- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Sehr schöne Anlage in blühendem gut gewarteten Garten, die Deluxe-Bungalows am Hang haben bis auf einige mit der Nummer 6* Meerblick. Es gibt einen großen Pool am Hotelrestaurant und einen kleinen auf halber Hügelhöhe. Beide sehr sauber und zum Glück nicht badewannenwarm. Wir waren aber froh, dass wir nicht zur Hauptsaison da waren, denn da muss man sich zur zentralen Frühstückszeit und beim Abendessen unattraktive Plätze an rückwärtigen 6er und 8er Tischen mit anderen teilen. Von den vollmundigen Werbebehauptungen die Hälfte abziehen, also die Erwartungen lieber niedrig halten und zeitlich die Low Season nur anpeilen, wenn man sich gerne langweilt oder einen Koffer voll Lesestoff dabei hat. Das einzige, das in Coco Beach wirklich Weltklasse hat, ist Joe, der Chefmasseur. Wir haben - auch von bestens ausgebildeten Physiotherapeuten in Deutschland - noch nie so gute und nachhaltige Massagen erlebt. Allein seinetwegen würden wir tatsächlich nochmal eine Woche lang hinfahren. Wer gern ruhig schläft, sollte nicht gehbehindert sein, denn die ruhigen Bungalows liegen ganz oben auf dem Hügel und das gepriesene Cable Car war während unseres gesamten Aufenthalts kaputt.
Das Banana Deluxe ist hübsch, aber sehr klein, sitzen kann man nur (in sehr unbequemen, harten Rattansesseln ohne Sitzkissen) auf dem Balkon. Rund ums Bett hat man 60 - 80 cm Platz zum Laufen. Statt einer Balkontür gibt es einen schweren Leinenvorhang, der Sonne und das meiste Getier abhält und den man nachts und bei Regen zuknüpft. Wir hatten einen äußerst anhänglichen Nashornkäfer, der in jeder Nacht einmal oder mehrmals den weißen Vorhang anflog und dann früher oder später herunterfiel und auch mal ins Zimmer rutschte und stundenlang auf dem Rücken zappelte. Man musste ihn immer manuell in den Garten zurückbefödern. Einmal bin ich nachts, als ich im Dunkeln mit nackten Füßen rund ums Bett ins Bad tapste, mit dem großen Zeh auf den Käfer getreten. Da dachte ich mir, dass meine Liebe zur Natur auch ihre Grenzen hat. Zusätzlich hat das Bett ein senkrecht an einem Gestell angebrachtes Moskitonetz. Bei Regenwetter muss man auf dem Bett sitzen, da immer auch WInd bläst und die ganze schöne Balkonüberdachung nichts nützt. Oder man muss im Restaurant sitzen. Oder man mietet sich eine Suite, wenn man es sich leisten kann.
Die Bedienung ist überall ausgesprochen freundlich und mit guten bis ausgezeichneten Englischkenntnissen ausgestattet. Es gibt ein großes Hauptrestaurant, in dem man auch das ausladende Frühstücksbuffet vorfindet. Mit Rücksicht auf die vielen asiatischen Gäste gibt es auch Reis, Fleisch und Gemüse, leider alles sehr fett. Die warmen Geflügelwürstchen sind weniger fett und schmecken gar nicht schlecht. Man kann sich aber auch Haufen von leckerem Obst auf den Teller laden und sich an Mango halb dumm essen. Daneben gibt es Wiener Gebäck, Müsli, Toast, sogar Joghurt, einen undefinierbaren weichen Streichkäse, sehr gute Marmelade, individuell zubereitete Omeletts oder andere Eiergerichte. Daneben gibt es drei "Gourmet"-Restaurants, wo es je nach Wochentag ein wechselndes Menü gibt. Man muss sich bis 16 Uhr dafür anmelden und erfährt um 16.15 Uhr oder auch erst später, dass es nicht stattfindet, weil die erforderliche Mindestzahl von 8 Personen nicht erreicht ist. Im Mai ist Low Season, daher fielen fast täglich entweder alle oder mindestens zwei Menüs aus. Wir haben eins in der Trattoria probiert und eins im Touch of Asia, wo man lt. in allem grenzenlos übertreibender Hotelwerbung "so gut isst wie sonst nirgendwo auf der Welt", teils ganz gute, teils aber auch sehr durchschnittliche Küche bekommen. Vor allem schmecken alle Soßen gleich (womöglich aus der Tüte?). Man muss allerdings sagen, dass die Küche für philippinische Verhältnisse sehr gut ist. Wir haben schon viel Schlimmeres erlebt. Übrigens waren wir froh, wenn im Touch of Asia das Abendessen ausfiel, denn da feierten gelegentlich neureiche asiatische Gäste ausgelassene Feste bis nach 22 Uhr, und unser Bungalow lag in der Nähe. Aber auch wenn das Essen dort leise verlief, drehte das Personal beim Aufräumen die Musik lauter, da mussten sie natürlich auch sehr viel lauter miteinander scherzen. Bei Regen ist nur noch ein Drittel des Haupt-Restaurants nutzbar. Und Vorsicht! Es glitscht überall, ein Ausrutscher auf der Restauranttreppe erzeugte einen tennisballgroßen Bluterguss.
