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Oliver (51-55)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Paar • Juni 2018 • 1 Woche • Strand
Mondänes Haus im Kurviertel mit Schwächen
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Wegen unserer Vorliebe für Nostalgie und historische Bauten kamen für unseren Aufenthalt in Balatonfüred nur 2 Hotels in Frage: das „Astoria“ oder eben das „Anna Grand“. Unsere Wahl fiel auf letzteres, wegen der etwas besseren Lage und dem deutlich höheren Komfort. Der Hotelkomplex hat eine Art Hufeisenform. Unser Classic-Premium-DZ befand sich im südlichen Trakt und war das am weitesten entfernte (120 Schritte vom bzw. zum Lift), dafür aber ein helles Eckzimmer mit 3 Fenstern und von der Größe her gerade noch akzeptabel: 23,3 m² + Bad mit Dusche 3,6 m² - insgesamt somit knapp 27 m² (auf der Reservierungsbestätigung war die Fläche für diese Zimmerkategorie allerdings mit 26-47 m² angegeben, also wurde uns das vermutlich kleinste zugewiesen, obwohl wir bereits im Jänner gebucht hatten). Die Möblierung erreichte nicht wirklich ein 4*-Niveau, und eines der Betten war stark durchgelegen. Im Bad war die WC-Papierhalterung derart ungeschickt montiert, dass man zu dieser nur unter größten Verrenkungen Zugriff hatte. Und es gab nicht etwa einen WC-Stein, sondern wurde ein unappetitlicher gelber Batzen direkt in die Klomuschel geklatscht (siehe Foto) – eine primitive Billigstlösung wie bei einem Pissoir! Bis bei der Waschmuschel endlich Warmwasser kam, dauerte es eine Ewigkeit. Dem nicht genug, entdeckten wir im Bad einen mehrere cm langen Tausendfüßler, und im Zimmer erlegte ich 2 Tage später eine ziemlich große, schwarze Spinne. Haustiere wünscht man sich andere – und von der abgegriffenen, fleckig-klebrigen Info-Mappe gar nicht zu reden. Positiv: kostenloser Zimmersafe, gute Klimaanlage, bequeme Riesencouch. Beim Check-in bekommt man einen Grundrissplan des Hotels ausgehändigt, der anfangs recht hilfreich ist; durch das verwinkelte, unübersichtliche Gefüge des Gebäudes kann man nämlich schnell die Orientierung verlieren. Auch das Auffinden und Verlassen des Hotelparkplatzes mutiert zur „Challenge“ und artet in eine kleine, durch das verzwickte Einbahnsystem erzwungene Stadtrundfahrt aus. Einen Stadtplan von Balatonfüred haben wir erst auf ausdrückliches Verlangen an der Rezeption erhalten – auf diesem sind aber nicht einmal Banken, Bankomaten oder das Postamt eingezeichnet. Den Torten-Gutschein für das hoteleigene Café kann man getrost verfallen lassen: Die Kaffeepreise sind dort exorbitant hoch, zudem wird ein gesalzener Bedienungszuschlag verrechnet, womit die Kosten der Gratis-Torte locker wieder lukriert werden. Der Wellnessbereich ist groß und scheint mit allen Schikanen ausgestattet zu sein. Unser Aufenthalt dort beschränkte sich dennoch auf wenige Minuten, weil uns die extrem stickig-heiße Atmosphäre bald wieder vertrieben hat. Der elegante Speisesaal ist entlegen, befindet sich in einem abgesonderten Gebäudeteil und ist auf den letzten 30 Metern nur durchs Freie zu erreichen (wenigstens über einen gedeckten Arkadengang). Das Frühstücksbuffet bietet eine halbwegs große, aber immer gleiche Auswahl ohne besondere Höhepunkte. Richtig gut munden die div. Fruchtsäfte, die aber leider allzu oft schon „aus“ waren. Ähnlich verhält es sich mit dem Abendbuffet: Reichliche Auswahl, aber die Geschmackskomponente war oft viel zu fad. Positiv zu erwähnen sind die köstlichen Desserts sowie die Käseplatte (optisch herrlich aufbereitet – siehe Foto). Stoffservietten gab’s zwar keine, aber extrem dicke aus Papier, die ihren Zweck genauso gut erfüllten. Merkwürdigerweise waren sämtliche Speisen nur auf ungarisch und englisch angeschrieben, nicht aber auf deutsch (wie sonst am gesamten Balaton üblich bzw. sogar die Regel). Auffallend waren mehrere Kellner im hochbetagten Rentneralter. Diese kümmerten sich aber kaum um die Gäste, weil ihre Lieblingsbeschäftigung darin bestand, stundenlang das Besteck auf unbesetzten Tischen neu zu arrangieren und mit senilem Grinsen millimetergenau auszurichten. Das übrige Hotelpersonal hatte tadellose Fremdsprachenkenntnisse und erwies sich als sehr höflich, aber unpersönlich. Genervt hat mich nach unserer Rückkehr ein E-Mail-Fragebogen der Hotelleitung, der mit Suggestivfragen gespickt war. Habe natürlich auf diese HolidayCheck-Bewertung verwiesen! Auch wenn wir uns in diesem 200 Jahre alten, tadellos renovierten und geschichtsträchtigen Haus höhere Qualität und mehr individuelle Betreuung erwartet hätten, kommen wir um eine Weiterempfehlung nicht umhin. Aber das große „Aha-Erlebnis“ war unser Aufenthalt definitiv nicht! Hotel allgemein: Zustand des Hotels: 6/6 Allgemeine Sauberkeit der einzelnen Bereiche: 6/6 Behindertenfreundlichkeit: nicht bewertet Familienfreundlichkeit: nicht bewertet Exakte Gesamtnote: 5,0 (individueller Gesamteindruck allerdings nur 4,0)


Zimmer
  • Eher gut
  • Sauberkeit & Wäschewechsel: 3/6 (ekelige „Haustiere“) Größe des Zimmers: 4/6 Größe des Badezimmers: 3/6 Ausstattung des Zimmers (TV, Balkon, Safe, etc.): 5/6 (genauer Punktedurchschnitt: 3,75) Zimmertyp: Doppelzimmer Zimmerkategorie: Classic Premium Ausblick: zur Straße


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Vielfalt der Speisen & Getränke: 5/6 Geschmack & Qualität der Speisen & Getränke: 4/6 Atmosphäre & Einrichtung: 6/6 Sauberkeit im Speisesaal & am Tisch: 6/6 (genauer Punktedurchschnitt: 5,25)


    Service
  • Gut
  • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft: 5/6 Fremdsprachenkenntnisse des Personals: 6/6 Rezeption, Check-in & Check-out: 6/6 Kompetenz (Umgang mit Reklamationen): nicht bewertet (genauer Punktedurchschnitt: 5,67)


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung: 2/6 Verkehrsanbindung & Ausflugsmöglichkeiten: 6/6 Restaurants & Bars in der Nähe: 6/6 Entfernung zum Strand: 4/6 (genauer Punktedurchschnitt: 4,5)


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Juni 2018
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Oliver
    Alter:51-55
    Bewertungen:100