- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Als Wiederholungstäter haben wir uns nach einem äußerst stressigen und arbeitsintensivem Jahr sehr auf diesen Maledivenurlaub gefreut. Leider erfüllt das Hotel/ Resort jedoch überhaupt nicht die Erwartungen, welche man mit den Malediven verbindet. Doch der Reihe nach: Angereist sind wir mit einem individuell gebuchten Flug und haben über TUI 10 Nächte auf Velifushi reserviert. 5 Nächte in einem Beach Loft und 5 Nächte in einer Sunset Water Villa (mit Jacuzzi). Der TUI Mitarbeiter am Flughafen war leicht zu finden und brachten uns zum Counter für das Resort, wo wir noch 15min auf ein anderes Pärchen warten mussten, bevor es bereits losging. Der Transfer vom Flughafen zum Resort erfolgt standardmäßig mit dem Speedboot, eine Anreise mit dem Wasserflugzeug ist zudem gegen Aufpreis möglich, wir wollten jedoch das Speedboot nehmen, da wir uns erhofften an ein paar schönen Inseln vorbeizufahren. Leider ist dies nicht der Fall und man nimmt schlicht den Weg über den offenen Ozean. 1,5h Fahrt mit einem Speedboot können sehr lustig, aber auch nervenaufreibend sein, wenn die Wellen recht hoch und der Motor schmerzhaft laut ist. Trotzdem war es bis hierhin noch ok und man freut sich schlicht in diesem wunderschönen Land zu sein. Angekommen auf Velifushi, wird man dann am Anlegesteg schmucklos von der Rezeptionistin begrüßt, es gibt keinen Empfang mit Blumen(-ketten), vielen Mitarbeitern oder musikalischer Untermalung, wie man es aus anderen Resorts kennt, das große Cinnamon Velifushi Schild am Steg muss wohl reichen. Nachdem man dann durch die pralle Sonne bis zur Rezeption getrottet ist, erhält man dort immerhin ein Erfrischungstuch und einen Fruchtsaft. Und dann beginnt ein formaler sehr steifer Prozess, in welchem man gebeten wird x Dokumente zu unterschreiben und die Pässe zu scannen. Anschließend werden in einem schlichten Umschlag die wichtigsten Infos zu Insel wie einen Übersichtsplan und ein Begrüßungsschreiben mit Rechtschreibfehlern überreicht. Eine Tour über die Insel bei welcher die verschiedenen Einrichtungen gezeigt werden gibt es nicht, man wird zu Fuß zu seinem Zimmer gebracht und erhält einen analogen Schlüssel statt moderner Zimmerkarten (wenn man sich aussperrt und der Schlüssel innen steckt hat man dann echt ein Problem, da sich die Tür nicht mehr öffnen lässt und Mitarbeiter über Umwege in das Appartement "einbrechen" müssen, zudem kostet es eine beachtliche Strafe von über 100$, falls man den Schlüssel zum Beispiel beim Schwimmen im Meer verlieren sollte). Im Anschluss bringt ein Mitarbeiter zumindest recht zügig die Koffer zur Unterkunft, welche währenddessen vom Boot entladen wurden. Von anderen Resorts kennt man hier schlicht einen besseren Service und deutlich mehr Herzlichkeit beim Empfang. Über die Unterkunft sowohl das Beach Loft, als auch die Sunset Water Villa kann man jedoch wahrlich wenig negatives sagen. Die Zimmer sind sauber und recht modern, zum Teil finden sich sich geringfügige Abnutzungsspuren, über die man aber hinwegsehen kann (mit Ausnahme der Terrassendielen, welche zum Teil hochstehen und nicht alle Schraubenköpfe ordnungsgemäß versenkt wurden, sodass man sich auch mal den Fuß verletztem kann). Die Bäder haben zum Teil schon etwas Rost und Schimmel angesetzt, dies sollte in einem tropischen Land aber nicht überraschen und ist hier noch im vertretbaren Rahmen. Die Betten sind ok, wenngleich es scheinbar unterschiedliche Matratzen gibt und manche auch sehr hart sein können, insgesamt konnten wir aber gut schlafen. Einige Villen haben zudem das Problem, dass die Terrassentüren nicht ganz dicht sind, was in tropischen Gebieten mit Monsunregen eher suboptimal ist, weshalb wir auch mehrfach die Unterkunft wechseln durften, nachdem wir beim Aufwachen in einer Pfütze standen. Auch gibt es schlicht keinen zuverlässigen Standard, was die Ausstattung betrifft. Mal fehlt der Haarfön, mal die Dekoration, mal der Zahnbürstenhalter oder es gibt gänzlich andere Duschgels und Shampoos. Zudem entscheidet das Housekeeping individuell wie oft und was von euren Sachen gewechselt wird. Amenities werden nicht konsequent überprüft, weshalb wir beispielsweise den gebrauchten Rasierer und Zahnbürsten der vorherigen Gäste vorfinden durften. Gebucht hatten wir das Resort aufgrund der interessanten Lage am Rande eines Atolls mit der Hoffnung auf ein schönes und halbwegs intaktes Riff. Dazu muss man wissen, dass es sich um eine ehemalige Sandbank handelt, welche künstlich erweitert wurde. Diesem Umständen ist es dann aber leider zu verdanken, dass die Insel quasi vollständig aus Beton besteht und bestenfalls 5cm Sand darüber verteilt wurde. Täglich sieht man mehrere Mitarbeiter, welche versuchen den Sand so zu verteilen, dass der Beton nicht zum Vorschein kommt. Auch das Schwimmen im Meer ist nicht ohne weiteres möglich, da das Wasser abhängig von der Jahreszeit sowie der Uhrzeit unterschiedlich tief ist. Scheinbar wird jedoch selten ein Wasserstand von über einem Meter erreicht, weshalb man beim Schnorcheln schon Angst haben muss sich nicht am Bauch oder den Beinen zu verletzen. Hat man es jedoch einmal vom Ufer zur Kante des Riffs geschafft wird man mit einer wahnsinnigen Artenvielfalt belohnt. Zu sehen gibt es viele bunte Fischarten, Riffhaie, Rochen und mit viel Glück auch die ein oder andere Meeresschildkröte. Aktuell noch von Vorteil ist die im Vergleich zu anderen Malediveninseln eher spärliche Vegetation, weshalb die Insel quasi frei von Moskitos ist, welche sonst in anderen Resorts oft mit Chemikalien und Rauch vertrieben werden. Eine weitere Katastrophe ist hingegen der Pool, welcher wie alle Becken im Resort (auch die Jacuzzis) mit Salzwasser gefüllt ist und trotz der erst 3jährigen Nutzung bereits an allen Ecken bröckelt und die Farbe verliert. Kurios wirken dabei auch die zwei Plastikpalmen in dessen Mitte, welche weder Schatten spenden noch sonst einen Sinn haben, sondern einfach nur billig aussehen. Insgesamt eher durchwachsen ist auch die Essensauswahl. Für AI-Gäste gibt es exakt ein Restaurant (was man auch der Hotelbeschreibung entnehmen kann). Für die Malediven jedoch eher ungewöhnlich ist, dass dieses Restaurant nur mit Schuhen/ Flip-Flops betreten werden darf und ein Beach-Dinner mit den Füßen im Sand satte 160$ Aufpreis kostet. Für einen ähnlichen hohen Preis, kann man sich dann auch im sonst eher verwaisten Fischrestaurant (bester Sunset Spot) bedienen lassen. Im Rahmen des Buffets wird dabei eine überwiegend asiatische/ indische/ orientalische Küche geboten, welche oftmals mit besonders viel Schärfe daherkommt. Westliches Essen ist nur selten vertreten, jedoch gibt es immer ein Pastastation zu der man ausweichen kann. Uns persönlich hat das Buffet leider keines Wegs zugesagt und auch auf den Magen geschlagen. Weshalb wir uns schnell am bewährten orientierten, was eher Ballermann/ Kantinenflair aufkommen lies. Wichtig zudem zu wissen ist, dass man einen festen Sitzplatz zugewiesen bekommt und diesen nur in Absprache mit dem Kellner wechseln kann. Dabei ist die Serviceleistung der Keller sehr unterschiedlich. Während manche mehrheitlich lieber mit ihrem Handy beschäftigt sind, hatten wir das Glück einen eher fürsorglichen Mitarbeiter zugeteilt zubekommen, welche uns schnell am "Fenster" platzierte und auch ohne Absprache die passenden Getränke servierte. Neben der Essensauswahl ist auch die Hygiene ein Problem im Restaurant, man kann täglich Kellner beobachten, welche mit einem Lappen zuerst den Tisch und dann das Geschirr/ das Besteck abwischen. Weiterhin negativ können aber auch einige Gäste auffallen, welche das Restaurant für ihren persönlichen Konzertsaal halten und lautstark (Musik-)Videos abspielen, was auch nach mehreren Beschwerden nicht vom Personal unterbunden wird. Eine weitere Möglichkeit zumindest Snacks zu sich zu nehmen ist die Poolbar. Die Zeiten hierfür sind jedoch extrem eingeschränkt und nach 22 werden schlicht die Reste aufgewärmt. Grundsätzlich ist das Essen hier aber gut und sowohl die bestellbaren Snacks, als auch das Mini-Buffet am Nachmittag sind sehr lecker und bieten die Option etwas zu essen, wenn das normale Restaurant mal wieder versagt hat. Last but not least, möchte ich noch einmal auf den allgemeinen Service und die Kommunikation mit den Mitarbeitern eingehen. Während wir 4 Tage lang erfolglos versucht haben die Missstände dem Management mitzuteilen und auf eine Besserung hinzuwirken, ging plötzlich alles ganz schnell, als wir den Kundenservice von TUI eingeschaltet hatten und Druck von dieser Seite kam. Zwar konnte man die Mehrheit der bestehenden Probleme natürlich nicht beheben, da diese größtenteils struktureller Natur sind, doch ein zuvor permanent verweigerter Resortwechsel wurde auf einmal möglich und man bot uns mehrere Upgrade Optionen an.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2022 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alex |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 83 |