- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Aparthotel Zakopane ist eine brandneue und sehr modern ausgestattete Unterkunft in der polnischen Wintersport-Destination Zakopane. Ganz in der Nähe zur slowakischen Grenze. Zwar liegt die Herberge nicht ganz im Zentrum, aber 20 Minuten Fußmarsch oder eine kurze Busfahrt sollten im Wanderurlaub nicht ins Gewicht fallen. Die Fotos und Bewertungen auf der Buchungsseite sahen sehr gut aus. In der Realität konnte das Aparthotel aber die Erwartungen nur ansatzweise erfüllen. Viel Geld in den Bau eines Hotels zu investieren (der Innenarchitekt hat ganze Arbeit geleistet) macht eben nur einen Teil des Aufenthalts aus. Selbst wenn sich manche Gäste davon gerne blenden lassen. Ein missglückter Check-in Versuch wegen technischer und kommunikativer Probleme des Hotels kostete uns am Anfang Zeit und Nerven. Das Zimmer war auf den ersten Blick schön, schon bald zeigten sich aber diverse Mängel bei der Ausstattung und beim Komfort. Sogar das viel gelobte Frühstück entsprach am Ende nicht dem erhofften Standard. Für den halben Preis hätte man das alles vielleicht noch durchgehen lassen oder als Anfangsprobleme abtun können (das Hotel war eine Neueröffnung). Aber wenn man nur unwesentlich weniger zahlt als in den besten Hotels von Zakopane (mit riesigem Buffet, Spa-Center, Pool und 24 Stunden besetzter Rezeption), dann klafft schon eine gewaltige Lücke zwischen dem bezahlten Preis und der erhaltenen Leistung. Im Prinzip nichts, was sich nicht beheben lässt. Wenn jedoch alle Gäste nur Top-Bewertungen abgeben (obwohl diese kaum der Wahrheit entsprechen), hat das Aparthotel mit Sicherheit keinen Anlass nachzubessern. Nach reiflicher Überlegung und dem Abwägen aller Vor- und Nachteile unsere WERTUNG daher: GERADE NOCH empfehlenswert. Allerdings mit sehr DEUTLICHEN Abstrichen...!!!
Wir hatten ein Deluxe Doppelzimmer mit Balkon im ersten Obergeschoss gebucht (Nummer 103). Auf den ersten Blick war alles in Ordnung. Neu, modern und optisch ansprechend. Dazu noch schön beleuchtet. Die offiziellen Profilbilder wurden übrigens mit einem Weitwinkel-Objektiv geschossen. So, dass der Raum gewaltiger erscheint, als in der Realität. Der Boden mit gemustertem Teppich ausgelegt. Die Wände hell und zum Teil mit Holz verkleidet. Das Mobiliar ebenfalls aus hellem Holz. Das BETT: Eine Katastrophe...!!! Die Wand hinter dem Bett gepolstert. ABER: Leider kein echtes Doppelbett mit durchgehender Matratze, sondern nur zwei geteilte Matratzen, über die ein gemeinsames Laken gespannt wurde. Die Matratzen Ultra-Weich. Wir sind förmlich darin eingesunken. Liege-Komfort: NULL. Keine Ahnung, wie ein Mensch darin längere Zeit schlafen kann. Zudem passte das Laken nicht richtig. So, dass dieses Bett nicht professionell bezogen aussah und an den Seiten sogar die Matratze herausschaute. Pro Person zwei Kopfkissen, getrennte Zudecken und ein Deko-Kissen. Das Bettzeug qualitativ MINDERWERTIG. Alles 100 Prozent Polyester und so „unpassend“ wie schon das Bettlaken. Ob die Hotelbesitzer wohl auch Nacht für Nacht in solch einem „Zeug“ schlafen...? Das möchte ich stark bezweifeln. Links und rechts vom Bett Ablagen, Lampen und Steckdosen. Der Schreibtisch breit und mit gepolstertem Stuhl. Wasserkocher mit Tassen, Gratis-Kaffee und Tee. Zwei Flaschen Wasser kostenlos. Aber KEIN Kühlschrank. Das TV-Gerät mit internationalen Programmen. Ganzkörper-Spiegel, offene Garderobe und geschlossener Wandschrank mit ordentlich Platz. Zusätzlich ein Zimmer-Safe. ABER ziemlich viel Freiraum im Zimmer. Da hätte noch locker ein Sessel oder Sofa hineingepasst. Die Klimaanlage individuell über ein Digital-Panel