Arctic Snow Hotel

Außergewöhnliches Hotel für einen kurzen Aufenthalt. Ein Erlebnis der besonderen Art. Das Snow Hotel wird jährlich neu errichtet und bietet so immer wieder neue Eindrücke.

Wir haben ein "normales" Zimmer im Snow Hotel gebucht. Einfache Ausstattung, wie man es eben bei einem "Iglu" erwarten kann. Aber was braucht man auch zum Schlafen außer ein warmes Bett? Die Suiten waren natürlich mit schönen Eisschnitzereien verziert und demensprechend schön beleuchtet (siehe Fotos). Aber dadurch, dass man sowieso nur zum Schlafen ins "Zimmer" geht, hat man davon am Ende ja nicht viel. Zumal man tagsüber jede Suite besichtigen kann. Zur "Nachtruhe" bekommt man einen dicken Thermo-Schlafsack mit zusätzlichen Fleece-Innenschlafsack. Damit schläft man dann auf einem Bett, welches mit einem Rentierfell ausgelegt wird. Eine Mütze ist übrigens dringend ratsam!! Im Zimmer sind Temperaturen von min. -5 bis max. 0 Grad. Ich kann nur sagen, dass ich zwar nicht den erholsamsten Schlaf hatte, aber im Gegensatz zu meinem Partner auch nicht gefroren habe. Der war allerdings zuvor in der Sauna, was für dieses Erlebnis jetzt vielleicht für ungeübte Saunagänger nicht von Vorteil war. Großes Gepäck wird während des Aufenthaltes in einem Gepäckraum an der Rezeption verstaut, kleineres kann in Schließfächern in einem Baucontainer der als Umkleide bzw. Waschraum umfunktioniert und an das Snow Hotel rangebaut wurde verstaut werden. Diese beiden "Container" sind die einzigsten Räume die 24h lang beheizt sind und wo man sich ggf. auch Nachts aufwärmen könnte. Im Umkleideraum sind für die, die aufgrund der Kälte doch keinen Schlaf finden können, auch Doppelstockbetten als Ausweichmöglichkeit untergebracht. Außerdem gibt es die Möglichkeit ein "Glas-Iglu" zu buchen, hier ist es warm und man kann 24h lang in den Himmel schauen. So müsste man - falls sich die Nordlichter sehen lassen - nicht einmal raus in die Kälte und kann das Farbspiel vom Bett aus beobachten.

Als Restaurants stehen drei Wahllokale zur Verfügung: Das Eisrestaurant im Eishotel, die finnische "Kota" oder das Restaurant Lumikartano im Rezeptionsbereich. Wir haben uns für die Kota entschieden, da wir nur eine Nacht dort verbracht haben. Wir mussten bereits beim Check-In unser Menü bzw. den Hauptgang wählen. Das Essen (Vorspeise: Champignon-Cremesuppe, Hauptgang: Lachs mit Ofenkartoffel, Dessert: eine Art "Bratapfel" mit Vanillesoße) war ganz ok, aber eben wie alles in Finnland recht teuer. Zum Frühstück im Restaurant Lumikartano gab es alles was das Herz begehrte. Von frischen Brötchen und Brot über Eier, Müsli, Porridge, Würstchen, Bacon und Salat war für jeden Geschmack etwas dabei.

Die Mitarbeiter im Hotel waren stets freundlich und bemüht. Der Check-In war top mit vielen Erklärungen zur Hotelanlage etc. Gleich nach dem Check-In gab es eine Führung über das Gelände und im Snow Hotel. Es wurden alle Details zur Übernachtung, der Sauna etc. erläutert. Da wir beide recht groß sind, wurden uns für die Übernachtung auf Nachfrage auch gleich zwei größere Schlafsäcke zur Seite gelegt. Da sich vor der Nachtruhe jeder seinen Schlafsack aus dem "Umkleide-Container" selbst holen musste. Und wer kennt das nicht - die kleinsten Leute brauchen meist die größten Sachen und die großen stehen am Ende da. Auch die Kopfkissen hat man erst beim zu Bett gehen von dort aus mitgenommen. Es stand extra ein Schild "Only one Pillow for each Person"... "Nur ein Kissen für jede Person"... Wir haben uns am Ende eines teilen können... so viel dazu. Die Rezeption ist bis 23:00 Uhr besetzt, danach gibt es lediglich einen Nachtdienst, der sich auf dem Gelände aufhält und über eine Handynummer erreichbar ist. Dieser ist auch für den "Aurora-Alarm" zuständig. Wenn die Nordlichter zu sehen sind, wird man von ihm geweckt, vorausgesetzt man hat den Aurora-Alarm kostenfrei beim Check-In gebucht. Wir kamen aufgrund der Witterungsverhältnisse leider nicht in diesen "Genuss". Nach der "überstandenen" Nacht im Eishotel gibt es zusätzlich einen kostenfreien Wake-up-Service mit Hot Berry Juice (heißem Beeren-/Traubensaft).

