- BehindertenfreundlichkeitSehr schlecht
- Zustand des HotelsEher gut
- Allgemeine SauberkeitEher gut
Mai 2014. Wir haben doch wieder ein Experiment gewagt und für den 5. Urlaub auf den Malediven nach 1 x RANNALHI und 3 x VELIDHU doch eine neue Insel gewählt. Die Erwartungen waren natürlich hoch. Sie wurden in mancherlei Hinsicht erfüllt, aber ein paar Wermutstropfen sind dabei gewesen und bleiben im Gedächtnis. Transfer mit Flugzeug und Boot Reiseveranstalter war dieses Mal ITS. Wer bei den EMIRATES online einchecken kann, umgeht in Hamburg das nervende Anstehen in einer langen Schlange. Von Hamburg ging es am 01.05.2014 21:25 Uhr los in Richtung Dubai. Aufenthalt vier Stunden in dem wie immer sehenswürdigen Terminal des Airports, dann weiter nach Male. Beide Flüge ausgebucht! Dass der Flug nach Male voll ausgebucht war, liegt neuerdings auch an der Beförderung von Fluggästen, die mit dem gleichen Flugzeug weiter nach Colombo fliegen wollen. Während des Nachtflugs ließ sich kaum eine Stewardess sehen. Wer etwas auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr hielt, musste schon die Ruftaste der Fernbedienung benutzen. Und hier der erste kritische Hinweis: Es war deutlich, dass auch in diesem Flugzeug die „Graulinge“ und Übergewichtigen stark vertreten waren. Der mahnende Hinweis meines Kardiologen vor dem Langzeitflug war: Ausreichend trinken! Immer wieder mal aufstehen und bewegen! Die Heparinspritze vorweg sah er wohl auch nur als „Gürtel zum Hosenträger“. So weit so gut. Aber was macht man denn im voll besetzten Flieger vom Fensterplatz oder Mittelplatz aus? Der Fluggast am Gang schläft tief und fest und hat die Decke bis zur Nase hoch gezogen. Also hält man durch, auch wenn vom Bauchnabel abwärts nichts mehr zu spüren ist. Es sei denn, die Blase ist so voll, dass sich die Meldung ans eigene Kleinhirn nicht mehr ignorieren lässt … Gott sei Dank (?) kommt das kaum vor, denn seit fast zwei Stunden hat man ja in der trockenen Kabinenluft nichts mehr getrunken, und sprachlich ist auch kaum noch die Bitte an eine herbei gerufene Stewardess möglich, weil die Zunge inzwischen einzementiert ist ... Was wäre also zu ändern? Entweder die Versorgung an Bord des Flugzeugs wird verbessert und es werden in kürzeren Intervallen Getränke gereicht oder die Mitnahme von Mineralwasser oder nicht alkoholischen Getränken in das Flugzeug wird endlich wieder gestattet. Ich kann diesen Unsinn nicht mehr nachvollziehen, dass ich mit schon brennbarem hochprozentigen Whisky oder Rum in der Tüte des Duty Free Shops in den Flieger darf, mir aber vorher Wasserflaschen abgenommen werden. Die zweite Etappe Dubai-Male verlief ähnlich. Wenn auch etwas übernächtigt, mit dem Unterhaltungsprogramm und viel Musik und Filmen vergeht die Zeit. Und auf Grund der Nähe der Insel zu Male sollte es auch mit dem Dhoni oder Speedboot weitergehen Das hatte uns bei VELIDHU so genervt: Das Ziel so dicht vor Augen und dann vier, fünf und mehr Stunden auf das Wasserflugzeug warten. Hin ging es mit dem Speedboot. Luftlinie sind es etwa 10km, je nach Wellengang und Gezeitenstand braucht das Boot etwa eine halbe Stunde. Der Rückflug ging übrigens schneller über die Bühne, weil in Dubai nur knapp zwei Stunden Aufenthalt blieben. Das reichte gerade so für einen raschen Einkauf. Die sechs Stunden Flug bis Hamburg wurden allerdings zur Strapaze, weil auch hier der Flieger voll ausgebucht war und nach drei Stunden schon beide Beine gefühllos wurden. Wir taugen einfach nicht mehr für Langstreckenflüge! Empfang durch die Reiseleitung ITS und „Upgrade“ Wasserbungalow Die Reiseleitung ist auf der Insel präsent! Monika B. von ITS ist eine nette, hilfsbereite und kompetente Vertreterin dieser Gattung. Allerdings erwiesen sich ihre wohl formulierten Worte, die erste Nacht in einem Wasserbungalow als hochwertiges und dennoch kostenloses „Upgrade“ zu verkaufen, als untauglich. Wenn so etwas vorkommt, dann liegt ohne Wenn und Aber eine zeitweilige Überbuchung der Insel vor und das ist ganz eindeutig Missmanagement! Das hochwertige „Upgrade“ war faktisch ein geklauter Urlaubstag. Die Koffer wurden selbstverständlich nicht ausgepackt. Und so genau wussten wir auch nicht mehr, was beim Ausreizen der 30kg Freigepäck, die bei den EMIRATES zulässig sind, nun in welchem Koffer gelandet war. Die Wasserbungalows selbst würde ich freiwillig auch nie buchen, noch viel weniger freiwillig, wenn man die nähere Umgebung und die Ausstattung der Bungalows erst mal begutachtet hat. Die Stromgeneratoren der Insel stehen direkt in Front der Wasserbungalows und verursachen rund um die Uhr einen Höllenlärm. Die Tauchbasis ist permanent mit dem Füllen von Pressluft- und Nitroxflaschen beschäftigt, und wer kann schon die wummernden Geräusche von Dieselmotoren und Kompressoren einfach so ausblenden? Ach so, und die Pumpe zu Seewassergewinnung (Versorgung der Fußwaschbecken vor den Bungalows) hat auch ihre eigenen hochtönigen und nervenden Geräusche. Die Wasserbungalows selbst sind gekennzeichnet durch: - Badewanne mit riesigem Volumen, sehr hoher Einstiegskante und gewaltigem Brausekopf. Diese Kombination ist durchdacht und optimiert für den sparsamen Verbrauch des aufwändig gewonnenen entsalzten Meerwassers. Die hohe Einstiegskante ist eine Empfehlung für alle Menschen mit Behinderung, irgendwelche Griffe als Ein- und Ausstiegshilfe wurden bewusst weggelassen, damit auch wirklich nichts schief geht. (Das ist natürlich ironisch gemeint. Wie damit Wasser gespart werden kann, müsste der Erfinder dieser Kombination mal erklären. Und selbst noch relativ bewegliche Urlauber bekommen beim Raus- und Reinkrabbeln in diese Riesenwanne Probleme!) - Das Mobilar macht einen bös verwohnten Eindruck! - Ein fürchterlich und bei jeder Bewegung knarrendes Bett! - Die Klimaanlage bläst die schöne kühle Luft direkt in Richtung Bett. Eine Anleitung für die Fernbedienung war nicht zu finden, und die Bedienung war für uns technisch nicht völlig Ungebildete nicht vom gewünschten Erfolg gekrönt. Um nicht schon in der ersten Nacht eine Erkältung zu provozieren, musste das verdammte Ding schließlich ganz abgeschaltet werden. Die Temperatur wurde von außen automatisch umgeswitcht auf stehende Luft mit 28°C – und wir waren morgens wie gerädert. - Die sonstige Ausstattung ist ebenfalls keine Empfehlung: Kein direkter Zugang zum Wasser Nur eine Liege auf einem Mini-Balkon Auf der Insel droht ein täglicher Kampf um eine oder zwei Liegen Vor der Tür nur eine Schüssel zum Abspülen der Füße Diese Zumutung nahm am nächsten Morgen leider erst ab 10:00 Uhr ein Ende mit dem Umzug zum Bungalow 82. Und wieder kriegt das Management Punktabzug! Die Koffer (unsere mit je 30kg!) werden von den Angestellten generell auf die Schulter gewuchtet und über die ganze Insel (285m x 145m – hat der Fuchs mit dem Schwanz gemessen?) geschleppt! Ich hatte schon befürchtet, dass die nicht gerade mit Muskeln bepackten Männchen (viel schlanker als Arnold Schwarzenegger) irgendwann zusammenbrechen und die Koffer dann „gerollt“ werden bis die Rollen weggeschmirgelt sind, aber das kam nicht vor. Wann wurde doch gleich das Rad erfunden? So ein paar Handwägelchen mit luftbereiften Rädern sind nicht drin? Es muss ja nicht gleich so ein Monster sein wie die selbst gebauten Karren an der Tauchbasis, aber das Problem des Gepäcktransportes wurde auf anderen Inseln schon lange menschenfreundlicher gelöst. Ankunft im Superior-Bungalow Fußwaschbecken mit Wasser aus Hahn vor der Tür – super. Die Wäscheleine draußen befand sich in unerreichbarer Höhe wurde sofort durch eine eigene ergänzt (wir sind noch lernfähig! Ist nicht der erste Urlaub auf den Malediven!) Mobiliar ganz in schwarz: macht einen edlen Eindruck bei den weißen Wänden. Dass das Ganze somit auch „pflegeleicht“ ist, versteht man, wenn die früher mal rotbraunen Türen bei Licht betrachtet werden. Alle Türen strotzen vor großflächigen und hässlichen Flecken und Fingerabdrücken durch