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KindofEscapism (26-30)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • November 2011 • 1 Woche • Strand
Farbenfrohes Goa
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Ein paar freie Tage in Indien habe ich, wie soll es anders sein, in Goa am Strand verbracht. Ziemlich unüblich für Indien, da man hier Unterkünfte hauptsächlich direkt vor Ort bucht, habe ich bei Cuba Beach Bunglows schon im Internet über eine Reiseportalseite gebucht. In den meisten Fällen sind die Hotels oder Bungalowanlagen gar nicht dort zu finden. Da ich aber mit meinem ganzen Hausstand für ein halbes Jahr Indien unterwegs war, sah ich es als ziemlich wichtig an, schon im Vorfeld zu wissen, wo es für mich hingeht und auch zu reservieren. Mehrere Hotels vor Ort anzuschauen, war für mich einfach nicht drin Wir kamen mit dem Taxi aus Margao zu einem sündhaft teuren Preis, aber bepackt wie wir waren, hatten wir keine andere Chance. Ca. 60kg schleppten wir zu zweit mit uns rum. Mein Partner machte 4 Wochen Urlaub in Indien, ich bin für ein halbes Jahr hier. Rausgeworfen und abgestellt wurden wir an der Cuba Bar an der Hauptstraße von Palolem. Näher konnte man den Bungalows mit dem Auto nicht kommen. Also ging es, nachdem sich einer für uns verantwortlich fühlte, mit Sack und Pack durch das Hinterland zum Strand. Richtige Wege Fehlanzeige. Hinter den Bungalowanlagen wohnen im Normalfall die Angestellten in ihren Hütten oder manchmal auch in irgendwelchen Verschlägen. Die Umgebung war jedenfalls furchtbar chaotisch und dreckig. Daher schwante uns Böses. Die Bungalowanlage selbst sah dann aber aus, wie auf den Bildern im Internet gesehen. Bunt und farbenfroh, das Meer direkt vor der Tür. Jeder einzelne Bungalow war in einer anderen strahlend grellen Farbe gestrichen. Ein tolles Bild zwischen all den Palmen. In Palolem selbst gibt es keine richtigen Hotelanlagen mit Pool etc., sondern entweder Gästehäuser im Ort oder Anlagen direkt am Strand. Die Anlagen direkt am Strand unterscheiden sich von der Ausstattung ganz erheblich. Es gibt super einfache Strandhütten ohne alles bis hin zu besseren stabileren Bungalows mit warmer Dusche, Ventilator etc. Da ich alles, was ich für 6 Monate Indien brauchte bei mir hatte, inklusive Laptop und wichtige Unterlagen, war ein stabiler abschließbarer Bungalow für mich zwangsläufig Pflicht. Aber zurück zur Anlage selbst. Es stehen hier also 16 Bungalows in unterschiedlicher Farbe und Größe im Halbkreis angeordnet, welcher zum Meer offen ist. Bis zum Wasser sind es nur ein paar Schritte. Dahinter schließen sich die Behausungen der Angestellten an. Ansonsten gibt es hier nichts weiter. Neben den Bungalows schließen sich die Premium Bungalows an und eine Strandbar, die aber erst in der zweiten Hälfte unseres Aufenthalts geöffnet hatte. Die richtige Saison beginnt erst im November, aber auch Ende Oktober ist das Wetter schon bombastisch, mit dem Vorteil, dass der Strand nicht überlaufen ist und die Hüttenpreise noch human. Auf der Internetseite werden zumindest versprochen, dass es bei Anfrage Babysitter, einen Fahrradverleih, einen Flughafentransfer gegen Gebühr, einen Wäschereiservice, Doktor auf Anruf, Parkplätze, ein Restaurant, eine Bar, Hotelsafes, Sicherheitsleute, Touren und freies Wi-Fi gibt. Im Nachhinein bin ich bei vielen Dingen skeptisch. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich mir nicht vorstellen kann, wo es dort Parkplätze gegeben haben soll am Strand, da wir den Weg zu Fuß bestreiten mussten. Wi-Fi war natürlich indianlike gerade kaputt und sollte innerhalb von 2 Tagen wieder laufen, aber auch hier weit gefehlt. Schwer vorstellbar sind für mich die Möglichkeiten der Tourbuchung und des Fahrradausleihs, da das Hotel nicht mal über eine Rezeption verfügte. Leider wird immer großspurig vieles angegeben und versprochen. Die Realität sieht in den meisten Fällen anders aus. Dies führt bei mir immer zu einer unnützen Verärgerung. Viele Dinge würde ich nicht zwingend benötigen, wenn ich aber gerade ein Hotel wegen dieser Leistungsversprechen buche, bin ich natürlich enttäuscht über die Irreführung. Ich habe bei meiner Internetbuchung unter Einberechnung der Kreditkartengebühren und des Währungsumtausches ungefähr 150€ für 5 Nächte pro Bungalow bezahlt. Also 30€ pro Nacht. Im Grunde ist das verhältnismäßig viel, denn es wurde im Vergleich wenig geboten. Es gab nichts weiter als eine mittelmäßig stabile Strandhütte ohne Komfort. Das ist der Ärger an Indien. Gerade in Touristengebieten zahlt man kräftig drauf. Und wir haben es hier noch mit dem Vorsaisonpreis zu tun. Auch in diesem Bereich ist Indien konträr wie immer, entweder ganz billig oder überteuert. Dazwischen nichts. Bei der Buchung vor Ort ist der Preis pro Nacht noch etwas teurer. Zu unserer Reisezeit kostete der Bungalow 2250 INR. In der Hauptsaison im Dezember und Januar klettert der Preis dann auf 3500 INR. Im Februar liegt er immerhin noch bei 3000 INR. Es gibt ein paar entscheidende Punkte, die dazu führten, dass ich mich nicht rundherum wohlfühlte. Sei es die mangelnde Reinigung oder die Unwissenheit des verantwortlichen Angestellten, diese vermiesen das Gesamtbild auf jeden Fall. Andererseits habe ich viele Anlagen des Strandes begutachtet, als es hieß, wir ziehen noch 2 Tage in eine andere Anlage. Letztendlich gibt es nicht viel im Mittelklassebereich, wenn einer kein Vermögen ausgeben möchte, aber trotzdem nicht ganz puristisch wohnen möchte.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Auch wenn es schon eine bessere Bungalowanlage war, waren die Bungalows sowie deren Einrichtung sehr spartanisch. Letztendlich bestanden sie auch nur aus zusammengezimmerten, dünnen Holzplatten, mit weißen Tüchern bespannt. Schaut euch hierzu am besten die Bilder an. Es gab eine Dusche mit warmen Wasser. Leider gab es überdurchschnittlich viele Stromausfälle und somit dann auch keine heiße Dusche. Das Wasser vom Duschen lief direkt nach draußen. Keine so gute Sache, wenn man Duschgel und Shampoo benutzt. Ansonsten gab es ein Bett mit Mosquitonetz überspannt. Einen kleinen Tisch und einen Plastikstuhl sowie ein paar Ablageflächen für die Sachen. Leider roch der Bungalow innen sehr nach Farbe, was mich sehr störte. Es liegt daran, dass die Bungalows außerhalb der Saison abgebaut werden und nicht stehen bleiben, da sie dem Monsun wohl kaum standhalten würden. Zu Saisonbeginn werden sie dann wieder neu hergerichtet und ausgebessert. Schön war der Außenbereich. Eine Art Veranda mit kleinem Tisch, zwei Stühlen und einer Hängematte. Von hier konnte man entspannt auf das Meer schauen. Ehrlich gestanden, fühlte ich mich im Inneren des Bungalows nicht wirklich wohl. Trotz Ventilator war er immer stickig ergänzt durch den Farbgeruch. Dazu kam, was für mich überhaupt nicht verständlich ist, die Bungalows wurden nicht gereinigt. Bei einem Backpacker Aufenthalt von 3 Tagen kein Thema, aber bei einer Woche, ist dies für mich nicht nachvollziehbar. Neue Handtücher mussten wir einfordern. Denn dies war unbedingt nötig, da sie nach schon einem Tag Nutzung furchtbar rochen. Daher entschieden wir dort nicht noch 2 Tage zu verlängern, sondern in eine andere Anlage umzuziehen.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Die Bungalowanlage bietet keine Verpflegung an. Allerdings liegt die Cuba Beachbar, welche zugehörig ist, direkt neben an und bietet Frühstück an. Sie ist auch etwas teurer, also lohnt es sich in anderen Restaurants am Strand zu frühstücken. Die Auswahl ist groß und man kann sich über den Tag hinweg sehr gut verpflegen, ohne dass die Auswahl langweilig wird.


    Service
  • Eher schlecht
  • Es gibt keine extra Rezeption. Dafür ist ein Angestellter zuständig, der den ganzen Tag mit einer Liste auf dem Gelände zu Gange ist. Leider hat er keinen richtigen Überblick. Die Thematik Onlinebuchung scheint auch noch sehr neu zu sein. Ich musste mich über mehrere Tage immer wieder erklären, dass die Unterkunft bereits bezahlt ist und das, obwohl ich mehrfach die Buchungsunterlagen gezeigt habe. Auch zur Frage, ob wir für 2 Tage verlängern können, konnte er mir bis zum eigentlichen Abreisetag nichts sagen. Da hatten wir uns in der Zwischenzeit schon anderweitig gekümmert.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Palolem ist ein Strand im Süden des indischen Bundesstaates Goa. Der kleine Ort liegt in der Region Canacona. Entschieden habe ich mich dafür nach der Recherche in zahlreichen Reiseführern und im Internet. Wo ich in Goa nicht hinwollte, das waren die schon seit Jahrzehnten erschlossenen Strände des Nordens. Ich wollte einen etwas beschaulicheren Urlaubsort, allerdings sollte eine gewisse Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf und Restaurants schon vorhanden sein. Palolem schien diese Kriterien zu erfüllen. Genau kann man es im Vorfeld ja nicht wissen. Vor Ort sah das Ganze wie folgt aus: Der Strand ist wirklich kilometerlang und wunderschön. Von Palmen gesäumt und je nach dem Gezeiten mehr oder weniger breit. Für mich auf jeden Fall ein Plus. Es gab täglich Wellen. Ansonsten fällt der Strand aber flach ins Wasser ab. Speziell für Indien zu beachten, da dies nicht überall der Fall ist. Der Strand ist sauber und nicht mit Müll überseht, wie leider, leider, leider der Rest dieses eigentlich sehr schönen Landes. Unsere Bungalowanlage lag genau in der Mitte des Strandes. Läuft man von dort aus rechts entlang, kommt man am Ende der Bucht zu einer kleinen Insel mit vielen Felsen, die man bei Ebbe auch zu Fuß erreichen kann, um sie zu erkunden, was wirklich viel Spaß macht. Achtgeben sollte man auf das Zurückkommen der Flut, ansonsten bekommt man vermutlich ein großes Problem. Weiterhin ist festes Schuhwerk von Vorteil, um zwischen den Steinen und Felsen umherklettern zu können, da diese mit vielen scharfen Muscheln bewachsen sind. An jedem späten Nachmittag bei Ebbe locken diese einheimische Frauen an, die mit einer Art Sichel die Muscheln aufschlagen und den Inhalt vermutlich für ihr eigenes Abendessen nach Haus tragen. Läuft man vom Hotel links entlang, kommt man am Ende der Bucht ebenfalls zu Felsen. In den Felsen liegen eine weitere Anlage mit Bungalows und ein tolles Fischrestaurant. Dahinter schließt sich eine sehr kleine und felsige Bucht an, wo man einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten kann. Die darauffolgend Bucht heißt Patnem und ist wieder kilometerlang. Patnem ist wirklich wenig erschlossen bzw. befindet sich gerade im Aufschwung. Mir hat Patnem vergleichsweise zu Palolem überhaupt nicht gefallen, weil es keinerlei Palmen im Hinterland gibt. Wie sieht es mit der Infrastruktur in Palolems aus? Um ehrlich zu sein, bot mir Palolem nicht alles, was ich mir gewünscht hätte. Vom Strand aus führt eine Straße in den Ort. Diese Straße ist nicht sehr lang und es gibt viele Restaurants und ein paar Läden oder wie üblich offene Buden. Die Vielfalt der Restaurants ist sehr gut. Es gibt jegliche westliche Küche und natürlich indisches Essen. Snacks, Getränke und Kleinigkeiten des täglichen Bedarfs kann man auch gut einkaufen. Ansonsten gibt es viele Reiseagenturen und ansonsten den üblichen Touristennepp in Form von Schuhen, Klamotten und Mitbringseln. Leider allesamt von keiner guten Qualität, was ärgerlich ist, denn ansonsten kann man in Indien wirklich sehr schöne Dinge kaufen. Letztendlich ist es aber ein Ort der kurzen Wege. Von unserer Bungalowanlage war alles sehr schnell zu erreichen. Was es nicht gibt, sind Bankautomat und Apotheke. Dafür muss man in den größeren Nachbarort fahren. Chaudi liegt nur ca. 3km weg. Es gibt einen Bus, der einen für gerade mal 5 Rupien dorthin fährt. Der Bus kommt und fährt sporadisch, ist somit überhaupt nicht planbar. Oder man nimmt die Rikscha für 60 Rupien. Leider ist hier keinerlei Handeln möglich. Hier wird der Preis diktiert. In diesem Punkt nerven die indischen Touristenorte wirklich. Wir, die länger hier sind, wissen, wie es laufen müsste und was es wert ist. Doch dieses Wissen bringt überhaupt nichts, da es keine Chance gibt einen vernünftigen Preis zu bekommen. Scheinbar sind die Fahrer nicht auf Kunden angewiesen. Leider verstehen scheinbar auch nur wenige Inder, dass sich so ein Geschäftsgebaren rumspricht und in der Zukunft vielleicht negative Konsequenzen mit sich zieht.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im November 2011
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:KindofEscapism
    Alter:26-30
    Bewertungen:59