- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Kleines, aber feines Hotel zum Entspannen! Wer im Urlaub ’was erleben will, ist hier falsch. Auf Euböa gibt es außer „Griechenland pur“ nichts wirklich Herausragendes (was aber den Vorteil hat, dass z.B. Museum und Ausgrabungsstätte in Eretria so klein sind, dass sie auch für Kinder gut verdaubar sind), und in der Umgebung des Hotels schon gar nicht. Wer jedoch einen schönen Familienurlaub im Süden ohne die üblichen „Ballermann“-Begleiterscheinungen sucht, ist hier goldrichtig. Aufgrund der abgeschiedenen Lage, sowohl vom nächsten Ort (Eretria), von allem, was sich zu besichtigen lohnt, als auch vom nächsten Flughafen (Athen ist rund 100 km entfernt, was stundenlangen Transfer bedeutet), ist ein eigenes oder gemietetes Auto allerdings unverzichtbar (unser Reisepaket beinhaltete einen Mietwagen ab/bis Flughafen Athen - s. „Tipps und Empfehlungen“). Fazit: Schon lange nicht mehr so einen angenehmen und erholsamen Urlaub verbracht! Wir sind vom Flughafen Athen aus mit einem Mietwagen nach Euböa gefahren. Das ist i.A. auch für Leute, die griechische Buchstaben nicht lesen können, kein Problem, auf sämtlichen Hinweisschildern wird immer direkt unter der griechischen Schreibweise der jeweilige Ortsname in lateinischen Buchstaben wiederholt, wobei Nicht-Eigennamen (wie z.B. Flughafen) in der Regel - ich komme unten darauf zurück - in's Englische (airport) übersetzt werden, und das "Athina" das griechische Wort für Athen ist, kann man mit etwas Phantasie wohl erraten. Schimpfen Sie nicht auf die schlechte Straßenkarte, die Sie beim Autoverleih erhalten: Es gibt in Griechenland grundsätzlich keine aktuellen Straßenkarten, d.h. Karten, die wirklich das wiedergeben, was real vorzufinden ist. Ich habe verschiedene Karten aus älterer und neuester Zeit, und keine gibt die Nummern der Autobahnen rund um Athen so wieder, wie sie auf den Hinweistafeln zu finden ist. Betrachten Sie die Karten als ungefähre Angaben, in welche Richtung Straßen verlaufen, und vergleichen Sie anhand des Sonnenstandes ("Im Osten geht die Sonne auf, im Süden hält sie ihren Mittagslauf, im Westen wird sie untergeh'n, im Norden ist sie nie zu seh'n.") Ihre Fahrtrichtung damit. Das hört sich abenteuerlich an, ist aber, da in Griechenland zumindest zur Urlaubszeit fast immer die Sonne scheint, im Gegensatz zu Deutschland eine recht sichere Art der Navigation. Vom Flughafen aus sind es etwas über 110 km, rechnen Sie ungefähr zwei Stunden dafür. Die Autobahnen haben annähernd deutsches Niveau, unterwegs müssen Sie viermal zwischen 2.- und 2,70 Euro Maut (Stand: 2008) bezahlen. Folgen Sie solange der Beschilderung nach Eleusis (gr. "Elefsina"), auch wenn Sie dort eigentlich gar nicht hinwollen, bis der Abzweig Richtung Thessaloniki/Lamia angegeben ist. Kleiner Hinweis an dieser Stelle: Im Deutschen kürzt man Wörter meist dadurch ab, daß man sie vom Wortanfang bis zu einer bestimmten Stelle schreibt und dann einen Punkt setzt, im Griechischen schreibt man Wortanfang und -ende und setzt dazwischen einen Schrägstrich (/) für die weggelassenen Buchstaben. Die Abfahrt nach Chalkis (gr. "Chalkida", machmal auch "Halkida" geschrieben), dem Hauptort von Euböa (gr. "Evvia", mitunter auch nur mit einem "v" geschrieben), wo sich auch die beiden Brücken auf die Insel befinden, ist beschildert. In Chalkis gibt es allerdings ein kleines Orientierungsproblem: Teilweise hat man auf den Schildern die Bezeichnungen für Nord- bzw. Süd-Euböa korrekt übersetzt, es steht dann dort "N-Evvia" bzw. "S-Evvia". Teilweise