Gold Coast

Eine USA-Rundreise ohne Las Vegas ist unvollständig, also gehörten 2 Nächte dort zum Pflichtprogramm. Für Europäer ist es eher Kulturschock, denn alles ist dort auf die Spielsucht der US-Amerikaner fixiert und der relativ preiswerte Luxus des angeschlossenen Hotelbetriebes dient halt nur dazu die Gäste möglichst an den eigenen Spieltischen und Automaten zu halten. Das Gold Coast ist eines der einfacheren Casinos in Las Vegas und die gepflegte Fassade im spanischen Stil ist eigentlich nur dafür da den schlichten Zweckbau dahinter zu kaschieren. Die Rezeption ist - wie auch die Lobby - erstaunlich klein, gleich dahinter beginnen die Spieltische. Der Spielbetrieb betrifft praktisch das gesamte Erdgeschoss und dieses ist groß, sogar sehr groß. Wohin man auch blickt, überall Spieltische, Spielautomaten und durch Security gesicherte "Separee´s" in denen um große Summen gezockt werden kann. Es müssen hunderte, wenn nicht über Tausend Spieltische und Automaten dort stehen. Dazwischen - strategisch angeordnet - diverse Möglichkeiten zwischendurch eine ganz schnelle Mahlzeit "einzuwerfen" (Subways, Noodle-Restaurant, Fastfood), aber auch ein paar etwas anspruchsvollere Restaurants. Dazu gibt es mehrere Bars, bei denen sogar Spielautomaten in die Bartresen eingebaut wurden, damit der Gast auch während des Konsums von Getränken weiterzocken kann. Der Frühstücksraum befindet sich - wie könnte es bei dieser Philosophie "Alles für den Spieler" auch anders sein - an der von den Aufzügen am weitesten entfernten Stelle, so dass man an möglichst vielen Spieltischen vorbei muss. Dafür ist dann aber das Frühstücksbuffet so umfangreich dass man gar nicht weiß wofür man sich entscheiden soll und damit auch die Zocker bei der Nahrungsaufnahme keine Entzugserscheinungen bekommen befinden sich an den Wänden Anzeigen für das Keno-Spiel (so eine Art Bingo). Die Zimmer sind groß und komfortabel, das Bad verfügt sogar über ein kleines Fensterchen welches sich öffnen lässt, die Klimaanlage lässt sich feinfühlig einstellen und nicht nur an und aus wie in meisten anderen Hotels. Kaffeemaschine, Bügeleisen und ähnlich typisch amerikanische Besonderheiten sind vorhanden, ein Safe fehlt leider. Schade, denn wenn man sich z.B. die Freemont-Street ansehen will, dann sollte man Papiere, Kreditkarten, größere Bargeldsummen und andere wichtige Dokumente besser im Hotel lassen, da die Taschendiebe während der großen Lightshow und des dabei entstehenden Gedränges dort leichtes Spiel haben. Die Aussicht auf den riesigen Parkplatz war dagegen ziemlich trist. Sobald ein Zimmer bezogen war klopfte ein Service-Mitarbeiter und brachte einen kleinen Kühlschrank. Keine Ahnung warum dieser zwischenzeitlich entfernt wurde. Der LED-Fernseher war zwar riesig, das Fernsehprogramm bestand dagegen fast ausschließlich aus Werbung für das Casino und Show-Events in Las Vegas, ein paar Nachrichten- und Wetterkanälen und Pay-TV. Da sollen die Gäste wohl erst gar nicht in Versuchung kommen sich einen Film anzuschauen, sondern sich im Casino die Zeit zerstreuen. Insgesamt bekommt man im Gold Coast eine sehr ordentliche Leistung für relativ wenig Geld, man merkt allerdings am Verhalten des Personals durchaus dass deutsche Gäste nicht wirklich beliebt sind. Diese kommen nämlich zum Übernachten und "Sightseeing" und nicht zum Zocken, sind also wenig lukrativ. Trotzdem eine Weiterempfehlung.

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