Hamiltons Tented Camp - Lodge

Dies war die luxuriöseste Unterkunft auf unserer Südafrika Rundreise- einfach Luxus pur ! Allerdings hat der Luxus auch seinen Preis. Das Ambiente war tatsächlich so schön, wie es auf der Website suggeriert wird und ich war froh, hier 3 Nächte gebucht zu haben, denn dieser Ort ist viel zu schön, um hier nur eine Stippvisite zu verbringen. Um diese wunderbare " out of Afrika "- Stimmung zu erleben, braucht man Zeit und Muße. Wir hatten Zelt Nr. 6, welches am äußeren Rand der Lodge gelegen war .Bis zum Restaurant musste man da schon einige Minuten zu Fuß über erhöhte Holzstege gehen. Spannend war, dass man überall die Fußspuren und Hinterlassenschaften von Wildtieren, auch Elefanten um die Unterkünfte herum sah. Man wohnt also mitten im Territorium der Tiere und damit versteht sich von selbst, dass es keine übertriebene Maßnahme ist, dann man in der Dämmerung nicht mehr unbegleitet zum Zelt gehen darf. Wie uns erzählt wurde, hatte einige Tage vor unserer Ankunft ein Leopard seine Beute in dem Baum vor unserem Zelt deponiert. Vor allem nachts hörte man die Tiere dann auch in der unmittelbaren Umgebung. Die Ausstattung unseres Zelts war einfach nur wunderschön ! Man hatte sich bemüht, nostalgisches Flair zu vermitteln durch den Einsatz von viel Holz, antik wirkenden Möbelstücken, einer viktorianischen Badewanne und altertümlichen Fotos. Als Clou hatte man noch eine offene Dusche, wo man im Freien im Mondschein einen Schauer genießen konnte. Vor dem Zelt befand sich eine schöne Holzterrasse mit rustikalen, gemütlichen Möbeln und es war ein Genuss, dort unter den schattigen Bäumen den Blick auf die Landschaft zu genießen. Das Flussbett war leider ausgetrocknet, aber man konnte dennoch beobachten, wie z.B. Giraffen, Impalas oder Paviane am Ufer entlang zogen. Absolut beeindruckend war auch das Restaurant, welches ebenfall direkt am Bachlauf erbaut war und herrliche Ausblicke bot. Mit dem Essen waren wir auch sehr zufrieden und auch der Service war sehr gut, aufmerksam und freundlich. Allerdings war für uns das Preis-Leistungsverhältnis nicht ganz zufriedenstellen, da im Zimmerpreis eine große Auswahl an - teilweise auch sehr hochwertigen- alkoholischen Getränken beinhaltet war. Da wir beide aber keinen Alkohol konsumieren, haben wir da deutlich zu viel bezahlt. Das Konzept wurde wohl erst kürzlich in Richtung " all-inclusive " geändert, war aber in unserem Fall sehr nachteilig, daher einen Punkt Abzug. Auch mit den angebotenen, im Preis enthaltenen Game Drives war ich nicht 100 % zufrieden. Wir wurden einem Ranger Namens E. zugeteilt, der aber, wenn ich es richtig verstanden habe, nicht zum Stammpersonal gehörte, sondern nur phasenweise im Hamilton's Camp als Safari Guide arbeitete. Wenn ich nicht durch viele Safari Fahrten in verschiedenen Ländern wüsste, dass es viel besser geht, hätte man seine Leistung als durchaus normal hinnehmen können, So aber muss ich leider sagen, dass dieser Angestellte unbestritten ein gutes Wissen über die Tier- und Pflanzenwelt hat, aber nur unzureichend in der Lage ist, auf einem Game Drive Tiere zu entdecken. Fast alle Tiersichtungen hatten wir, wenn E. per Funk von seinen Kollegen mitgeteilt bekam, wo Tiere aufgespürt worden waren. Wenn wir uns dann näherten, hielt er häufig in großem Abstand an oder platzierte das Fahrzeug so ungünstig, dass man nur gegen die Sonne fotografieren konnte. Wenn sich die Tiere dann weiter bewegten, rückten die Fahrer der anderen Autos nach , aber E. blieb schön auf Entfernung teilte lieber theoretisches Wissen mit oder erzählte von Tiersichtungen, die andere Gäste zuvor gemacht hatten. Da wurde man leicht kribbelig. Großen Wert legte er auf den abendlichen Sundowner oder die morgendliche Teepause, die er ausgiebig und stolz zelebrierte. Das war uns aber nicht so wichtig. Unser Hauptanliegen in Afrika waren die Tiersichtungen und da war E. leider nicht besonders begabt, auch wenn er wohl selber von seiner Kompetenz sehr überzeugt war. Er war sicher ein ganz netter Mensch, aber ohne die Hinweise seiner Ranger-Kollegen hätten wir vermutlich kaum Tiere gesehen. Da man für die Dauer des gesamten Aufenthaltes dem selben Guide zugeteilt wurde, hatten wir leider auch keine Chance zu wechseln. Schade auch, dass man in Hamilton's Camp auf den zusätzlichen Einsatz eines Spähers auf dem Safari-Fahrzeug verzichtete, den dieser erhöht die Chancen auf Tiersichtungen doch beträchtlich. Wenn man von den etwas unbefriedigenden Safarierlebnissen mal absieht, war der Aufenthalt in Hamilton's Tented Camp aber schon etwas sehr Besonderes.

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