Best Western Hotel Crown Inn & Suites

In Batavia ein gutes Hotel zu finden, war von vornherein schwierig, denn sämtliche von mir gelesenen Hotelbewertungen waren im unteren Durchschnitt. Keine Ahnung, warum wir uns schlussendlich für dieses Haus entschieden haben, wahrscheinlich, weil wir dachten, dass Best Western ja eigentlich eine gute Hotelkette sei. Das Hotel besteht aus einem Haupthaus und einigen Motelanlagen. Insgesamt werden 71 Zimmer geboten und ich wünsche dem Hotel, das wir das einzig schlechte erwischt haben. Allein mir fehlt der Glaube. Das Hotel verfügt über eine relativ enge Lobby mit Rezeption. Zu meinem großen Bedauern gab es keinen Computer in der Lobby. Auch hier gibt es die für die USA obligatorischen Eis-Maschinen. Sie befinden sich auf jeder Etage. Ein positiver Punkt ist, dass das Parken hier kostenlos ist, was aber in Batavia in allen Hotels der Fall ist. Eincheckzeit ist um 15.00 Uhr, ausgecheckt muss man bis 11.00 Uhr haben. Das Hotel bietet etwas, das in den meisten Hotels in den USA nicht mehr zu finden ist, nämlicher Raucherzimmer. Noch nie habe ich so eine schlechte Nacht in einem Hotel verbracht, wie es hier der Fall war. Diese Erfahrung hat dann auch unsere restliche Reise geprägt, denn ich habe immer sofort in jedem Hotel die Betten auseinandergenommen und nach Haaren gesucht und manches Mal sogar echt welche gefunden, wenn auch nicht in dieser Häufigkeit. Welches Alternativhotel käme in Frage? Vermutlich würde ich das Hampton Inn versuchen, müsste ich nochmals dorthin, aber ich habe gar nicht mehr vor, dort Station zu machen. Wenn ihr nicht unbedingt müsst, dann lasst Batavia Batavia sein und sucht euch irgendwo anders ein Hotel, ich glaube, das ist der beste Rat, den ich euch geben kann.

Das Zimmer war das schlimmste, das ich je in meinem ganzen Leben gehabt habe. Die Ausstattung wäre im Grunde ja gar nicht so schlecht gewesen. Neben den zwei Queensize Betten, gab es eine Klimaanlage, eine Radiowecker, ein Telefon, ein Kaffee und Teekocher sowie eine Kommode samt Schreibtisch und Sessel. Es gab auch eine auf den ersten Blick nett wirkende Fensterbank, doch der Ausblick war nicht gerade berauschend, überall lagen Straßenhütchen herum, die wohl der Entsorgung zugeführt werden sollten. Als wir gegen 23.30 Uhr endlich ins Hotel kamen und uns eigentlich nur mehr ins Bett schmeißen wollten, traf mich fast der Schlag. Beide Queensize Betten waren übersät mit dunklen Haaren (sowohl meine Kinder als auch ich sind Blond, mein Mann hat zwar dunkle Haare, die aber so kurz sind, das sie kaum auffallen würden). Egal, wo man hinsah, auf dem Polster, der Decke, dem Leintuch, alles war voll von Haaren. Um alles genau anzusehen, musste ich dann die Tagesdecke zurückschlagen, die auf einem Ende voll Blut war. Als ich dann auf dem Fußboden auch noch - zusätzlich zur generellen Verschmutzung des Bodens - ein richtig fettes Büschel Haare fand, platzte mir der Kragen und ich tat etwas, was ich zuvor noch nie in meinem Leben getan hatte. Kurz vor Mitternacht stapfte ich vor zur Rezeption und beschwerte mich fürchterlich. Man gab mir gnädigerweise neue Überzüge und Leintücher und entschuldigte den Zustand der Sauberkeit dadurch, dass sie neues Reinigungspersonal eingestellt hätten, die aber ihr Geld nicht wert wären und wie schwer es ist, gute Leute zu finden. Das interessierte mich zu diesem Zeitpunkt aber herzlich wenig! Da sich die neuen Laken frisch angefühlt haben, bin ich mir sicher, dass an diesem Tag die Betten nicht überzogen wurden. Wir sollten einfach in den Laken unserer Vormieter schlafen und das finde ich einfach nur grässlich. Leider ging der Zustand des Zimmers auch nahtlos ins Bad über. Dort waren die Toilette und die Dusche untergebracht. Über dem Waschbecken war auch ein großer Spiegel zu finden und natürlich gab es auch einen Fön. Hinter dem WC wurde sicher schon seit Ewigkeiten nicht mehr geputzt und ich war nur noch angeekelt. Es gab gratis Hygieneartikel, doch kein Duschbad. Das Duschen im Bad hat mir am nächsten Morgen wirklich Überwindung gekostet. Die ganze Nacht habe ich schlecht geschlafen und ich war nur mehr froh, als es Zeit für den Aufbruch war.

Dieser Punkt ist das einzige, warum ich mich dazu hinreißen kann, doch noch etwas Gutes zu sagen, denn hier waren wir positiv überrascht. Zusätzlich zum üblichen Continental Breakfast gab es frisches Obst und Obstsalat, Waffeln und Eierspeise. Es war auch genügend Platz zum Sitzen, wir mussten nicht warten, bis andere Gäste aufstehen, was uns öfter passiert ist.

Ich kann jetzt nicht sagen, dass die Rezeptionisten unfreundlich waren, aber übertrieben freundlich waren sie auch nicht und meine Empörung über das Zimmer haben sie nur milde lächelnd hingenommen. Zum Glück habe ich in der Früh die Putzfrau nicht gesehen, denn das wäre wohl für beide keine angenehme Erfahrung gewesen.

Batavia liegt im Bundesstaat New York, etwa eine Autostunde von den Niagarafällen entfernt und genau zwischen Buffalo und Rochester. Zum Genesee Country Museum, eines der größten Outdoor History Museen des Staates sind es gerade mal 30 Minuten. State Routes sind die 5, 98, 63 und 33, doch die wichtigste Verkehrsverbindung ist die Interstate 90. Hier kommt man über die Ausfahrt Nummer 48 direkt nach Batavia. Batavia ist jetzt keine Stadt, die man als Tourist gesehen haben muss und für Leute, die von Washington nach Niagara Falls fahren wollen, lohnt ein zweiter Zwischenstopp auf der Strecke keinesfalls. Wir haben hier nur aufgrund meiner Brieffreundin Halt gemacht. Einmal und nie wieder.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Der Pool dieses Hotels schien auf den ersten Blick sauber, einen zweiten habe ich gar nicht riskiert. Er ist jetzt nicht riesig für die Größe des Hotels, aber er sah okay aus. Es ist auch ein Whirlpool war vorhanden. Da wir spät ins Hotel kamen, haben wir nichts davon genutzt. Das Haus hat auch einen kleinen Fitnessraum, den wir allerdings auch nicht versucht haben.