wurden die griechischen Schreibweisen aber auch nur in lateinische Buchstaben übertragen, und dann lauten die Bezeichnungen "B-Evvia" (von gr. "boreios" für "Nord-") und "N-Evvia" (von gr. "notios" für "Süd-"). "N" kann also 'mal Norden und 'mal Süden bedeuten, da bleibt nur die Navigation nach der Sonne (s.o.) - solange das Meer auf Ihrer rechten Seite liegt, sind Sie richtig! Fahren Sie dann auf der Straße Richtung Süd-Euböa am Ort Eretria vorbei (also nicht in den Ort abbiegen), ca. 2-3 km hinter Eretria geht rechts eine kleine Straße zum Meer und zum Hotel. Das Hinweisschild ist wegen der üppigen Vegetation davor leicht zu übersehen, wir haben uns immer an dem großen blauen Schild mit der Aufschrift "inox" (engl. für Edelstahl) auf der linken Straßenseite direkt gegenüber dem Abzweig orientiert. Alternativ kann man die Autobahn auch früher verlassen und von Oropos (gr. "Skala Oropou") mit der Fähre nach Eretria übersetzen. Die Fähre verkehrt tagsüber alle halbe Stunde (Achtung: Bei schlechtem Wetter kann der Fährbetrieb eingestellt sein!), die Fahrtzeit beträgt ungefähr 20 Minuten, ein PKW kostet (Stand: 2008) acht Euro, von denen man zwei Euro eingesparte Autobahnmaut im Geiste gleich wieder abziehen kann. Man erreicht damit wahrscheinlich zwar insgesamt keine Fahrtzeitreduzierung, aber in der Hitze ist es auf dem Meer bzw. dem Schiff wesentlich angenehmer als im Auto auf der Straße, und außerdem treibt jeden Griechen schon seit dem Altertum die Sehnsucht nach dem Meer (gr. "thalassa"). In Eretria biegt man beim Verlassen des kleinen Hafengeländes rechts ab und folgt der Straße, bis man in einem Kreisverkehr (1. Ausfahrt nehmen) wieder auf die Umgehungsstraße kommt. Kurz darauf sind Sie schon an der o.g. Abzweigung zum Hotel. Die Rückfahrt zum Flughafen ist übrigens leichter, Athen ist immer ausgeschildert, und bereits vor Athen beginnt die Beschilderung in Richtung Flughafen mit entsprechenden Piktogrammen auf den Hinweisschildern. Zwischen Athen und dem Flughafen befindet sich übrigens eine Autobahntankstelle zum Auffüllen des Tanks vor Rückgabe des Mietwagens, die zwar etwas teurer (aber nicht so unverschämt wie in Deutschland) ist als Tankstellen außerhalb der Autobahn, aber bei den niedrigen Spritpreisen in Griechenland dürfte das kaum eine Rolle spielen. Denken Sie beim Fahren in Griechenland jedoch stets daran: Verkehrsregeln haben in Griechenland, zumindest für die Griechen, nur empfehlenden Charakter (jede staatliche Obrigkeit ist dem Griechen zutiefst zuwider). Egal, wie Sie sich als Ausländer verhalten, es ist immer falsch: Halten Sie sich z.B. an die (häufig wirklich völlig idiotischen) Geschwindigkeitsbegrenzungen, sind Sie ein echtes Verkehrshindernis, und jeder Sie überholende griechische Autofahrer bringt sich selbst, Sie und den entgegenkommenden Verkehr in akute Lebensgefahr, tun Sie es nicht und "schwimmen" in der Masse mit, kann es sein, daß Sie der griechische Dorfpolizist als einzigen herauswinkt und Ihnen zu "Schweinepreisen" eine Nachhilfestunde in griechischem Verkehrsrecht gibt. Ansonsten hupen Sie beim Fahren einfach auf "Teufel komm 'raus", das verschafft Ihnen einen gewissen Respekt, nur verlassen Sie sich um Gottes Willen bitte nie darauf, daß Ihnen bei Grün keiner in die Quere kommt! Wir sind übrigens schon häufiger in Griechenland mit dem Mietwagen unterwegs gewesen, bis jetzt hatten wir noch nie einen Unfall oder ein Strafmandat, wenn man stets einfach seinen gesunden Menschenverstand gebraucht, funktioniert das schon, also keine Angst davor!
