Henryk

Ein neu eröffnetes Hotel. Sehr modern, hell und auf den ersten Blick sehr ansprechend. Organisatorisch allerdings ein Fiasko.

Wir haben ein Doppelzimmer bewohnt. Dies war geräumig, ansprechend und vor allem nicht hellhörig. Ein kleiner Tisch wäre schön gewesen. Die Matratzen der Betten waren relativ hart, aber jeder hat ein anderes Schlaf empfinden. Der Balkon war relativ klein und leider ohne Stühle. Der Innenarchitekt wollte wohl etwas sehr außergewöhnliches abliefern, als er den Sanitärbereich in den Raum hinein konzipierte. Dort wo Dusche und Toilette eigentlich durch Wände und Tür abgetrennt sind, befindet sich ein großer Glaskasten. Darin Toilette, Waschbecken, Dusche. Mit einem Vorhang kann immerhin die direkte Sicht auf auf das "Tagesgeschäft" verdeckt werden. Deutsche Fernsehprogramme standen erst am 5. Tag unseres Aufenthaltes zur Verfügung. Ursache sollte wohl ein Gewitter gewesen sein. Die polnischen und englischsprachigen Sender waren seltsamer Weise davon nicht betroffen.

Eins vorweg: Das Essen selbst verdient nicht das Prädikat schlecht. Die meisten Speisen waren schmackhaft zugerichtet. Was aber die Organisation im Restaurant betrifft darf sich getrost Katastrophe nennen. Beginnend mit einer völlig unsinnigen Aufteilung der zwei viel zu kleinen Buffets. Die standen so eng nebeneinander, dass der Andrang am Buffet zu Völkerschlacht mutierte. Wenn es ab 08:40 Uhr erst Frühstück gibt (warum eigentlich), muss man schon damit rechnen, dass ca. 30 hungrige Gäste auf einen Schlag am Essen stehen. Und dann folge ein chaotisches Gedränge, wie ich es so noch nie erlebt habe. Dadurch waren natürlich die viel zu kleinen Platten mit Butter, Wurst usw, sowie Besteck permanent leer. Das Auf-und Nachfüllen lief somit auf Hochtouren. Besondere Leckereien (geräucherter Lachs) waren an einem Abend nur den Gästen vorbehalten, die bei der Öffnung des Restaurants pünktlich waren. Nach gefühlten 3 min. war der Fisch alle-Nachschub Fehlanzeige. Es fehlte ständig etwas, einfach nicht nachvollziehbar.

Man hatte den Eindruck, dass viele der Angestellten etwas überfordert bzw. nicht richtig bei der Sache waren. Wegen Terminverschiebungen bei Behandlungen musste man sich selbst durchfragen. Da hätte es ein Anruf auf dem Zimmer oder eine schriftliche Info doch auch getan. Hier war stets mitdenken gefragt. Allerdings waren die Mitarbeiter der einzelnen Behandlungsbereiche sehr flexibel. Da wurde auch mal eine kurzfristige Terminverschiebung möglich gemacht. Die Krönung unseres Aufenthaltes war die Abstellung des Warmwassers durch die Stadtwerke wegen Wartungsarbeiten. Was per Aushang für einen Tag angekündigt wurde, dauerte dann bis zum übernächsten Morgen. Anfragen wurden mit Hinweis auf Probleme bei der Reparatur beantwortet. Und als Entschädigung gab es schließlich eine halbe Stunde lang löslichen Kaffee und Sandkuchen gratis. Das ist ja mehr als man erwarten darf wenn man von Sonntag Abend bis Mittwoch früh kein warmes Wasser hat. Aber es gab auch einen Lichtblick Überall wo Probleme auftauchten war eine junge Mitarbeiterin mit dem Namen Agnieszka zur Stelle, um alles wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Diese junge Dame ist die gute Seele des Hauses. Mit guten Deutschkenntnissen war sie früh an der Rezeption und Abends bis zum Schluss als Bardame im Einsatz. Auch war sie sonst scheinbar für alle unlösbaren Fälle im Haus die einzige Rettung. Sie verdient ein ganz großes Extralob.

Das Henryk liegt in einer Seitenstraße nicht weit von der Kurpromenade entfernt. Insgesamt ruhig und angenehm. Alle Ziele sind in kurzer Zeit und gut zu erreichen.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Im Keller befindet sich ein kleines Schwimmbad. Einmal in der Woche findet ein Tanzabend statt. Ansonsten passiert im Hotel nicht all zuviel. Ich denke aber, die Mehrzahl der Gäste wird das nicht stören, da die meisten zu Behandlungen und zur Erholung herkommen. Wer Unterhaltung sucht, findet die in der Nähe an der Promenade.