Wir haben das Beyond Wadi Rum Camp auf Empfehlung von Freunden und der guten Bewertungen gewählt. Die Freunde waren zufrieden, haben lediglich von laut grölenden Gruppen junger Leute aus Italien berichtet, was wir aber nicht überbewertet haben, weil es ja ein irrer Zufall sein müsste, wenn wir während unseres Aufenthalts auch eine solche Gruppe als Mitgäste hätten...... Weit gefehlt. Hier eine neutrale Bewertung: Das Camp an sich ist schön. Geräumige Zelte mit zwei Betten oder einem Doppelbett, kleinem Nachttisch, zusätzlichen Decken, Licht, alles sauber. Das Gemeinschaftsbad mit ca. 5 Duschen und 5 WC ist ebenfalls völlig in Ordnung und auch sauber. Das Hauptzelt ist sehr schön mit ausreichend Sitzgelegenheiten. Es gibt eine Außenterrasse, die leider sehr ungepflegt ist und heruntergekommen wirkt. Zum Sitzen reicht es, aber schön ist es nicht. Das Camp liegt ca. 20 Minuten Fahrt von Wadi Rum Village entfernt, leider umgeben von diversen anderen Camps. Das kann man dem Camp nicht vorwerfen, aber uns hat es wirklich gestört, dass man, wohin der Blick auch geht, ein anderes Camp sieht. Insbesondere abends, wenn man eigentlich in der Wüste einen schönen Sternenhimmel ansehen möchte, ist dies ernüchternd. Das betrifft aber sicherlich alle Camps in der offensichtlich mit Camps nur so zugepflasterten Wüste. Das Wüstenfeeling haben wir im Oman deutlich schöner erlebt. Das Essen im Camp könnte man wohlwollend als „in Ordnung“ bezeichnen, ist jedoch mit 12 JOD für das Abendessen absolute Abzocke. Das wäre alles noch hinzunehmen bzw. auch in Ordnung. Was aber unglaublich schlecht war, ist der Service: -bei Ankunft wurde uns nicht gesagt, dass bzw. wo es Wasser gibt, es wurde uns einfach nur unser Zelt gezeigt, die Toiletten waren verschlossen, wir mussten erst lange jemanden suchen, der sie geöffnet hat -das Abendessen wurde für 20 Uhr angekündigt, um 20:45 Uhr ging es dann ganz langsam los -das für 7 Uhr angekündigte Frühstück ging einen Tag um 7:30 Uhr los, am anderen Tag um 7:50 Uhr, was für Mitgäste, die einen Transfer gebucht hatten, unangekündigt zu spät war (alle Gäste saßen im Hauptzelt, warteten auf Frühstück und wunderten sich, dass keine Mitarbeiter da waren. lediglich zwei Mitarbeiter schliefen währenddessen noch auf dem Boden im Hauptzelt -als das Frühstück kam, gab es keinerlei „sorry“ und erst recht kein Lächeln -ein Lächeln gab es von den Angestellten (offensichtlich alles Familie) sowieso nicht. Im Camp waren ALLE Mitarbeiter NICHT freundlich, wir haben uns NICHT willkommen gefühlt. Wir haben uns auch mit anderen Gästen ausgetauscht, die dies genauso empfanden -die Mitarbeiter waren in jeder Situation gelangweilt von uns Gästen, wir haben uns nicht willkommen gefühlt -nachdem dem Camp am Abend das Wasser ausgegangen war, wurde neues besorgt und sollte dann teuer bezahlt werden. Wie bitte???? Grund war wohl der, dass die charmante Gruppe Wasser für den nächsten Tag eingesteckt hatte, was natürlich auch nicht geht!!!!! Dennoch kann es nicht sein, dass der „normale“ Gast dann auf einmal das Trinkwasser bezahlen soll - die Krönung war, dass es offensichtlich eine Kooperation mit Gruppen junger Leute aus Italien und Spanien gibt: gegen Abend durften wir erfahren, was unsere Freunde (siehe oben) meinten. Laut grölende und singende junge Leute mit lautem Radio und ganz viel mitbebrachtem Alkohol haben dem Fass den Boden ausgeschlagen. Wir sind wirklich nicht spießig, aber muss so etwas in der „stillen“ Wüste Jordaniens sein? Party- und Sauftourismus? Wir hatten einen Tagesauflug mit dem Jeep gebucht, der zwar sehr schön war, aber auch völlig überteuert. Wir glauben, dass mit dem Thema „Wüste“ in Jordanien der Gast einfach über den Tisch gezogen wird. Unser Guide bei der Tour war übrigens sehr freundlich! Positiv erwähnen möchten wir Salman, der offensichtlich Eigentümer dieses Camps ist, und mit dem wir vor und nach dem Aufenthalt Kontakt hatten. Er hat uns bei Abreise um eine Rückmeldung gebeten, die wir ihm auch gegeben haben. Er schien tatsächlich interessiert zu sein und sicherte zu, sich um die Kritikpunkte zu kümmern. Er bat uns jedoch darum, die negativen Punkte nicht in einer Hotelkritik zu schreiben. Wir sagten ihm, dass dies für uns nicht in Ordnung ist, sicherten ihm aber zu, eine differenzierte Kritik zu schreiben. Vielleicht verbessern sich die Punkte ja tatsächlich. Zu erwähnen ist noch, dass Salman direkt neben dem Camp ein Luxus-Camp errichtet (die Bauarbeiten waren auch nicht schön). Noch mehr Menschen werden sicherlich nicht zu einem guten Wüstenfeeling beitragen. Fazit: Wer noch nie in einer Wüste war, mag das ganze Szenario gut finden, für uns war es einfach kein gutes Erlebnis. Vielleicht hilft diese Kritik den Lesern einfach dabei, das richtige Camp für sich und seine Bedürfnisse zu finden.

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