- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Blue Oyster ist ein kleines Hotel mit 15 Zimmern. 8 Zimmer befinden sich in zwei doppelstöckigen Häusern, die restlichen Zimmer sind im Hauptbau, wo sich auch die Rezeption und das Restaurant befindet. Im Angebot eingeschlossen ist ein Frühstück. Die Hotelanlage ist achitektonisch einfach und für die landestypischen Verhältnisse gepflegt. Es waren primär deutsche Gäste anwesend, die nach einer Safari oder der Besteigung des Kilimanjaro hier versuchten, in ein paar Tagen den restlichen Gästen mit dem ständigen Blockieren von immer gleichen Liegen (mittels Handtücher) deutsches Kulturgut zu vermitteln. Für Kinder ist das Hotel nicht zu empfehlen, da die dafür notwendigen Einrichtungen fehlen. Das gilt auch für Behinderte. Es gibt in Jambiani wenige Restaurants, die es lohnt, zu besuchen. Man darf hier keinen europäischen Standard und Komfort erwarten; allerdings sind die Preise auf europäischen Niveau. Der Umgang mit den Einheimischen liefert zahlreiche aufschlussreiche Erfahrungen und Eindrücke. Ohne Taschenlampe steht man nach Einbruch der Dunkelheit im schwarzen Nichts.
Die Zimmer sind ausreichend groß, die Möbilierung einfach aber zweckmäßig. Klimaanlage und sonstigen Luxus gab es nicht. Das Gleiche galt für das Badezimmer. Es gab eine Dusche, allerdings ohne Becken, so das nach dem Duschen das Badezimmer unter Wasser stand und mit einem Gummischieber bearbeitet werden musste. Warmes Wasser gab es nur am Abend, weil die Warmwasserversorgung nur bei Sonneneistrahlung funktioniert. Tagsüber stand zeitweise kein Wasser für die Körperhygiene (Toilette ausgenommen) zur Verfügung. Es ist empfehlenswert, vom ersten Essen ein paar Zahnstocher mitzunehmen, um die Löcher im Duschkopf wieder zu öffnen. Wer mit 4 Strahlen aus dem Duschkopf auskommt, kann sich diesen Aufwand sparen. Der bei unserem Zimmer vorgebaute Balkon bot einen wunderbaren Blick auf das Meer. Die Stromversorgung liefert 220 V, an einen im Zimmer vorhandener Adapter konnten europäische Geräte direkt angeschlossen werden. Obwohl fast jeden Tag bzw. Abend für einige Zeit kein Strom zur Verfügung stand wird von dem Hotel keine Taschenlampe oder Kerze für das Zimmer zur Verfügung gestellt.
Das Restaurant im ersten Stock des Haupthauses erlaubt einen Blick aufs Meer. Die Quantität und Qualität der Speisen kann unter Berücksichtigung des sonstigen Angebotes im Umfeld als ausreichend und teuer bezeichnet werden, mit Ausnahme des Frühstücks, das als dürftig und einfallslos zu bezeichnen ist. Es wurden in der Regel 1 Ei, zwei kleine, angetoastete Scheiben Weißbrot, drei kleine Stück Obst, ein wenig Butter und ein wenig Marmelade und ein Streichkäse-Ecke serviert. Die Versuche, dem Personal eigene Wünsche zum Stillen des Hungers zu übermitteln, scheiterten fast regelmäßig, da deren Routine durcheinander gerüttelt wurde. Da wurden dann "Salami"-Scheiben zusätzlich geliefert, dessen Anblick alleine Zweifel an der eigenen Magenverträglichkeit aufkommen lassen. Oder kalte Bohnen im Suppenteller bei der sich die Frage stellte, wie das der Darm über den Tag verteilt verarbeiten kann. Dazu wurde Tee oder Kaffee gereicht. Allerdings sollte kein Gast erwarten, das 45 Minuten für ein Frühstück ausreichend sein sollten, um eventuell Termine (z.B. Tauchen etc.) einhalten zu können. Teilweise betrug die Zeit zwischen Bestellung und Lieferung des Frühstücks über 30 Minuten. Beim Dinner sollte ein Bestellungsvorlauf von ca. 2 Stunden eingehalten werden.