Sonnencreme und Schweiß und Sonstiges, was nicht gerade von Sauberkeit spricht. Richtig rein wird es auf so einer Insel nie (wie bei Klementine mit der ARIEL-Werbung), denn der Room-Boy ist nur sehr spartanisch mit Reinigungswerkzeug ausgestattet. Und ohne spezielle Reinigungsmittel bekommt man Öl und Fett nicht von Holzflächen runter. Ich fand diese verdreckten Flächen einfach abstoßend. Aber: Das Bett war immer sauber, ist „sportlich straff“ gefedert und bei Rückenproblemen noch erträglich. Die Bettwäsche wurde in drei Wochen zweimal und Handtücher wurden bei Bedarf gewechselt, der Sanitärbereich wurde täglich ordentlich gereinigt. Natürlich war ausreichend Warmwasser vorhanden! Ich habe es leider vergessen, danach zu fragen, aber ich vermute, dass die Abwärme der Dieselmotoren über Wärmetauscher genutzt wird. Die Gebilde (senkrecht angeordnete dicke Rohre, durch die die heiße Luft nach draußen geblasen wird) sahen jedenfalls danach aus. Der Zimmerservice war insgesamt sehr rücksichtsvoll und unauffällig! Was auf jeden Fall empfehlenswert ist: Ein Waschlappen macht Sinn, wenn man auch mal die einzige (und schnell voll gestellte) Ablage am Waschbecken selber abwischen will. Um das Chaos auf den Ablagen einigermaßen zu begrenzen, hatten wir für diverse Kleinteile drei leichte Stapelkisten (ca. 30x20x15) mitgenommen, die unter der Ablage am Waschbecken prima Platz fanden. Eine Box beinhaltete nur unsere Medikamente, Pflaster und Utensilien wie Pinzette und Lupe. Wer sich schon mal einen Splitter auf den Stegen in den Fuß genagelt hat, der weiß auch, dass nur ein Taschenmesser nicht unbedingt hilfreich ist. Und wer weiß, dass Ohrenschmerzen nicht nur Taucher befallen können, der nimmt auch Ohrentropfen und Ohrstöpsel mit! (Tipp 99!) Ich durfte den Samariter spielen und die guten Ohrstöpsel spendieren, aber das mache ich gerne, weil ich selbst glücklicherweise nicht betroffen war. Wer auf den Zahnputzbecher verzichtet hat, muss notgedrungen die vorhandenen Gläser verwenden. Dafür sollten vorsichtshalber auch Korkuntersetzer mitgenommen werden. Die Bungalows sind wirklich sehr hellhörig! Wer zu nachtschlafender Zeit die Nachbarn nicht mit dem Klappern beim Abstellen der Gläser nerven will, der sollte Untersetzer dabeihaben. (Ich nehme für diese Tipps auch kein Geld!) Für die Koffer gibt es ein breites Holzgestell. Der Safe im Wandschrank ist sehr geräumig und erspart den häufigen Gang zum Zentralsafe, wie auf anderen Inseln üblich. Kleiderbügel waren auch mal genügend vorhanden, und die Ablagemöglichkeiten im Schrank waren OK. Wir hatten die Klimaanlage auf 26°C eingestellt, das Gebläse auf niedrigste Stufe getrimmt, den Timer ausgeschaltet und die Klappenverstellung in oberster Position fixiert. So blieb die Klimaanlage schön leise, die kühle Luft kam im Bett nicht mal in die Nähe unseres Fußbereichs, und so war es auch nachts auszuhalten und es drohte nicht gleich die Gefahr einer Erkältung. Inseleindrücke Nun, in unserer Zeit (Mai) bestimmte der Südwestmonsun das Wetter. Ebbe und Flut wirken sich natürlich auch aus, und gerade bei steigendem Wasser nahm teilweise der Wind heftig zu. Wir hatten auch wieder den Eindruck, dass bei Flut die Regenwahrscheinlichkeit deutlich zunahm. Was auffällt, ist die enorme Menge an Totholz, die überall auf der Insel zu finden ist und die nicht nur an der Wasserkante oft einen verwahrlosten Eindruck hinterlässt. Wenn ich allerdings an die kläglichen Versuche vor unserem Bungalow zurückdenke, dort wenigstens ein bisschen von den ins Wasser gekippten abgestorbenen Stämmen und Büschen wegzunehmen, dann ist so etwas mit einem beilähnlichen Hauwerkzeug und einem stumpfen Fuchsschwanz auch nicht mit acht oder zehn Männern zu schaffen. Sicherlich muss alles Totholz (wie auch das zusammengefegte Laub und wohl auch die Plastikflaschen) mit dem Boot nach Male auf die Müllinsel zur Verbrennung geschafft werden. Aber die Insel ist ja nicht erst seit 2014 für Urlauber zugänglich, und