Blau varadero - Adults only

Wir sind gerade zurück, von unserem 14 tägigen Aufenthalt im Hotel Blau Varadero. Ich habe lange überlegt, ob ich das Hotel in seiner Gesamtheit weiterempfehlen kann oder nicht. Leider kann ich es nicht. Aber dazu später. Das Hotel ist direkt am sehr schönen, feinsandigen Strand gelegen. Vom Flughafen fährt man ca 40 min aus, um dorthin zu gelangen. Das Gebäude selbst ist sehr groß und hellhörig. Zum Entspannen und Ausruhen genau das Richtige.

Wir hatten ein Select Zimmer gebucht. Es war ein renoviertes Zimmer mit Meerblick und super groß für zwei Personen. In dieser Zimmerkategorie war ein privater Check In, eine Flasche Sekt, ein Obstteller, Bademäntel und Badepantoffeln, 1x pro Woche für eine Person 20min Massage im Spa und Besuch in den Spezialitätenrestaurants sowie ein abendlicher Aufdeckservice enthalten. Nun komme ich schon zum ersten großen Kritikpunkt, warum ich das Hotel nicht empfehlen kann. Leider hatten wir etwas Pech mit unserem Zimmerreinigungspersonal. Schon als wir ankamen lag ein langes schwarzes Haar auf dem Fußboden gleich hinter der Tür. Normalerweise stört mich so etwas nicht, wenn es am nächsten Putztermin verschwunden ist. Man kennt es ja selbst, zu Hause kann auch mal hier und da ein Haar irgendwo verloren gehen. Dieses Haar lag eine Woche an der selben Stelle. Fazit es wurde weder gewischt noch gekehrt. Am großen Spiegel im Zimmer war ein Cremefleck. Der war als wir kamen und nach 14 Tage immernoch :-( . Auch über Oberflächen wurde niemals mit einem feuchten Lappen geputzt. Wasserränder von Büchsen oder Gläsern wurden nicht entfernt. Schmutzige Vasen wurden nicht gesäubert. Im Bad standen die benutzen Artikel am Nachmittag genauso ungeordnet, wie wir sie am Morgen verlassen hatten. Evtl. Zahnputzschaumflecken wurden nicht entfernt. Die Toilettenbürste stand vor Dreck und hätte schon längst mal durch eine Neue ersetzt werden müssen. Wir hatten zwei Queensizebetten, die mehr als ausreichend waren, und man liegt sehr bequem und schläft sehr gut. In der Minibar ist täglich eine 1,5Liter Flache Mineralwasser, 2 Büchsen Cola und 2 Büchsen Bier. Benutzte Gläser wurden nicht gespült. Haustiere hatten wir auch im Zimmer. Einmal besuchte uns ein kleine Kakerlake, einen Tag saß ein kleiner Frosch vor dem Fenster und kleine Ameisen kamen auch ab und an.

Wir sind auf Cuba, einem armen Land, indem es nicht viel gibt. Das muss man sich vor Augen führen. Hier schließe ich mich den Meinungen der Bewerter vor mir an. Man wird satt. Man findet auch jedenTag etwas zu Essen. Aber man sollte keine Wunder erwarten. Hochwertige Lebensmittel, wie Grevetten oder auch Gambas genannt, werden so schlecht zu bereitet, dass man mehr Fleisch an der klebenden Schale hängen hat, als dass man sie essen kann. Gemüse wird nicht gewürzt. Fleisch was teilweise zerkocht ist. Hier finde ich sollte der Chefkoch in die Pflicht genommen werden. Es ist zu Schade, wenn man das Essen wegschmeißen muss, weil man es nicht genießen kann. Cocktials werden teilweise sehr gepanscht angeboten. Hier haben wir die Erfahrung gemacht, man sollte den Cuba Libre ohne Eis bestellen, dann hat man auch etwas davon. Der berühmte Mojito wird zwar angeboten auf der Getränkekarte, steht aber den Gästen immer noch nicht, wegen angeblich fehlender Minze zur Verfügung. Überall sonst kann man ihn aber in Restaurants außerhalb der Anlage trinken. Sehr merkwürdig.

Hier nun der nächste Punkt, den ich nicht unbeachtet lassen kann. Die Pleite von Thomas Cook hat auch Urlauber dieses Hotels betroffen. Schlimm genug, das man seinen wohlverdienten und bestimmt auch teilweise mühsam ersparten Urlaub mit solch einer Nachricht verbringen muss. Das Hotelmanagement stand diesen Gästen in keinster Weise hilfreich zur Seite, nein im Gegenteil es nötigte und erpresste sogar die Gäste ihre Hotelunterkunft erneut zu bezahlen. Es handelte sich hier um Beträge zwischen 2000 und 2500 Euro. Das Hotel verlangte sogar einen 12% Aufschlag. Wer sich weigerte die Summe zu bezahlen, dem wurde mit Polizei gedroht und dass man die Gäste nicht aus dem Hotel lassen würde. Hintergrund dieser Aktion war, dass man als Urlauber zwar seinen Reisepreis komplett an den Veranstalter entrichtet, dieser aber nur die Fluggesellschaft sofort bezahlt. Damit ist der Flug abgesichert, in Fällen einer Pleite. Hotelunternehmen werden aber erst ca 2 Monate nachdem der Gast schon wieder zu Hause ist, vom Veranstalter bezahlt, um evt. Regressansprüche vorher noch abziehen zu können. Nun dachte sich das Management, bevor wir gar kein Geld mehr bekommen, erpressen wir es mal von den Urlaubern. Es wurde dann extra ein Mann aus Deutschland eingeflogen, der in jedes betroffene Hotel kam und den Managern versicherte, dass die Versicherung zahlen würde. Einen Tag bevor dieser Mann kam, hatten aber schon Gäste bezahlt, vermutlich mit Kreditkarte. Die gezahlten Gelder sind vermutlich sofort gestoppt worden, denn plötzlich hingen zwei Tage Aushänge im Fahrstuhl, das ab sofort keine Kreditkartenzahlungen mehr akzeptiert werden. Ein NoGo in einem internationalen Hotel noch dazu wenn man mit Gold Award ausgezeichnet wurde. :-( Der Service an der Rezeption war sehr gut. Fragen wurden freundlich beantwortet. Im großen Restaurant gab es dann die nächsten negativen Eindrücke... Hier flogen kleine Vögel herum, die auch mal etwas verlieren, zum Beispiel auf Stühlen und auf Tischen. Ich hatte das Pech an einem dieser Tische mehrfach zu sitzen. Er befand sich im hinteren Teil des Restaurants an der Fensterfront, wo sich meistens eher wenige Gäste befinden. Beim ersten Mal, als ich den Kotfleck, der schon getrocknet war, bemerkte, legte ich noch den Untersetzer darauf. Zwei Tage später saß ich am Morgen wieder an dem Platz und der Fleck war noch immer nicht entfernt worden. Ich rief einen Kellner und zeigte ihm den Fleck. Er bedeutete mir, wir sollten doch den Tisch wechseln, was ich aber verneinte und ihn aufforderte, den Fleck zu beseitigen. Er nahm doch tatsächlich eine Serviette, benetzte diese mit etwas Wasser an einer Ecke und musste sich doch ziemlich anstrengen, um den Schmutz zu entfernen. Von dem Blick, den ich dafür erntete, möchte ich lieber nicht sprechen. Täglich schmutziges Besteck, Gläser mit Lippenstift, Teller mit Schokaladenrestern, schmutzige Tassen war Gang und gebe. Wenn man das Personal aufmerksam machte, kam nicht mal eine Entschuldigung. Hier muss ich wieder sagen, womit verdient dieses Hotel einen Gold Award? Was wurden hier für Kriterien beachtet? Die Toiletten in den öffentlichen Bereichen wurden nur einmal am Morgen geputzt, dann sah man den ganzen Tag keine Menschenseele mehr. Aufgebrauchtes Toilettenpapier, leere Seifenbehälter, leere Handtuchspender wurden nicht aufgefüllt. Kaputte oder durchgesessene Möbel die im Theater- und Barbereich aufgestellt sind, runden meinen negativen Eindruck ab.

In der näheren Umgebung befindet sich eine Bushaltestelle für den Hopp On und Hopp Off Bus. Dieser fährt (so man Treibstoff hat) alle Stunde und kostet 5 Cuc (ca 5 Euro) pro Person für eine komplette Tour (ganzer Tag) nach Varadero. Dann gibt es noch eine Art motorisierte Bimmelbahn, die hält direkt vor dem Hotel und fährt ebenfalls nach Varadero für 4 Cuc pro Person und natürlich Taxis, die aber teurer sind. Diese haben wir nicht benutzt. Varadero selbst hat außer einigen netten Bars mit Livemusik und Souvenierzelten nichts groß an Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Animationsteam hat viele Angebote, die man nutzen kann. Wer keine Lust hat, wird aber auch schnell in Ruhe gelassen. Am Abend gibt es Live Musik und Shows. Um 23.00 Uhr ist immer im Hotel Ruhe eingekehrt und die anfangs erwähnte Hellhörigkeit der Zimmer stört nun nicht mehr beim nächtlichen Schlaf. Da unsere Reiseleiterin unser Hotel zum Begrüßungsempfang doch mal glatt vergessen hatte. Wir haben eine Stunde vergeblich gewartet , entschieden wir uns bei einer einheimischen Agentur unseren Ausflug nach Havanna zu buchen. Wir haben 150 Cuc für zwei Personen mit einem pesöhnlichen Reiseleiter nur für uns und Fahrer bezahlt. Mittagessen und Getränke gingen auf unsere Kosten. Wir hatten einen sehr schönen Ausflug. Allerdings ist ein Tag zu wenig, um hier alles sehen zu können.