- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieses kleine Adult-Hotel mit nur 16 Zimmern bzw. Bungalows, direkt an einem ruhigen Strand gelegen, hatten wir uns ganz bewusst ausgesucht, u.a. wegen der vielen guten Beurteilungen auf Holiday-Check und tripadvisor, und wir wurden grundsätzlich nicht enttäuscht. Hohe Qualität im Restaurant, kein Lärm und keine Hektik. Trotzdem sind auch einige kritische Anmerkungen angebracht.
Wir hatten ein Zimmer der Kategorie DZS (A 108) an der vorderen Front mit Meerblick. Sehr angenehm sind die kurzen Wege in diesem Hotel. Mit wenigen Schritten ist man im Restaurant und am Strand. Das Zimmer war allerdings erheblich kleiner, als die in der Beschreibung angegebenen 35 m2. Es hatte eher geschätzte 20 bis 25 m2. Bezüglich des Zimmers ergaben sich einige Diskrepanzen zu der hohen Qualität im Restaurant bzw. zum Qualitätsanspruch des Hotels insgesamt, das sich auf seiner Internetseite mit 4 Sternen präsentiert. Die Einrichtung beschränkte sich auf ein Minimum an etwas abgewohnten kastenförmigen Möbeln. Ein Tisch mit Stühlen war z.B. nicht vorhanden. Die frische Bettwäsche wies z.T. Flecken auf oder hatte Löcher. So etwas gehört nicht in ein Hotelzimmer, das als comfort room bezeichnet wird. Den gefliesten Boden bedeckte teilweise ein Sisalteppich, der große Flecken aufwies. Man wagte kaum sich vorzustellen, wem da welches Missgeschick passiert ist. So etwas kann man einem Gast nicht ernsthaft zumuten. Das hätte das Personal schon längst sehen und beheben müssen. Zufällig fragte mich der Manager, ob mit dem Zimmer alles in Ordnung sei. Ich zeigte ihm den Teppich. Es gab keine Diskussion, wenige Minuten später wurde der Teppich aus dem Zimmer entfernt und er bedankte sich mehrfach für den Hinweis. Der nackte Fliesenboden war uns lieber. Der Ruhe wegen konnten wir gut schlafen, von den Nachbarn war nichts zu hören. Flugzeuge vom nahegelegenen Flughafen hört man tagsüber gelegentlich. Wir empfanden das nicht als störend. Die Zimmerreinigung ist nicht besonders gründlich, manche Ecken sind rund. Pro Person gab es im Bad meist nur ein Handtuch, das täglich gewechselt wurde – oder auch nicht. Manchmal fehlte die Badematte etc. Das W-LAN-Signal ist sehr gut, jedoch bricht die Übertragungsrate häufig zusammen. Der LCD-TV war ein normaler Fernseher, keine kastrierte Hotelversion. D.h. man kann auf USB-Speicher mitgebrachte Filme über USB abspielen. An manchen Tagen war das ZDF auf einem Kanal zu sehen. Stellen Sie keine offenen Speisen oder süßen Getränke im Zimmer ab. Dies kann eine Invasion von winzigen Ameisen verursachen. Das Zimmer war also nicht so toll, das sieht im professionell gestylten Werbevideo des Hotels im Internet viel besser aus.
Das Essen wird a la carte bestellt und formvollendet am Tisch serviert. Es gibt keine Drängelei an einem Buffet, man kann das Essen in hervorragender Qualität am Tisch genießen. Andere Gäste berichteten allerdings, sie hätten gelegentlich lange auf das Essen warten müssen, dann kam das Falsche und das war außerdem noch kalt. Derartige Erfahrungen haben wir nicht gemacht. Der dress code (u.a. lange Hosen für die Herren), der tatsächlich zum Stil des abendlichen Dinners mit den langen weißen Tischtüchern passt, wurde nicht von allen Gästen beachtet. Sie erschienen in Badeshorts und Flip-Flops. Hier sollte das Personal entsprechende freundliche Hinweise geben. Das Personal hatte mein Geburtstagsdatum aus der Anmeldung entnommen, das in diese Zeit fiel. Alle gratulierten schon morgens sehr freundlich, abends gab es einen geschmückten Tisch und nach dem Essen eine kleine Geburtstagstorte mit Tischfeuerwerk. Eine schöne Überraschung. Das Frühstücksbuffet sieht auf den ersten Blick tatsächlich dürftig aus. Allerdings wird man durch eine ganze Reihe von a la carte wählbaren frisch zubereiteten Eierspeisen entschädigt, so dass man letztlich ein umfangreiches Frühstück genießen kann. Wer allerdings nur Halbpension gebucht hat und denkt, wie in anderen Hotels könne man beim Frühstück einiges für ein Lunch-Paket bunkern, wird enttäuscht. Das funktioniert hier nicht. Es gibt keine Restaurants in der näheren Umgebung. Deshalb ist All-Inclusive empfehlenswert. Die Auswahl der für AI bestellbaren Gerichte, bei denen Fisch und Chicken in verschiedenen Varianten dominiert, ist recht groß. Beim Wein sieht es schon anders aus. Für AI verfügbar ist aus der langen Weinliste nur der lokale Hauswein (weiß, rosee oder rot), aus der langen Cocktail-Liste aber viele verschiedene Cocktails, die überwiegend auf reichlich Rum oder Gin basieren, sowie einige höherprozentige Getränke. Ein einheimisches Bier vom Fass ist natürlich inklusive, alkoholfreie Getränke sowieso. Die Minibar im Zimmer wird täglich aufgefüllt. Auf Mauritius herrscht eine Rattenplage. Man braucht sich deshalb nicht zu wundern, dass überall auf dem Gelände, im offenen Restaurant und in der Lobby die kleinen Boxen mit den Giftködern verteilt sind. Gelegentlich kann man den Chef bei der Verfolgung und Erledigung einer Ratte im Restaurant beobachten.
Der ganz positive und bleibende Eindruck entsteht durch die ruhige Atmosphäre und den freundlichen Service. Sowohl an der Rezeption als auch im Restaurant sind alle Mitarbeiter äußerst hilfsbereit.
Die flache Lagune ist zum Schwimmen weniger geeignet. Es gibt viele Korallenstöcke mit einigen kleinen Fischen, so dass das Schnorcheln halbwegs lohnt. Man sieht natürlich bei weitem nicht so viele interessante und große Fische, wie z.B. am Hausriff einer Malediven-Insel. Aber das haben wir auch nicht erwartet. Am Strand sind ca. 30 Liegen mit und ohne Schatten vorhanden. Das sollte auch bei voller Belegung ausreichen. Die von der Reiseleitung vermittelten Ganztagsausflüge sind mit ca. 60 bis 90 € pro Person sehr teuer, aber wenigstens gut organisiert. Mit dem Linienbus Nr. 46 kann man für 0,60 € pro Person nach Mahebourg oder zur Blue Bay fahren. Er soll jede halbe Stunde in beide Richtungen fahren. Manchmal kommt er jedoch nicht wie vorgesehen, und man wartet vergebens. Zu Fuß erreicht man die Blue Bay am Strand entlang – am besten bei Niedrigwasser - in ca. einer halben Stunde. Falls man der wenig befahrenen Coastal Road folgt, sind es nur 15 Minuten. Der dortige Marine Park, den man mit einem Glasbottomboot besichtigen kann, hat nicht viel mehr zu bieten, als man beim Schnorcheln vor dem Hotelstrand sieht, er hat nur eine viel größere Fläche.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2016 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 35 |