tote Bäume und Büsche sind überall zu finden. Da hätte in den vergangenen Jahren bestimmt mehr gemacht werden können, zumal die Strandbereiche nicht überall den Zugang zum Wasser ermöglichen und wenigstens dort totes Holz entfernt werden könnte, wo noch ein Zugang möglich wäre. Dass Wind und Wellen höllisch an der Insel nagen, machen die zahllosen Befestigungsversuche und –varianten deutlich. Von mächtigen Betonpylonen angefangen über gestapelte Sandsäcke, Befestigungsmauern in verschiedenen Ausführungen und ausgedehnte Betonflächen an den Böschungen ist eigentlich ringsum alles zu finden. Wer da immer noch glaubt, er wandele überall auf feinstem Sand, der hat das Stöhnen meiner Füße nicht gehört. Die Sandschicht ist hauchdünn, und fast überall versteckt sich darunter Beton. OK, das wusste ich auch vorher. Aber schmerzhaft kann das trotzdem werden. Ohne diese Befestigungen würde die Insel sicherlich schon ganz anders aussehen. Wenn das Wasser wie bei einem Tsunami über die Insel brodeln würde (einfach mal YOUTUBE aufrufen und TSUNAMI MALEDIVEN eingeben!), wäre aller Sand wahrscheinlich in einem Rutsch weg. Also ist das auch ein Kampf ums Überleben der Inseln. Moskitos: Das sind die kleinen und völlig geräuschlos fliegenden Pünktchen, die beim Landen keinerlei Signal über die Haut vermitteln, die unbemerkt auftanken und dann genau so unbemerkt wieder verschwinden. Was bleibt, ist die tagelang und bestialisch juckende Zapfstelle, von der meine Frau keine hatte, ich dafür alle die, die normal auf zwei Personen verteilt werden. 1 ½ Flaschen AntiBrumm habe ich demzufolge auch allein verbraucht. Die an zwei Tagen durchgeführten Bekämpfungsversuche mit zwei verschiedenen Mitteln waren nicht so erfolgreich. Wir fanden zwar eine Menge toter Fische im Wasser an der Main Jetty und drei tote Riesenkakerlaken vor dem Bungalow, aber die heimtückischen Moskitos gab es immer noch. Wie zu erwarten: Liegen werden zum Zankapfel Seltsamerweise waren unsere Liegen nummeriert, andere allerdings nicht. Dadurch, dass ich fast an jedem Morgen vor Sonnenaufgang ins Wasser stieg, konnte ich auch unsere Liegen mit Auflagen und unseren Badetüchern (gehören auch in die Koffer! Noch so ein Tipp!) fertig machen. Was besonders ärgerlich ist: Etliche Liegen werden auf die Sandflächen am Südzipfel und Nordwestzipfel geschleppt, und natürlich werden die Auflagen nicht gesichert und die bleiben dann Wind und Regen überlassen. Nicht nur einmal saufen die Auflagen hoffnungslos ab und saugen sich mit Wasser voll, und die Liegen fehlen natürlich im nahen Bereich der Bungalows. Das Management redet sich lapidar mit der Bemerkung raus, dass man überall die Liegen benutzen darf. Das ist eine völlig untaugliche und inakzeptable Variante. So lange die Liegen unkontrolliert überall hingeschleppt werden und nicht nur Beistelltische, Stühle und die „alten“ Liegen im Uferbereich der Flut überlassen werden dürfen, ist das Chaos vorprogrammiert. Und es geht nicht nur um das fluchtartige Verlassen der Liegen bei einem Regenschauer. Ein kurzer und kräftiger Schauer reicht, um die Auflage für etliche Stunden unbrauchbar zu machen. Nein, es geht um eine gewisse Verantwortung gegenüber dem zur Verfügung gestellten Material für die eigene Erholung, und da müssen andere Wege gefunden werden. Das beinhaltet natürlich auch die Entfernung eingebrochener Tische, verdreckter Stühle oder defekter Liegen. Und wer sollte sich da angesprochen fühlen? Natürlich! Das Management! Das Wetter: Ein Mix Wir hatten in drei Nächten wahre Sturzbäche und an zwei Tagen kräftige Schauer. Das Blechdach der Bungalows wirkt dann wie eine Trommel, und drinnen wird es richtig laut. Natürlich wird es selbst nach stundenlangem Regen nicht kälter, und der Regen ist eine willkommene Abwechslung. An sieben aufeinanderfolgenden Tagen war es nämlich auf unserer Seite extrem heiß, und bei einem Wechsel in den Bungalow kamen einem 26°C wie ein Eiskeller vor. Nur wenn der Wind deutlich