- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir waren das erste Mal im Camp Du Domaine. Wir haben uns bei der Wahl von den sehr guten Bewertungen im ADAC-Atlas und in diversen Reiseportalen dabei leiten lassen. Leider war es aus unserer Sicht bei Weitem nicht so perfekt, wie man es aus den Berichten anderer Reisender erwarten würde. Insgesamt würde ich den Campingplatz als ziemlich mittelmäßig mit deutlichen Schwachpunkten einschätzen. Im Nachhinein ist mir auch aufgefallen, dass die Super-Bewertungen meist von Reisenden stammt, die seit 25 Jahren oder seit frühester Kindheit nur an diesem Campingplatz Urlaub machen. Klar, die haben noch nichts anderes gesehen und somit keine Vergleichsmöglichkeiten. Ich reise ebenfalls seit 25 Jahren mit dem Wohnmobil aber suche mir jedes Jahr meist mehrere neue Campingplätze. Die hohen Bewertungspunkte im ADAC-Atlas kommen dadurch zustande, dass der Campingplatz die Kriterien eben gerade so erfüllt, ohne dabei besonders gut zu sein. Dies wird aber nicht abgebildet. Wir waren in der Woche zuvor auf einem Campingplatz in San Remo, der vom ADAC nur mittelmäßig mit Sternen bewertet wurde. Hier haben wir uns aber viel wohler gefühlt, weil dass was geboten wurde, auch wirklich gut und mit Engagement erfüllt wurde. Das hat mir in allen Bereichen am Camp Du Domaine völlig gefehlt. Es ist ein riesiger Campingplatz (1200 Stellplätze) mit dafür eher spartanischer Infrastruktur. Zudem sind je nach Standplatz lange Wege und riesige Höhenunterschiede zu Toiletten, Restaurant, Supermarkt, Animationsbereichen und Strand zu überwinden. Ohne Fahrrad geht da gar nichts. Einen Pool gibt es nicht, eher ungewöhnlich in dieser Preiskategorie. Dafür ist der für diese Platzgröße eher kleine Strand hoffnungslos überlaufen. An andere Strände in der Umgebung kommt man so gut wie nicht ran - alles Privatanlagen. 1. Einzige Möglichkeit abseits der am Campingplatz befindlichen und überlaufenen Betätigungsbereiche Spaß zu haben, ist ein Boot zu mieten (Führerschein erforderlich). Preise sind mit ca. 400 EUR/Tag + Benzin im Rahmen. Kurze Reservierungszeiten von 1-2 Tagen. Dann zu den Privatstränden oder zu den nahegelegenen Inseln des Nationalparks fahren. Unbedingt Schorchelzeug mitnehmen. 2. Restaurants auf dem Platz oder in der näheren Umgebung nur besuchen, wenn man mal wieder zu horrenden Preisen miesen Service und unterirdischen Essen erleben will. Mit Würgegarantie...
Die Standplätze sind ausreichend groß auch für größere Wohnmobile oder Zelte aber meist etwas geneigt. Man muss sich zudem auf eine Ameisenplage einstellen. Diese scheint den gesamten Platz zu betreffen. Schon nach der ersten Nacht hatten wir ca. 10 Ameisenstrassen trotz geschlossener Fenster und Türen innerhalb des Wohnmobils. Auch nach dem Umzug wurde das nicht besser. Es handelt sich um eine sehr kleine Art, die sogar durch die Gazefenster passen. Selbst die Deckel von Marmeladen- oder Nutellagläsern sind nicht sicher. Also keine Chance sich zu schützen. Im Supermarkt werden allerlei mehr oder weniger wirksame Mittel tonnenweise verkauft. Letztendlich hilft jedoch nur sich mit den kleinen Tierchen zu arrangieren oder vorzeitig abzureisen, wie dies andere Urlauber während unserer Zeit das gemacht haben. Einem Zelturlaub kann ich nur abraten, haben wir auch nicht viele gesehen. Ansonsten gibt es Strom und Wasser an den meisten Plätzen. Der oftmals in der Preiskategorie übliche Sat-Anschluss ist nicht vorhanden. Teils gibt es kleine Sonnendächer am Stellplatz.
1 Restaurant und 1 Bistro, völlig überteuert, unfreundlich bis barscher Service, Essen qualitativ in der untersten Kategorie bis ungenießbar. Eher was zum Würgereiz zu provozieren. Kann ich nur abraten. Im Prinzip die gleich hohen Preise wie im nahegelegenen Ort, nur noch viel schlechteres Essen. Und falls doch, sollte man zuvor ja nicht in die offene Küche schauen! Der Supermarkt hingegen ist gut ausgestattet aber nicht ganz billig. Der meisten Umsatz wird wahrscheinlich mit Antiameisenmittel gemacht.
Tja Service? Wir haben eher nur Antiservice erlebt. Ich weigere mich seit 25 Jahren erfolgreich dagegen, Campingplätze wie viele andere schon Monate im Voraus zu reservieren. Das widerspricht sich aus meiner Sicht mit dem Freiheitsgedanken des Campens. In 25 Jahren hatte ich noch nie Probleme spontan einen Stellplatz zu finden. Da ich in den Bewertungen gelesen habe, wie überlaufen der Platz sei soll, hab ich mich doch dazu hinreisen lassen, 2 Tage im Voraus anzurufen um zu reservieren. Es wurde sofort in fließendem Deutsch gesagt: Alles voll und für die nächsten 2 Wochen ausgebucht. Wir sollen uns einen anderen Platz suchen. Aus unserer Erfahrung heraus geben wir wenig auf solche Aussagen und sind trotzdem hingefahren. Und siehe da noch Plätze frei. Ich hab extra mal gezählt. Während unseres Aufenthaltes waren so ca. 100 Stellplätze völlig ungenutzt. Trotzdem erhielten wir Initial nur einen Platz auf völlig abseits auf einem Reservegelände. Dort waren die Steckdosen so lange ungenutzt und korrodiert, dass ein anstecken nicht möglich war. Ein Umzug auf einen zentraleren Platz war dann aber problemlos möglich. Man muss sich eben erst beschweren. Auch die tägliche Verlängerung von 4 auf 7 Tage war ebenso problemlos möglich (an unserem nächsten Ziel hat es zu der Zeit geregnet). Wieso wurde uns wohl gesagt "Alles ausgebucht"? Drittes Erlebnis in Bezug auf Service. Wir reservierten einen Platz im einzigen Restaurant auf dem Platz und baten um Sitzplätze im Außenbereich in der Vorderfront (auf französisch!). Als wir dann am Abend kamen, waren die reservierten Plätze jedoch halb im Innenbereich. Einige Plätze im Außenbereich waren noch frei und nicht als reserviert gekennzeichnet (an reservierten Tischen stand der Name). Ein Platztausch wurde uns jedoch vehement und sehr unfreundlich verwehrt. Laufkundschaft durfte aber problemlos an diesen Tischen platz nehmen. Ansonsten war der Umgang auch an der Rezeption eher kühl und unfreundlich.
Der Campingplatz ist an sich schön an einem Hang gelegen. Problematisch ist dabei nur, dass mit Meerblick geworben wird aber nur ca. 10 Prozent der Stellplätze an der Vorderseite des Hanges liegen. Die Platz wurde wohl ständig erweitert, sodass es mittlerweile sehr weit abgelegene Stellplätze gibt (ca. 45min zu Fuß zum Strand). Sehr steile Wege mit ständigem auf und ab, nachts kaum beleuchtet. In der näheren Umgebung zu Fuß oder per Rad erreichbar gibt es nur ein Retortendorf, welches voll auf Massentourismus ausgelegt ist. Dafür gibt es auch in der weiteren Umgebung nur wenige Restaurants, die als Touristenfalle dienen. Wir waren jeden zweiten Tag Essen. In den meisten Restaurants war das Essen miserabel zu völlig überteuerten Preisen (20-25 EUR pro Mahlzeit). Ansonsten gibt es in der näheren Umgebung nur Privatstrände, zu denen der Zugang unfreundlich verwehrt wird. Einzig sinnvoll ist es sich ein Boot zu mieten und zu diesen Privatstränden bzw. zu den nahegelegenen Inseln des Nationalparks zu fahren. Dort zu schnorcheln ist überwältigend. Fischreichtum wie am Great Barrier Reef. Wir hatten zum Boot einen großen Reifen bekommen und so noch ne menge Spass auf dem Wasser. Das gleiche bekommt man am Strand für 50 EUR/10min, wenn man sich kein Boot leihen will.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
kein Pool!!! Nicht dass ich einen bräuchte, aber bei Plätzen dieser Preiskategorie sind 2-4 Pools durchaus üblich, zumal der Strand hoffnungslos überfüllt ist. Dafür gibt es 6 Tennisplätze!!! Die beiden Indoor-Fußballplätze sind dagegen sicher sinnvoll, wenn auch gefährlich. Ich hab jeden Tag den Krankenwagen gesehen. Tischtennisplatten gibt es auch, aber nur in hunderten Meter Entfernung. Am Strand gibt es Paddelboote für 50 EUR/3 Stunden und allerlei Wassergefährte für 40-60 EUR/10min. Animation auf dem Platz ist entgegen der Werbung nur in Französisch (sprachlich und kulturell). Für die Abendanimation standen ca. 50 Sitzplätze zur Verfügung (bei 1200 Standplätzen!!!) Auch das ist für einen Platz dieser Kategorie sehr ungewöhnlich und führt zu meiner eingangs beschriebenen Einschätzung - gibt es zwar aber nur mangelhaft umgesetzt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im August 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Steve |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |