Es handelt sich um ein dreistöckiges ausladendes rund 100 Jahre altes Gebäude mit Ornamentik und angedeuteten Säulen an der Fassade sowie zwei Flügeln, das sich auf einer Seite über einen ganzen Straßenblock hin erstreckt. Man betritt es straßenseitig mittig über eine Glasschiebetür und befindet sich in einer repräsentativen Lobby mit Sitzgelegenheiten und einem Flügel, an dem es abends Live-Musik gab. Die Lobby erstreckt sich in der Mitte in einem Lichthof bis zum Dach hinauf und wird durch eine gläserne Spitze abgeschlossen. An der hinteren Seite des Lichthofs führt ein freier Aufzug in die Etagen. Verwirrend war, daß in dem Aufzug Foto- und Filmverbot war. Daneben gibt es zwei Treppenhäuser an den Seiten des Lichthofs. Rechts des Eingangs befindet sich die Rezeption. Die Etagen sind mit hellen, grünlichen und braunen Sitzgarnituren ausgestattet sowie mit hellem Teppichboden ausgelegt. Links und rechts des Lichthofs beginnt je ein Flur mit rotem Teppichboden, an dem die Zimmer liegen. Auf der zweiten Etage gab es einen PC mit Drucker zur Nutzung. Das Gebäude wirkt durchaus mondän, aber etwas angestaubt. Es entspricht nicht mehr dem aktuellen Komfortstandard. Keinesfalls kann man es als „Boutique-Hotel“ bezeichnen, wie es dies jedoch selbst tut. Insgesamt ein schönes, etwas angestaubtes Mittelklassehotel mit allerdings hochwertigem Wellnessbereich, das für ein bis zwei Tage Stadtaufenthalt geeignet ist.
- ZimmergrößeSchlecht
- SchlafqualitätSchlecht
- SauberkeitGut
Mein Zimmer lag im nominell dritten Stock. Es war klein mit hoher Decke, einem roten gemusterten Teppichboden ausgelegt und somit im Prinzip wohnlich, wenn auch etwas altbacken. Doch habe ich mich darin gleichwohl nicht wohl gefühlt, weil es mir zu eng und vor allem viel zu warm war. Eine der beiden Heizungen lief Tag und Nacht voll und ließ sich nicht regulieren, der Regler war abmontiert. Die Luft im Zimmer war unglaublich trocken. Ein erheblicher Mangel! Ich habe mich in der trockenen Luft erkältet. Ansonsten hatte das Zimmer eine befüllte Minibar, eine Flasche Wasser ohne Kohlensäure stand kostenlos bereit. Ebenso lag ein Bademantel bereit und es gab Hausschlappen. Es gab keinen Wasserkocher mit Tee und Kaffee. Das Bett war ebenfalls mangelhaft. Es war zwar etwas breiter als ein Einzelbett aber gleichwohl noch recht schmal. Zudem waren die Kissen furchtbar hart. Ich bin mit Verspannungen und erschöpft aufgewacht und war insgesamt nicht erholt nach zehn Stunden Schlaf. Das war natürlich auch der schlechten Luft und Wärme im Zimmer geschuldet. Das Zimmer hatte einen kleinen Schreibtisch bei dem der Sitzbereich durch ein leeres, integriertes Schränkchen unnötig auf Stuhlbreite limitiert war. Das WLAN funktionierte zwar technisch gut, allerdings waren einige Seiten blockiert. Dabei handelte es sich vor allem um schwule Datingportale, so daß hier eine homophobe Haltung des Hotels offenkundig wird. Das geht natürlich gar nicht! Es gab ein dreiteiliges Fenster, von dem sich der untere linke Teil vollständig öffnen ließ, zum Glück, so konnte ich wenigstens immer wieder stoßlüften und die Wärme etwas bekämpfen. Es gab auch keine Jalousien oder Läden. Die Vorhänge waren lichtdurchlässig. Man konnte das Zimmer daher nicht verdunkeln. Der Blick aus dem Fenster fiel in einen wenig adretten Innenhof. Ein weiterer Mangel waren die Zimmertüren, die nicht isoliert waren und somit beim Schließen knallten. Das Bad war klein und veraltet. Es war in einem sandfarbenen Ton gehalten mit ornamentierten Kacheln in ca. einem Meter Höhe. Es gab ein sehr einfaches freistehendes Keramikwaschbecken, veraltet und mit Sprüngen. Ablageflächen gab es fast keine. Auch das WC war veraltet. Dasselbe galt für die Dusche, die in einer mit Plastikschiebetüren verschließbaren Kabine lag. Die Armaturen dort waren ebenfalls veraltet und die Wassertemperatur ließ sich nur schwer regulieren, wechselte von warm nach kalt. Sowohl in der Dusche als auch im Waschbecken floß das Wasser nur langsam ab. Der Fön war sehr schwach. Es gab Pflegeprodukte im Bad, da es keine montierten Seifenspender gab.
- EssensauswahlGut
- GeschmackGut
Im Erdgeschoß gab es ein Restaurant mit internationaler und zentralasiatischer Küche wie gefüllten Dumplings und Beschbarmak. Es gab eine gute Weinauswahl und man saß sehr komfortabel und gemütlich in dem mit Sesseln und flauschigen Sofas ausgestatteten Gastraum, der in hellem Grau gehalten war. In den Sofas sank man ein, was das Essen am Tisch behinderte. Es gab sehr viel Personal in dem Lokal, bestehend ausschließlich aus weiblichem jungen Personal. Morgens gab es in dem Lokal ein schönes Frühstücksbuffet. Es wurden Besonderheiten geboten wie gefüllte Teigtaschen mit frischem Blattspinat, Enoki-Pilze, Reisbällchen und Pfannekuchen mit rotem Fischkaviar. Es schmeckte lecker. Auf Wunsch wurden frische Eier zubereitet, was man aber proaktiv einfordern mußte, da die Bedienung zu schüchtern war danach zu fragen. Es gab keine richtigen Servietten in dem Restaurant. Auch fehlten Teetassen. Im nominell dritten Stock gab es eine Smoking Lounge Bar, etwas dunkel mit Tischen und Stühlen sowie Ledersesseln. Es gibt Bier, Wein und Spirits. Es war leer, aber ich bin mit einem Kasachen ins Gespräch gekommen, der seine eigene Whisky-Flasche einstecken hatte. Unangenehm fand ich, daß man in der Bar rauchen durfte.
Bester Service
- Gästebetreuung
Der Service war in Ordnung, mit Abstrichen. Ich wurde freundlich empfangen, der Portier eilte auf die Vorfahrt hinaus zu meinem Taxi und nahm mein Gepäck in Empfang. Sodann wurde ich zügig und unproblematisch eingechecked. Es wurde Vorkasse verlangt. Das Hotel akzeptierte keine Amex-Karte. Ich erhielt trotz Zahlung keine Rechnung. Die Rezeption sprach gut Englisch. Sie bestellte mir ein Taxi um nach Medeu und zum Skigebiet Shymbulak zu fahren. Dies klappte hervorragend. Ich wurde morgens hingefahren und nachmittags wieder abgeholt. Preis: 12000 Tenge einfach, 24000 Tenge hin und zurück; rund 48 Euro für die jeweils 45 Minuten dauernde Fahrt. Alternativ fährt die Buslinie 12 vom Stadtzentrum nach Medeu, wo man eine Seilbahn ins Skigebiet nehmen kann.
