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Robert (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Juli 2011 • 2 Wochen • Strand
Urlaubsparadies mit Schwächen
3,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Wie schon des öfteren erwähnt, ist dieses sogenannte „Hotel“ kein Hotel. Es ist eine Ansammlung von Ferienhäusern im Privatbesitz unterschiedlicher Vermieter, welche zentral vermarktet werden. Im Prinzip kein Nachteil, so lange ein einheitlicher Mindeststandard gewährleistet wird. An diesem Punkt setzt meine Kritik an. Unser Ferienhaus mit 2 Schlafzimmern (wir waren 2 Erwachsene und 2 Kinder) war für bis zu 6 Personen ausgelegt. Doch bereits zu fünft fühlten wir uns äußerst beengt. Ein Schlafzimmer mit Doppelstockbett war ein „Schlauch“ von nicht einmal sechs Quadratmetern, im zweiten „Elternschlafzimmer“, konnte man Schubladen eines Schrankes nur 10 cm öffnen, da bereits das Bett unverrückbar im Wege stand. Die dritte 2er Schlafgelegenheit befand sich auf einer Empore unter dem Dach, äußerst hitzig die Angelegenheit, da nur ein kleines Fenster nicht wirklich für Abkühlung sorgen konnte. Womit ich sogleich beim „Hausklima“ wäre. Die Split-Klimaanlage war schon bei unserem Eintreffen defekt, führsorglich hatten die Hausherren ein mobiles Klimagerät zur Verfügung gestellt, welches allerdings es in keinster Weise schaffte, für ausreichend Kühlwirkung zu sorgen. Die restlichen Räumlichkeiten beschränken sich auf ein Mini-Bad mit einer klapprigen Duschwannenabtrennung, einer Küche mit Gasherd und einer Essecke, mit einem Esstisch und gerade mal 4 Stühlen. Bei 5 oder 6 Personen muss man entweder in Schichten essen, oder sich mit Stühlen (billigsten Plastikstühlen) von der Terrasse verstärken. Nun zur Terrasse, die war groß und o.k., hatte aber insbesondere morgens die pralle Sonne, so war an ein Frühstück im Freien nicht zu denken. Abends, wo wir sie hätten nutzen können, sind wir stets essen gegangen (dazu später mehr). Meine Schilderung klingt sehr nach meckern, soll aber durchaus nicht so sein. Wie gesagt, unsere Spaziergänge und Blicke erhaschen zeigten, andere Häuser waren mit Sicherheit besser und komfortabler ausgestattet. Jedoch, ich kann immer nur beurteilen und bewerten was ich selbst gesehen und erlebt habe. So muss ich auch noch weitere, wenn auch kleinere, Mängel aufführen. Ein erstes berühren der Toilettenpapierhalterung und sie brach ab, die Kaffeemaschine war defekt, da wir nur Tee getrunken haben, wurde dieser Umstand von uns auch nicht reklamiert, doch potenzielle Kaffeetrinker haben ein Problem. Wir hatten ein Problem mit einer eigentlich „Nichtigkeit“ , ein erstes Geschirrspülen stellte eine Herausforderung dar, dass Spülbecken verfügte über keinen Verschlussstöpsel! Kinkerlitzchen und Kleinigkeit, und dennoch verdammt wichtig. Als gefragt waren Improvisations- und Beschaffungskünste, d.h. diverse Reparaturen selbst vornehmen und Supermärkte durchforsten, nach Notwendigen. Eigentlich alles Dinge die man im Urlaub nicht braucht. Doch immer kilometerweit zur Rezeption mit ihren seltenen Öffnungszeiten, dann auf Handwerker irgendwann mal warten, da stand uns auch nicht der Sinn danach. Also selber Schuld könnte man jetzt sagen, …vielleicht?! Zum Schluss in dieser Kategorie sei noch der Uralt-Fernseher mit immerhin Satellitenreceiver erwähnt, wobei dieser gerade ein deutsches Programm auf Lager hatte (RTL2). Bei deutscher Menüführung hätte ich mich auf die „Suche“ nach mehr verständlichen Programmen gemacht, doch mein „Wörterbuchitalienisch“ gab das nicht her. Aufgrund der persönlichen Unterkunftserfahrung kommt die Gesamtbewertung auf einen relativ niedrigen Punkteschnitt und dennoch, Weiterempfehlung ja, weil die Allgemeingültigkeit besser wegkommt. Ein Tipp noch zum Schluss, wer nicht "Gartenseite" bucht, ist deutlich näher am Strand und vor allem, die Häuser machen einen besseren Eindruck. Allerdings, so wie ich einschätze, sind die strandnäheren "Flachhäuser" bis maximal für 4 Personen geeignet. Ein Mietwagen ist, bei Flugreise, zwingend erforderlich. Wenngleich wir in den 14 Tagen nur 700 km gefahren sind, so hat man an einem Ort wo sich Hund und Katze gute Nacht sagen, wenigstens das Gefühl der Freiheit. Wir hatten bei Hertz gemietet und obwohl einen Fiat Doplo bestellt, einen Ford C-Max bekommen. War mit dem Gepäck etwas eng, aber sonst o.k. (620,- € für die gesamte Zeit).


Zimmer
  • Eher schlecht
  • In einem Ferienhaus kann man nur schlecht in Hotel allgemein und Zimmer unterteilen, deshalb ist oben schon alles gesagt.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Pizzerias, Gaststätten und Bars gibt es im Ort einige und da wir nirgendwo so richtig zu frieden waren, haben wir auch nahezu alle ausprobiert. Grundsätzlich, wenn man auf Sardinien essen geht, verabschiedet man sich am besten von allem was man aus der deutschen Gastronomie gewohnt ist. Aber das ist eigentlich ja auch normal, deshalb fährt man in andere Länder, um die landestypischen Eigenarten kennen zu lernen. Wenn allerdings diese Eigenheiten sich lediglich auf Pizzenvielfalt beschränken, ist dies zumindest insofern dürftig, da man sich schließlich 14 Tage ernähren muss. Vielfalt der Speisen, Qualität, Portionsgröße und vor allem die Preise lassen doch erheblich, in nahezu allen Restaurants, zu wünschen übrig. Abzuraten ist unbedingt vom Fleischverzehr. Man bestellt für 18,- € ein vermeintlich leckeres Rinderfilet, plus 5,- € für Pommes und noch mal 5,- € für Salat und bekommt eine fette Schuhsohle, die außerdem noch zu 40 % aus Knochen besteht. Ich habe, da mit Vorliebe Fleischesser, diesen Fehler (des Fleisch bestellens) in 3 Restaurants gemacht und wurde 3 x aufs gleiche enttäuscht. Also fortan hab ich es gelassen und mich fortan von Pizza, Nudeln und Fisch ernährt. Pizza ist überall sehr lecker, sehr groß und absolut fair im Preis (zwischen 5 und 10,- €). Doch kann man sich nicht nur derart einfältig ernähren, deshalb kamen auch Nudeln auf den Tisch. Diese waren mehr oder weniger gut, in jedem Fall aber immer sehr wenig (auch klar, die Italiener essen immer mehrere Gänge). Die Preise für so ein bischen Hartweizen oft deftig (zwischen 8 und 14,- € je nach Beimengung). Fisch war meistens sehr lecker, wem wundert´s, direkt am Meer…, doch die Preise waren happig, so dass einem schon beinah wieder der Appetit verging. Bei 15 bis 16,- € beginnen die Köstlichkeiten des Meeres und kennen, da nach Gewicht berechnet, kaum eine Obergrenze, hinzu kommen auch bei den Grätentieren noch die Beilagen (ca. 10,- €). Was immer dazu kommt, sobald man im Restaurant Platz nimmt, sind die pauschalen 2,- € pro Person für Besteck und Service. Alles in allem so 100,- € waren wir zu fünft immer los und das auch nur, weil die Kinder sich zumeist auf Pizza beschränkt haben. Wer allerdings glaubt, man geht in den Supermarkt und kocht und grillt selber, um den Ausputz zu entgehen, der irrt. Deutsche Supermarktpreise plus 100 %, dann passt´s. Zum Beispiel ein Liter Cola 2,- €, ein Bier 0,33 l zwischen 1,20 und 1,80 €, 250 g Butter gleich 3,- € usw. Nicht besser sieht es am Strand aus, in den Strandbars zahlt man für ein mickriges Käse-Schinkentoast 5,- €, ebenso die Sandwiches. Empfehlen kann man die Rosticceria, dass sind Metzgerläden mit warmer Theke, gegrillten Hähnchen, Nudelaufläufen usw., dort haben wir am Mittag uns preiswert und gut Speisen geholt und die 200 m mit zum Strand genommen. Bei allen Negativäußerungen sei ein Restaurant positiv hervorgehoben, dass Ristorante – Pizzeria „Miraggio“, ca. 500 m von der Via Ichnuse (Ortsdurchgangsstraße), kurz vorm Ortsende, in Richtung Hanglage (Ausschilderung folgen). Nicht etwa dass man dort preiswerter davon kommt, aber die Freundlichkeit stimmt, die Speisen sind äußerst frisch, was es zu grillen gibt, wird vor den Augen des Gastes auf einem Holzgrill zubereitet und auch die Atmosphäre ist zum wohlfühlen. Allerdings, und das gilt für alle Restaurants, vor 20:00 Uhr braucht man Lokalitäten nicht aufsuchen. Manche öffnen gar erst 20:00 Uhr und wer schon 19:00 Uhr geöffnet hat, na ja, dort sitzt man dann bis ca. 20:30 Uhr allein herum, bis dann, entsprechend der dortigen Gewohnheiten, sich gegen 21:00 Uhr alle Tische füllen.


