- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Kleines, familiär geführtes Hotel mit einem 2-stöckigen Haupthaus, einem etwas abseits liegenden Anbau sowie 3 Reihen freistehender Bungalows hinter dem ruhigen Pool- Bereich. Wir hatten die ersten 3 Nächte ein Zimmer im Haupthaus, konnten auf sofortige Anfrage problemlos nach drei Tagen in eines der Bungalows unziehen. Das Haupthaus ist wegen seiner winzigen Zimmer je mit Balkon oder kleiner Terrasse eher nicht zu empfehlen: wir waren in der 2. und 3. Juliwoche da, dementsprechend war das kleine Zimmer wie ein Saunenaufenthalt, dem man nicht entfliehen konnte (Klimaanlage laut und nutzlos und verdreckt). Das zugehörige Bad war winzig, die Dusche so klein, dass der Duschvorhang ständig am Körper kleben blieb. Außerdem war nachts bis 3 Uhr ungeheurer Lärm von der Straße her zu hören (Laster, frisierte Motorroller, nonstop anfahren und das Gefühl, neben der Autobahn zu schlafen), bis man völlig erschöpft etwas Schlaf fand. Nach dem Umzug bot das Bungalow- Zimmer etwa mehr als doppelt soviel Platz und Luft, auch das Bad war etwa doppelt so groß und absolut angenehm. Unschätzbarer Vorteil des Bungalows: es besitzt Fliegengitter vor den Lamellenfenstern, so bekommt man nachts -wenigstens eingeschränkt- Luft, im Falle dass man sonst unruhig schläft, wenn man ebenerdig das Fenster nachts auf lässt. Das ist allerdings subjektives Empfinden- alles ist ruhig und ungestört- wenn auch theoretisch von der Strasse her jeder reinkommen könnte, der Böses wollte. Bis zur Straße führt eine längere Auffahrt, die Bungalows liegen wunderbar ruhig. Die Anlage ist sauber (abgesehen unnachvollziehbarer Weise von dem einzigen Gästeklo im Haus neben der -niemals besetzten, aber auf Anfrage problemlos bedienten Bar, großes Lob an die flinke und freundliche Reinigungsdame, auch gibt es täglich neue Handtücher. Man kann wählen zwischen Halb- und Vollpension, jeweils inkl. Frühstück (s. Punkt "Gastronomie"). Was die Gäste betrifft, waren zu dieser Zeit vor allem bestgelaunte und entspannte italienische Familien dort, was noch die angenehme familiäre Atmosphäre des Hotels verstärkte ("Familie" heißt hier oft 8- 10 Personen). Noch wenige, eher ältere deutsche Gäste, im August werden wohl noch mehr Italiener und Engländer erwartet. In der 3. Juli-Woche füllte es sich merklich, vorher angenehm übersichtlich. Ich würde wegen der Außenanlage (Pool) und dem Bungalow das Hotel empfehlen, den Service (mit Ausnahme des gastronomischen aus oben genannten Gründen) auch. Insgesamt war es ein sehr schöner Aufenthalt, was dieser wunderschönen Insel zu verdanken ist, die viele sonst ärgerliche Dinge abmildert. Mitnehmen: Anti-Mückenspray, Sonnenhut, Sonnenschutz und im Sommer NUR Sommerkleidung, man braucht vielleicht 1x in 14 Tagen abends ein dünnes Jäckchen. Und: 14-Tage-Busticket lohnt sich immer. Dann Ausflüge buchen (wird überall angeboten), auch die Überfahrten "zurück" zum Festland sind eine unglaubliche Augenweide an Procida und Capri vorbei, immer den überragenden Vesuv im Blick, Pompeji, die herrliche Costa Amalfitana per Bus- ein Traum.
Zimmer siehe auch oben (Punkt "Hotel allgemein"). Dem hinzuzufügen wäre: einfache, aber angenehme Ausstattung, gute Matratzen (wenn man´s hart mag). Es gibt ein Safe. Alle deutschen Stecker passen in die Steckdosen, Föhn ist da.
