- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Die Hotelanlage erstreckt sich über mehrere Quadratkilometer, so dass das Casa de Campo eher als kleines Dorf bezeichnet werden kann. Bei uns hat sich auch schon nach kurzer Zeit die Bezeichnung „Casa de Campo Country“ eingebürgert… Das Hotel selbst nimmt nur einen verschwindend kleinen Teil der Anlage ein. Rezeption und Guest Service sind in einem kleinen, recht nett anzusehenden Gebäude untergebracht. Die ein- bis zweistöckigen Gästehäuser (um die 300 Zimmer) sind rund um die Rezeption verstreut. In Fußreichweite sind auch die üblichen Hoteleinrichtungen, etwa Friseursalon (unter Leitung einer sehr netten Dame, die vor Jahrzehnten aus Deutschland ausgewandert ist), Wechselstube, Fotograf, Geschenke-Shop und Boutique (hier gibt es auch Zigarren). Die beiden Swimming Pools (nebst Snack und Pool Bar), die Restaurants „Tropicana Grill“ und „Lago Grill“ (Frühstücks- und Mittags-Buffet) und die „La Cana Bar“ (mehrmals die Woche Live-Shows) sind auch in Fußreichweite. Auf dem restlichen Gelände stehen ausschließlich große Ferienhäuser, riesige Villen und Mega-Anwesen. Diese sind größtenteils in Privatbesitz, den Angaben des Hotel-Managements zufolge besitzen so illustre Gestalten wie Julio Iglesias, Robert Redford und Samy Sosa (Baseballspieler) eine „Hütte“ in „Casa de Campo Country“. Überhaupt ist die Anlage ein Anziehungspunkt für die „rich and famous“ aus Südamerika. Angefangen bei der Cisneros-Familie (Medienmagnaten aus Venezuela) bis hin zu diversen Escobars (Kolumbien) – alle haben hier ihren Zwölftwohnsitz. Man darf sich als unbedarfter Tourist nicht wundern, wenn man auf dem Hotelgelände plötzlich von Autos wie BMW X5, Porsche 911 oder MB SL500 überholt wird. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, die kleineren Villen (nennen sich im Airtours-Katalog Excel Club Villen) zu mieten. Das ist für Familien durchaus empfehlenswert. Die Gäste kommen zu 99,99 Prozent aus Südamerika und den USA. Europäer oder gar Deutsche waren während unseres Aufenthalts nur in Spurenelementen (ein älteres, Golf spielendes Ehepaar) vorhanden. Trotz der nicht 5-Sterne-würdigen Zimmer - das Casa de Campo wird zurecht als bestes Hotel in der Dominikanischen Republik angesehen. Während die Verköstigung in anderen All-inclusive-Häusern einer Raubtierfütterung gleicht, vergisst man im Casa de Campo schon nach kurzer Zeit, dass man in einem Hotel wohnt. Speisen und Getränke sind von höchster Qualität, der Service hat fast schon Mauritius-Qualität. Dazu das wunderbare Wetter, extrem freundliche Menschen und die lockere Karibik-Atmosphäre. Alles in allem ist das Casa de Campo ein Hotel, dass selbst extrem verwöhnten Urlaubern zu empfehlen ist. Klasse: Zwei Fotografen des hoteleigenen Shops (Cesar Photo) sind den ganzen Tag unterwegs, um Touristen zu fotografieren. Abends kann man sich die Aufnahmen im Shop ansehen und – natürlich – kaufen. Pro: Mehr eine Stadt, denn ein Hotel – ausgezeichnetes Essen – riesiges Getränkesortiment – zahlreiche Sportangebote – drei Golfplätze – Tontaubenschießen – relaxte Atmosphäre – Anonymität – Upper-Class-Publikum Contra: Zimmer wirken verwohnt – Golfwagen muss extra bezahlt werden – extrem teuerer Spaß
Die von uns gebuchten Luxury Rooms bestehen aus einem großen Schafzimmer mit sehr hoher Decke, einem Bad (Dusche und Badewanne), einem begehbaren Kleiderschrank/Ankleidezimmer und einem Balkon. Das Doppelwaschbecken ist zwischen Bade- und Ankleidezimmer. Klimaanlage und Deckenventilator sind ebenso vorhanden, wie TV, Radio, Minibar, Kaffeemaschine und kleine Anrichte. Vor den Gästehäusern sind Parkplätze, so dass der Golfwagen immer in der Nähe ist. Die Einrichtung ist aus dunklem Holz, was den Zimmern eine edle Note verleiht. Allerdings muss man erwähnen, dass unser Zimmer ein wenig verwohnt wirkte und in unseren Augen nicht dem entsprach, was man von einem Fünf-Sterne-Haus erwartet. Die Aussicht variiert, von unserem Balkon aus hatten wir freie Sicht auf das mehrere Kilometer entfernte Meer und die Driving Range.