Jede der auf dem Hotel wohnenden Familien betreut 6 - 8 Bungalows in unmittelbarer Nähe ihres eigenen; man braucht nur an einer Glocke ziehen, es kommt immer sofort jemand. Auch der Garten wird von den Familien betreut. Was uns nicht gefallen hat: Da man das Moskitonetz angeblich nicht selber herunterlassen kann (darf?), kommt der Zimmerservice abends auch ins Zimmer, um das zu tun. Wenn man also vor dem Abendessen noch ein Nickerchen machen möchte, sollte man mindestens im Bad das Licht anlassen, sonst wird man von Klopfen geweckt oder hat plötzlich Besuch im Zimmer. So ganz entspannt konnten wir das nicht finden.
Zum Shopping muss man sich mit dem Boot nach Sabang oder Puerto Galera fahren lassen, Hochwertiges muss man dort aber intensiv suchen. Optisch bieten beide Orte überhaupt nichts. Nach Sabang kann man auch laufen, zum Lehmweg oberhalb des Ressorts führt ein schmaler Trampelpfad, den man bis zu drei Tagen nach dicken Regenfällen besser meiden sollte, wenn man nicht mit 30 cm dicken Erdklumpen an den Schuhen kämpfen will. Bei schlechtem Wetter und sonstigen Tagen mit stärkerem Wellengang gibt es keinen Bootsservice, dann ist man auf Coco Beach regelrecht gefangen. Es ist richtig, dass man nie ein Auto hört, aber manchmal liefern sich Einwohner oben auf der Straße bis in die Nacht Motorrad- oder Mopedwettfahrten, manchmal dröhnen die Bässe der Barbeschallung den Hügel hinauf, oft muss man sich die Filmmusik aus dem zentral gelegenen Heritagesaal mit anhören und manchmal kreischen Wochenendgäste aus Manila am unteren Pool, wo sie sich im Wasser sitzend immer mehr betrinken, die halbe Nacht lang herum und man kann es zumindest bis zur halben Höhe des Bungalowhügels hören. Da es auf Coco Beach keinen Grund gibt, lange auf zu bleiben und man mit Jetlag oder später nach mehreren Tauchgängen am Tag sowieso abends spätestens um 10 erschöpft ins Bett fällt, nervt es schon sehr, wenn man kein Fenster zumachen kann, um Ruhe vor dem Lärm zu haben (siehe Zimmerbeschreibung). Auf Beschwerden wurde aber immer sofort reagiert.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Der Strand ist sehr schön, der Meeresboden davor seeigelfrei, aber das Wasser nie höher als ca. 1 m. Schwimmen kann man nur bei Flut. Es gab (zumindest in der Niedrigsaison am Strand und am Pool genügend Liegestühle), und - o Wunder - obwohl Deutsche da waren, lag nirgendwo ein Besatzer-Handtuch längere Zeit herrenlos darauf herum. Die Tauchspots sind korallenlandschaftlich recht schön bis durchschnittlich oder sogar langweilig, die Makrobegeisterten kommen voll auf ihre Kosten, die seltenen Mandarinfische sind ein Erlebnis. Auf Großfisch wartet man vergebens. In der Werbung wird vollmundig von 26 Weltklasse-Tauchspots und 5 Tauchfahrten pro Tag gesprochen. Aber zum Tauchen am Nachmittag oder Abend müssen sich mindestens 3 Personen eintragen. Wir konnten deshalb nur einen einzigen Nachttauchgang machen, da wir manchmal die einzigen entsprechend brevetierten Taucher am Ort waren. Außerdem können von den 26 Spots, von denen mit gutem Willen höchstens 3 als Weltklasse zu bezeichnen sind, sowieso mindestens ein Drittel nur von Tech-Tauchern betaucht werden. Unsere im voraus bezahlten Tauchpakete abzuarbeiten artete wegen der zeitlichen und zum Teil auch wetterbedingten Beschränkung schon fast in Stress aus. Das Hotel brüstet sich mit 101 Aktivitäten. Aber mehr als zwei Drittel davon sind entweder viel zu teuer (Ausflüge) oder man muss zwei bis vier weitere Personen finden, um die Mindestanzahl zu erreichen. Das verbleibende Drittel nimmt sich eher lau aus. Uns hat gewundert, warum man bei der Aktivität "Spaziergang übers Hotelgelände" nicht den Spaziergang linksrum und rechtsrum als zwei Aktivitäten gezählt hat; das hätte in den Stil gepasst. Täglich wird für 16 Uhr ein Kinderfilm und 21 Uhr ein Abendfilm angekündigt. Aber meistens muss man eine halbe Stunde lang nach dem Operator suchen lassen, und dann fällt mindestens einmal pro Film der Strom aus. Fünf Minuten nach dem Wiedereinschalten erscheint der Operator und lässt in Unkenntnis der Video-Software den Film bis zur abgebrochenen Stelle im Schnelldurchlauf durchlaufen. Wenn das zweimal passiert, das zweite Mal davon kurz vor Filmende, ist man nicht mehr amüsiert. Leider sprach der Operator kein Englisch, war also beratungsresistent. Aktivitäten auf dem Hotelgelände scheiterten meistens daran, dass die entsprechende Ausstattung dafür kaputt war.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im Mai 2011 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Gernot |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 3 |