Hammamet Garden Resort & Spa

Das Hotel ist eine ältere, mittelgroße Anlage und dürfte aus den Anfangszeiten des Tunesientourismus stammen, also müsste um die 30-40 Jahre alt sein, mit einem größeren, am Tage laut beschallten Pool und einem kleineren Pool auf der Rückseite, sehr ruhig gelgen aber dementsprechend auch, nicht nur von älteren Herrschaften, begehrt. Vom Hauptgebäude aus gehen die weiteren Zimmer in Y-Form 3stöckig weg. Umbau- und renovierungsbedürftig kamen uns die Lobby und der Speisesaal vor. Vor allem fehlt ein stärkerer Dunstabzug im Speisesaal, der wegen dem Showcooking erforderlich wäre. Zudem ist der Aufbau des Buffets nicht mehr zeitgemäß. Angenehm überrascht waren wir von der Sauberkeit, nicht nur vom Zimmer sondern von der gesamten Hotelanlage. Überall wurde gewischt und gestrichen, dreckige Fußböden oder verschmierte Wände waren Fehlanzeige. Das Zimmer war geräumig, unterteilt durch Bad und einem seperatem WC. Die Einrichtung war in Ordnung, es fehlten allerdings, bedingt durch die Einrichtung mit einheimischen Möbeln, diverse Schubladen zur Ablage von Kleinkram. Das Bett war hervorragend, die Klimaanlage funktionierte einwandfrei. Das Publikum war ein Gemisch aus Italiener, Franzosen, Deutsche und wenige Engländer. Andere Nationalitäten waren nur spärlich vertreten. Keine Russen. Wir hatten All Inclusive gebucht. Wir machten einen Erholungsurlaub, d.h. die Aktivitäten waren begrenzt. Einen 1 Tagesausflug nach Tunis und Karthago mit Besichtigung von Sidi Bou Said ist aber empfehlens- und lohnenswert, kostet 35 Euro/Person und das Mittagessen ist inclusiv. Eine Fahrt mit dem Piratenschiff wurde von den anderen Gästen unterschiedlich beurteilt. Quadfahren ist z.Zt. in, aber nicht ganz ungefährlich, wie viele bandagierte Arme und Beine der Teilnehmer hinterher zeigten. Vielleicht eine kurze Zusammenfassung am Schluss. Das Hotel ist kein 4 Sternhotel, wie wir es vielleicht in anderen Ländern gewöhnt sind oder es in Europa erwarten. Abstriche sind, vor allem wegen dem Alter der Anlage, zu machen. Ein gutes 3 Sternehotel ist es aber allemal. In diesem Hotel kommt es auf einen selbst an. Wenn die Erwartungen nicht so hoch geschraubt sind, wenn jemand kompromissbereit ist oder auch den einen oder anderen Fehler verzeihen kann, vielleicht auf andere ein bißchen zugehen kann, dann kann ein Aufenthalt dort durchaus recht angenehm sein. Erst recht, wenn der Preis für die Reise stimmt. Wenn aber einer sich so verhält wie jener "gute Deutsche", der sich bei fehlenden Dessertlöffeln wie Preußens General vor seinem Abendtisch aufbaut und in markantem Ton den Speisesaal zusammenbrüllt ("Sauerei"), also überaus pingelig ist, der sollte diesem Hotel kein Vertrauen schenken und woanders buchen. Wir waren durchaus zufrieden.

Das Zimmer habe ich bereits beschrieben. Hellhörigkeit konnten wir in dem Maße nicht registrieren. Der Handtuchwechsel klappte reibungslos (das ist international so, wenn Tücher auf dem Boden leigen, wird getauscht). Kritikpunkt wäre die fehlenden Steckdosen (nur zwei im gesamten Zimmer).

Den überwiegend schlechten Kritiken vorausgegangener Bewertungen können wir nicht zustimmen. Es stimmt, das Frühstücksbuffet könnte reichhaltiger sein. Aber Mittag- und Abendessen kann im Großen und Ganzen kaum beanstandet werden. Es werden an jedem Buffet eine Reihe von Salaten, Vorspeisen, zwischen zwei und vier Fleischgerichten, Fisch, eine Spezialitätenecke (italienisch mit Nudelgerichten) und eine Kinderecke angeboten. Dazu noch zwei Suppen. Zugegeben, beim Salzen und Pfeffern der Speisen halten sich die Köche zurück, aber die Gewürze stehen auf jedem Tisch. Das Dessert mit Törtchen, Sahneschnitten oder Mousse samt den saftigen Datteln ist sehr gut. Das angebotene Eis ist allerdings nicht zu empfehlen. Dann muss ein Tunesienurlauber auch wissen, dass alle Speisen mit Olivenöl gekocht oder gewürzt werden. Olivenöl ist eben das Nahrungsmittel Nr. 1 in Tunesien. Unser Fazit: Das Essen ist alles andere als schlecht und für jeden Gaumen etwas dabei.

Das Servicepersonal war bis auf ein paar Ausnahmen freundlich und hilfsbereit und nicht nur, wenn man Trinkgeld verteilte. Manche Urlauber verwechseln zeitweise betonte Zurückhaltung mit Unfreundlichkeit. Deshalb sollte man immer wissen, in welchem Land man sich aufhält. Es ist eben ein Unterschied, ob ich in einem überschäumenden südlichen Land oder in einem kulturell völlig anderen, einem arabischen Land bin. Sprachlich kommt man mit Deutsch sehr weit, noch ein paar Brocken Englisch oder Französisch, dann ist alles ok. Eine defekte Steckdose im Bad oder eine defekte Lampe im Flur des Zimmers wurden innerhalb von 1 Stunde repariert.

Das Hotel liegt etwa in der Mitte der langgestreckten Stadt Hammamet (ca. 10km) . Der alte Ortskern von Hammamet in östlicher Richtung kann in einer angenehmen Wanderung am Strand entlang oder mittels Taxi oder Bus erreicht werden, ca. 4-5 km. Nach Süden hin, wieder am Strand entlang, gelangt man zu den neueren Hotels und nach Hammamet Yasmine, eine noch nicht ganz fertiggestellte Hotelstadt der Luxusklasse mit Einkaufsmeilen, tollen Cafes und einer sehenswerten Strandpromenade. In nördlicher Richtung ist Hammamet am breitesten ausgedehnt, mit einem weiteren Zentrum, das aber weniger von den Touristen heimgesucht wird. Die Einheimischen sind hier unter sich. Das Treiben, die dort gezeigte Kultur mit Moschee und den Siedlungen sind sehenswert. Fremde werden freundlich aufgenommen. Das Hotel liegt ca. 50 m von einer Durchgangsstraße entfernt, die normal und bei Nacht wenig befahren wird. An dieser Straße liegen auch einige Geschäfte, wie Bars, Teppich- und Keramikhändler und SuperMarket. Weitere Hotels, Restaurants und Disco in der mittelbaren Umgebung, leicht zu Fuß erreichbar. Zum Strand gelangt man über den Hinterausgang des Hotels über eine Seitenstraße, Gehzeit ca. 5-10 Min., je nach Wegwahl. Die Minimüllkippe, an der man vorbeigeht, fällt kaum auf und ist im Vergleich zu anderen südlichen hochgelobten Ländern richtig aufgeräumt, der zeitweilige Gestank rührt schlicht und ergreifend von der Kanalisation her, wenn es nicht genügend geregnet hat. Aber Regen wollen wir Urlauber ja nicht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der hoteleigene Strand ist an diesem Küstenabschnitt einer der besten, vor allem sauber, weil mindestens jeden zweiten Tag das angeschwemmte Strandgut aufgeräumt wird. Die Liegen und Sonnenschirme sind kostenlos, Getränke und Essen am Strand muss jedoch bezahlt werden. Gelegentlich sind die Händler am Strand lästig, tragen aber ab und zu zur Heiterkeit bei, wenn sie z.B. von der berittenen Polizei gefangen werden. Die Animation im Hotel ist super. Diese Truppe von Animateuren sind ständig bemüht, ihren Gästen etwas zu bieten, sei es Fußball, Bogenschießen, Beachvolleyball, Wassergymnastik u.v.m. Abends stellen sich die Jungs auf die Bühne, bieten Dancing vom Feinsten und Sketsche. Im vergleich zu anderen Hotels ist das abendliche Kinderprogramm klasse. Diese Truppe ist wirklich gut.