Arycanda Kirman Premium

Wir waren mit 3 Freunden vom 29. 09. - 06. 10.2007 zum zweiten Mal nach 2005 Gast im Arycanda. Das Hotel war während unseres Besuches dort nahezu zu 100% belegt. ABGRÜNDE taten sich auf! - Mehrmals hatten wir nach dem täglichen Tausch ein kleines Handtuch zu wenig im Bad! - Der WC-Sitz war angebrochen und wurde erst nach 3 Tagen getauscht (als Entschuldigung für die Verzögerung gab’s nur eine Flasche Wein und einen Obstkorb)! - Wir haben an den Scheiben der Aufzüge Fingerabdrücke(!) entdecken können! - Wir mussten auf unser Bier tatsächlich hin und wieder länger als 2 Minuten warten! - Die Schaumkrone auf selbigem war teilweise zu klein oder nicht vorhanden! - Es gab häufig türkisches Essen (in welchem Land waren wir doch gleich?)! „Hä? NA UND...?“, magst Du als LeserIn denken. Das macht Dich sympathisch, denn zurecht: WIR denken es auch! Um so schöner also, dass man auch positiv kritisieren kann. Daher hier also auch von unserer Seite nichts als Kritik... Tatsächlich waren wir erneut rundum begeistert und zufrieden. Ich bin mir nicht sicher, ob wir vom gleichen Hotel sprechen wie einige Vorredner, da wir viele der - aus DEREN Sicht möglicherweise sogar zutreffend - drastisch kritisierten Dinge als völlig entgegengesetzt gesehen bzw. als wirklich nebensächlich empfunden habe. Man kann sich selbst seine Erholung auch anders als durch die Suche nach Haaren in der Suppe vermiesen... Leute, Ihr habt doch Urlaub! Nun aber endlich zum Hotel selbst: Relativ neues, gepflegtes Hotel, das sich durch seine Bauweise mit 5 Etagen in U-Form und etwa 360 Zimmern vom gefürchteten Wohnbunker mit Plattenbau-Charme erfreulich unterscheidet. Eröffnung vor etwa 4 Jahren. Seit Herbst 2005 hat man den Außenbereich umgestaltet, indem der Poolbarbereich vergrößert/modernisiert und die Bühne komplett neu errichtet wurden. Die Beleuchtung in den Wohnfluren des Hotels ist inzwischen nicht mehr so schummerig-düster wie noch vor 2 Jahren. Vorwiegend Publikum aus Deutschland, der Schweiz und aus Russland. Letzteres bildete zu Beginn unseres Urlaubs die Mehrzahl. Ihrem schlechten Ruf wurden die russischen Gäste allerdings nicht gerecht (woher nehmen wir Deutschen eigentlich so häufig die Arroganz zu meinen, überall in der Überzahl und Maß setzend zu sein?). Absolut gepflegte Anlagen mit gartenähnlichem Bereich zwischen Hotel und Strand. Ausgestattet auch mit einem Fitnessraum und einem kleinen Hallenbad. Im Untergeschoss diverse Geschäfte wie Juwelier, Lederwarenladen, Supermarkt, Friseur. Hotelarzt, Internet-Café, Massage gegen Gebühr. Tennis (tagsüber) und Tischtennis frei. Liegen mit verstellbarer Rückenlehne und Auflage, Schirme und Badehandtücher gratis. Am Strand kleine Schirme als Schattenspender. Über den vollen Umfang der weiteren Angebote geben die Hotelbeschreibungen der Reiseveranstalter Aufschluss, drum spare ich mir hierzu zusätzliche Erläuterungen. Momentan wird neben dem Hotel, vom Strand aus links, ein weiteres errichtet. Der Rohbau ist fertig gestellt. Während unseres Aufenthaltes wurden dort nur Arbeiten verrichtet, die nahezu ohne Baulärm vonstatten gingen, das mag sich jedoch außerhalb der Saison ändern. Direkt rechts neben dem Arycanda - wieder vom Strand aus gesehen - ist kürzlich das Leodykia fertiggestellt worden. Es gehört ebenfalls zur Kirman-Gruppe. Die Einrichtungen des Hotels können von Gästen des Arycanda mit genutzt werden. Ich kann mir die schlechten Erfahrungen einiger Kritiker kaum erklären. Wir haben dieses Hotel als eines der besten dieser Preiskategorie empfunden, das wir bislang besuchten. Hatten wir nun zum zweiten Mal enormes Glück? Aus unserer Sicht ist das Arycanda ein tolles Hotel. Es bedeutet absolut keine Investition oder Mühe, einfach nur freundlich zu sein und nicht den dekadenten Touri herauszukehren. Man bekommt unglaublich viel dafür zurück. Wir haben uns der wenigen uns bekannten türkischen Worte für Bitte, Danke, Guten Morgen, Auf Wiedersehen u.ä. bedient. Nehmt auch Ihr ein paar dieser Floskeln auf Türkisch mit in den Urlaub; sie öffnen Türen und Herzen! Sie wurden mit erfreuter Überraschung aufgenommen, mit Dankbarkeit und herzlicher Freundlichkeit belohnt. Der Abschied vom und durch das Hotelpersonal am Vorabend unserer Abreise war geradezu rührend. Sofern Ihr die Möglichkeit habt, „Fire of Anatolia - Anadolu Atesi“ zu besuchen, lasst Euch nicht davon abbringen! Eine Show, die verwandt ist mit dem berühmten „Riverdance“, nur halt die modern-türkische Variante. Ein mitreißendes gut 1, 5-Stunden-Programm, das bis November im Theater von Aspendos gegeben wird, einem ca. 1800 Jahre alten Amphi-Theater ähnlichen Bauwerk. Die Reiseveranstalter bieten in der Regel eine Fahrt (Fahrzeit ca. 1 Stunde) dorthin an. Sofern bei diesem Ausflug aber ein Essen inklusive sein sollte, vergesst selbiges. Man wird in eine Hofbräuhaus-Atmosphäre gekarrt und schlingt dort ein mehr oder weniger „fürstliches“ Mahl hinunter, um pünktlich zum Theater an sich transportiert zu werden. Diese halbe Stunde könnten sich die Veranstalter schenken.