Ein freundlicher, mittelgroßer Raum, in denen alle Mahlzeiten serviert werden. Die Tische stehen teilweise zu eng, aber wie schon erwähnt trägt wohl auch das zur familiären Atmosphäre des Hotels bei. In den zwei Wochen unseres Aufenthaltes wurden die Tische auf der Terrasse nicht alternativ angeboten (schade), dort saß man nur abends nach dem Essen. Es gibt eine -niemals besetzte- Bar, was mich nicht gestört hat, da man auf Anfrage sofort bedient wurde. Der Speiseraum war sauber, auch das Buffet, nur die Tische oft nicht "entkrümelt" wenn jemand vorher dort gegessen hatte. Der Oberkellner G. spricht Deutsch, es gibt bereits (oder erst) zum Frühstück eine kryptische sogenannte Übersetzung des Menüs für den Abend (bei VP auch fürs Mittagessen), auch wenn man Italienisch spricht, wurde der Wunsch nach dem Original- Menü nach einmaliger Ansicht im Folgenden ignoriert, dh. heißt, als Deutscher bekam man die völlig unverständliche "Übersetzung" und nur die, einige Beispiele: Parma-Schinken mit Melone wurden zu "Rohrschincken mit Melone" (will heißen: roher Schinken...), gebratene Hähnchenbrust wurde zu "Bratenhuhn" und dann gab es "Fisch mit Ei pannieren" (was immer das gewesen sein mag). Schlimmer noch war, dass die unzähligen "alla napolitana, alla ischitana, alla puttana, all´arrabbiata" etc. auch in der deutschen "Übersetzung" genau so blieben. Alla Bolognese kennt man ja noch, aber da gab es schon trickreichere Arten, bei denen eine kurze Beschreibung der Zusammensetzung der Soße sehr geholfen hätte. So konnte man der Erwartung zur Bestellungsaufnahme des Oberkellners G. mit immer noch keiner Entscheidung entgegnen, wenn er nach 10 Minuten die Menüwahl aufnehmen wollte. Wenn man darüberhinaus auch noch- wie ich- Vegetarierin war, hatte man komischerweise bei der sonst so überaus vielfältigen italienischen Küche nurmehr die Wahl aus folgenden Alternativgerichten: Melone (ohne Rohrschincken), Käseplatte (Formaggio), Omelett oder "Caprese" (Mozzarella mit Tomaten) oder Nudeln mit Tomatensoße (ohne Tomaten). Wenn man bedenkt, dass das Menü aus einem (sehr leckeren und reichhaltigen, aber immer gleichen) Antipasti- Buffet sowie erstem und zweitem Gang und Dessert (sehr gut und 2-3 zur Auswahl) besteht, wurde das in zwei Wochen ziemlich schnell eintönig. Es gibt viel Fisch, Fischliebhaber kommen wirklich auf ihre Kosten (die "Übersetzung" machte hier aus Cordon bleu Gordon blau, was zwar lustig war, dem ganzen aber etwas den Hauch der Delikatesse nahm) und das Fleisch hatte oft einen merkwürdig deftig- deutschen Einschlag mit Wiener Schnitzel und Schweinesteak- sowie Kaninchen (typisch ischitanische Spezialität), also durchaus eine gewagtere Fleischkarte. Nach so vielen Schwierigkeiten und 14 tägigem Hoffen auf ein schönes Risotto, das zwar versprochen, aber im Abendmenü nie erfüllt wurde, mag man sich über die schmucklose Kopie des Menüs und dass es einem jeden Morgen beim Frühstück mitserviert wurde und man sich dann in erwähnter Prozedur für den Abend zu entscheiden hatte anstatt das am Abend zuvor beim Essen zu tun, nicht mehr aufregen. Vielleicht sollte damit vom sehr spärlichen Frühstück abgelenkt werden. Das bestand ohne jede Variation immer aus den typischen "Brioches" (= Croissants), immer ungefüllt und gleich, Zwieback, etwas Weißbrot, Butter, Marmelade, Nußschmiere, Salami, einer Sorte Scheibenkäse, weißem Joghurt, einer Sorte Cornflakes und ungenießbarem, weil unsäglich süßem, wässrigem, orangenfarbenen Getränk (sollte Orangennektar sein). Abends wurde man leider sehr durchs Menü gehetzt, da die Essenszeit von früher 20-22 Uhr durchgestrichen und auf bis 21: 00 Uhr verkürzt worden war, was den Gästen wohl nur signalisieren sollte, dass sie bis 21: 00 Uhr zu erscheinen hätten. Das Vorspeisenbuffet wurde dann aber auch nur etwa bis 21: 30 nachgefüllt, und es wurde einem ständig deutlich auf den Teller gestarrt, wie weit man war und bei erstbester Gelegenheit wurde einem der Teller weggezogen und der nächstfolgende Gang auf den Tisch -ja, leider muss man sagen: geknallt. Neben dem launischen Oberkellner besteht das Service-Team aus 3 weiteren Kellnern, von denen eigentlich nur einer professionell, gastorientiert und freundlich ist, die einzige weibliche Kraft habe ich in zwei Wochen weder beim Frühstücks- noch beim Abendservice je eine Miene verziehen sehen, zudem knallte sie mir einmal den nächsten (warmen) Gang schon auf den Tisch, als ich sichtlich noch am Essen des vorigen war, und auf meinen Protest sagte sie, die Küche schließe (um 21: 30), auf meine Entgegnung, dafür könne ich doch nichts sagte sie, sie auch nicht. Absolut unprofessionell, da nützt die ganze Schnelligkeit der Bedienung nichts. Als Deutscher ist man ja auch einfach nicht gewöhnt, ein 3-Gang- Menü inkl. Vorspeise binnen einer Stunde zu verschlingen. Das ist ein echter Negativpunkt gewesen. Doch vom Oberkellner selbst kam einmal der Kommentar (auf mein Angebot, das Menü gern mal verständlich zu übersetzen), das mache das Sekretariat leider, er habe nicht die Zeit und das würde bei 3 Sternen eben so sein (...). Das klingt jetzt recht negativ, so chaotisch wie es war, dabei war es oft auch einfach lustig und die Speisen als solches meist lecker.