Die Mitarbeiter des Hotels sind alle hilfsbereit und freundlich. Mit allen kann man sich in Englisch auf niedrigen Niveau unterhalten. Der Zimmerservice arbeitete nach Landessitte (Flecken auf dem Boden waren auch nach 3 Wochen ohne Anstrengung noch zu lokalisieren). Wünsche oder Beschwerden (z. B. öfters fehlendes Toilettenpapier) wurden sofort erledigt.
Das Blue Oyster befindet sich im Osten der Insel Sansibar, direkt an einem 7 km langen, herrlich weißen Sandstrand, unmittelbar in der Ortschaft Jambiani. Der Hotelbesitzer lebt in Deutschland, die Führung des Hotels liegt in der Hand von Einheimischen. In der Nähe befinden sich noch vereinzelt ein paar kleine Hotels. Der Ort Jambiani ist nicht für Touristen erschlossen, entsprechend ist das Angebot sehr bescheiden bzw. gar nicht vorhanden. Sofern Bedarfsartikel benötigt werden gibt es erst in der Entfernung von 6 Kilometern einen Minimarkt, der über ein bescheidenes Angebot verfügt und viel freien Platz in seinen Regalen hat. Wer nicht gut zu Fuß ist oder sich die teuren Taxikosten sparen will, muss die höheren Preise des Hotels genießen. Die Preise für Getränke und Essen entsprechen europäischen Niveau. Vom Hotel, aber auch orstansässigen Anbietern werden unterschiedliche Touren, per Boot oder Kleinbus zu überhöhten Preisen (eigenständiges Verhandeln direktes mit Einheimischen wird empfohlen) angeboten. Der Transfer vom Flughafen Sanzibar Town beträgt knapp eine Stunde. Der Transfer war im Paketpreis enthalten. Der nächste Geldautomat ist übrigens 50 KM entfernt. Wer den Besuch dieser Automaten nicht mit dem günstigen Dalla-Dalla hinter sich bringen will, sollte entsprechende Taxikosten immer in seinem Budget berücksichtigen. Die Mitnahme von Traveller-Cheques wird von Reiseveranstaltern und offiziellen Internetseiten empfohlen. Zur Zeit hat die Regierung von Tansania ihren Banken und Wechselstuben den Ankauf von Traveller-Cheques allerdings untersagt. Der Geldumtausch an der Hotelrezeption wird mit einem Abschlag von 10% und einem "bescheidenen" Umrechnungskurs bestraft.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gab keinerlei Sport-Angebote. Ebenso fehlen Internetzugang, Fernseher, Radio oder Zeitungen. Fürs Internet gab es im Dorf drei Angebote (aber viel Zeit mitbringen). Der Strand war sauber. Das Wasser war von guter Qualität. Baden konnte man wegen der Gezeiten mit ca. 3 m Wasserstandänderung zwischen Ebbe und Flut nur bei High Tide. Bei Ebbe vergrößerte sich der Strand um über 1 km. Es existiert kein Swimming Pool; während der Low-Tide steht nur eine Außendusche bzw. die Zimmerdusche (wenn Wasser vorhanden) zur Verfügung. Die Gegend hat übrigens den Spitznamen "Wüste" und dieses Empfinden verstärkt sich, wenn Ebbe herrscht. Diese Empfinden verstärkt sich noch, wenn der Strandbereich verlassen wird und kein Wind mehr für Abkühlung sorgt. Strandliegen sind bei voll belegten Hotel knapp. Abends unterliegt das Hotel dem Charme einer Jugendherberge, da mangels Möglichkeiten sich der Standard-Gast sich ab 22.00h in sein Bett verkriecht. Wer nicht zu dieser Klientel zählt, kann dann im Dunkeln die Grundstückswache mit ihrer Kalaschnikow beim Pratrollieren beobachten. Personen, die dabei Alkohol benötigen, haben tagsüber die Chance im 6 KM entfernten Monopol-Laden sich einzudecken oder die Preise des Hotels zu akzeptieren.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im November 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Volkmar |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 1 |