    Service
  • Eher schlecht
  • Na ja, Service an der Costa Rei ist vor allem Schröpfen der Urlauber. Wie sagte mein Sohn nach den 2 Wochen: „Für die Kohle hätten wir auch in einem 5 Sterne Hotel in Dubai Urlaub machen können“, womit er nicht mal so verkehrt liegt. Kaum angekommen waren wir schon 300,- € los, 200,- € für Bettwäsche und 100,- € für Kaution (die haben wir allerdings verlässlich zurückbekommen). Wir wussten ja aus der Unterkunftsbeschreibung pro Wäschepaket je Person 20,- € pro Woche. Jetzt waren wir so naiv und glaubten, wir holen uns je ein Wäschepaket und tauschen die Bettwäsche nach einer Woche nicht (zuhause wechseln wir schließlich die Bettwäsche auch nur alle 14 Tage), also 100,- € gespart…! Doch weit gefehlt, egal ob man nach einer Woche tauscht oder nicht, es werden 2 Wochen, pro Person also 2 Wäschepakete in Rechnung gestellt. Einen sonstigen Service gibt es nicht, Momentmal, doch, wir wurden zu unserem Haus begleitet und der Schlüssel uns dort ausgehändigt, aber das war es. Allerdings, wie ich oben bereits erwähnte, wir haben sonst auch nichts eingefordert. Am Strand zockt man richtig ab, ein Schirm und zwei Liegen sage und schreibe 18,- €! Also was haben wir gemacht, drei Schirme gekauft (zusammen 30,-) und auf Decken gelegt. Die Schirme haben wir dann für unsere Nachfolger im Haus gelassen.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Costa Rei (der Königsstrand) trägt seinen Namen zu recht und allein die Tatsache lässt über manche Mängel der Unterkunft hinwegsehen, oder zumindest verzeihen. 10 km weißer Sand, endlos türkisblaues Wasser, flach abfallend setzt sich der feinste Sand im Wasser fort und vergeblich hält man Ausschau nach dem kleinsten Stein, oder Seegras, oder gar Quallen, einfach traumhaft. Von unserem Haus (Gartenseite) waren es exakt 800 m zum Strand auf einer gut begehbaren verkehrsarmen Nebenstraße. Da auch das Gefälle, wie auch umgekehrt der Anstieg, als solches kaum zu bezeichnen war, war der Hin- wie auch der Rückweg in locker 12 Minuten zu schaffen. Das einzige Örtchen „Monte Nai“ an der Costa Rei, welches auch unser, wie auch alle anderen Ferienhäuser vereint, ist ein Retortenort, d.h. es ist nicht natürlich gewachsen, mit Ortskern und so, sondern ist eine lose, in 40 Jahren gewachsene und so nach und nach auch verdichtete Ansammlung von ausschließlich Ferienhäusern, mit ein paar Restaurants und drei Supermärkten. So weit ja nicht schlimm, man hat seine Ruhe und das sehr viel. Wer allerdings Halligalli sucht, ist dort völlig am verkehrten Ort. Da auch die nähere und fernere Umgebung nur aus Bergen, Meer und unberührte Landschaft besteht, sind auch die Ausflugsziele äußerst begrenzt. Eine romantische sardische Kleinstadt ist Vallasimius, ca. 30 Autominuten entfernt, die wir aus Mangel anderer Ziele 3 mal aufgesucht haben. Cagliari, die Inselhauptstadt und Flughafen, haben wir uns auch in einem Halbtagesausflug angesehen. Wenn auch nur 70 km entfernt, ist die Fahrt dahin, egal ob über Küsten- oder Bergstraße, aufgrund serpentinenreicher Strecke, ein zeitlicher Aufwand, den man sich nicht mehrfach antun möchte. Doch, und das sei ausdrücklich erwähnt, Cagliari ist unbedingt, zumindest eine Reise wert. Was für tolle alte Gassen, was für alte Kastelle und Burgen über der Stadt, was für ein charmanter mediterraner Flair, eine Klasse für sich.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es gibt im Ort eine Tauchschule, wer für derartige Dinge Ambitionen hat, ansonsten muss man sich selbst betätigen, Joggen, Schwimmen usw. Eine Bar ist, insbesondere für die Abendstunden, besonders zu empfehlen, die Bar „Monte Nai“, direkt an der Via Ichnusa. Tolle Atmosphäre, ein netter belgischer Wirt und echt gute Preise, haben uns veranlasst fasst jeden Abend in dieser Bar zu verweilen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der Katalogbeschreibung
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Juli 2011
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Robert
    Alter:51-55
    Bewertungen:7