Insgesamt gut, wenn auch von unterschiedlicher Qualität. Positiv hervorzuheben für absolute Freundlichkeit und Professionalität ist Nino an der Rezeption. Er erfüllte sehr angenehm und hilfsbereit unseren Zimmerwechsel- Wunsch und war absolut verlässlich. Er spricht auch Deutsch, wie auch die einzige Dame des Rezeptions -Teams, die ebenfalls kompetent war. Sollte man sich wecken lassen müssen, ist Vorsicht geboten: einmal klappte es vorzüglich, das zweite Mal wurde die Nachricht offenbar nicht an den Nachtportier weitergegeben, so dass wir vergessen wurden. Was uns etwas merkwürdig erschien, war, dass wir an einem Abend spät heimkommend, alle Schlüssel der noch abwesenden Gäste auf dem Rezeptions-Tresen vorfanden, es war dunkel und kein Nachtpförtner in Sicht, die tagsüber immer offene Glastür war zwar geschlossen, aber nicht verschlossen, so dass wir uns hätten jeden Schlüssel nehmen können und jeder -auch von der Straße- hätte ganz in Ruhe in die Zimmer gehen können- zum Glück hat das Hotel einen Safe. Das insgesamte Sicherheitsgefühl ist aber so hoch, dass der Vorfall von uns schnell bagatellisiert wurde. Erwähnen möchte ich ihn aber, zumal das Hotel ja angeblich 24-Stunden- Rezeption hat.
Ich persönlich finde die Lage an der extrem befahrenen Straße, an der man mangels auch nur einer Andeutung von Bürgersteig immer froh war, die wenigen Meter bis zur Bushaltestelle überlebt zu haben, etwas weit vom Strand entfernt. Die "Hauptstraße" hinunter-bzw. hoch zu laufen, sollte man tunlichst unterlassen, wenn man keinen Nervenzusammenbruch erleiden will ("wir" Deutschen sind einfach -zum Glück- die relativ hohe Anzahl streunender Hunde nicht mehr gewöhnt, die ungeachtet des dichten Verkehrs die Straße überqueren, ganz zu schweigen vom eigenen Sicherheitsgefühl- wenn auch die Ischitaner extrem aufmerksam und flexibel zu fahren gewöhnt sind). Es gibt aber eine schöne Platanenallee, gesäumt von einigen Geschäften, die ebenfalls hinunter zum Strand führt, man kommt am ruhigeren Ende an und läuft etwa 10 Minuten. Der Strand direkt Forio ist schmal und überfüllt, auch eher dreckig, das ruhigere Ende, das man über die Platanenallee erreicht, ist etwas kurz und schmal. Außerdem wichtig: fast überall an den Stränden der Insel werden horrende Tagessätze von bis zu 15 Euro / Tag für Liegen verlangt, allein für das Betreten dieser abgesperrten Strände ohne Liege werden dem Gast 2 Euro abgeknöpft. So haben wir die hervorragenden Buslinien Circolare destra und Circolare sinistra genutzt (CD und CS, einmal rechts, einmal links herum um die Insel) super Erfindung, großzügige Stationen, herrliches Sightseeing über das 14-Tage- Busticket für ganz Ischia für 22 Euro- absolut lohnens- und empfehlenswert. So haben wir per CS den Strand Cava dell´isola entdeckt, an den man etwas absteigen muss, dafür aber einen freien und nicht überfüllten, herrlichen Strand vorfindet, vorwiegend von Einheimischen besucht. Es gibt aber immer das ein oder andere kostenlose Eckchen, man sollte sich also von den Gebühren nicht allzu sehr beeindrucken lassen. Sonnenschirme zum in-den-Sand-stecken gibt es überall für etwa 10 Euro zu kaufen (dringend zu empfehlen). Durch die gute Busverbindung ist man schnell überall und fährt -allerdings in oft überfüllten Bussen- durch die atemberaubend prachtvolle ischitanische Landschaft.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist wunderschön gelegen im Garten, ruhig, zu der Zeit war man oft sogar allein im Wasser und mit wenigen ruhigen anderen Gästen dort. Wie gesagt, äußerst angenehme hauptsächlich italienische Gäste. Das Wasser war fast immer sehr sauber, mal schwammen ein paar Blätter drin. Auf den eigentlich immer verfügbaren Liegen konnte man wunderbar entspannen- paradiesisch. Es gibt daneben einen winzigen heißen Whirlpool und ein Thermalwasserbecken, das kleiner ist als auf den Bildern vom Hotel, aber ok (man war da meist allein drin). Hinter dem Pool versteckt im Gartenbereich gibt es einen sogenannten Fitnessbereicht mit 3 Crosstrainern. Einmal in der Woche kommt ein Musiker, der napolitanische Canzoni schmettert, er singt draußen auf der Terrasse und viele Gäste tanzen dazu, von der Stimmung schön. Das angeblich mit ihm im Wochentakt abwechselnde ischitanische Gala- Menü gab es nicht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jeanne |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |