- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Als jemand, der seit den 1980er Jahren immer wieder viele Wochen auf diversen Working Ranches in Arizona und New Mexico verbracht hat, kann ich die Qualität eines solchen Urlaubsdomizils - wie ich glaube - ganz gut einschätzen. Hier lautet mein Fazit: Sehr empfehlenswert! In der hier herrschenden, locker-familiäre Wohlfühlatmosphäre kommt man spielend leicht in Urlaubsstimmung. Freundlich, hilfsbereit - und selbst im größten Jubeltrubel immer herzlich und ansprechbar - so habe ich die gesamte Crew in bester Erinnerung: die Ranchbetreiberinnen Andrea (Andy) und Claudia ebenso wie Wrangler Wes und Hannah sowie auch Ranchvormann Joe und seine reizende Frau Mitzy. Ihnen allen an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank. Über mangelnde Abwechslung kann man hier bei den täglichen langen Ausritten sicherlich nicht klagen. Von sandigen Wegen über Flußdurchquerungen (natürlich nur, wenn der Rio Pecos nicht gerade Hochwasser führt und Gefahr für Reiter und Pferd bestehen könnte) über weite, grasbestandene Ebenen bis hin zu anspruchsvollen felsigen Kletterstellen reicht die Palette, und wenn man das Glück hat, zur Round up-Zeit dort zu sein, dann kann man beim Zusammentreiben der Rinder helfen - mal direkt auf der Creek Ranch, mal beim Nachbarn. Dabei stehen die Sicherheit der Gäste und der tiergerechte Umgang mit dem Pferd natürlich immer im Vordergrund. Jedem Gast stehen zwei Pferde zur Verfügung, die er abwechselnd reitet und auch selbst putzt, sattelt und zäumt - und nach getaner Arbeit wieder abwartet. Besonderes Vergnügen: wenn morgens um 7 mit einem kleinen Allradfahrzeug (Zwischending zwischen Jeep und Golfkarren) die Fahrt auf die Nachtweide der Pferde stattfindet, wo diese dann mit einer Sirene, auf deren Ton sie konditioniert sind, angelockt werden und dann filmreif im Galopp herangestoben kommen und heim in den Corral laufen. Und falls man tatsächlich mal keine Lust aufs Reiten hat und sich auch nicht im wunderschönen, großzügig gebauten und liebevoll dekorierten Ranchhaus aufhalten möchte: es gibt immer mal eine Gelegenheit zu einem Ausflug in die nähere Umgebung (z.B. zur Viehauktion nach Clovis, nach Ft. Sumner zum Grab von The Kid (wobei das Museum mangels historischer Faktentreue mit Vorsicht zu geniessen ist) oder sogar nach Santa Fe (wenn mindestens 3 Gäste hier mitfahren möchten). Ein besonderes Plus für interessierte Reisende aus dem deutschsprachigen Raum: die Betreiberinnen sind Deutsche und es besteht daher keine Sprachbarriere. Daß Essen ist gut und reichlich und alle Gasträume sind blitzsauber (ohne dabei steril zu wirken). Da Andy und Claudia nur 8 - 10 Gäste auf einmal aufnehmen und somit der Kreis kuschelig klein bleibt, kennt man innerhalb weniger Minuten jede und jeden. Ach ja, und ...auch wenn ich selbst Nichtraucher bin: Da Andy und Claudia selbst gerne rauchen, ist auf der großzügigen, überdachten Terrasse mit weitem Blick über das Anwesen und das Pecostal immer Platz und Zeit für ein paar "Rauchzeichen". Also: alle verfügbaren Daumen hoch!!!!!
Geräumig, hübsch eingerichtet, blitzsauber. Bequeme Betten. Alles rustikal und zum Ranchambiente passend. Geschlafen habe ich "wie ein Ratz" - da es nachts wunderbar ruhig ist. Allenfalls der häufig wehende Wind heult mal ein bisserl ums Eck ... aber das stört nun wirklich niemanden.
Das Essen kommt frisch gekocht auf den Tisch, ist reichlich, gut, abwechslungsreich - und wird von allen gemeinsam am langen Esstisch eingenommen. Der Gast ist hier Teil der Familie. Gerne geht man aber auf besondere Diätwünsche ein bzw. berücksichtigt Allergien oder Abneigungen bei Speisen und Getränken. Da, wie in den USA oft üblich, keine Ausschankgenehmigung für Alkoholika besteht, muß der Gast sich mit Wein, Bier etc. selbst versorgen, was sicherlich kein Manko darstellt.
Vom Airport in Albuquerque (nächstgelegener internationaler Flughafen) aus sind es gut und gerne 2 1/2 Std. Fahrt, die teilweise über die alte Route 66 führt. Puerto de Luna dürfte vor allem den Billy the Kid-Fans etwas sagen (Stichwort: General Store von Alexander Grzelachowsky). Die direkte Umgebung der Ranch ist sehr hübsch, mit roten und gelb-grauen Felsen, Wacholderbüschen, Cottonwoods (am. Pappeln) und Gras, das mit kleineren Kakteen und Wildblumen durchsetzt ist. Der Pecos River und der Carrizo Creek fließen durch das Ranchareal. Ausflüge nach Fort Sumner oder Santa Fe bieten sich an.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Vor allem: reiten, reiten, reiten. Die Ranch hat derzeit 35 Pferde, von denen die weitaus meisten gastgeeignet sind. Alle Pferde werden regelmäßig durch den Wrangler und die Betreiberinnen der Ranch unter den Sattel genommen und somit kleine Macken, die sich ggf. eingeschlichen haben, immer wieder korrigiert. Bald wird auch ein Spa (Whirlpool/Jacuzzi) zur Verfügung stehen. Ansonsten kann man natürlich (warmes Wetter und normaler Pegelstand vorausgesetzt) im Pecos schwimmen und auch schöne, kleinere Wanderungen unternehmen. Wer hier aber eine Rundum-Bespaßung durch Animateure erwartet, ist auf dem Holzweg!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2016 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Anette |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 1 |