regelbar. BADEZIMMER Sehr edel gestaltet. Mit hellbraunen Fliesen und Fliesen in Marmor-Optik. Waschtisch mit Ablagefläche. Beleuchteter Spiegel. ABER kein separater Kosmetik-Spiegel. Der Haartrockner an der Wand befestigt. Viel zu klein, nicht mobil und mit wenig Power. Die Hygiene-Produkte in winzigen Plastik-Flaschen mit „fast nichts drin“. Der gesamte Inhalt aller Flaschen hat nicht ausgereicht, um einmal vernünftig (lange) Haare zu waschen. Zwei Badetücher, zwei Handtücher und ein Tuch für die Füße (sauber und flauschig). Normales WC. Allerdings nur eine Rolle Toilettenpapier im Zimmer und die (nur angeklebte) Halterung für das Papier fiel ständig von der Wand. Zusätzlich noch ein Handtuch-Wärmer an der Wand. Aber: KEINE Bademäntel. Die Dusche in einer ebenerdigen Kabine aus Glas. Der Wasserablauf zu klein und die Schräge in Richtung Ablauf zu gering. So, dass nach jedem Duschen das halbe Zimmer unter Wasser stand. Der Kopf der Handbrause mit Massage-Düsen. Dazu noch eine sehr gute Regendusche. Die Wasser-Temperatur optimal regelbar. Der Wasserdruck okay. Im Prinzip eine echte Wohlfühl-Dusche, wenn das Überlaufproblem nicht wäre. BALKON Der Balkon groß und mit Tisch und zwei Stühlen bestückt. Ausblick: NICHT so toll. Frontal auf den Parkplatz. In Richtung Gebirge auf einen störenden Abhang und weitere Gebäude. Vielleicht hat man im Obergeschoss (aus wenigen Zimmern) einen besseren Blick. Den vielfach im Internet gelobten Ausblick können wir jedoch NICHT bestätigen. Die meisten Zimmer im Hotel haben unserer Meinung nach KEINEN schönen Ausblick.
Das Frühstück war im Preis der Übernachtung direkt mit drin. Es wurde in den Morgenstunden in einem speziell dafür hergerichteten Raum als Buffet angeboten. Die Ausstattung luxuriös und professionell. Irgendwie fehlte jedoch die stimmungsvolle Atmosphäre. Man kam sich eher vor wie beim Häppchen-Essen auf einer Tagung und nicht wie beim Urlaub in den Bergen. Sorry, aber andere Hotels in Zakopane haben das bei zurückliegenden Besuchen viel besser hingekriegt. Nicht professionell war hingegen das Frühstücks-Personal. Die Damen bedienten in den Morgenstunden die Gäste und schlüpften danach in die Uniform der Zimmermädchen. Oder mit anderen Worten: Alles ungelernte Billig-Kräfte. Und das halt nicht in einer Absteige, sondern in einem Aparthotel der oberen Preiskategorie. Ei-Speisen gab es zum Buffet noch als kleines Extra auf Bestellung. Doch die Bedienung wusste nicht, wie man die Gäste richtig anspricht oder welche Ei-Speisen die Küche überhaupt „beherrscht“. Wir haben versucht, in mehreren Sprachen zu kommunizieren. Englisch, Polnisch, Ukrainisch. Letztendlich konnten wir die Fehlerquelle ausfindig machen. Diese lag nicht bei den mangelnden Sprachkenntnissen, sondern in der unzureichenden Einarbeitung der Angestellten. Bei den "Eggs Benedict" hat man z.B. nur mit den Schultern gezuckt. Keiner wusste damit etwas anzufangen. So, dass wir letztendlich ein simples „Omelett“ bestellten, welches nach elend langer Wartezeit beim besten Willen nicht in Restaurant-Qualität auf den Tisch kam. Am ersten Morgen unseres Aufenthalts war das Buffet reichlich gedeckt. Die Auswahl für ein kleines Hotel sehr gut. Da gab es wirklich nichts zu meckern. Am zweiten Morgen standen dann deutlich weniger Speisen zur Verfügung. So, dass man als Gast auf extreme Schwankungen bei der Qualität und Quantität des Essens vorbereitet sein muss. Alle Speisen und Getränke des Buffets aufzulisten, würde den Rahmen einer HolidayCheck-Bewertung sprengen. Wir haben dafür jede Menge Fotos gemacht. Diese lassen sich bei HolidayCheck in der Bildergalerie unter dem Menüpunkt „Gastro“ aufrufen.
