Gästehaus Maison Max

Großartig! Eben, weil es _kein_ Hotel ist. Es ist eine kleine Pension, in der jedes Zimmer seinen eigenen Stil hat. Um davon einen Eindruck zu bekommen, schaut man am besten die Fotos unter maison-max.de an. Die Pension liegt abgelegen mitten in den Vogesen. Wer dahin will, sollte vorher checken, ob das Navi in Le Saulcy die Pont de Salm kennt oder sich die Karte von Google ausdrucken, denn der Ort ist zwar bevölkerungsmäßig klein aber _sehr_ weitläufig. Wenn man sich verfahren hat, helfen aber die Anwohner gerne weiter. Zur Not fahren sie sogar vorweg bis vor die Haustür.

Unser Lieblingszimmer: Man betritt es durch eine schräge Türe unterm Dachbalken (eine Herausforderung, wenn man über 1,80 m bzw. 1,90 m groß ist ;o)). Das Bett steht unter dem Dachfenster, so dass man bei klarem Himmel die Sterne sehen kann. Wunderschön! Übrigens ist wörtlich zu nehmen, wenn in der Zimmerbeschreibung "Zimmer mit _Bad_" steht. Wer da eine Dusche erwartet, wird enttäuscht sein, denn es gibt eine Badewanne, die zum Duschen (zumindest, wenn man aufrecht stehen möchte) absolut nicht geeignet ist. Demnächst fahren wir wieder hin, dann werden wir allerdings in einem anderen Zimmer übernachten, weil unser Kurzer inzwischen mehr Platz zum Spielen braucht.

Sehr lecker, aber man muss bereit sein, sich überraschen zu lassen, denn es gibt keine Menuekarte, von der man auswählen könnte. Der Weinkeller ist excellent. Das Frühstück ist üppig - leckeres Baguette, Butter, Wurst, Käse, Ei, Marmelade: alles da. Allerdings wird am Tisch serviert, das muss man mögen. Wir finden das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen.

Das "Personal", wenn man so will, besteht aus den Eigentümern, einem Ehepaar. Sie kümmert sich hauptsächlich um den Service und die Zimmer, er kocht. Beide sind sehr nett und beide sprechen deutsch. Unsere Sonderwünsche (frischer Pfefferminztee statt Kaffee zum Frühstück, warme Milch für unsere Kurzen, um Brei anzurühren) wurden nett und freundlich erfüllt. Kinderbetreuung, Wäscherei etc. gibt es meines Wissens nicht. Einen Arzt, so man ihn braucht, sollte man in Senones finden können. Beschwerden hatten wir nicht. Unsere Zimmer waren sauber; Handtücher, Toilettenpapier, waren ausreichend vorhanden.

Wir lieben Ruhe, Natur und Geschichte und fühlen uns daher in Le Saulcy genau richtig. Direkt vom Haus aus kann man große und kleine Wanderungen starten und dabei viel entdecken. Die Gegend ist so unendlich geschichtsträchtig! Von den Kelten (Donon, da muss man allerdings ein bisschen fahren) bis zu den Schlachten der beiden Weltkriege kann man dort Spuren von allem finden. Wer gut zu Fuß ist, schafft es ohne Auto bis zur Chatte Pendue (Aussichtsfelsen und Naturschutzgebiet) oder zum Château de Salm. Es gibt den Sentier des Passeurs, den man ganz oder in Teilen entlang wandern kann und auf dem man vll. auch heute noch Exponate von Künstlern entdecken kann (die Ausstellung entlang dieses Weges war im Sommer 2010). Außerdem sind die Mitarbeiter des Office de Tourisme in Senones sehr, sehr nett. Wer sich für die Abteien in Senones, Moyenmoutier und Étival und deren Geschichte interessiert, sollte sich dorthin wenden. Wenn die Mitarbeiter Zeit haben, kann man eine Führung durch die ansonsten nur teilweise zugänglichen Gebäude bekommen. Wenn man zum Abend ein kulturelles Angebot wünscht, oder sich nach Entspannung in Form von Wellness mit Sauna und Massage sehnt, wird ein Urlaub in Le Saulcy vermutlich zur persönlichen Katastrophe.

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