Arbatax Park Resort - Telis

Eine sehr große Hotelanlage um und auf einem Hügel, der eine Art Landzunge ist. Die Lage und Landschaft sind beeindruckend schön. Die Anlage bietet einige Attraktionen, die andere Hotels nicht bieten können (z.B. Tierpark und mehrere Badebuchten). Leider wird die sonst so gute Bewertung durch mangelhafte Zimmeraustattung und vor allem dem schlechten Service an der Rezeption verdorben.

Die Anlage bietet mehrere eigene Hotelbereiche. Die Zimmer sind in jedem der einzelnen Bereiche architektonisch unterschiedlich. Die Austattung iund der Einrichtungsstil sind aber immer ähnlich. Hier wird ein angenehmer, einheimischer Einrichtungsstil angewendet. Einige Zimmer sind wohl recht dunkel und Andere dringend renovierungsbedürftig. Bei uns waren die Auflagen der Terrassenmöbel kaputt und dreckig. Die Klimaanlage wiederum modern und leise. Im Bereich "Telis" sind die Zimmer in eigenen kleinen Häusern ( mit z.B. 2 Wohneinheiten) integriert. Die Zimmer im Obergeschoss haben eine großzügige Dachterrasse. Große Minuspunkte gibt es aber bei der Zimmerausstattung: Es fehlen diverse Dinge, die in einem Vier Sterne Hotel auf der ganzen Welt selbstverständlich sind. Beispielsweise Bademäntel, oder ein Wasserkocher/Espressomaschine/Kaffeepulver/Teebeutel, Gläser und Kaffeebecher u.s.w.. Keine Minibar, keine Badartikel außer Duschgel; obwohl damit geworben wird. Die kleinen Pappbecher zum Zähneputzen wurden nie gewechselt. Wir nahmen nachher ausgewaschene Joghurttbecher als Ersatz. Es findet sich auch kein Infomaterial, keine Schreibutensilien, keine Evakuierungspläne an der Innenseite der Zimmertür. Also es fehlt eine ganze Menge! Abends gesellte sich regelmäßig eine Ratte zu uns auf die Terrasse. Dies lässt sich aufgrund der naturbelassenen Umgebung wohl nicht vermeiden, könnte aber dem Einen oder Anderen den Abend verderben. Einige Zimmer sind bis in den späten Abend durch die Animation/Musikdarbietungen recht laut. Ab Mitternacht kehrt in der Anlage aber doch Ruhe ein.

Positiver fiel unser Fazit bei der Gastronomie aus. Die Speisen waren durchaus abwechslungsreich und auch nicht immer kalt. Offenbar sind die Warmhalteplatten aber nicht warm genug eingestellt. Hin und Wieder war das Essen tatsächlich nur lauwarm. Da in dem Hotel Anfang September sehr viele Italiener wohnten, orientierte sich der Speiseplan natürlich nach deren Gewohnheiten. Dies war aber kein Problem. Positiv fiel auf, dass es auch sardische Produkte/Spezialitäten gab. Dies machte das Essen durchaus abwechslungsreich und interessant. Auch das Frühstücksangebot war für mediterrane Verhältnisse ordentlich und ausreichend. Im internationalen Vergleich war das jeweilige Speisenangebot aber trotzdem eher auf den unterten Plätzen. Das von uns (Halbpension) überwiegend besuchte Restaurant "La Rotonda"/"La Terrazza" befindet sich erhöht auf dem Hügel und bietet eine tolle Aussicht auf das Tyrrhenische Meer. Einige Bäume wurden beim Bau stehen gelassen und wachsen nun durch Aussparungen im Boden/der Decke durch das Restaurant durch. Schöner, als sie einfach abzusägen. Durch die stilvollen Lampen und das restliche Ambiente, wird hier eine angenehme Atmosphäre zu den Mahlzeiten geschaffen. Mittags konnte man in der hauseigenen Pizzeria etwas essen. Hier sind die Preise im Preis-Leistungs-Verhältnis leider etwas zu hoch. Die Qualität des Essens ist aber ok. Zeitweise herrschte hier ein Personalproblem. Der aus zeitweise nur zwei Personen bestehende Service war ernsthaft bemüht beim mittäglichen Andrang hinterher zu kommen, hatte aber keine Chance, überall gleichzeitig zu sein. Dennoch blieben die Beiden nett und freundlich.

Der Service der Rezeption im Bereich "Telis" war leider sehr schlecht. Bei unserer spätabendlichen Ankunft wurden wir ziemlich erschöpft jeder mit seinem Reisekoffer in der Hand von der jungen Rezeptionistin mit der erstaunten Frage empfangen, was wir denn wollten. Nach der Antwort "Einchecken"; kam: "Was... Einchecken?" Sie hat sich dann mit angesäurtem Gesichtsausdruck bequemt ihren Job zu machen. Klasse Empfang! Es ergaben sich noch ein, zwei andere Anlässe sich an die Rezeption wenden zu müssen. Immer hieß es, man würde kein (oder kein gutes) englisch sprechen. Ob man italienisch spreche? (Tun wir nicht...) Bei der Frage nach Möglichkeiten ein Auto zu mieten, wurde jede Hilfe dazu abgelehnt. Etwas später erhielten wir immerhin eine örtliche Telefonnummer einer Autovermietung auf einem abgerissenen Stück Papier mit der Aufforderung sich gefälligst selbst zu kümmern. In der gesamten Anlage gibt es trotz anderer Angaben des Hotels keine Möglichgkeit, und kein Büro z.B. ein Auto zu mieten. Einen Tag vor der Abreise benötigten wir dann frecherweise die Uhrzeit für unseren Transfer zum Flughafen. Wir wurden mehrere Male vertröstet, die entsprechende E-Mail wäre noch nicht eingetroffen. Man möge später wieder kommen (es war nunmehr der Abend vor der morgendlichen Abreise). Wieder sollten wir uns nun bitteschön selbst kümmern. Schließlich wurde dann doch noch mit dem einheimischen Transferdienst telefoniert und man nannte uns endlich die Uhrzeit für den Transfer. Der letzte Abend war uns natürlich gründlich verdorben. Die Reinigungskraft des Zimmers hatte es stets sehr eilig und putzte ca. die Hälfte der gesamten Arbeit. Toilettenpapier wurde auch nicht aufgefüllt. Wir mussten uns selbst etwas aus anderen Hotelbereichen besorgen. Frische Handtücher wurden dafür aber ausreichend bereit gestellt. Bei der Ankunft gab es im Zimmer einmalig zwei Flaschen (0,5 Ltr.) Wasser. Das war's. Stellte sich die Frage, wo man Trinkwasser erbekommen konnte. Es gibt in der gesamten Anlage zwar einige Geschäfte, aber leider keinen Supermarkt. In zwei Shops kann man immerhin Wasser kaufen. Der Liter zu 3,50 Euro. Der nächste Supermarkt außerhalb der Anlage befindet sich kilometerweit in Tortoli/Arbatax entfernt. Ohne Transportmittel wird das Besorgen von ausreichend, bezahlbaren Trinkwasser bei ca. 35°C zu einer echten Aufgabe. (wir haben mit unserem mitgeführten Wasserkocher Leitungswasser abgekocht und danach im kleinen Kühlschrank gekühlt. Hat ganz gut funktioniert.) Hier fühlt man sich als Gast schon abgezockt, da der Eindruck erweckt wird, dass man das völlig überteuerte Wasser im Hotel kaufen soll/muss. An den Badebuchten waren rot gekleidete Rettungsschwimmer stationiert. Ich sag es mal so: Viel passieren darf nicht! Zumindest nicht hinter dem Rechteck des Smartphones im Gesichtsfeld. Innerhalb der Anlage zahlt man ausschließlich Bargeldlos. Dies ist für Einige gewöhnungsbedürftig. Entweder mit Kreditkarte oder der alternativen, hausinternen Zahlungsmethode. Man zahlt Geld an der Rezeption ein und erhält einen QR-Code, der von dem Personal gescannt werden kann. Nach dem Bezahlen erhält man einen Beleg und hat so eine Übersicht über die noch auf dem "Arbatax Vallet" zur Verfügung stehende Summe. Offenbar sollen die Mitarbeiter aus gutem Grund keinen Kontakt zum Bargeld der Gäste erhalten...!? Fazit: Die negativen Bewertungen anderer Gäste in diesem Bereich können wir nur bestätigen.

Die Anlage befindet sich in einmalig schöner, typisch sardischer landschaftlicher Umgebung auf und um einen Hügel herum verteilt. Sie befindet sich in dem Ortsteil Arbatax zu der Kleinstadt Tortoli. Von den Flughäfen in Olbia oder Cagliari ist es aber eine längere Anfahrt von (Olbia) über zwei Stunden u.a. über abenteuerliche Serpentinen. In der Nähe liegen einige Strände und das Gennargentu-Gebirge. Zu den spektakulärsten Stränden in nördlicher Richtung gelangt man am besten mit einem Mietwagen, aber nur über eine der Gebirgsstraßen. Man benötigt durch die Serpentinen recht lange für relativ wenige Kilometer Luftlinie, hat aber während der Fahrt tolle Ausblicke.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die riesengroße Anlage bietet schon einige Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. Kurz aufgezählt gibt es mehrere Badebuchten, mehrere Pools, Amphitheater u.a. auch mit kindgerechter Unterhaltung, Sportanlagen (z.B. Tennisplätze, Fussballplatz), Wassersportaktivitäten, den sehenswerten Naturpark mit vielen Tiergehegen, ein etwas abgelegenes, aber sehenswertes Spa in einem ehemaligen Reitergut, ein Convention-Center, Ausflugsbüro, Spielplatz, ein paar Souvenierläden, eine Apotheke, einige Bars, u.s.w.. Mindestens einen halben Tag benötigt man schon, die Anlage halbwegs zu erkunden und ein paar atmosphärische Fotos zu machen. Wir haben auch geschnorchelt, die Felsenküste sollte doch einige interessante Fische beheimaten. Dem war leider nicht so, für den sich bietenden Lebensraum nur wenige Meeresbewohner zu sehen. Abendliche Unterhaltung (Musik/Show/Animation) an mehreren Orten der Anlage war eigentlich immer gewährleistet.