Alle Zimmer verfügen über ein eigenes kleines Bad mit Dusche und WC sowie Balkon (Haupthaus und Bungalows im 1. Stock) bzw. Terrasse (Bungalows im Parterre). Wie fast immer im Mittelmeerraum steht mangels entsprechender Duschabtrennung nach dem Duschen regelmäßig das halbe Bad unter Wasser. Das ist im Sommer, wenn es heiß und daher alles nach kurzer Zeit wieder trocken ist, kein Problem, kann aber in kühleren Zeiten zu Beginn und Ende der Saison sehr unangenehm sein. Die Zimmer in den Bungalows sind etwas größer als im Haupthaus, wir haben uns aber, obwohl wir ein solches gebucht hatten, dann doch für ein Zimmer im Haupthaus entschieden. Die Bungalows haben nämlich den Nachteil, daß sie hinter dem Haupthaus liegen und man somit auf den traumhaften Meerblick verzichten muß, den die meisten Zimmer im Haupthaus bieten. Die Dame an der Rezeption meinte zwar, daß die Zimmer im Haupthaus zu klein für ein drittes Bett wären, dennoch hatten die Putzfrauen schon zwei Minuten später ein solches für uns aufgebaut, und wir haben uns während der ganzen Zeit trotz dieses zusätzlichen Bettes nie beengt gefühlt. Allerdings "hängen" die Klimaanlagen der Zimmer im Haupthaus alle an einer zentralen Klimaanlage, die offensichtlich unterdimensioniert ist, so daß die Kühlung wenig effektiv ausfällt. Das war zu unserer Zeit (Anfang Juni), wenn es noch nicht ganz so heiß ist, kein Problem, aber im Hochsommer würde ich dann vielleicht doch ein Bungalowzimmer vorziehen, von denen jedes über eine eigene kleine Klimaanlage verfügt. Die Einrichtung der Zimmer ist ein wenig spartanisch (Bett, Nachttischchen, Schrank, kleiner Tisch und Stuhl - in der Prospektsprache nennt sich das "einfach, aber zweckmäßig möbliert") und auch nicht besonders geschmackvoll, aber im Sommerurlaub hält man sich dort eh' nur zum Schlafen auf, und dafür war es absolut in Ordnung. Auch an der Zimmerreinigung gab es nichts zu bemängeln (wenn man nicht gerade die schwäbischen Kehrwoche als Vergleichsmaßstab heranzieht), lediglich der in der Hotelbeschreibung angegebene Fernseher im Zimmer war nicht vorhanden, was uns aber nicht gestört hat, im Gegenteil, das erspart einem nämlich die Diskussion mit dem Nachwuchs über den Umfang des täglichen TV-Konsums und die daraus resultierende Zeit des Zu-Bett-Gehens.
Einfach genial! Liebe Hotelköche dieser Welt, hier könnt Ihr Euch ein Beispiel nehmen! Abwechslungs- und einfallsreiches Essen, insbesondere die Salatkreationen, die der Küchenchef aus den Fleisch-, Fisch- und Gemüseresten der vorherigen Mahlzeit (bitte nicht mißverstehen, da ist alles noch frisch, nichts schmeckt alt) zaubert, sind ein Gedicht! Nota bene: Mag ja sein, dass ich völlig falsche Vorstellungen von der typisch mediterranen Küche habe, aber wenn ich nach Griechenland, Italien oder Kroatien fahre, dann möchte ich, dass ich dort ähnliches Essen bekomme wie beim „Griechen“, „Italiener“ oder „Jugo“ bei mir um die Ecke, aber nicht Schweinebraten mit Knödeln oder Züricher Geschnetzeltes (was ich an meinem eigenen Herd, mit Verlaub gesagt, auch noch weit besser hinbekomme). Und genau dafür hatte der Koch des Hotels ein Händchen, wir konnten dort praktisch die gesamte Speisekarte eines griechischen Lokals ohne Wiederholungen ’rauf- und ’runteressen. Aber auch für Leute, die der griechischen Küche nicht so zugetan sind wie wir, war immer eine „mitteleuropäische“ Alternative vorhanden. Leider gab es bei der Verpflegung zwei Wermutstropfen: Zum einen bestand das (lediglich für Kinder kostenlose) Eis an der Poolbar aus einer einzigen Sorte, die noch dazu offensichtlich ihr Verfallsdatum schon längst