Fairyland Small Hotel

Nach über 12 Stunden Übernachtflug, dem Anstehen an der Passkontrolle am Flughafen und einer weiteren Stunde Taxi-Transfer kamen wir morgens gegen acht Uhr im Fairyland Hotel an und erfuhren, dass unser Reiseveranstalter ITC Gmbh (www.seychellen-reisen.net) laut Hotelbesitzer schlichtweg vergessen hatte, unsere Ankunft zu melden. Ein paar halbherzige Versuche des Hotelinhabers, uns in einem anderen Gasthaus unterzubringen, scheiterten, da angeblich alle ausgebucht waren. Also mussten wir die erste Nacht in einer Art Notzimmer zwischen Küche und Hinterhof verbringen, vor dem einzigen "Fenster" (eine Luke nahe der Decke mit mehreren trüben klappbaren Scheiben) hing der Lüfter der Klimaanlage des Büros (das Zimmer selbst hatte keine), und mitten im Raum stand in einem gefliesten Bereich ein Klo und eine alte verrostete und wirklich total versüffte Duschkabine. Ich habe ja schon viel erlebt und bin durch zahlreiche Individualreisen in ärmere Länder auch wirklich einiges gewohnt und gerade in Afrika auf einiges gefasst, aber das war echt der Gipfel und die absolute Härte. Die Brause bestand beispielsweise nur noch aus einem abgerissenen und total verkeimten Schlauch. Das Zimmer ähnelte also insgesamt mehr einer Gefängniszelle, sowas kennt man eigentlich nur aus schlechten Filmen. Angeblich soll in diesem "Hotel" schon mal Sinhead O´Connor gewohnt haben, das muss dann entweder schon sehr lange her sein oder sie mag sowas... Wer in einem der umliegenden Gasthäuser wohnt, kann im Fairyland getrost essen oder einen trinken gehen. Zum Wohnen wirklich nur was für Hartgesottene und selbst für afrikanische Verhältnisse eine absolute Unverschämtheit, selbst zu diesem Preis.

Am zweiten Tag bekamen wir dann endlich ein "richtiges" Zimmer, dort war das Bad dann wenigstens separat, aber auch nicht viel besser. Die Klobrille war mehrfach gerissen, offenbar wurde überall schon seit Jahren nicht mehr richtig sauber gemacht, und die Matratzen waren möglicherweise schon mehrere Jahrzehnte im Einsatz, man lag einfach in einer harten, durchgelegenen Kuhle. Leider keine Klimaanlage wie vom Reiseveranstalter ausgewiesen, sondern nur ein altersschwacher Deckenventilator (lief dank Wackelkontakt mal ganz schnell, mal nur ganz langsam)

Der eigentlich einzige Pluspunkt des Fairyland ist das Essen, sehr liebevoll zubereitet, oft direkt vom Chef serviert, großer Obstteller zum Frühstück usw. War immer gut und abwechslungsreich!

Der Inhaber stammt aus Südafrika. Er ist freundlich und benimmt sich vom Habitus in etwa so, als ob er ein Grand Hotel leiten würde. Er schwärmt dann oft von einem mysteriösen wunderschönen Hotel direkt am Strand und meint damit ernsthaft seins! Oft hat er auch erwähnt, dass er eigentlich viel mehr Geld für die Zimmer verlangen müsste und dass wir eigentlich großes Glück gehabt hätten, überhaupt noch ein "Zimmer" bekommen zu haben. Wir wären ehrlich gesagt heilfroh gewesen, nicht dort wohnen zu müssen. An der Bar bedient ganztags eine herzliche Australierin, durch die man viel Interessantes über Land und Leute erfahren hat.

Das Fairyland liegt an einer schönen kleinen seichten Bucht, in der leider tagsüber die meiste Zeit Ebbe herrscht, ist also eher schlecht zum Schwimmen. Bis in die nächste Badebucht über den Berg kann man laufen (ziemlich gefährlich, da die Straße keinen Fußweg hat) oder lieber mit dem Bus fahren. Bushaltestelle und ein kleiner Laden sind gleich um die Ecke, leider auch die besagte Straße den Berg hoch, so dass die Zimmer zwischen früh morgens und spät abends auch noch sehr laut sind. Es ist übrigens die Hauptstraße, die von der Insel- und Landeshauptstadt Victoria auf die andere Seite der Insel führt, also sehr viel Verkehr. Die ganzen schönen Badestrände sind leider auf der anderen Seite der Insel oder ziemlich weit weg. Schön ist hingegen die kleine Terasse direkt am Wasser, auf der man essen kann.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Hier passiert absolut gar nix, aber das ist auch gut so. Kein Radio, kein Fernseher. Braucht man auf den Seychellen auch nicht.