Geräumiges, zur Meerseite liegendes Zimmer mit Safe (trotz all-in 2 €/Tag), TV, Minibar und für uns ein schöner, großer Balkon. Von dort aus kann man trefflich auf die große Terrasse an der Lobby, auf den Pool, das Meer und die Umgebung hinunter sehen. Doppelbett und vollwertiges drittes Einzelbett. Diese waren im guten Zustand, unsere Matratzen waren muldenfrei und schön hart (neu?). Das Bad ist zwar nicht riesig, aber auch nicht ungemütlich klein. Es hat einen großen Spiegel, genügend Ablagefläche am und unter dem Waschbecken, Duschwanne sowie einen Föhn.

Das Essen war abwechslungsreich, reichhaltig und wurde in Buffetform serviert. Es müsste für jeden etwas dabei sein. Selbst wenn es sich - wie in irgendeinem Beitrag vorher kritisiert - alle zwei Tage wiederholt, ist die Auswahl derart üppig, dass dieser Umstand nur denjenigen unangenehm auffallen dürfte, die gezielt nach Knackpunkten suchen. Auch einheimische Kost wie Köfte, Kebap und türkische Pizza wurde angeboten. Allein die Auswahl an angebotenen Salaten und Brotsorten war beeindruckend. Wir wurden immer satt und es hat geschmeckt. Wem es dennoch nicht reichte, konnte sich mit dem voluminös-süßen Nachtisch die fehlenden Kalorien einverleiben. Die Auswahl beim Mittagessen war zwar etwas geringer. Aber, liebe geneigte Leserschaft, Ihr schafft es vermutlich auch hier nicht, alles zu probieren. Das Geschirr/Besteck war sauber, Sterilität erwarte ich im Krankenhaus. Benutzte Esswerkzeuge wurden in Windeseile abgeräumt, manchmal nach unserem Geschmack beinahe zu schnell. Getränke kamen in der Regel zügig. Die KellnerInnen waren freundlich und meist zu Scherzen aufgelegt, solange man freundlich auch zu ihnen war. Man darf nicht vergessen, dass sich die Jungs und Mädels im Restaurant und an den Bars im Laufe des Tages buchstäblich die Hacken für die mitunter eigenwillige Gästeschaft ablaufen. Wie es in den Wald hineinruft...! Wir hatten nie Schwierigkeiten, einen Platz zu finden. Das große Restaurant bietet innen und außen genügend Sitzgelegenheiten. Je nach Anzahl vor allem der Kinder dürfte es bei voller Belegung jedoch ungemütlich laut werden. Macht nichts: Kinderlärm ist ja bekanntlich Zukunftsmusik. Während unseres Aufenthaltes waren aber trotz Herbstferienzeit erstaunlich wenige Kinder unterwegs.