Beliebte Aktivitäten
- Pool
- Wellness
- Sport
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Das Highlight des Hotels war der Wellnessbereich im Untergeschoß. Man erreichte ihn ausschließlich mit dem Hotelaufzug und befand sich dann direkt vor der Rezeption des Wellnessbereichs, wo man freundlich empfangen wurde. Ich mußte mich eintragen und erhielt ein großes Handtuch und ein Hammam-Tuch sowie spezielle Badeschlappen, die indes sehr unbequem zu tragen waren. Dann zeigte mir die junge Dame vom Wellness-Team den Bereich. Es gab dort zunächst links und rechts eines dezent beleuchteten Ganges liegend nach zwei Geschlechtern getrennte Umkleiden, Massageräume, einen fensterlosen Fitnessraum überwiegend mit Ausdauergeräten ausgestattet. Sodann gab es einen wunderschönen Schwimmbereich mit einem runden und einem sichelförmigen größeren Becken. In beiden konnte man schwimmen, im runden konnte ich überall stehen, das sichelförmige Becken hatte verschiedene Tiefen. Zu kritisieren war, daß die Stufen der Tiefen in letzterem Becken sehr scharfkantig waren; man konnte sich daran stoßen, wenn man die Füße in die Tiefe streckte. In dem runden Becken gab es eine Gegenstromanlage. Ansonsten war der Bereich sehr schön gestaltet als große Halle mit Liegen rund um die Becken und – wie auch in dem Wellnessgang – dezenter Musik. Im Schwimmbereich gab es in einer Ecke zudem eine eigene Bar. Schließlich gab es, wenn man den Gang um eine bzw. zwei Ecken weiter ging, noch zwei Finnsaunen, nach zwei Geschlechtern getrennt, was ich unpassend fand. Die Herrensauna war recht geräumig, die Bänke offenkundig erneuert, da die Farbgebung nicht einheitlich war. Am Boden lagen lose Holzbohlen, an denen man stolpern konnte. Die Sauna hatte 82 Grad und war angenehm warm. Unverständlich war das Aufgußverbot in der Sauna, das mit Lebens- und Gesundheitsgefahr begründet wurde. Der Bereich vor der Herrensauna war recht eng. Es gab dort noch eine etwas komisch riechende Dusche mit veralteten Armaturen und ein gemischtes Dampfbad, das geräumig war. Schließlich lag weiter vorne, gegenüber der Frauensauna, noch ein Hammam, der sehr groß und wunderschön gestaltet war. An den Wänden fanden sich Kacheln mit bunten Blumenmotiven. Vermißt habe ich einen Auskühlbereich und einen Ruhebereich. Man konnte nur in der Schwimmhalle liegen und ausruhen. Insgesamt, von kleineren Mängeln abgesehen, ein sehr schöner Wellnessbereich.
Siehe Pool
Beliebte Sportarten
- Sonstiges
Skifahren. Siehe oben.
Beliebte Kultur- & Erlebnisaktivitäten
- Sightseeing
Das Hotel liegt sehr zentral mitten in der Innenstadt von Almaty. In wenigen Fußminuten gelangt man zum Astana-Platz und zur Himmelfahrtskathedrale. In der Umgebung des Hotels gab es zudem zahlreiche leckere Restaurants unterschiedlicher Kategorie. Die Einkaufsmöglichkeiten waren indes begrenzt.
Abendaktivitäten
- Restaurants
- Clubs & Bars
In der Umgebung des Hotels gab es zudem zahlreiche leckere Restaurants unterschiedlicher Kategorie. Die Einkaufsmöglichkeiten waren indes begrenzt.
- Lage für SehenswürdigkeitenSehr gut
ÖPNV-Erreichbar
- Ja
Die nächste Metro-Station liegt zwei Blocks oder rund zehn Fußminuten vom Hotel entfernt. Allerdings ist die Metro in der Stadt noch nicht besonders gut ausgebaut. Zum Bahnhof und zum Flughafen empfiehlt sich ein Taxi, wobei es am Flughafen schwierig ist überhaupt eines zu bekommen. Üblich sind hier Buchungen über entsprechende Apps. Ich hatte das Glück, daß sich eine Frau mit mir das Taxi geteilt hat. Insgesamt habe ich so 2000 Tenge, rund vier Euro zum Hotel bezahlt. Die Fahrt dauerte mit kleinem Umweg rund 40 Minuten in der Stoßverkehrszeit.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 672 |