Ganz ehrlich, dass, was wir im Airtours-Katalog gelesen haben, gab schlussendlich den Ausschlag für das Casa de Campo. Wo viele andere DR-Hotels All-inclusive-Angebote mit Einschränkungen versehen, haut Casa de Campo auf die Pauke. Beispiel Alkohol: Wer gerne Gin-Tonic trinkt, weiß, dass es im Grunde genommen nur zwei Gin-Sorten gibt, Bombay Sapphire und Tanqueray. Und nicht einmal in den besten Bars Münchens, werden beide Marken angeboten – im Casa de Campo schon. Ähnliches gilt für Whiskey: Ob Scotch, Bourbon, Canadian oder Irish/Malt – das Angebot ist umwerfend. Doch diese Auswahl ist gar nichts im Vergleich zu den Restaurants (Reservierung kann nicht schaden). Ach ja, hier gibt es AI OHNE Armband. Im folgenden die wichtigsten Facts (Sortierung nach unseren Favoriten): La Piazzetta - Italienisches Spezialitätenrestaurant in Altos de Chavon: Klasse eingerichtetes Lokal mit ausgezeichneter Küche. Der italienische Küchenchef Massimo begrüßt jeden Gast, hält einen kleinen Plausch und offeriert ab und an Gerichte, die nicht auf der Speisekarte stehen. Ein typisches Antipasti-Buffet mit Gaumenfreuden aller Art ist auch da. Winziger Nachteil: Man gelangt ausschließlich per Shuttle-Bus zum Restaurant. Tropicana Grill – Steakhaus US-amerikanischer Ausprägung: Im Hauptgebäude gelegenes, sehr hübsch eingerichtetes Restaurant mit einer kleinen Terrasse. Ideal, um sich den Magen mit Fleisch in allen Formen und Variationen, etwa Porterhouse, Sirloin und Filet Mignon voll zu schlagen. Ausgezeichnet sind die Meeresfrüchte-Vorspeisen. Aufgrund der offenen Bauweise kann es zu einem Hitzstau kommen, mit dem die Deckenventilatoren nicht mehr fertig werden. Chinois – Asiatische Küche auf dem „Markplatz“ der Marina: Mischung aus chinesischer und japanischer Küche, die unter freiem Himmel genossen wird. Sushi und Sashimi in allen Variationen, anschließend sehr viel frittiertes und paniertes Fleisch. Das Essen könnte besser sein, das Ambiente ist erstklassig. Nach dem Mahl empfiehlt sich ein Besuch in der Bar nebenan, da hier die besten Pina Coladas von ganz „Casa de Campo Country“ serviert werden. Die Bar gehört aber nicht zum Hotel, so dass die Drinks bezahlt werden müssen. Sombrero – Pfeilgrader Mexikaner in Altos de Chavon: Gleich neben dem La Piazzetta ist das mexikanische Restaurant zu finden. Offene Bauweise, weswegen auf eine Klimaanlage verzichtet wurde. Während es am Essen (Burritos, Tacos, etc.) nichts auszusetzen gab, ließ die Qualität der Getränke zu wünschen übrig. Caipirinhas waren unbekannt, die Margeritas haben wie Slush Puppy geschmeckt. El Pescador – Fisch und Pasta direkt am Strand: Komplett offenes Restaurant, bei dem das Strandbar-Ambiente über die hohe Qualität der Gerichte hinweg täuscht. Beste Wahl für das Mittagessen. Besonders gut schmecken die Pastas mit Meeresfrüchten sowie die diversen Pizzen, die riesig groß sind. Witzig: Pina Coladas (leider auch hier die geeisten) werden in einer Kokosnuss serviert. Upper Deck – Pool-Snack-Bar direkt an den Swimming Pools: Typische Strandbar, in der man sich schnell einen Snack, etwa Pommes, Hot Dog oder Salat einverleibt und das ganze mit Cola oder Corona runterspült. Lago Grill – Frühstück und Mittagessen in Buffet-Form: Offenes, direkt an einem Golfplatz gelegenes Restaurant mit Meerblick. Einzige Möglichkeit zum Frühstücken, das Angebot ist typisch USA. Angefangen bei frisch zubereiteten Pancakes und Waffeln über Rührei mit Bacon und French Toast – alles, was viel Kalorien hat, steht bereit. Eierspeisen werden an einem speziellen Stand zubereitet. Mittags gibt es ebenfalls ein Buffet, die Qualität der Speisen ist sehr hoch. Cana Bar – Mittelpunkt des Night Lives: Mit edlem Holz ausgestattete Bar, in der mehrmals Live Shows aufgeführt werden. Die Barkeeper sind superfreundlich und verstehen ihr Handwerk. Wie bereits erwähnt, deckt das alkoholische Angebot alles ab, was man sich nur wünschen kann. Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Bars, die meist in der Nähe der Sportmöglichkeiten, etwa Schießen und Tennis zu finden sind.
