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Christel & Thomas (41-45)
Verreist als Paar • März 2007 • 2 Wochen • StrandMehr Schein als Sein
3,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher schlecht

Nachdem wir über das Hotel Barceló Playa Tambor bei Holidaycheck fast ausnahmslos positive Bewertungen gelesen hatten, wollten wir unbedingt in dieses Hotel und sind bitter enttäuscht worden. Auch wenn einige Fans des Playa Tambor von unserer Bewertung enttäuscht sein werden, man darf sich durch die exotische Lage nicht einlullen lassen und muss die Dinge sachlich nüchtern und objektiv sehen. Die positiven Bewertungen müssen wir relativieren, einige sind nach unseren Feststellungen schlichtweg falsch. Die 402 Zimmer des Hotels liegen in mehreren einstöckigen Gebäuden, die sich in einer großzügigen, gut gepflegten tropischen Gartenanlage verteilen. Überdachte Wege gibt es nur in Teilen der Anlage, so dass man bei einem tropischen Schauer, mit dem man immer rechnen muss, durch den Regen zum Restaurant laufen muss. Das Hotel versucht sich einem ökologischen Touch zu geben (eigener kleiner Naturpark, Schutzgebiet für Schildkröten), der aber durch die Müllberge des Einweggeschirrs in der Snack- und Poolbar kritisch hinterfragt werden muss. Sicher nicht zu diesem Selbstbild passen die vom Hotel angebotenen Touren mit dem Quad zu einsamen Strandabschnitten und in den Dschungel. Die Gästestruktur bestand überwiegend aus frankokanadischen Reisegruppen, zu denen sich an den Wochenenden viele Einheimische gesellten. Einiger Amerikaner waren im Hotel, Europäer nur vereinzelt. Das Hotel verfügt über eine Ladenzeile mit exorbitanten Preisen, einen Friseur, einen Arzt und ein Internetkaffee. 30 Minuten Surfen kosten 5 US-$. Zum Telefonieren sollte man sich eine Telefonkarte kaufen, da diese wesentlich günstiger ist, als das Telefonieren mit dem Handy. Für gleiches Geld gibt es in Mittelamerika und der Karibik bessere Hotels als das Barceló Playa Tambor.


Zimmer
  • Schlecht
  • Tja, die Zimmer… Sie sind das große Manko der Anlage und dringend renovierungsbedürftig. Die Schäden lassen sich nicht mit Witterungseinflüssen durch das feucht-warme Wetter erklären, sondern die Anlage ist schlichtweg abgewohnt und verdient keine 4 Sterne (mehr). Wie in Strandhotels üblich, geht man durch einen kleinen Vorflur mit einem Schiebetürenschrank auf der einen und dem Zugang zum Bad auf der anderen Seite in den Wohnraum. Vom Badezimmer aus führt eine Tür in ein separates WC. Die Böden sind komplett dunkelbraun und mehr schief als gerade gefliest, so dass das Ganze keinen einladenden Eindruck macht. Im Wohnbereich befinden sich zwei Queensize- oder ein Kingsizebett. Die Betten sind sehr durchgelegen und knarren bei der kleinsten Bewegung. Ansonsten befinden sich im Wohnraum noch zwei kleine Sessel und ein Tisch sowie eine Schreibtischkombination mit eingebautem, sehr lautem Kühlschrank, der bei uns komplett vereist war. Zu Beginn des Urlaubes erhält man eine Flasche Wasser und zwei Flaschen Cola als kostenlose Füllung. Mehr braucht man in einem AI-Hotel wohl auch nicht. Der Kleiderschrank ist geräumig, verbreitet aber einen unangenehm muffigen Geruch. Im Kleiderschrank befinden sich ein Bügeleisen nebst Bügelbrett und der in die Außenwand eingemauerte Tresor, der nicht mit einer Tastenkombination, sondern konventionell mit einem Schlüssel zu bedienen ist. Die Klimaanlage ist laut, aber effektiv. Ein Witz war die in der Terrassentür eingebaute Öffnungssicherung. Da die Schließer nicht