Armella Hill

Wir wollten ganz spontan dem Alltag entfliehen und ein paar Tage nur faulenzen. Die Beschreibung und die 5 Sterne des Hotels haben bei uns entsprechende Erwartungshaltung geweckt und uns animiert kurzerhand einen 10-tägigen Urlaub zu buchen. Die Begrüßung mit einem Getränk empfanden wir als sehr aufmerksam und später beim Betreten des Zimmers wurden wir mit vielerlei Handtuch-Figuren auf dem Bett begrüßt. Das hat uns sehr gefreut und die Vorfreude auf die bevorstehenden Tage erhöht.

Das Hotel soll erst vor drei Jahren neu gebaut worden sein, daher waren die Zimmer modern eingerichtet mit wenig Gebrauchsspuren. Unser Doppelzimmer mit Poolblick hatte den üblichen Standard mit einem Doppelbett und einem weiteren Einzelbett. Wand TV mit mehreren deutschen Sendern und ein fest verbauter Safe in einer der Schubladen. Kleiderschrank mit ausreichend Kleiderbügel und ein Wasserkocher auf der Minibar, die mit freien Softgetränken befüllt war. Auf dem Balkon war ein Tisch mit zwei Stühlen und einem fest verbauten Handtuchhalter.

Alle Speisen im Hauptrestaurant und in der Snackbar am Strand wurden in buffetform bereitgestellt. Das Essen im Hauptrestaurant hat uns geschmeckt, man konnte aus den verschiedenen Gerichten immer etwas auswählen was lecker war. Es gab auch ein A-La-Carte-Restaurant, das einmal pro Aufenthalt besucht werden konnte. Aber 10 Tage vor der Hotelschließung wurde das Restaurant vorab schon geschlossen und es konnte nicht mehr besucht werden. Auch die Speisenauswahl im Hauptrestaurant wurde reduziert. Die Cocktails und Longdrinks an der Pool-Bar waren nicht nach unserem Geschmack, auch weil mehrere Kellner scheinbar nicht mit der Zubereitung vertraut waren. Nur einige Beispiele, ein sogenannter „Blue Hawaii-Cocktail“ wurde mit Blue Curacao und Mineralwasser zubereitet und ein „Mai-Tai“ entpuppte sich als Weinschorle. Vielleicht nur Pech gehabt, aber jeder Cocktail war anders und geschmacklich nicht annähernd so was man kennt. An der Lobby Bar hingegen gab es immer eine Auswahl an guten Getränken.

In Puncto Service haben wir leider einige Dämpfer hinnehmen müssen. Es gab vereinzelt sehr nette Menschen beim Personal, wie z.B. der Fahrer des Strandshuttles und der Strandliegen- Service (Beach Boy) am Strand, auch einige Kellner waren nett. Das Management hat sich hingegen nicht von seiner besten Seite gezeigt. Nach unserem Abreisetag sollte das Hotel noch über eine Woche geöffnet bleiben, aber die Vorbereitungs-Maßnahmen für die Winterpause waren schon im vollen Gang. Unsere letzten zwei Tage (also 10 Tage vor dem Schließen) wurde plötzlich die Pool-Bar geschlossen, man sollte sich die Getränke von der Lobby Bar holen. Also wenn man nach dem Schwimmen Getränke haben wollte, musste man durchnässt durch die Souvenirshops ins Hotel gehen, eine Etage höher, dann quer durch die Lobby zur Bar um mit einem kleine Plastikbecher wieder zurück zum Pool. Es wäre schön, wenn wenigstens ein Softdrink Automat aufgestellt wäre, aber nichts dergleichen. Der Shuttle Service zum Strand war auch reduziert auf nur noch jede Stunde und das Angebot an Snacks an der Strandbar wurde drastisch reduziert. Viele der Gäste hatten sich beschwert, aber die Gästebetreuung hat nur klargestellt: „der Chef hat das so angeordnet, und es steht auch so in der Hotelbschreibung“. Es wurde nicht der geringste Versuch unternommen auf die Gästewünsche einzugehen. Besonders ärgerlich für die Gäste, die noch gekommen sind. Die mussten zwar den vollen Preis zahlen aber der Service war nur noch auf Sparflamme. Eine persönliche Anmerkung: Wir waren schon in vielen Hotels und wir wissen, dass die Hotelsterne nicht mit unseren vergleichbar sind. Aber ein Hotelbesitzer, der sein Hotel mit fünf Sternen international bewirbt, sollte sich im Klaren sein, dass seine internationalen Gäste auch gewisse Erwartungshaltungen haben in Bezug auf Dienstleistungen und Qualität. Nach der neuen Definition der Hotelsterne in der Türkei mag die Hotel-Ausstattung sicher dem entsprechen, aber der Service leider nicht.

Etwas über eine Stunde dauerte die Fahrt mit dem Bus zum Hotel. Es war leider schon dunkel, also haben wir nicht viel von der Umgebung sehen können. Das Hotel liegt nicht direkt am Strand, sondern vielmehr auf der „grünen Wiese“. Bis zur Hauptverkehrstrasse und damit zu zahlreichen Shops waren es nur wenige Gehminuten. Den Strand könnte man in 15 bis 20 Minuten zu Fuß erreichen, wir haben aber den kostenlosen Shuttle genutzt, der alle halbe Stunde zum Strand und zurückfuhr. Das Hotel hat hier einen eigenen Strandabschnitt mit Liegen, Sonnenschutz und einer Strandbar, wo man Softgetränke und Bier holen konnte. Ein Mittagssnack in Buffetform und sowie nachmittags Eis- und Pfannkuchen war ebenso vorhanden. Es wurden vom Reiseleiter verschieden Ausflüge angeboten, aber wir wollten lediglich faulenzen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Poolanlage am Hotel war ausgestattet mit einer Poolbar und zwei Rutschen. Schön war die Schaumpartie, die während unseres Aufenthalts einmal im Pool gemacht wurde, war super. Ein abendliches Unterhaltungsprogramm mit Gesang- und Tanzvorführungen wurde angeboten. Ein sehr gut ausgestatteter Fitnessraum mit guten Geräten stand zur freien Verfügung. Ebenso ein Spa, wo man auch die Handtücher für die Außenliegen abholen und auch wechseln konnte. Da man zwangsläufig mit dem Spa-Personal in Kontakt kam, wurde gleich zu Beginn des Aufenthalts eine Schnuppermassage angeboten. Meiner Frau ist das leider nicht so gut bekommen, sie hatte danach erhebliche Nackenschmerzen und Bewegungseinschränkungen, die erst nach mehreren Tagen nachließen. Einige der Gäste, mit denen man flüchtig gesprochen hatte, hatten Ähnliches erleben müssen.