aus Richtung Süd wehte, war das auch auf unserer Inselseite zu merken. Ansonsten waren wir durch den dichten Bewuchs ständig im tiefsten Schatten - bis auf den Aufenthalt im Wasser. Für die Schnorchelgänge hatten wir unsere Shirts bzw. bei längerem Aufenthalt im Wasser sogar den Komplettanzug mit LSF 50+. Der Verbrauch an Sonnenschutzmitteln und Aprèslotion war deswegen so minimal, dass gerade mal ein Viertel der sonst üblichen Menge verbraucht wurde. Trotzdem ist Vorsicht angebracht, und wenn eine Körperstelle erst mal angesengt ist, kann es doch Probleme geben. Bei mir schälte sich plötzlich die Haut zwischen den Augenbrauen wie eine feste Scheibe ab. Nicht sorgfältig genug eingecremt! Es gibt ganz viele Meisterschwimmer! Ignoranz oder pure Dummheit? Wer sich vor dem Urlaub mit der Insel EMBUDU beschäftigt, der bekommt zahlreiche Hinweise auf überraschend starke Strömungen und die leider immer wieder vorkommenden tödlichen Badeunfälle. Diese Hinweise werden am ersten Tag durch detaillierte und unmissverständliche Informationen durch einen Mitarbeiter der Tauchbasis ergänzt. Z. B.: „Nie allein ins Wasser!“ oder „Niemals ohne Schwimmflossen ins Wasser!“ Was ich allerdings täglich und weitab vom nächsten Einstieg im Wasser beobachten konnte, verursachte immer wieder Gänsehaut. Da schwimmen und schnorcheln Leute barfuß oder mit Badeschuhen, die offensichtlich nicht mal das Brustschwimmen einigermaßen beherrschen – und das oft auch noch alleine! Wenn dann bei einem plötzlichen Wetterumschwung Wind und Wellen zunehmen oder der Betreffende plötzlich in einer Strömung landet, dann ist die Kacke am dampfen! Rettungsversuche durch andere Urlauber können natürlich auch diese in Gefahr bringen, denn die Strömung ist bei ab- oder auflaufendem Wasser teilweise unberechenbar und sehr heftig. Die möglicherweise kostenpflichtige „Belehrung“ nach einem Rettungseinsatz durch professionelle Dienste sollte im Nachhinein aber auch richtig heftig ausfallen, so etwas muss im Geldbeutel weh tun! Oh, und ganz schlimm sind die Gäste aus Japan! In Japan kann wohl generell niemand schwimmen. Das Mindeste ist vor dem Gang ins Wasser die Ausstattung mit einer monströsen Bootsweste. Und die Krönung war eine schlanke Japanerin, die sich einen riesigen Reifen im Format eines Traktor-Hinterrades (nicht ganz in der Größe vom John Deere!) auf den Rücken geschnallt hatte und darunter leicht durch das Wasser schwebte. Ich habe bei diesem Anblick sehnsüchtig auf WIND gewartet. Da die nette Dame wie eine Feder über das Wasser gepustet worden wäre und sie kilometerweit sichtbar war, hätte man sie auch wieder schnell rausgefischt. Was haben einige Leute nur im Kopf? Aus eigener Erfahrung: Wir gerieten auf der Südostseite und Nordostseite selbst dreimal in so heftige Strömung, gegen die es kein Ankommen gab! Auf der Südostseite gab es nur die Möglichkeit, seitlich wegzuschwimmen, bis die offensichtliche Verwirbelung im Wasser nachließ. Auf der Nordostseite war die Strömung nur in einzelnen Abschnitten extrem wie in einem Fluss, aber auch da keine Chance, dagegen anzuschwimmen. Hier gab es nur die Möglichkeit, die schwächere Strömung direkt über dem Saumriff aufzusuchen, genügend Kondition war aber auch hier von Nöten! Für alle Besserwisser: Nehmt die Hinweise ernst und hört euch auch die Informationen der Tauchbasis an! Aufenthalt im Wasser Meine Einschätzung war an einem Tage falsch. Wider Erwarten landeten wir beim Ausgang 78 doch zum ersten Mal in einer sehr heftigen Strömung. Ca. 1 Stunde vor Niedrigwasser, bei Wind aus SW in Stärke 1 bis 2, kaum Wellengang befanden wir uns bei ablaufendem Wasser in einer so starken Strömung, dass ich allein zwar eine Chance gehabt hätte, meine Frau aber trotz neuer und sehr guter Schwimmflossen immer wieder rausgedrückt wurde. Es war schwer zu vermitteln, aber hier hilft nur quer zur Strömung wegschwimmen und ruhigere Bereiche finden. Danach gingen wir zu zweit nur mit Gurt ins Wasser, in einer Tasche