Weder an der Freundlichkeit des Personals, noch am Service an sich gab es etwas auszusetzen. Die Kellner in den diversen Restaurants sind ausgezeichnet geschult und natürlich allesamt der englischen Sprache mächtig. Allerdings gilt auch hier die Devise: Je niedriger ein Hotel-Mitarbeiter in der internen Hierarchie angesiedelt ist, desto schlechter sind seine Fremdsprachenkenntnisse. Zimmermädchen sprechen etwa kaum Englisch. Wie es sich für solch ein Luxus-Resort gehört, stehen alle lieb gewonnenen Services (Wäscherei, Turndown, etc.) zur Verfügung. Während unseres Aufenthaltes haben es die Jungs und Mädels vom Guest Service aber ein wenig übertrieben: Jeden Tag um 18:30 klingelte das Telefon und ein Guest-Service-Mitarbeiter wollte wissen, ob alles OK sei … Kaum zu glauben, aber wahr: Eines Mittags haben wir im Strandrestaurant eine Pizza mit Knoblauch gegessen. Aus welchen Gründen auch immer, der Knoblauch schlug mir auf den Magen und ich hätte meine rechte Hand für einen doppelten Ramazzotti auf Eis gegeben. Beim Abendessen im italienischen Restaurant La Piazetta „beklagte“ ich mich beim Küchenchef Massimo, dass im ganzen Hotel kein Ramazzotti aufzutreiben sei. Er entschuldigte sich für die „Nachlässigkeit“, um mir eine halbe Stunde später eine drei viertel volle Flasche des Magenberuhigers zu präsentieren! Woher er die Flasche hatte, blieb sein Geheimnis. Wir schätzten, dass die Pulle aus seinem „Privatbestand“ war. Dass ist es, was ausgezeichneten von extraordinärem Service unterscheidet.
Eine Info vorweg: Wer hier Urlaub macht, kommt nicht daran vorbei, einen Golfwagen zu mieten (natürlich gegen Aufpreis). Denn ohne dieses elektrobetriebene Gefährt artet der Aufenthalt zum Wanderurlaub aus. Nur die in der Nähe der Rezeption untergebrachten Hoteleinrichtungen sind zu Fuß zu erreichen. Alle anderen Restaurants, Bars, Sportmöglichkeiten sowie Strand, Marina und Altos de Chavon liegen mehrere Kilometer entfernt. Allein die Fahrt vom Hauptgebäude bis zur wunderschönen Marina (=Yachthafen) dauert in der E-Karre rund 20 Minuten, ein Trip zum Privatstrand schlägt mit 10 Minuten zu Buche. Shuttle-Busse gibt es jede Menge. Klasse Service: Obwohl die Mini-Busse einem Fahrplan folgen, ist es möglich, sich auch außerhalb der „Geschäftszeiten“ abholen zu lassen. Entweder man ruft beim Guest Service an oder man nimmt direkt mit dem Fahrer Kontakt auf (die Fahrer haben alle Mobiltelefone). Das „Hotel“ liegt an der Südküste (die eigentliche Karibik), nur wenige Kilometer von der Stadt La Romana entfernt. Wer das Glück hat, einen Flug direkt nach La Romana buchen zu können (eigentlich nur zur Hauptsaison oder wenn ein Kreuzfahrtschiff hier ablegt), ist binnen Minuten im Hotel. Ansonsten wird Punta Cana angeflogen, der Shuttle vom Flughafen ins Hotel zieht sich ganz schön hin (rund 90 Minuten).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sportliche Zeitgenossen kommen voll auf ihre Kosten. Allein drei Golfplätze gehören zum Hotel. Ein eigener Reitstall, Polo-Feld und diverse Tennisplätze sind auch vorhanden. Das in unseren Augen wichtigste Sportangebot: Tontaubenschießen (Sports Shooting, Trap Shooting und Clay Shooting). Hier kann man entweder ganz traditionell am Stand oder im Gelände schießen. Diese Aktivität ist nicht durch den All-inclusive-Plan abgedeckt. Mag sein, dass viel Unterhaltung geboten wird. Uns haben die abendlichen Shows in der Cana Bar gereicht. Ab und an finden im Amphitheater (Altos de Chavon) Shows und Konzerte statt, ein Besuch ist sehr zu empfehlen. Enttäuschend sind die beiden Pools. Wo andere DR-Hotels mit monströsen Pool-Landschaften aufwarten, muss sich der Casa-Gast mit zwei winzigen Pools begnügen. Liegen, Handtücher und Schirme sind natürlich for free.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2003 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Pit |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 8 |