Das Hotel liegt abgelegen an einem See und etwa 30Km vom Stadtzentrum Rovaniemis entfernt. Laut Internetseite des Hotels gibt es keinen ÖPNV, daher wird ein Shuttle-Service von 15€ p.P./Strecke angeboten und man ist mehr oder weniger ohne Mietwagen wohl auch darauf angewiesen um zum Hotel zu gelangen. Da die Lichter der Stadt nicht stören, ist die Abgeschiedenheit wohl ein Vorteil um Nordlichter zu sehen.

Beliebte Aktivitäten

• Sport

Das Hotel bietet ein paar Freizeitaktivitäten wie: Schneeschuhwandern, Eisschnitzen oder Eisfischen. Sicherlich sind die Mitarbeiter auch bei Buchungsanfragen für Huskyschlittentouren oder Rentierschlittenfahrten u.ä. behilflich. Diese Angebote haben wir leider nicht genutzt, da wir bereits diverse Touren außerhalb unseres Aufenthaltes im Eishotel gebucht hatten. Hierzu sollte man wissen, dass man unbedingt irgendeine Tour buchen sollte wenn man hier übernachtet, da es weit und breit keine besondere Beschäftigungsmöglichkeit gibt, wenn man nicht den ganzen Tag in der Sauna verbringen möchte. Wir haben den Shuttle-Service 13:00 Uhr ab Rovaniemi genommen und raten dringend zu einer späteren Hinfahrt, wenn man keine Touren ab diesem Hotel gebucht hat. Die öffentlichen - im Zimmerpreis inbegriffenen - Saunazeiten waren erst abends ab 21:00 Uhr für Männer und Frauen getrennt. Möchte man mit seinem/r Partner/in gemeinsam saunieren, in die Eissauna gehen oder den Jacuzzi nutzen, ist dies nur im Rahmen einer gegen Gebühr hinzugebuchten privaten Saunazeit möglich (keine gemischten Saunazeiten!). Aufenthalt tagsüber im Snow Hotel - Zimmer ist auch eher unwahrscheinlich, da es wirklich rein zum Übernachten dient. Im Snow Hotel gibt es eine Eisbar, mit wie überall - saftigen Preisen - für alkoholische Getränke. Diese öffnet zweimal täglich für jeweils etwa 1,5h. Mein Partner war von 22:00 Uhr bis 23:00 Uhr in der Sauna, währenddessen musste ich mich irgendwie beschäftigen. Es gab keinen gemütlichen Aufenthaltsraum/-bereich, das Restaurant Lumikatarno (welches 23:00 Uhr schließt) war deshalb Anlaufstelle für alle die nicht in den Glasiglus sondern im Snow Hotel übernachtet haben. Hier fehlt eindeutig z.B. eine Sitzecke zum Lesen, Dartspiele oder ein Billardtisch. Dies wurde auch von anderen Übernachtungsgästen so empfunden. Auch wenn man - wie wir - keine Touren gebucht hat, kann es tagsüber schnell "langweilig" werden, da auch keine "geschobenenen" und ausgezeichneten Winterwanderwege o.ä. vorhanden waren. Wlan ist im Übrigen aber vorhanden. Aufgrund dem doch eher geringen Angebot außerhalb des eigentlichen Erlebnisses der Übernachtung kann ich hier - so leid es mir auch tut - nur drei Sonnen geben.