mehr funktionieren, hat man in der Mitte beider Türen einfach ein Loch durchgebohrt, durch das man einen Stahlstift schieben soll. Da fühlt man sich im Erdgeschoss unheimlich sicher. Eine Zumutung ist das sehr kleine Badezimmer. Die Sanitärelemente weisen deutliche Abnutzungsspuren auf, auf dem Boden finden sich Farbflecke vom letzten Malereinsatz und von den Wänden bröselt der Fliesenkleber. Überwindung kostete der Gang in das separate WC, aus dem Wasser lief und das insgesamt einen schmuddeligen Eindruck machte. Bei unserer Ankunft waren auf dem Boden im WC Flusenreste und Haare vom Vorgänger, an der Stange des Duschvorhangs Blutflecken und in der Seifenschale Dreck. Der Dreck wurde von der Putzfrau mit dem Wischmop nur über den Boden verteilt aber nicht beseitigt. Insgesamt ließ der Zimmerservice sehr zu wüschen übrig, regelmäßige Trinkgelder führten zu keiner Verbesserung. Kunstvoll gefaltete Bettdecken oder Blumen auf dem Bett, wie es in anderen Hotels dieser Kategorie durchaus üblich ist, haben wir vermisst. Bademäntel sind in den Zimmern nicht vorhanden. Für die Steckdose im Bad wird in jedem Falle ein Steckeradapter (amerikanischer Flachstecker) benötigt. Sollen die Handtücher gewechselt werden wirft man diese in die Badewanne. Die Bettwäsche wurde wöchentlich gewechselt. Schade, dass der Zustand der Zimmer so schlecht ist, denn von außen sehen die Gebäude sehr gepflegt aus und die Wände sind relativ dick, so dass man zumindest vom Nachbarn nichts mitbekommt.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Man wird satt. Nicht mehr und nicht weniger. Für den hungrigen Gast steht ein großes Büffetrestaurant zur Verfügung, sowie gegen Aufpreis ein Steakrestaurant und ein Fischrestaurant. Vom Besuch des Fischrestaurants haben wir vorsichtshalber Abstand genommen, nachdem uns bei einem Gang durch die Anlage der Geruch von altem Fisch aus diesem Restaurant entgegenschlug. Das Steakrestaurant wird auch als Konferenzzentrum genutzt und ab Mitternacht zur Diskothek umfunktioniert. Mittags und nachmittags kann man frische Salate und kleine teilweise frisch zubereitete Speisen in einer Bar am Pool zu sich nehmen. Eine echte Alternative zum Hauptrestaurant. Das Essen im Hauptrestaurant sah zwar gut aus, war jedoch sowohl mittags als auch abends größtenteils kalt. Und damit meine ich nicht lauwarm, wie es in den Mittelmeerländern üblich ist, sondern wirklich kalt. Dass dadurch selbst das beste Fleisch oder der Fisch geschmacklich leiden und einem den Appetit vermiesen, ist klar. Das Hotel hat hier wirklich Handlungsbedarf, denn so etwas darf in einem Haus mit 4 Sternen nicht passieren. Ansonsten war die Auswahl an Vorspeisen, Hauptspeisen und Nachspeisen zwar reichlich, aber jeden Tag gleich. Das Abendessen sollte täglich unter einem anderen Motto stehen, nur leider wiederholten sich die dafür an einem (!) Sonderstand aufgebauten Gerichte alle drei Tage. Auch hier galt, etwas mehr Wärme und Würze würde den Speisen gut tun. Schade eigentlich, denn mit ein bisschen Willen könnte man aus diesem Restaurant mehr machen. Zum Frühstück kann man sich frische Eierspeisen zubereiten lassen und findet eine große Auswahl frischer Früchte. Gut sind die täglich frisch gepressten Säfte. Neben Orangensaft gibt es auch exotische Säfte, die man in Deutschland, wenn überhaupt, nur in der Tüte bekommt. Tipp: Probieren sie mal die einheimischen Milchprodukte. Die Bars offerieren eine große Zahl an Cocktails, die im AI-Angebot enthalten und handwerklich außerordentlich gut gemacht sind.


    Service
  • Eher gut
  • Der Service bewegte sich in einer Bandbreite von 6 Sonnen bis runter zu 2 Sonnen. Top war das sehr professionell arbeitende Barpersonal, das den Vergleich mit einer europäischen Cocktailbar nicht zu scheuen braucht. Beim Restaurantpersonal konnte man Glück oder Pech haben. Auffällig war, dass wir trotz sehr guter Englischkenntnisse und Grundkenntnissen in Spanisch des öfteren Verständigungsschwierigkeiten hatten. Wenn man uns im Restaurant nicht verstand, wurde nicht etwa ein anderer Kellner gefragt, sondern unser Anliegen einfach ignoriert. Komisch, die überwiegend französisch sprechenden Gäste aus Kanada hatten diese Probleme nicht. Getränke wurden im Restaurant schnell geliefert, aber es gab nur einen dreiteiligen Bestecksatz, der von der Vorspeise bis zum Nachtisch reichen musste. Bitten um neue Besteckteile wurden geflissentlich überhört. Überheblich und arrogant war das Personal an der Rezeption, wobei auch hier deutliche Unterschiede zwischen Europäern und Gästen vom amerikanischen Kontinent gemacht wurden. Die Sprachprobleme führten zu längeren Erklärungsversuchen unsererseits, wenn es Probleme gab. So etwas sollte es an der Rezeption eines internationalen Hotels nicht geben. Kofferservice beim Einchecken? Fehlanzeige. Beim Auschecken interessierte nur die Vorlage der Kreditkarte. Die in guten Häusern übliche Frage, ob man mit dem Aufenthalt zufrieden war – Fehlanzeige. Entgegen der Aussage eines vorherigen Schreibers gibt es natürlich kein deutsches Management. Der Zimmerservice war durchschnittlich, mal sehr schnell und gründlich, an anderen Tagen wieder nur oberflächlich. Ein Lob für die, an die sonst niemand denkt: die Gärtner waren immer auf Zack und haben die große Gartenanlage in Ordnung gehalten.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Das Hotel Barceló Playa Tambor liegt einsam an einer Bucht der Halbinsel Nicoya in Südwestlage. Den ganzen Tag über weht ein mitunter recht kräftiger Wind, der die Temperaturen am Strand so mildert, dass man auch in der Mittagszeit bequem dort liegen kann. Den Strand erreicht man von den Zimmern innerhalb weniger Minuten. Positiv ist die große Anzahl von Liegen am Strand, so dass hier das so beliebte Reservieren überflüssig ist. Leider befindet sich zwischen dem Liegebereich und dem Meer ein breiter Geröllabschnitt, der nur mit Badeschuhen überquert werden kann. Bei Flut sind die ersten 50 Meter des Wassers seicht, dahinter geht es steil bergab. Daher sind die Bademöglichkeiten bei Ebbe stark eingeschränkt und nicht unbedingt etwas für Nichtschwimmer. Durch die Lage der Bucht herrscht ein hoher Wellengang. Der dunkle, feine Sand geht beim Schwimmen in jede Körperritze, so dass man seine Badesachen erst unter der Dusche ausziehen sollte. Tauchen oder Schnorcheln sind in der Bucht nicht möglich, da man durch die Sandverwirbelungen nichts sieht. Wer meint, dass er in einem einsam gelegenen Hotel auch die Ruhe zur Erholung findet, besonders nach einer anstrengenden Rundreise, wird spätestens um 13. 00 Uhr eines besseren belehrt. Ab dann spielt nämlich die Hotelband auf, so dass selbst in entfernteren Strandabschnitten ein Mittagsschläfchen unmöglich ist. Ab 21. 00 geht das abendliche Showprogramm mit einer dermaßenen Lautstärke los, dass selbst bei geschlossenen Fenstern in den Zimmern das Schlafen unmöglich ist. In der Woche endet das Programm kurz nach Mitternacht, an den Wochenenden erst um 2. 00 Uhr. Extrem lang ist der Transfer von San Jose zum Hotel mit Bus und Fähre, der etwa 6 Stunden dauert. Wegen der Ankunfts- und Abflugzeiten ist in San Jose immer eine Zwischenübernachtung pro Reise erforderlich. Wer es bequemer mag, kann einen 25-minütigen Flugtransfer für ca. 75,- Dollar pro Person buchen, neben dem Hotel befindet sich eine kleine Landebahn. Man sollte sich für eine Strecke den klassischen Transfer gönnen, die Busfahrt vermittelt einen guten Einruck von der Schönheit des Landes.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es gibt einen Open Air Fitnessraum, einen gut gepflegten Minigolfplatz, Angebote für Bogen- und Luftgewehrschießen, Volleyball- und Fußballplatz und vier Tennisplätze. Am Strand kann man sich Kajaks und Surfbretter ausleihen. Vorsicht, der durch den starken Wind bedingte Wellengang bringt so manches Boot zum Kentern. Wer mag, kann am Strand reiten. Die Anlage verfügt über eine große und gepflegte Poolanlage mit seitlichen Whirlpool-Bereich und Kinderbecken. Leider kann man im Meer nicht tauchen oder schnorcheln und ist wegen des groben Strandes und der Gezeiten in seinen Bademöglichkeiten stark eingeschränkt. In Mittelamerika gibt es dafür bessere Möglichkeiten. Die Animation ist unaufdringlich, niemand wird zum Mitmachen gezwungen. Wer mag, kann am Abend im hoteleigenen Casino an Spieltischen oder Automaten zocken. Unterhaltungs- und Einkaufsmöglichkeiten gibt es außer im Hotelbereich nicht, da das Playa Tambor einsam in der Landschaft liegt.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Kinder:Keine Kinder
    Dauer:2 Wochen im März 2007
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Christel & Thomas
    Alter:41-45
    Bewertungen:2