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Oliver (51-55)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Paar • Juni 2019 • 1 Woche • Wandern und Wellness
Ein Grand Hotel vom alten Schlag
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Genau so stellt man sich ein Grand Hotel aus dem Fin de Siècle vor: Glanzvolle Pracht und Eleganz aus der K&K-Zeit – ein ganzes Jahrhundert scheint hier spurlos vorübergangen zu sein. Am Nordrand des sich über die gesamte Margareteninsel erstreckenden Kurparks mit uraltem Baumbestand gelegen, bekommt man hier von der Hektik und dem Lärm der Großstadtumgebung absolut nichts mit. Kurz gesagt: Eine weitläufige Oase inmitten der ungarischen Hauptstadt, ideal zur Erholung und Entspannung vom Alltagsstress. Aufgepasst bei der Zufahrt zum Hotel: Nicht zum Schranken in gerader Richtung fahren (dort dürfen nur Zulieferdienste und der öffentliche Bus durch), sondern sich links halten in Richtung Inselbesucher-Parkplatz. Beim dortigen Schranken unbedingt den „Hotel“-Knopf drücken und nicht den anderen! Das erhaltene Ticket wird der Rezeptionist sodann beim Check-out für die Ausfahrt gültig machen. Die Parkgebühr beträgt übrigens € 8.-/Tag und wird vom Hotel verrechnet. Die Parkplätze beim Haupteingang sind leider sehr schmal (nur 2,2 m breit) und eigentlich nur für Kleinwagen geeignet. Größere finden sich beim Nachbarhotel Danubius Health Spa Resort, wo auch eine Tiefgarage vorhanden ist. Da die normalen Doppelzimmer recht klein sind (lt. Homepage nur 18 m²), hatten wir uns für eine Suite entschieden, deren Gesamtausmaß mit 45,3 m² uns völlig zufriedenstellte (Wohnbereich 15,75 m², Schlafzimmer 22,15 m², Vorraum 3,9 m², Bad 3,5 m², aber kein Balkon). Die Größe des Badezimmers harmonierte freilich nicht mit den übrigen Dimensionen, doch gab es dort eine Besonderheit, die wir noch in keinem Hotel hatten: Der Fußraum unter der Waschmuschel konnte mittels eigenem Lichtschalter dezent beleuchtet werden – ein idealer Wegweiser für „nächtliche Bedürfnisse“. Unsere Suite im 3. Liftstock (Nr. 350) war ein Eckzimmer mit 3 Fenstern (zwei zur Donau, eines zum Nachbarhotel) und damit erfreulich hell. Zwei voneinander unabhängige Klimageräte in den Haupträumen sorgten für angenehme Kühle. Die mondäne Möblierung entsprach dem alten Stil des Hauses, wies aber bei näherem Hinsehen teilweise schon deutliche Verschleißerscheinungen bzw. Gebrauchsspuren auf, was den positiven Gesamteindruck aber keineswegs schmälerte, weil die Sauberkeit absolut in Ordnung war. Der Wohlfühlfaktor in unserer Suite war jedenfalls immens hoch. Frühstücksbuffet: Internationaler Standard; aufwändigere Speisen wie Ham & Eggs oder Omelette mussten beim (zahlreich anwesenden) Personal bestellt werden – kosten aber nichts extra. Beschriftet war leider überhaupt nichts. So stellten wir uns am ersten Morgen unnötig beim Kaffeeautomaten an (der auch Heißwasser für Tee ausgab), ehe wir einen separaten Wasserkessel entdeckten, von dem wir zunächst glaubten, er enthalte warme Milch. Wurst- und Käsescheiben waren gestapelt statt gefächert angerichtet, was die Entnahme mit den verbogenen Greifzangen erheblich erschwerte. Zudem blieb der Käse dadurch eiskalt und konnte keinerlei Geschmack und Aroma entfalten. Der gebratene Speck war hingegen zum Großteil weich, saftig und nicht schwarz-verkohlt, wie wir es leider von vielen anderen Hotels gewohnt sind. Sauber war alles, bis auf eine einzige Ausnahme: Einmal musste ich vom Tellerstapel beim kalten Buffet gleich 5 hintereinander abräumen, bis ich endlich einen ohne angeklebte Speisereste ergatterte. Abendessen: Es gibt kein Buffet, sondern eine eigene HP-Speisekarte, aus der man 3 Gänge frei wählen kann (5 Vorspeisen oder 2 Suppen / 7 Hauptgänge / 6 Desserts). Die