierte, oder in den Rezeptionsbungalow, wo es eigene Sitzgelegenheiten hat und das WLAN einigermaßen gut funktioniert. Die Steckdosen in den Bungalows sind teils europäische, teils Commenwealth-Steckdosen. Man sollte auf jeden Fall Adapter mitbringen. Ich fand den Bungalow etwas dunkel, was sicherlich durch die Konstruktion und durch die vielen Bäume rundherum sowie durch die kleinen Fenster bedingt war. Teils ist die Konstruktion in Nordghana abgeschaut worden, wo Rundbungalows mit kleinen Fenstern vor der Hitze schützen sollen. Hier würde ich allerdings großzügigere Fenster einbauen, da es hier nicht heiß ist sondern eine mittlere Temperatur mit viel Wind herrscht. Die Durchschnittstemperatur beträgt 25°C. Grundsätzlich sollte man sich auch auf feuchtes Klima einstellen mit hoher Luftfeuchtigkeit und relativ viel Regen. Dadurch werden Zudecken, Kissen und Handtücher im Bungalow auch schnell feucht bzw. haben eine permanente Feuchtigkeit. Dies ist klimabedingt. Etwas sparsam fand ich die Beleuchtung. Es gab viele kleine Lampen mit netten Schirmen und teils toll geschnitzten Tiermotiv-Füßen, doch gaben sie nur wenig Licht in dem ohnehin dunklen Zimmer. Zumindest eine helle Leuchte hätte ich mir gewünscht. Die Fenster waren, wie gesagt, relativ klein, ließen sich alle öffnen und waren mit Moskitonetzen ausgestattet. Die Vorhangkonstruktion war sehr einfach. Die Vorhänge ließen sich nur schwer zuziehen und schlossen auch nicht dicht. Es gab keine Fensterläden oder sonstige Verdunkelungsmöglichkeiten. Der Bad-Bungalow war ebenfalls ein Rundbungalow mit einer steinernen Runddusche, vorne offen. Manko war, daß kein heißes Wasser funktionierte. Fließendes Warmwasser gibt es generell nicht und der Boiler meines Bungalows ließ sich nicht anschalten, da der Schalter defekt war und leider auch nach Meldung nicht repariert wurde. Ich konnte daher den gesamten Aufenthalt über nicht warm duschen. Weiter hatte das Bad zwei Waschbecken, beide aber nur mit Kaltwasser. Weiteres Manko des Bades war der fehlende Haarfön. Da ich mich bei Wind mit nassem Haar schnell erkälte, war das ein großes Manko für mich. Die Rezeption hält keine entsprechenden Geräte bereit. Ich empfehle einen Fön von zu Hause mitzubringen oder in Accra einen zu kaufen bevor man hierher fährt. Im Bad war die Beleuchtung auch nicht ausreichend. Auch hier wäre ein zusätzliches helles Licht oder ein beleuchteter Currassierspiegel schön. Es gab zusätzliche Pflegeprodukte im Bad. Abends gab es dort relativ viele Ameisen. Man muß aber bedenken, daß man hier in der Natur lebt und es daher unmöglich ist, alle Insekten und andere Tiere stets aus den Hütten draußen zu halten. Diese sind aber friedlich und tun nichts.
Gegenüber dem Rezeptionsbungalow liegt in einem weiteren Rundbungalow das Restaurant, das nach vorne offen ist. Die Konstruktion ist dieselbe wie alle anderen Bungalows. Es gibt eine Bar mit einem tollen geschnitzten Krokodil darauf. Die Getränkeauswahl ist durchaus vielfältig, überseeische Spiritousenauswahl ist nicht so toll. Man sollte afrikanische Spiritousen und auch das gute Ghana-Bier probieren. Wein gibt es keinen, er wächst hier auch nicht. Einzelne Cocktails sind lecker, andere haben mir nicht geschmeckt. Die Küche ist recht vielfältig, man erhält sowohl ghanaische Gerichte als auch frisch gefangenen Fisch und Krustentiere wie Gambas und Hummer. Das Restaurant ist für ghanaische Verhältnisse nicht unbedingt billig aber recht gut. Gleichwohl vermisse ich die letzte Raffinesse. Man könnte hier exotische Spitzenküche konzipieren. Es gibt auch deutsche Gerichte, doch sind diese von minderer Qualität. Es kann vorkommen, daß Produkte nicht vorhanden sind, namentlich Plantain und Yams, obgleich dies einheimische Produkte sind, die der Hotelmanager noch dazu in seinem eigenen Garten züchtet. Reis und Fritten erhält man immer. Ebenso Hühnchen. Die Bedienung ist sehr nett und bemüht. Das im Übernachtungspreis inkludierte Frühstück nimmt man ebenfalls im Restaurant-Rundbau ein. Es gibt kein Buffet, man wird bedient. Es werden einem regelmäßig ein Fruchtteller, idR. mit Papaya, Ananas, Banane und Wassermelone, ein Ei nach Wunsch, warmes Brot mit Butter, Honig, Orangenmarmelade und wechselnden weiteren Aufstrichen serviert. Es gab aus unerfindlichen Gründen keinen frisch gebrühten Kaffee sondern nur Pulverkaffee und heißes Wasser aus Thermoskannen. Für Tee werden diese ebf. genutzt und stehen dafür auf den Tischen. Schön wäre auch ein Glas frisch gepresster Saft gewesen, gabs leider nicht, trotz der vielen Früchte.
Der Service ist sehr freundlich und bemüht. Ankobra Beach ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Hier haben viele Menschen eine Anstellung gefunden. Man wird daher auf dankbare Mitarbeiter treffen, die um ihre Situation wissen und stets bemüht sein werden, es dem Gast recht zu machen. Es klappt nicht alles, aber man sollte seine Wünsche immer vortragen.
Das Hotel liegt in einer Traumlage in der Western Region von Ghana unweit der Stadt Axim, gehört indes zum Verwaltungsbezirk des Dorfes Brawire. Es ist eine Traumlage, wenn man ab von der Zivilisation und dem europäischen Streß abschalten will. Die Erreichbarkeit ist indes dadurch nicht so gut. Inzwischen kann man von Accra aus bis Takoradi fliegen und muß daher nicht mehr die ganze Strecke mit dem Taxi fahren, was sehr anstrengend und daher nicht anzuraten ist. Busverbindungen gibt es zwar auch bis Axim, aber auch diese sind nicht sehr zuverlässig. Ich empfehle daher den kurzen Flug von ca. 30 Minuten von Accra nach Takoradi. Kosten liegen etwa bei 70 Euro hin und zurück. Flüge sind im Internet buchbar, etwa bei AWA (Africa World Airlines). Vom Flughafen Takoradi aus muß man sich ein Auto organisieren, Taxi oder Wagen mit Fahrer. Ankobra Beach hat keinen eigenen Fahrer mehr und organisiert daher keine Abholdienste mehr. Die Fahrt vom Takoradi Airport nach Ankobra Beach dauert ca. 1,5 Stunden. Das Resort liegt etwas außerhalb des Dorfes und der Stadt Axim. Da die unmittelbare Straßenverbindung dorthin mittlerweile in einem derart maroden Zustand ist, daß sie kaum mehr zu benutzen ist, muß man über die Überlandstraße einen Umweg fahren und benötigt so ca. 20 Minuten mit dem Auto nach Axim. Es handelt sich um die älteste Stadt Ghanas, mit einem portugiesischen Sklaven-Fort und einer Reihe zerfallener Kolonialhäuser. Die Burg kann man – für ein saftiges Eintrittsgeld – besichtigen. Für alle Wege sollte man an der Rezeption des Hotels ein Taxi bestellen. Weitere anzuempfehlende Ausflüge führen nach Beyin (Fort) und Nzulezu, ein Stelzendorf in einem See, ganz ohne Moskitos. Weiter kann man an der Rezeption des Hotels eine Bootstour auf dem Ankobra River buchen, was ich gemacht habe. Ein Angestellter des Ankobra Beach Resorts rudert mit einem Steuermann in einem kleinen schmalen Boot den Fluß hinauf und in die Mangroven hinein. Mit etwas Glück kann man wilde Tiere sehen. Wer mag kann auch selbst rudern. Interessant sind auch Ausflüge nach Cape Three Points, Princetown (deutsches Fort), Dixcove, in den Nini Ankasa Suhien Nationalpark, dessen Schutz die Gründer und Freunde von Ankobra bewirkt haben, sowie nach Half Assini und Grand Bassam in der Elfenbeinküste (Visum erforderlich und Multiple Entry Visum für Ghana). Das Ghana-Visum ist sehr teuer und kostet 100 Euro, das Multiple Entry Visum 150,00 Euro. Die Eigner von Ankobra Beach haben dies unlängst in der Presse heftig kritisiert.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt im Ankobra Beach Resort keinen eigenen Workout-Raum, allerdings im Gelände zahlreiche Möglichkeiten Sport zu treiben. So gibt es einen Fußballplatz, Ringe, Hanteln und anderen Gerätschaften, die man im Freien nutzen kann, die teils allerdings einen verfallenen Eindruck machen. Und natürlich gibt es das Meer für ein frisches Bad. An einer Palme am Strand war eine chillige Schaukel angebracht, so daß man direkt unter dem auslaufenden Ozean schaukeln konnte.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1 Woche im November 2018 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 652 |