eine 3 Meter lange Strömungsleine mit Sicherheitskarabinern und zusätzlichem Strömungshaken. Das ist ganz bestimmt nicht übertrieben, denn bei 60 oder 90 Minuten Aufenthalt im Wasser kann alles Mögliche passieren, mal abgesehen davon, dass fester Boden bei Niedrigwasser nicht überall problemlos erreichbar ist. Und die Strömungsverhältnisse können einen beim Umrunden der Insel immer wieder an anderer Stelle überraschen. Und letzten Endes habe ich als qualifizierter Ex-Taucher doch ein bisschen Verantwortung. Nun ja, die NO-Seite ist so gut wie tot, was die Korallen betrifft. Dafür ist die Chance, mal einen Hai, Adlerrochen, Stachelrochen oder größere Fischschwärme zu sehen, besser. Das Wasser ist hier wegen der vorherrschenden Windrichtung allerdings immer sehr trübe gewesen. Auf der SO-Seite sieht man schon mehr noch intakte Korallen. Hier trafen wir auch noch recht wenig an Fischen an, aber mehrfach war eine Schildkröte zu sehen, und wir konnten zwei Kraken beobachten, die wohl bei der Erzeugung von Nachwuchs waren. Auf der SW-Seite (Bar) ist der so genannte Korallengarten, der noch sehr gut intakt ist. Große Fische waren hier nicht zu beobachten, dafür Schwärme der kleinen und im Sonnenlicht funkelnden Fische, die Schutz in den Korallen suchen. Die Korallenvielfalt ist hier noch sehr groß und alles intakt, die Sichtweiten sind gerade zur Ebbe sehr gut. Wenn man schließlich die NW-Spitze erreicht hat und langsam wieder ostwärts schwimmt, nehmen die intakten Korallen an der Riffkante deutlich ab und die Sicht verschlechtert sich ab dem so genannten Ausgang 32 wieder dramatisch. Anzumerken ist, dass bei extremem Niedrigwasser der Ausstieg 78 schon problematisch wird, der Ausstieg 32 kaum noch nutzbar ist. Wer nicht mit Geräteflossen und Booties unterwegs ist – barfuß Waten ist auf dem scharfkantigen Korallenschutt unmöglich, und Schwimmen geht dann erst recht nicht. Also sollte man sich vorher informieren, bevor man ins Wasser steigt. Infos zu Ebbe und Flut sind an der Tauchbasis ausgehängt, und wer pfiffig ist, informiert sich vor dem Urlaub im WWW und nimmt eine Tabelle als Ausdruck mit. Essen fassen im Restaurant OK, für uns war die Verpflegung wirklich ausreichend und gut. Wir stellen im Urlaub keine ungewöhnlichen Ansprüche an das Essen und wissen, wie das Essen in einem Fünf-Sterne-Hotel in Dubai und in einem Drei-Sterne-Hotel auf den Malediven ausfällt. Dass es beim Themenabend „Italienisch“ kaum Pasti gab, war allerdings erstaunlich. Und Suppen werden auf anderen Inseln besser angerührt, speziell ich als Suppenkasper wurde diesbezüglich schwer enttäuscht. Alles Andere wurde ansprechend in den Behältern angeboten und auch laufend aufgefüllt. Die Tische wurden generell mit vier Personen besetzt, und eigentlich wechselt der Kellner nicht vom ersten bis zum letzten Tag. Nur nicht bei uns. Nach drei Tagen hatten wir einen neuen Kellner, und wer dann schon so leichtsinnig war und das Gastgeschenk nebst Trinkgeld dem ersten Kellner in die Hand gedrückt hat, der muss eben dazulernen. Der erste Kellner verschwand auf Nimmerwiedersehen mit mehreren Kartons mit Wellensittichen nach Male. (Das Freigehege dient nur der Zucht und nicht der Erbauung der Urlauber. Andere Hotels missbrauchen für den lukrativen Gelderwerb Katzen als Gebärmaschinen.) Der zweite Kellner hat dann seine Lernphase sehr schnell abgeschlossen und uns dann flott und immer freundlich bedient. Was soll’s. Er hat seine Trinkgelder redlich verdient. Die Salate waren frisch und ich habe reichlich zu jeder Mahlzeit auf dem Teller gehabt. Lediglich der Möhrensalat wurde irgendwann zum Hindernisparkour, als ein witziger Koch anfing, die superlangen Sojasprossen unterzumischen und damit das Hemd bekleckern unvermeidlich wurde. Ach so: Und die Aufstellung der Dressings war zum Teil bedenklich. Durch das runde Oberlicht waren besonders die beiden links stehenden Dressings (French Dressing und das rosafarbene dickliche) zeitweilig der prallen Sonnenbestrahlung ausgesetzt, und das zur Mittagszeit. Wenn ich Bakterie wäre, hätte ich mich sofort in der rosafarbenen Soße breitgemacht, aber richtig. Eine von den Kramuttchen hat das wohl spitz gekriegt und sich prächtig vermehrt. Meine Frau muss dieses und alle Nachkommen in einer einzigen Kelle voll erwischt haben. Der zweite Akt spielte sich dann im Bungalow ab, und diese Szene war filmreif und wird wohl ewig für Gelächter sorgen … Barbetrieb Nun ja, AI auf der einen ist nicht AI auf der anderen Insel. Hier gab es einen „Cocktail of the Day“ in sehr kleinen Gläsern, und der Juice in Dosen war stets in der Sorte vorhanden, die man gerade nicht wollte. TAMARIND war ganz schlimm und bekam von uns keinen Stern. Apple verdiente zwei, Pineapple drei und Orange dreieinhalb von fünf Sternen. Aber Orange habe ich in den 21 Tagen nur (irrtümlich?) in einer einzigen Dose erwischt. Eine zweite gab es nicht. Einige Cocktails konnte man einmal versuchen, und wenn sich nicht die Zunge zusammenrollte, ging das so. Besser war schon die Bestellung eines Juice und der alkoholischen Zutat extra. Und noch besser fuhr man, wenn die Getränke selber an der Bar abgeholt wurden. Der Laufweg der Kellner erstreckte sich vom Innenbereich der Bar zum nicht überdachten Bereich und bis zur Strandterrasse. Verständlich, dass die auch nur zwei Beine haben und ganz gewiss alle Hände voll zu tun hatten. Was wieder mal ganz sauer aufstieß – was gibt es doch für Armleuchter unter uns Urlaubern! In den Morgenstunden konnte man überall in den entlegensten Ecken Weingläser, Biergläser, Getränkeflaschen und Aschenbecher finden. Einige Zeitgenossen haben das gute Benehmen wohl auf dem Bahnhofsklo gelernt. Und wenn dann die Gläser an der Bar knapp werden, kann man ja kräftig auf die Pauke hauen. Da wir die klamme Gläsersituation von anderen Inseln schon kannten – wir hatten zwei 0,5-Liter-Kunststoffgläser im Gepäck und trugen unsere „Zwischendurchgetränke“ mit eigenen Gläsern zum Bungalow oder zur Strandliege (noch so ein kostenloser Tipp!). Der Chef an der Bar hat sich über diese zwei Gläser am Tag vor unserer Abreise richtig gefreut. Ein paar Bemerkungen noch zu den Getränkepreisen. Man ist ja schon Einiges aus deutschen Gaststätten gewohnt. Für AI bezahlt der Urlauber 28 EUR zusätzlich pro Tag und Person. Haben wir getan, weil wir kein finanzielles Fiasko am Urlaubsort mögen. 56 EUR Mehrkosten am Tag im Vergleich zur Vollpension hören sich unheimlich viel an, ist aber bei den Fantasiepreisen für Getränke gar nichts. Bei der Addition der Tagesabrechnungen landet man schnell bei unglaublichen Summen. Kann jeder Urlauber nachvollziehen, der die Zettel sammelt und auswertet. Der Wechselkurs zum Maledivischen Rufiyah war zu unserer Zeit festgesetzt mit 1 EUR = 18,3 MVR bzw. 1 USD = 15,4 MVR. Ärztliche Versorgung auf EMBUDU Ein ganz trauriger Zwischenfall hat unseren Urlaub überschattet. Eine 50jährige Urlauberin starb, weil vermutlich auch unter optimalen klinischen Bedingungen jeder Hilfeversuch versagt hätte. Aber die während des Rettungsversuches sichtbar gewordenen Mängel bedürfen dringend einer Aufarbeitung. Wir hatten über einen Mitarbeiter der Tauchbasis als erstes Sauerstoff angefordert, um die Atmung zu unterstützen. Schon allein die Zeit, bis der Leiter der Tauchbasis ankam (natürlich ohne Sauerstoff!) das hat viel zu lange gedauert. Erst nachdem ihm die Notsituation klar wurde, eilte er quer über die Insel zurück. Die Situation spitzte sich zu, als die Frau plötzlich umfiel. Herzstillstand! Ein herbeigerufener Facharzt aus Deutschland organisierte sofort die Notfallmaßnahmen. Der verzweifelte Ehemann übernahm die Beatmung, der Arzt die erste Herzdruckmassage und in der Folge drei weitere Urlauber im Wechsel. Der nun von der Tauchbasis angeforderte Notfallkoffer verdeutlichte, wie schlecht eine so relativ große Tauchbasis auf Notfälle vorbereitet ist und wie schlecht die Zusammenarbeit zwischen Hotel und Tauchbasis organisiert ist. Die Verbandpäckchen in vergilbten Packungen, Infusionslösungen, wo man nicht mehr genau feststellen konnte, wie alt die sind, Infusionsnadeln in nicht mehr vollständig verschlossenen Verpackungen – und eine Ordnung, mein Werkzeugkasten ist ordentlicher gepackt. Auch die Verabreichung von zwei Dosen Atropin und die mehr als halbstündige Beatmung und Herzdruckmassage, die noch mit der Absicht, die Frau nach Male zu transportieren, bis zum Bootsanlieger fortgeführt wurde, brachten leider keinen Erfolg. Der Arzt fand in dieser beklemmenden Situation schonende und tröstende Worte für den Ehemann. Ich war nur noch fassungslos und regelrecht ohnmächtig vor Entsetzen. Es folgte der Bootstransport mit dem planmäßigen Nachmittagsboot nach Male, den Ehemann und Arzt begleiteten. Am nächsten Tag dann die Befragung durch die örtliche Polizei und ungewisses Warten, was den Rückflug des Ehemanns und das weitere Vorgehen betraf. Zum Positiven bei diesem traurigen Vorfall: Uneingeschränkte Anerkennung gebührt dem Arzt, der eigentlich auch nur Urlaub mit seiner Ehefrau und seinen drei Kinder machen wollte. Sein Auftreten und seine umsichtige Organisation, die Ruhe, die er ausgestrahlt hat und seine klare Anleitung haben alle Helfer motiviert. Vorbildlich. Ebenso hervorzuheben ist die geduldige und einfühlsame Begleitung durch unsere ITS-Reiseleiterin Monika B. Was sie für die Organisation der Rückreise des Ehemannes und für die Überführung der Ehefrau versprach, ist wirklich alles so eingehalten worden. Ihre permanente Anwesenheit und ihre tröstenden Worte waren sehr hilfreich und wichtig. Dankeschön! Was muss hinterfragt werden? Wie verantwortlich fühlt sich die Maledivische Regierung für das Wohl der viel Geld einbringenden Urlauber auf den weit verstreuten Inseln? Welchen Druck will sie auf das Hotelmanagement ausüben, um eine ausreichende Notfallversorgung zu sichern? Wie gut können zertifizierte Tauchbasen (nicht nur Tauchern) helfen, wenn Notfälle eintreten? Können die Tauchbasen so etwas überhaupt? Ist überall ein sachkundiger Ersthelfer oder Arzthelfer vorhanden? Wie können Hotels und Tauchbasen daran interessiert werden, die Zusammenarbeit hinsichtlich medizinischer Betreuung der Urlauber entscheidend zu verbessern und zuerst eine Notfallversorgung sichern? Können die Partner sogar dazu gesetzlich verpflichtet werden? Welchen Druck können DAN Europe, PADI, SSI, CMAS, VdST und wie sie alle heißen, auf die Tauchbasen ausüben, dass eine Notfallversorgung in jedem Fall gewährleistet ist und z. B. Notfallkoffer auch aktuell gehalten werden? Die Zertifizierung darf doch nicht einfach mit der Lizenz zum Ausbilden und zum Geld verdienen enden! Was können die Reiseveranstalter bewirken, die letztendlich das Geld in der Hand halten? Sind die Reiseveranstalter nicht mächtig genug, um Forderungen zu stellen? Viele Fragen – noch keine Antworten. Was ganz negativ auffiel! Die grün gekleideten Gaffer vom Hotel, die sich auch von mir oder meiner Frau nicht vertreiben ließen. Was für ein Elend! Scheinbar hatte niemand etwas zu tun. Sogar ein dicker Koch mit riesiger Kochmütze kam angerannt ... SHAME!
- ZimmergrößeGut
- SauberkeitGut
- Ausstattung des ZimmersGut
- Atmosphäre & EinrichtungGut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischGut
- EssensauswahlGut
- GeschmackGut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Gut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftGut
- Rezeption, Check-in & Check-outGut
- FamilienfreundlichkeitEher schlecht
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungSehr schlecht
- Restaurants & Bars in der NäheEher gut
- FreizeitangebotEher schlecht
Beliebte Aktivitäten
- Strand
- Entfernung zum StrandGut
- Qualität des StrandesEher gut
- Lage für SehenswürdigkeitenSehr schlecht
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 3 Wochen im Mai 2014 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | R.-G. |
| Alter: | 61-65 |
| Bewertungen: | 14 |