HP-Karte unterscheidet sich von der „normalen“ nur geringfügig – bloß die wirklich teuren Gerichte sind von der HP ausgenommen (Gänseleber und Steaks). Dicke Stoffservietten sind Standard (sogar eine zusätzliche als Suppenterrinen-Unterlage), ebenso ein Hors d’oeuvre – allerdings mit steinharter Butter statt schmackhaften Aufstrichen. Positiv überrascht waren wir vom Umstand, dass wir fast ausschließlich köstlich-deftige ungarische Küche serviert bekommen haben und keine (oft nichtssagende) internationale Gerichte. Ausgenommen montags gibt es abends ab 19 Uhr täglich Livemusik. Im Foyer plakatiert wird dies großspurig mit „Kállai Kiss és zenekara“ („Kállai Kiss und sein Orchester"), der einmal ein berühmter ungarischer Klarinettist gewesen sein soll. Sein Ruhm ist leider längst verblasst. Sein „Orchester“ besteht lediglich aus einer Zigeunerkapelle mit üblicher Instrumentierung (1 Geige, 1 Cymbal, 1 Kontrabass). Herr Kiss ist zwar immer noch eine elegante Erscheinung, doch bläst er nur jede halbe Stunde in sein Instrument, allerdings unhörbar und auch nur für ein paar Takte. Ein gebrochener, bemitleidenswerter alter Mann. Die Zigeunergruppe spielte hingegen virtuos auf, ist aber aufdringlich und trinkgeldgierig und machte mangels Publikumszuspruch mehr Rauchpausen als Musik. Im Park der Margareteninsel kann man weitläufige Spaziergänge unternehmen; trotz unseres sechstägigen Aufenthalts haben wir kaum einen Weg zweimal benutzt. Der alte Baumbestand erzeugt ein hervorragendes Mikroklima und ist für vielfältige Flora und Fauna verantwortlich. Gestört wird diese Idylle allerdings von einer Vielzahl an Fortbewegungsmitteln, die an fast jeder Ecke zu mieten und in Massen auf der Insel unterwegs sind (Elektrofahrzeuge aller Art sowie Fahrräder, Tandems, Radkutschen, etc.). Gastronomisch hat die Insel wenig zu bieten. In der ohnehin sehr beschränkten Anzahl an Lokalen (beim öffentlichen Schwimmbad sowie rund um den Springbrunnen) bekommt man ausschließlich Fastfood, und selbst im großen Restaurant beim Wasserturm werden überwiegend Burger und Pizzen offeriert – und das bei gesalzenen Preisen. Fein speisen kann man eigentlich nur im Hotelrestaurant, oder man „flüchtet“ über die Árpád híd (Donaubrücke) in den Stadtteil Buda oder Pest. Resümee: Wer nah am Puls der Großstadt sein möchte, aber dennoch Ruhe und Erholung sucht, ist hier genau richtig – besonders, wenn man altehrwürdig-klassisches Ambiente wertschätzt. Eine klare Weiterempfehlung! Exakte Gesamtnote: 5,0 Zustand des Hotels: 5/6 Allgemeine Sauberkeit der einzelnen Bereiche: 6/6 Behindertenfreundlichkeit: nicht bewertet Familienfreundlichkeit: nicht bewertet


Zimmer
  • Gut
  • Sauberkeit & Wäschewechsel: 6/6 Größe des Zimmers: 6/6 Größe des Badezimmers: 3/6 Ausstattung des Zimmers (TV, Balkon, Safe, etc.): 6/6 (genauer Punktedurchschnitt: 5,25) Zimmertyp: Suite Zimmerkategorie: Classic Ausblick: zur Donau und zum Nachbarhotel


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Vielfalt der Speisen & Getränke: 5/6 Geschmack & Qualität der Speisen & Getränke: 6/6 Atmosphäre & Einrichtung: 6/6 Sauberkeit im Restaurant & am Tisch: 6/6 (genauer Punktedurchschnitt: 5,75)


    Service
  • Gut
  • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft: 6/6 Fremdsprachenkenntnisse des Personals: 5/6 Rezeption, Check-in & Check-out: 5/6 Kompetenz (Umgang mit Reklamationen): nicht bewertet (genauer Punktedurchschnitt: 5,3)


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung: 1/6 Verkehrsanbindung & Ausflugsmöglichkeiten: 6/6 Restaurants & Bars in der Nähe: 3/6 (genauer Punktedurchschnitt: 3,3)


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Juni 2019
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Oliver
    Alter:51-55
    Bewertungen:100