Trotz vieler negativer Bewertungen des im Dez. 2014 einzigen deutschen Anbieters Urlaubstours im Internet haben wir bei diesem Veranstalter gebucht und es nicht bereut. Allerdings nutzten wir dafür den Service eines Reisebüros, was für mich als Rollstuhlfahrer eine große Entlastung darstellt. Unser erster Eindruck vom Hotel, das wohlwissend vom spanischen ins italienische Management wechselte und damit den Namen von Blau auf Bravo löste bei uns Begeisterung aus, so sehr hat es sich äußerlich gegenüber 2007 positiv verändert. Leider folgten die Enttäuschungen ganz schnell aufeinander. Am Anreisetag um 17 Uhr die ersten Verständigungsprobleme die Zeit der Abendmahlzeit betreffend, die zur "Sicherheit" mit 18.30 Uhr aufgeschrieben wurde. Doch sie begann erst täglich 19.30 Uhr und teilweise noch später. Im Restaurant der nächste Schock: Speisenbeschreibungen nur auf italienisch. Am nächsten Morgen erneut Komplikationen beim Geldtausch. Man konnte oder wollte uns nicht verstehen (engl. u. span. Versuche). Am meisten bedauerten wir den fehlenden Shuttle-Verkehr nach Havanna. Im Internet gab es leider noch keine aktuelle Hotelbeschreibung bzw. -bewertung, da es erst am 20. Dez. 14 und damit sogar erst einen Tag nach unserer Buchung eröffnet wurde. Wir wählten das Hotel vor allem wegen seiner uns bekannten Lage, Behindertenfreundlichkeit und Verbindung zur City. Sämtliche Infos, Animationen und Abendshows waren ausschließlich auf italienisch. Wir als zunächst einzige Touristen aus einem Drittland blieben dabei stets außen vor. und mußten uns alles selbst "erarbeiten". Auch das kubanische Personal war in erster Linie neben spanisch italienisch sprechend. Der Gipfel war jedoch, daß uns die Angestellte Serena, die für die Ausflüge zuständig war, gar nicht erst anhörte und meinte, diese seien nur den Italienern vorbehalten. Wenn es uns nicht passe, könnten wir uns an der Rezeption beschweren. Zum Glück gab es die immer freundlichen Kubaner neben einigen wenigen Italienern (viel Personal war aus Italien), die einiges wettmachten und uns unterstützten. So erfuhren wir auch, daß die Ausflüge für alle Hotelgäste seien. Wir nahmen für 5 CUC p. P. hin und zurück (Ticket dafür aufheben!) den Touristenbus der Linie T3 nach Havanna. Der erste fährt 9.40 Uhr hinter Hotel Atlantico bei Don Pepe (30 min. Fußweg) ab. Nach ca. 10 Tagen besserte sich unser Stand im Hotel deutlich. Serena ignorierte uns jedoch weiterhin. Das Essen ist für kubanische Bedingungen sehr gut. und abwechslungsreich. Mindestens ein Koch ist Italiener. Das Hotel ist herrlich ruhig in der Natur gelegen - abgeschnitten von allem außer Taxi, Mietwagen und erwähntem Linienbus. Die bereits 2007 marode Brücke zum nahen Nachbarort existiert nicht mehr und eine Düne versperrt die Straße. Ein rollstuhlgerechter Steg führt vom Hotel über eine Lagune und durch Mangrovenbestand. zum Strand. Eine Düne - nicht rollstuhltauglich - muß dorthin ebenfalls passiert werden. Das Hotel ist weitgehend rollstuhlgerecht. Das Bad könnte Probleme machen, wenn kein restliches Gehvermögen besteht, da der Duscheinstieg ca. 22cm Höhe und ca. 15 cm Breite hat. Gegenüber 2007 sind ein Miniklub, Kinderpool, Fitnessraum und überdachtes Freilufttheater dazugekommen. Der Zimmersafe ist nach wie vor kostenfrei. Das Hotel als solches können wir guten Gewissens empfehlen, wenngleich sich vieles noch unberechenbar in Veränderung befindet.

Zimmer

Gut