WAS für ein CHAOS...!!! Laut Internetseite ist ein Check-in im Hotel bis 22:00 Uhr möglich. Wir hatten bei der Buchung sogar die von uns gewünschte Check-in Zeit (zwischen 21:00 und 22:00 Uhr) mitgeteilt, und am Anreisetag noch einmal separat bestätigt. Von Self-Check-in war während des Buchungsprozesses und später in der Korrespondenz des Hotels niemals die Rede. Als wir abends kurz nach 20:30 Uhr vor der verschlossenen Tür des Aparthotels standen, waren wir zunächst ratlos. Kein Mitarbeiter weit und breit. Aber halt: Da gab es eine merkwürdige SMS mit der kommentarlosen Botschaft "#5895" von einer unbekannten Rufnummer. Diese hatten wir am Vormittag des Anreisetags erhalten. „Das“ sollte wohl der Türöffner sein. Dachten wir uns. Eine Anleitung etc...? Fehlanzeige. Kurzerhand probierten wir den Code an der Eingangstür aus. Aber: Es tat sich nichts. Ein Anruft bei der Notfall-Rufnummer des Hotels brachte uns ebenfalls nicht weiter. Der junge Mann an der Leitung wiederholte mehrmals den Code und konnte nicht verstehen, warum der Code nicht funktionierte. Andere Gäste ließen uns freundlicherweise in den Rezeptionsbereich des Hotels. Denn in den Bergen war es auch im Sommer am Abend recht kühl. Nach einer halben Stunde und mehreren Telefonaten gelang es uns, mit neuem Code ins gebuchte Zimmer zu kommen. Dort sollte die reguläre „Magnetkarte“ für die Zimmertür bereitliegen. Stattdessen wartete auf uns die nächste Überraschung. Denn die Magnetkarte funktionierte nicht. Die Tür ging damit nicht auf und dank (gar nicht so) smarter Software im hochmodernen Hotel funktionierten weder das Licht, noch andere Dinge im Zimmer. Wir saßen im Dunkeln. Eine weitere halbe Stunde später kam dann die Hotelchefin mit dem Sportwagen angedüst. Im Party-Outfit. Anscheinend hatte man tagsüber vergessen, unser Zimmer freizuschalten. So, dass weder Code noch Karte, noch Elektrizität für das gebuchte Zimmer funktionierten. Nach 13 Stunden turbulenter Anreise fielen wir todmüde ins Bett. Das Einchecken hatten wir uns anders vorgestellt...!!! ANSONSTEN: Die Rezeption war nur tagsüber besetzt. Ab 19:00 Uhr fand man im Hotel keine Anstellten mehr. Das Wifi-Internet gratis und schnell. Zwei Flaschen Wasser, Tee und Kaffee auf dem Zimmer (kostenlos). Allerdings hat man beides am zweiten Tag nicht mehr nachgefüllt und auch nicht das Zimmer gereinigt. Auf Nachfrage gab es an der Rezeption immerhin neue Hygiene-Produkte.
Das Aparthotel Zakopane ist eine ganz neu eröffnete Herberge (2023) am Stadtrand von Zakopane. Bis zum Bahnhof und Fernbus-Bahnhof läuft man knappe 40 Minuten. Bis in die Stadtmitte (Krupówki-Straße) ist man zu Fuß etwa 20 Minuten unterwegs. Zum Glück ist neben dem Hotel eine Bushaltestelle des lokalen Nahverkehrs. So, dass sich die Wege abkürzen lassen. Tagsüber fährt der Bus im Takt von 10 Minuten. Nach nur 5 Fahrminuten ist man dann schon im Zentrum, oder in 10 Minuten am Bahnhof. Geschäfte, Restaurants und Attraktionen gibt es im direkten Umfeld des Hotels leider nicht. Dafür muss man wirklich ins Zentrum von Zakopane aufbrechen. Die Reisebusse zum Naturschutzgebiet Meeresauge (Haltestelle vor dem Grand Hotel Stamary) erreicht man nach ca. 35 Geh- oder 15 Fahrminuten. Zur Talstation der Kasprowy Wierch Seilbahn ist man über eine Stunde zu Fuß unterwegs oder benötigt mindestens 45 Minuten in der Kombination aus Busfahrt und Laufweg. Parkplätze stehen vor dem Hotel kostenlos zur Verfügung. Gerade im Winter muss man aber darauf gefasst sein, beim letzten Stück der Straße einen steilen Berg hochzufahren. Denn das Aparthotel liegt an einem Abhang.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Juli 2023 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 512 |