Aventura Park Hotel

Der miserable äußere Anblick des Hauses trügt nicht. Angeblich soll das Hotel 15 Jahre alt sein (Auskunft eines Kellners). Der Zustand läßt aber vermuten, daß hier seit mindestens 30 Jahren nichts gegen den Verfall unternommen wird. Angefangen bei abgebrochenen Teilen des Treppengeländers, über die ruinierten Marmorböden, die nicht auf allen Balkonen vorhandenen Geländer usw. ist in diesem Haus eigentlich alles renovierungsbedürftig. Die Zimmer sind auch keine angenehme Erfahrung: übel riechende Kopfkissen, schmutziger Teppichboden (während unseres einwöchigen Aufenthaltes wurde 1x gesaugt), die Wasserhähne sind vor lauter Kalk und Schmutz gerade noch als solche zu erkennen, die Fugen haben eine braun-gelbe Farbe angenommen und die Duschkabinen sind so eingebaut, daß eine Überschwemmung unabwendbar ist. Die Mahlzeiten sind ebenfalls kein Vergnügen. Falls die russischen Gäste nach 60 Minuten noch was übrig gelassen haben, muß man sich erst mal einen sauberen Tisch suchen. Das Personal läßt die wahrscheinlich hoteleigenen Katzen ungehindert auf diesen rumstöbern. Das weitaus größere Problem ist es aber, sauberes Geschirr aufzutreiben. Wenn auf der Oberseite keine Essensreste kleben, findet man diese garantiert auf der Unterseite. Wen das nicht stört kann nur noch hoffen, daß die Russen noch ein paar Reste übrig gelassen haben. Nachgefüllt wird, wenn überhaupt, nur sporadisch. Wer zum Essen gerne Essig trinkt, kann sich an den Weißwein halten. Original-Aussage eines Kellners: "der Weißwein taugt nichts, aber für R..... ist er ok". Die Außenanlage fügt sich in den traurigen Eindruck perfekt ein. Vorhanden sind z. B. Minigolf-Anlage und Teiche. Vorhanden, aber ungepflegt und entsprechend untauglich. Der Teich ist mit einer von Algen durchsetzten grünen Brühe gefüllt. Hinter der Minigolf-Anlage befindet sich eine ehemalige Bar aus besseren Zeiten, die nicht mehr genutzt wird. Wer absolute Ruhe haben will, kann sich dorthin verziehen. Nachts werden nämlich die ungedämpften Zimmertüren derart zugeschlagen, daß an Schlaf nicht zu denken ist. Zum Schluß noch eine Info: während unseres einwöchigen Aufenthaltes haben zwei Angestellte gekündigt. Der eine hat ein besseres Haus gefunden, der andere aber begibt sich in die Arbeitslosigkeit. Sein Kündigungsgrund: in einem solchen Haus kann er nicht arbeiten. Und das bei über 10 % Arbeitslosenquote.

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