Meine Freundin und ich waren vom 23. 4. bis 7. 5. zum ersten Mal auf Coco Palm und waren entgegen allen unseren Befürchtungen, ausgelöst durch einige warnende bzw. negative Reiseberichte, rundum begeistert. Das Personal, vom GM und den Restaurantmanagern über die Angestellten in den Restaurants, der Rezeption, dem Room Service und dem Spa bis hinunter zu den untersten Rängen der Inselhierarchie war so etwas von freundlich, professionell und entgegenkommend, wie man es sich nur vorstellen kann. Die Qualität des Buffet-Restaurants war Abend für Abend ein Genuß, Sashimi, Sushi und Maki in einer hierzulande kaum zu bekommenden Güteklasse, Live Cooking vom Feinsten, Desserts traumhaft.....die Menuauswahl wechselt täglich in einem 14 Tage-Rhythmus, Gewichtszunahme garantiert. Einmal das Cornus-Restaurant ausprobiert.....das Buffet war uns lieber. Rundum gelungen war unser Aufenthalt sicherlich nicht zuletzt durch die im letzten Moment gewählte Aufzahlung auf eine Deluxe-Villa irgendwo im Bereich zwischen #77 und #86. Über die Standard-Bungalows kann ich nicht urteilen, ich fand sie dichter aneinander gelegen als die Deluxe-Villen. Die an der Lagune gelegenen Villen erschienen mir von der Lage her sympathischer als die übrigen, allerdings hätten mich als geräuschempfindliche Natur die landenden und startenden Air-Taxis, das Tuckern der Dhonis und die Motorboote irgendwie gestört, ebenso das permanent angespülte Seegras, welches ebenso permanent von fleißigen Angestellten weggeputzt wird, alles Dinge, die man auf der Süd-Ostseite eben nicht mitbekam. Was man auf unserer Seite der Insel ebenfalls nicht mitbekam, das war die Situation derjenigen, welche das "Glück" hatten, eine Standard-Villa auf der Nordseite in der Nähe der Overwater-Villen oder der Ostseite bewohnen zu dürfen.....bis auf wenige Ausnahmen hatten die allesamt einfach keinen Strand vor der Villa. Dafür leuchtend-weiße Sandsack-Bewehrungen, umgestürzte oder von Metallrohren gestützte Bäume und Gestrüpp, an manchen Stellen sah es aus, als würden die dort Gestrandeten direkt von der Müllhalde in das herrliche türkisfarbene Wasser steigen.....andere Villen hatten nicht mal mehr Gestrüpp vor der Türe, da war nur mehr das Betonfundament und dahinter der Abgrund, Genickbruch für ein wenig zerstreute abendliche Barbesucher nach übermäßigem Cocktailgenuß inklusive. Ähnliche Probleme haben aber auch die teureren Deluxe-Villen von #61 bis #73, wobei insbesonders die 60er-Villen ihre Bewohner nicht allzu glücklich machen dürften, welche irgendwo zwischen den Büschen ein schattiges Dasein ohne Sonnenstrahl und Sandstrand fristen müssen. Absolutes Highlight die Villa #66, wo aus dem Gestrüpp heraus eine Hühnerleiter zum Wasser hinunterführt, genau dorthin, wo ein hellblaues ( Abwasser- ?) Rohr einen interessanten Kontrast zu den aufgeschlichteten Sandsäcken bildet. Aber sogar diese Villen waren mit zahlenden Gästen belegt....erstaunlich. Etliche dieser Gäste pilgerten dann jeden Tag zu den Sonnenschirmen und Liegen zwischen Villa #86 und Conch-Bar, um Strand unter den Füßen zu spüren. Der Strand ab #75 in Richtung Conch-Bar ist dann allerdings ok, von ab und zu leichtem Generatorbrummen irgendwo aus dem Dickicht abgesehen, und wird mit höheren Deluxe-Villen-Hausnummern immer schöner. Wie auf anderen Malediveninseln gab es auch hier ein lästiges Problem mit Raupen, die wirklich niemanden, ob Angestellter oder Tourist, verschonten. Keiner beim Frühstück oder Abendessen, der nicht ab und zu an seinen Armen und Beinen herumkratzte. In den ersten Tagen wußten wir nicht, was eigentlich los war, wir ließen sogar unsere Bettmatratze und Kopfpolster auswechseln, da wir dachten, sie wäre eventuell vom Vorbewohner unserer Villa mit hungrigen Flöhen bevölkert worden. Vom GM kam postwendend eine nette Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten mit Gutscheinen für das Spa und einer Flasche Sekt. Erst danach merkten wir, daß wir auf jedem Spaziergang oder Gang zum Restaurant nahezu unsichtbare Raupenfäden aufsammelten, welche danach einen lästigen Juckreiz auslösten, der zwar nach 2 Tagen wieder verschwand, dafür hatte man zwischenzeitlich aber neue Raupenbekanntschaften geschlossen. Die Lösung für ungestörten Schlaf bestand darin, daß wir uns unter Tag und am Abend nicht mehr auf oder in unser Bett legten, ohne vorher geduscht zu haben.....dadurch kam es wenigstens zu keinen Raupenrückständen in der Bettwäsche. Jeden Tag frische Strandtücher und Handtücher waren ebenfalls hilfreich. Manche Gäste hatten die lieben Tierchen allerdings ordentlich erwischt, ein Russe kaufte tubenweise Heilsalbe, um seinen feuerroten Oberkörper damit einzucremen, die familieninterne lautstarke Diskussion konnten wir mangels Russisch-Kenntnissen nicht gänzlich verstehen, die Urlaubsidylle erschien aber irgendwie heftig beeinträchtigt. Abgesehen davon war dieser Urlaub sicherlich der netteste ( und teuerste) von allen bisherigen fünf Malediven-Aufenthalten. Schönes Wetter, eine bildhübsche Villa, Super-Personal, Spitzen-Verpflegung, nette Kleinigkeiten wie "Freilichtkino unter den Sternen".....das hat schon das gewisse Etwas, auch wenn es nicht wirklich billig ist. Wir werden mit großer Wahrscheinlichkeit wieder auf Coco Palm Urlaub machen.

Zimmer

Sehr gut