Bahia Principe Grand Punta Cana

Die Anlage ist riesengroß und hat ungefähr 1.500 Zimmer, man merkt davon aber nicht allzu viel, weil sich das Hotel auf einem riesengroßen Gelände erstreckt. Zum Glück gibt es eine Bimmelbahn, weil man sonst - zumindest zum Hauptrestaurant - einen Gewaltmarsch zurücklegen müsste. Die Anlage ist sehr gut gepflegt und in einem guten Zustand. Auf Grund der Größe wirkt das Hotel aber eher wie eine Kleinstadt (Kanadier und Amerikaner fahren deshalb, wenn Sie mit der Bimmelbahn fahren, nach "downtown"...). Also: Das Hotel ist lange nicht so toll, wie es hier immer beschrieben wird. OK, die Lage ist gut, die Architektur auch toll und der Strand klasse. Aber 5 Sterne waren das wirklich nicht. Essen eher mittelmäßig, Service eher schlecht. Zimmer und Restaurants mit Getier. Wir hatten pro Person für 10 Tage 1.850 EUR bezahlt, das ist ja nicht gerade wenig. Wer also ein Hotel sucht, in dem es einigermaßen guten Service und gute Qualität gibt, dem kann ich nicht unbedingt empfehlen, dorthin zu gehen. Für Relaxurlaub in der karibischen Sonne ist es aber schon ok.

Kakerlaken die zweite: Wir hatten in den ersten Tagen ein paar Kakerlaken in unserem Zimmer. Wir hatten ein Spray dabei und haben dann mal ordentlich zugeschlagen, dann gab es keine Kakerlaken mehr. Aber das kann es ja eigentlich nicht sein. Und wenn man im Bad seine Schuhe morgens anziehen will und dann kreucht da eine Kakerlake darunter hervor, dann ist das halt doch nicht so prickelnd. Und da soll mir keiner erzählen, dass "das halt so ist in der eher feuchten Karibik". Quatsch, das ist einfach nur deshalb so, weil nicht wirklich sauber gemacht wird (offensichtlich in den Küchen ja auch nicht...). Schade, denn die Zimmer sind eigentlich ganz gut. Balkon etwas klein, aber auch ok. Minibar wurde immer aufgefüllt, war auch ok. Deutschsprachige Fernsehprogramme gab es theoretisch eines (Deutsche Welle), praktisch bei uns aber nur am ersten und letzten Tag. Find ich aber nicht ganz so dramatisch, erstaunlich ist aber schon, weshalb es unzählige italienische, portugiesische, spanische, französische und sonstwelche (insbesondere südamerikanische und usa) Sender gibt, aber keinen deutschen Sender. Na ja. In unserem Zimmer gab es als extra eine Kaffeemaschine, das war ok. Bizarr fand ich allerdings, dass es dazu Plastiklöffel gab. Das ist nicht schlimm, aber wir hatten die gleichen beiden Plastiklöffel 10 Tage lang. Die wurden dann offensichtlich immer von der Putzfrau abgespült (Kaffeeflecken waren aber immer jeden morgen vom Vortag noch dran). Ich geb mich mal nicht der Illusion hin, dass für die Reinigung der Toiletten ein anderer Putzlappen verwendet wurde als für die Reinigung der Tassen und der Plastiklöffel. Wir hatten übrigens einmal an einer Bar ein Trinkröhrchen im Cocktail, das abgekaut war. Die werden offensichtlich auch wiederverwendet. Ich nominiere das Hotel für einen Umweltpreis wegen verantwortlichen Umgangs mit unseren Ressourcen...

Insgesamt absolut nicht wie in einem 5-Sterne Hotel. Es gibt zwei Hauptrestaurants und einige Spezialitätenrestaurants. In die Hauptrestaurants sollte man nur mit Atemschutzmaske gehen, weil es dort wie in einer Kläranlage riecht. Wir haben für uns dann die beiden Restaurants auch in "Le Kloake" umgetauft. Alle Gäste haben sich die Nase zugehalten, wenn Sie an den Eingängen der beiden Restaurants vorbeigelaufen sind. Eklig. Die Hauptrestaurants sind ziemlich groß und das super-qualifizierte Personal sorgt für eine wirklich "ruhige, angenehme Atmosphäre". Es ging zu wie am Bahnhof, die Hektik und der Lärm waren echt unangenehm. Zum Essen: Wer sich den Bauch vollschlagen will, ist hier gerade richtig. Essen bis zum Abwinken, aber qualitativ nie und nimmer 5 Sterne: Auch hier 3 Sterne Türkei. Wir waren deshalb nur 3 Mal in den Hauptrestaurants, die anderen Abende in den Spezialitätenrestaurants. Die waren ok, auch wenn das Personal oftmals echt für Minuspunkte gesorgt hat. Kakerlaken Klappe die erste: Frühstück war ok. Die Tatsache, dass sich in der Schale mit den Erdbeermarmelade-Päckchen Kakerlaken getummelt haben, ist dann aber schon etwas heftig. Da möchte ich nicht wissen, was da in der Küche so kreucht und fleucht. Teller waren in der Regel nicht sauber, seinen Eiweiß- und Proteinhaushalt konnte man problemlos damit aufbessern, unbesehen die Gläser zu benutzen. Ein paar Insekten fanden sich in den leeren Gläsern immer wieder mal, aber in Verbindung mit dem (nicht frisch-gepressten) Orangensaft hat das dann nicht gestört. Wem's gefällt...