überschritten hatte und somit wirklich ungenießbar war. Zum anderen stellte das Getränkeangebot kein "Alles inklusive", sondern eher ein "Alles exklusive" dar: Zum Mittag- und Abendessen gab es nur Rot- bzw. Weißwein und Leitungswasser (Was soll insbesondere ein Kind da trinken?). Während der gesamten übrigen Zeit waren ca. 90 % der Getränke nicht im All-Inclusive-Paket enthalten, welches lediglich einfachen Kaffee, Bier, einige Schnäpse und die üblichen "Zuckerwasser"' (Cola, Fanta, Sprite) umfaßte. Alle anderen Getränke, darunter absolute Selbstverständlichkeiten (niemand erwartet Champagner) wie Espresso, Cappuccino, Eiskaffee, jegliche Art von Wein (auch der wirklich nicht teure griechische Traditionswein Retsina) und sämtliche Cocktails mußten extra bezahlt werden. Zudem empfanden wir es mehr als peinlich, bei jedem Getränk erst nachfragen zu müssen, ob es kostenlos ist oder nicht, weil dieses in der Getränkekarte nicht vermerkt war. Insbesondere konnten wir daher unseren Sohn sich nie allein ein Getränk holen lassen.
Das Grand Bleu wird, wie man schon am Namen erkennen kann, hauptsächlich von französischen Gästen gebucht. Dies ist insofern vorteilhaft, als Franzosen i.A. recht angenehme, höfliche und dennoch unkomplizierte Zeitgenossen sind. Folglich ist jedoch auch die Hotelsprache französisch, Kenntnisse derselben sind für die Kommunikation mit dem Hotelpersonal also durchaus hilfreich. Aber auch wenn Sie des Griechischen oder Französischen nicht mächtig sind, wird man stets versuchen, all’ Ihre Wünsche zu erfüllen. Einige der Angestellten sprechen recht gut deutsch, im Zweifelsfall wird man einen von diesen holen, es kann dadurch halt nur etwas dauern, bis Sie zum Ziel gelangen. Und als letzte Möglichkeit bleibt Ihnen immer noch der Inhaber des kleinen Andenkenladens in der Halle, der etliche Jahre in Deutschland gelebt hat und äußerst hilfsbereit ist.
Das Hotel liegt am Ende eines schmalen Schotterweges in absolut ruhiger Umgebung (in der Nachbarschaft sind nur einige kleine Ferienhäuser) und wirklich unmittelbar am Meer, der kleine Garten des Hotels geht direkt in den schmalen hoteleigenen Strand über. Die Anlage besteht aus einem Haupthaus mit Zimmern im ersten und zweiten Stock sowie einigen sog. "Bungalows" (kleinere Reihenhäuser mit von außen zugänglichen Zimmern im Parterre und im ersten Stock). Einkaufsmöglichkeiten in der näheren Umgebung gibt es nicht, lediglich in der Hotelhalle befinden sich ein kleines Schmuck- und ein kleines Andenkengeschäft. Den nächsten Ort (Eretria) erreicht man zu Fuß, immer am Meer entlang gehend, in ca. 20 Minuten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Neben dem schönen Pool gibt es ein Volleyballfeld, einen Tennisplatz, eine Minigolfanlage (die wir allerdings nicht nutzen konnten, weil der Rasen dort zu Beginn der Saison noch nicht gemäht war) und etliche Boule-Bahnen, auf denen man vom überwiegend französischen Publikum der Anlage gerne in die Geheimnisse seines Nationalsportes eingeführt wird. Die Kinder-Animation fiel ebenfalls unserem frühen Reisezeitpunkt über Pfingsten zum Opfer. Die täglichen Abendshows waren so, wie man es von solchen Hotels gewohnt ist (seit ich den dortigen „Sirtaki-Man“ mit seinen ständigen „Hoppa“-Rufen genießen durfte, frage ich mich, ob er oder Kaya Yanar die Parodie darstellt), und hatten eigentlich nur einen Fehler: Sie endeten stets um „fünf nach elf“ (bis 23:00 Uhr gilt das All-Inclusive-Angebot, den „Absacker“ danach muß man also extra zahlen).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Helga |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |