Casa Simeon

Eigentlich ein sehr schönes, gut restauriertes altes Landhaus aus den 1920er Jahren. Leider vom Grundriss her für einen Hotelbetrieb schlecht geeignet, da viele Totflächen. Z.B. lassen sich im Restaurant problemlos über 50 Gäste bewirten, wozu weder die Küche in der Lage ist, noch bei lediglich 8 Zimmern die dafür notwendigen Gäste vorhanden sind. Entsprechend ungemütlich ist es, wenn man in den riesigen Räumen mehr oder minder alleine sitzt. Auch ansonsten geht es eher hoteluntypisch zu: beim Einchecken bekommt man ein eng beschriebenes, zweiseitiges Pamphlet mit teilweise eher unüblichen Hotelregeln vorgelegt, das man unterschreiben soll. Selbst auf Nachfrage bekommt man aber keine Kopie davon ausgehändigt. Wie soll man sich folglich daran halten? Dann soll man eine Kaution von 1000 Pesos in bar hinterlegen. Das sind ca. 15 €! Dafür gibt es noch nicht mal einen neuen Zimmerschlüssel falls man den verliert. Vor dem Restaurant soll man die Schuhe ausziehen! Mal abgesehen davon, dass ich in öffentlichen Bereichen generell ein Problem mit dieser Sitte habe: der Boden bestand keineswegs aus wertvollem altem Parkett, sondern war ein ziemlich vergammelter und selten geputzter alter Dielenboden. Das Ganze wurde noch dadurch konterkariert indem die Bedienung der Einfachheit halber die Schuhe ganz weggelassen hat und das Essen barfuß aus der Küche (garantiert kein steriler Ort) gebracht hat.

Zimmer 2 und 3 (unseres) sind nichts für Klaustrophobe! Gut 2 Meter vor dem Fenster steht die gut 3 Meter hohe Grenzmauer zum Nachbarn. Der Raum zwischen Mauer und Haus ist auch tagsüber recht duster, man kommt sich wenn man aus dem Fenster schaut vor wie im Knast. Zimmer 1,4 und 5 liegen zwar auch an dem Erdgeschossflur über den der gesamte Personenverkehr (nicht nur der der Gäste!) läuft, haben aber zumindest einen Vorgarten vor den Fenstern. Das Zimmer ist groß, mit genau einer Steckdose, einem unbrauchbaren Kleiderschrank (weil nur knapp 30 cm tief), einer Klimaanlage die genau auf das Kopfteil des Bettes bläst, Fernbedienungen die in Frischhaltefolie eingepackt sind, schlechtem Licht und einer Tür für die Schallschutz zum Flur ein Fremdwort ist. Das ebenfalls schlecht beleuchtete Bad wäre geräumig, wenn nicht die Hälfte der Fläche von einer überdimensionierten Dusche belegt wäre. Ablageflächen und Kleiderhaken natürlich Fehlanzeige. Das Internet ist miserabel, was aber kein Wunder ist wenn das gesamte Personal dauernd mit dem Handy rumdaddelt.

Das Frühstück ist höchst spartanisch, Marmelade o.ä. ebenfalls Fehlanzeige. Es gibt noch nicht einmal Saft oder Obst. Und das in einem Land wo alle Arten von Obst hervorragend von quasi wild wachsen! Man muss prüfen ob der Heißwasserboiler rechtzeitig angeschaltet wurde, sonst dauert es 10-15 Minuten bis es Kaffee (aus Kaffeepulver) gibt. Geschirr und Tassen müssen selbsttätig aus dem nicht beschrifteten Sideboard rausgeräumt werden. Die Abendkarte umfasst deutlich mehr als 50 Gerichte. Logisch, dass bei maximal 16 Hausgästen (externe wurden in 4 Tagen keine gesichtet) ein Großteil nicht verfügbar ist. Geschmacklich war das meiste ok, aber so zubereitet und auf dem Teller angerichtet, wie man es zu Hause beim täglichen Mittagessen macht. Sah also auch sehr spartanisch aus. Gegrillten Thunfisch bestellt und gekochten bekommen.

Philippinenüblich natürlich überaus freundlich und hilfsbereit, aber völlig überfordert. Man hat den Eindruck die Damen (ausschließlich) hätten das Hotel gestern eröffnet und davor nie ein Hotel von innen gesehen, geschweige denn in einem gearbeitet! Die Toilette wurde in den 4 Tagen wo wir im Hotel waren definitiv kein einziges Mal geputzt. Das ein Teil des Bades unter Wasser standen, weil entweder Waschbecken oder Toilette undicht waren hat auch keinen gestört. Der absolute Hammer war das ein auf den Boden gelegtes verschmutztes Handtuch abends wieder ordentlich auf dem Handtuchhalter hing. Glücklicherweise mit der dreckigen Seite nach außen. Das hat dann auch endgültig zur Nichtempfehlung geführt! Da nutzt auch die ganze Freundlichkeit nichts mehr.

Früher wahrscheinlich mal außerhalb des Ortes gelegen, liegt das Haus heute mitten in der Stadt, die außer einer meist abgesperrten Kirche touristisch nichts zu bieten hat. Da die Hauptsehenswürdigkeiten der Region alle südlich von Legazpi liegen, das Hotel aber eine halbe Stunde Fahrzeit nördlich, sucht man sich besser ein Hotel in Legazpi.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Im Hotel außer einer großen Bibliothek nichts, in der Stadt außer dem üblichen Markt und einer Kirche auch nichts.