Der Service war - nimmt man mal als Maßstab, dass es ein "5"-Sterne-Hotel war - unter aller Kanone: Insbesondere das Personal in den Restaurants war völlig daneben. Unangenehm aufdringlich, unqualifiziert und nicht gerade freundlich. Das war wie in einem mega-schlechten 3-Sterne Schuppen in der Türkei. Echt schlecht. Von den Grundregeln einer Bedienung in einem Restaurant hatten die keine Ahnung, man machte zwar einen auf pseudo-schick, aber oft war es nur peinlich. Im McDonalds wird man bei uns freundlicher und qualifizierter bedient. Die Zimmerreinigung war so einigermaßen ok, aber anstatt eines Handtuches in Schwanform wäre es mir lieber gewesen, wenn zum Beispiel das Bad wirklich sauber gemacht worden wäre. Das Hotel ist zwei Jahre alt und in unserem Bad waren schon überall schwarze Schimmelfelcken. Das liegt vielleicht aber auch an der schlechten Qualität des Bades an sich, die Fließen wurden offensichtlich im Blindflug hingeklatscht und die Fugen im Delirium bearbeitet. Da fühlt sich natürlich in den feuchten Ecken allerlei Getier ganz wohl... Sprachkenntnisse waren insgesamt schlecht, vor allem Spanisch, etwas Englisch, kein Deutsch (sollte man aber auch am anderen Ende der Welt nicht unbedingt erwarten). Check-in war seltsam: Wir hatten den Golden-Club gebucht, dafür gibt es eine eigene Rezeption, die für alle Gäste in dieser Kategorie zuständig sind. Hört sich zwar schön an, aber wenn man dort mal was will, steht man wie bei Aldi in der Schlange und wartet mal fast 'ne halbe Stunde. Da wird auch einer auf pseudo-elitär gemacht, bringt aber garnix. Beim Check-In hat man uns angekündigt, dass in der Rezeptions-Lounge täglich eine deutsche Zeitung vorhanden ist - hab ich nie eine gesehen (im Kiosk gab es eine deutsche Zeitung zu kaufen: Einen "Spiegel" von Anfang Dezember..., und das Anfang März!). In der Rezeption wird alles (z.B. Reservierung der Spezialitätenrestaurants) über ein Computerprogramm abgewickelt, das scheint aber so kompliziert zu sein, dass es eine Ewigkeit dauert.

Wir hatten den Bungalow Nummer 22, der einen direkten unverbauten Blick auf den Strand und den Palmenwald neben dem Hotel hatte (wir hatten Zimmer 22204, liegt im ersten Stock und ist zumindest was die Lage betrifft absolut empfehlenswert). Pool und Strand liegen in der Nähe und es ist absolut ruhig.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Strand war absolut klasse, wesentlich besser als in den anderen Hotels in der Nähe (wir waren vor zwei Jahren im Iberostar Bavaro, das Hotel war zwar besser, aber der Strand viel schmaler). Platz gibt es, vorallem links, in Massen und dann stört auch die nervtötende, miese und laute Animation nicht so. Aber man konnte höchstens zehn Meter hinausschwimmen, weil dann schon die Badeabsperrung kam. Schwimmt man darüber hinaus, wird man von Motorbooten filettiert. Mit Tauchen ist nix, da es im Meer vor dem Hotel nur Sandboden gibt und deshalb die Ausschau nach Fischen erfolglos ist. Da muss man dann 15 Minuten zum nächsten Hotel nach links marschieren. Störend waren auch die Hubschrauber, die permanente Rundflüge am Strand machten. In Verbindung mit den Palmen sah das aus und hörte sich auch an wie im Vietnamkrieg. Pools waren eigentlich klasse und schön groß (es gibt insgesamt im Hotel drei Pools, einer am Strand und zwei mitten in der Anlage). Den Pool am Strand kann man aber nur mit Gehörschutz ohne bleibende Schäden ertragen, da da unglaublich laute Musik läuft. Abendanimation war, zumindest was wir gesehen haben, eher drittklassig. Immer etwas anrüchig und billig. Na ja, auch hier gilt: wem's gefällt... Sonnernschirme und Liegen gab es in ausreichender Zahl, zumindest wenn man nicht in der Nähe der Strandbars liegen will.