Auch wenn Fingerabdrücke in den Aufzügen (siehe oben) für mich kein Schwerpunktkriterium sind, muss ich sagen, dass die Lifte sauber waren. Natürlich schmiert mal jemand darin herum oder geht pudelnass direkt vom Pool ins Hotel (kopfschüttel). Diese Spuren waren bei der nächsten Fahrt, auf die man mitunter länger warten musste, aber nicht mehr zu sehen. Die WC-Anlagen wurden häufig gereinigt und mit dem nötigen Equipment versorgt. Man begegnete oft den Reinigungskräften, wenn man die Örtchen besuchte. Die Zimmer wurden täglich gereinigt, in unserem Bereich meist kurz vor Mittag. Bemerkenswert war, dass ebenfalls täglich die Fenster und Glasteile der Balkone geputzt wurden. Handtuch-, Badetuch- und Bademattenwechsel erfolgte täglich, wenn man wollte (Tücher auf den Boden legen). Die Reinigung schien mir gewissenhaft durchgeführt zu werden, die Betten wurden akkurat hergerichtet. Die MitarbeiterInnen des Hotels waren immer freundlich. Kein Gruß blieb unerwidert und wurde immer auch mit einem Lächeln beantwortet. Der Mangel hinsichtlich des öfter fehlenden dritten Handtuchs wurde stets sofort beseitigt. Die gebrochene WC-Brille wurde trotz des Bemühens der Rezeption (sofortige Telefonate in unserer Anwesenheit) erst nach 3 Tagen getauscht, was das Hotel dazu animierte, uns als Entschuldigung für die Verzögerung einen Obstkorb nebst einer Flasche Rotwein zu bescheren. Der freundliche „Rezeptionist“ schien schier verzweifelt darüber zu sein, dass entgegen seines Versprechens die Sache nicht sofort erledigt wurde. Es war nun wirklich keine Katastrophe, da das Örtchen seinen Zweck trotz dieser kleinen Unzulänglichkeit erfüllte. Noch ein paar Worte zur Rezeption und zum Check-In: Wir hatten ein Zimmer mit seitlichem Meerblick gebucht, was bedeutet, dass man normalerweise eher gegen und in die Nachbarhotels schaut als auf das Meer. Direkt beim Einchecken, noch bevor wir ein Zimmer gesehen hatten, fragten wir nach einer Unterkunft mit Poolblick. Eine direkte Reaktion auf diese Bitte erfolgte zwar nicht, die Rezeption fuhr scheinbar ungerührt mit der Arbeit fort. Der Page führte uns jedoch schnurstracks in Zimmer 1364. Dieses Zimmer ist eines von nur 4(!) Zimmern mit einem deutlich größeren Balkon als den der Standardzimmer. Es befindet sich in Top-Lage in der 3. Etage mit direktem Pool- und Meerblick. Ich stelle auf Anfrage gern Fotos zur Verfügung. Besser kann man dort vermutlich nicht untergebracht werden. So schnörkellos wurde also unser Wunsch nach einem anderen als dem gebuchten Zimmer erfüllt. Toll! Nochmals danke für diesen super Service.

Unmittelbar am Strand, leider in relativer Einöde gebaut. Transfer ca. 1 ¾ Stunden ab Flughafen. Nachbarorte wie Avsallar (ca. 8 km) sind aber mit dem Taxi oder Dolmus schnell und zumindest mit letzterem günstig zu erreichen. Der Strand war während unseres Aufenthaltes sauber und unratfrei. Das liegt nicht zuletzt daran, dass dort ständig Hotelbedienstete "Streife laufen" (sowie auch in der Hotelanlage selbst) und zweifelhafte Hinterlassenschaften gleichgültiger Touristen beseitigen. Im Wasser befinden sich einige Steinformationen, deren Entdeckung aber nicht schwer fiel. Die Steine sind im Übrigen natürlicher Herkunft und keine ins Wasser gekippten Baurückstände. Ein wenig Vorsicht ist mit Kindern geboten. Wir hatten den Eindruck, dass der Grund relativ schnell abfällt. Der durch Bojenbänder abgesperrte Bereich ist vergleichsweise großzügig ausgelegt und sollte auch genügen, um einige Meter schwimmen zu können. Für Langstreckenschwimmer ist's freilich weniger geeignet.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Animation ist nicht unser Ding. Dennoch ein paar Zeilen dazu: Am Pool finden von 10 - 12 morgens und nachmittags von 15 - 17 Uhr diverse Spielchen wie Wasserball, Wassergymnastik, Stretching, Darts an der Poolbar, Beachvolleyball und Fußball am Strand statt. Im Vorfeld versuchen die Animateure freilich, ihre Leute zusammen zu bekommen, was ihnen in der Regel auch gelingt. Ein "Nein" wurde nicht angemeckert. Während des gesamten Tages lief überwiegend ruhige Musik, die zudem sehr leise abgespielt wurde, außer zum sogenannten Active-Game am Poolrand. Dabei wurde es für 10 Minuten etwas lauter, war aber immer noch nicht wirklich störend. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich an den Nachbarstrandabschnitten Jet-Skis auszuleihen oder sich an einem Fallschirm durch die Gegend schleppen zu lassen. Von der Kinderanimation haben wir nur abends etwas mitbekommen, als kleinere Kinder von den Animateuren zur „Minidisco“ eingesammelt wurden. Diese wiederholte sich zwar Abend für Abend. Die Beteiligten schienen indes ihren Spaß daran zu haben. Um das abendliche Animations- und Showprogramm ab 21. 30 Uhr haben wir uns nicht gekümmert, insofern ist eine Bewertung hier nicht möglich. Die Zuschauer schienen aber zufrieden mit dem Gebotenen zu sein.